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Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

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psav
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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von psav » Fr 9. Mär 2012, 12:36

Undertaker hat geschrieben:
Centershot hat geschrieben:Die Diskussion über den Wirkungsgrad von FFW-Treffern ist sinnvoll.....

.....und wahrscheinlich auch hochnotwendig. Die Zeiten haben sich geändert: Wo früher die Polizeiwaffe eher symbolischen und repräsentativen Charakter hatte, kann man dieser Diskussion angesichts der heutigen Anforderungen nicht ausweichen.
PolizistInnen die - wie früher durchaus üblich - in ihrer Laufbahn niemals "zur Krochn" greifen mussten, werden eher die Ausnahme werden.
Meinen Kindern hätte und habe ich von jedem Gedanken an eine Polizeilaufbahn abgeraten: Ein Leben lang in dem Dreck wühlen den Politik verursacht und eine Gesellschaft hinterlässt, die täglich mehr Xindl, Freaks und Psychos produziert? Nein Danke :puke-front:

Genau so ist es, wir sind, realistisch gesehen, im :obscene-buttred:

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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Fr 9. Mär 2012, 16:51

Undertaker hat geschrieben:Die geringe Effizienz einer FFW hat mich schon sehr überrascht/erschrocken :o
Sonstige Kommentare "von der Couch" maße ich mir nicht an.


Ich habe mal mit meiner G26 auf ein angeschossenes Rehkitz geschossen und hab mich auch gewundert, dass es mit ca. 5 Schuss 9mm fröhlich weiterläuft :shock:
Erst ein Schuss von oben ins Genick brachte den Tod.
Und so ein Rehkitz ist vom Gewicht her ca. 1/10 Mensch.

Auf Youtube gibts viele Gelatinebeschüsse - die sollte man sich mal ansehen und dann begreift man auch, warum eine Repetierbüchse samt passendem Kaliber im Ernstfall jeder Faustfeuerwaffe vorzuziehen ist.
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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von Stefan » Fr 9. Mär 2012, 16:55

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Ich habe mal mit meiner G26 auf ein angeschossenes Rehkitz geschossen und hab mich auch gewundert...


geschossen ok, aber wo getroffen? nur aus interesse?

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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von sandman » Fr 9. Mär 2012, 17:03

psav hat geschrieben:Ja, eine interne Überprüfung findet immer statt, im gegenwärtigen Fall wurde aber die Staatsanwaltschaft mit dem "Fall" betraut, d.h. es kommt zu einer Untersuchung und wahrscheinlich zu einer Anzeige mit anschließendem Gerichtsverfahren. Als Beispiel kann der Fall der jungen Mutter dienen, die einen Einbrecher erschießt und nach einer kurzen Untersuchung durch die Polizei von jeder weiteren Ermittlung abgesehen wurde. Das wäre in Ö nicht möglich, bei uns bedeutet Notwehr immer ein Gerichtsverfahren.

MfG


Das ist Halbwissen!

Sowohl in den USA, als auch in Ö ist eine Körperverletzung/Tod ein Delikt, bei dem der Staatsanwalt automatisch eingeschaltet wird. Dieser kann dann entscheiden, ob es zu einer weiteren (auch gerichtlichen) Untersuchung kommen soll, oder nicht, aber die Untersuchungsergebnisse liegen auf jeden Fall auf seinem Tisch. Dass das in Ö breitgetreten wird und dass Notwehr/Nothilfe in Ö derzeit als etwas eher böses angesehen wird steht auf einem anderen Blatt.

Die Polizei darf in keinem Rechtsstaat entscheiden, ob es zu einem Gerichtsverfahren kommt, oder nicht, das widerspräche der Gewaltentrennung.

Grüße

Sandman
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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von Varminter » Fr 9. Mär 2012, 17:27

psav hat geschrieben:
Undertaker hat geschrieben:
Centershot hat geschrieben:Die Diskussion über den Wirkungsgrad von FFW-Treffern ist sinnvoll.....

.....und wahrscheinlich auch hochnotwendig. Die Zeiten haben sich geändert: Wo früher die Polizeiwaffe eher symbolischen und repräsentativen Charakter hatte, kann man dieser Diskussion angesichts der heutigen Anforderungen nicht ausweichen.
PolizistInnen die - wie früher durchaus üblich - in ihrer Laufbahn niemals "zur Krochn" greifen mussten, werden eher die Ausnahme werden.
Meinen Kindern hätte und habe ich von jedem Gedanken an eine Polizeilaufbahn abgeraten: Ein Leben lang in dem Dreck wühlen den Politik verursacht und eine Gesellschaft hinterlässt, die täglich mehr Xindl, Freaks und Psychos produziert? Nein Danke :puke-front:


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Das ist auch meine Meinung.

Wir müssen uns bewusst sein, das Leben wird immer lebensgefährlicher.

Schauen wir also drauf, dass es nicht unser Leben ist, dass in Gefahr kommt.

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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Fr 9. Mär 2012, 18:46

Stefan hat geschrieben:
Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Ich habe mal mit meiner G26 auf ein angeschossenes Rehkitz geschossen und hab mich auch gewundert...


geschossen ok, aber wo getroffen? nur aus interesse?

mfg stefan


Ich musste recht schnell schießen. Soviel ich mich erinnern kann waren es 6 Schuss - 5 davon waren verteilt im vorderen Bereich des Körpers (Blatt) - ein Fehlschuss. Da ich dynamisch Pistole schieße ist der Abzugsfinger bei mir recht schnell. ;)
Auch Rotwild fällt mit einer Trommelladung aus einem 357èr nicht gleich um sondern läuft weiter. :shock:
Träger oder Haupttreffer stoppen sofort - alles andere ist mit Kurzwaffe nicht so prickelnd weshalb man beim Defensivtraining nicht nur Double Tabs trainieren sollte sondern auch z.B. mal 5 Schuss pro Scheibe usw.
Am sichersten ist eine schnelle Gewehrkugel. Ein Expansivgeschoss mit über 800 m/s und möglichst großem Durchmesser ist ein Garant für maximale Stopwirkung.
Oder eine Ladung Buckshot Kaliber 12 - damit ist man aber in der Reichweite etwas eingeschränkt.
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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von headhoncho » Fr 9. Mär 2012, 18:52

sandman hat geschrieben:...
...Die Polizei darf in keinem Rechtsstaat entscheiden, ob es zu einem Gerichtsverfahren kommt, oder nicht, das widerspräche der Gewaltentrennung.
..

Richtig. Lernt man das alles nicht mehr (Gewaltentrennung)?

Dass nach einem Waffengebrauch ermittelt wird, ist auch völlig korrekt!

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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von Undertaker » Fr 9. Mär 2012, 20:01

sandman hat geschrieben:Sowohl in den USA, als auch in Ö ist eine Körperverletzung/Tod ein Delikt, bei dem der Staatsanwalt automatisch eingeschaltet wird.

So isses. Beispiel: Auch wenn der/die Selbstmörder(in) mit einem Abschiedsbrief um den Hals am Gleis liegt, wird der den Tod herbeiführende Lokführer sofort unter Anklage gestellt. Eine Entlastung erfolgt erst durch Erhebung. So läuft der Hase......(!)
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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von Revierler_old » Fr 9. Mär 2012, 20:46

Negativ! Der wird nicht unter Anklage gestellt. Anklage gibt es erst, wenn der Staatsanwalt diese erhebt. Er ist zunächst einmal Beschuldigter laut StPO. Angeklagter ist er erst bei Gericht. Zumeist stellt der StA aber in solchen Fällen das Verfahren ein, bevor es zur Anklageerhebung kommt.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von Undertaker » Fr 9. Mär 2012, 21:07

@revierler
Ja, vollkommen richtig - war so von mir nicht richtig ausgeführt und schon gar nicht präzisiert :angry-banghead:
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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von eXistenZ » Sa 10. Mär 2012, 11:54

………………………………..
Zuletzt geändert von eXistenZ am Mi 12. Jun 2019, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von psav » Di 13. Mär 2012, 10:37

Wenn ich auf einer Landstraße einen Traktor unter Einhaltung und Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen überhole und ein Polizist sieht mich dabei, sollte man keine Probleme haben! Begründung: Der gesamte Vorgang ist eindeutig Gesetzeskonform.
Beim Schußwaffengebrauch verhält es sich in den USA gleich: Wenn alle Fakten und Beweise auf einen rechtmäßigen Schußwaffengebrauch hinweisen, gibt es keine Erhebungen der Staatsanwaltschaft.
Im Unterschied dazu wird gegen die Polizisten in Österreich ein Verfahren eingeleitet, obwohl die Beweislage eindeutiger nicht sein könnte (Lebensbedrohlicher Angriff mit einer Waffe+ Verletzung+ vorheriger Einsatz des PS[geringstes Mittel um den Angriff abzuwenden]).

MfG
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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von headhoncho » Di 13. Mär 2012, 10:45

psav hat geschrieben:Wenn ich auf einer Landstraße einen Traktor unter Einhaltung und Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen überhole und ein Polizist sieht mich dabei, sollte man keine Probleme haben! Begründung: Der gesamte Vorgang ist eindeutig Gesetzeskonform.
Beim Schußwaffengebrauch verhält es sich in den USA gleich: Wenn alle Fakten und Beweise auf einen rechtmäßigen Schußwaffengebrauch hinweisen, gibt es keine Erhebungen der Staatsanwaltschaft.
Im Unterschied dazu wird gegen die Polizisten in Österreich ein Verfahren eingeleitet, obwohl die Beweislage eindeutiger nicht sein könnte (Lebensbedrohlicher Angriff mit einer Waffe+ Verletzung+ vorheriger Einsatz des PS[geringstes Mittel um den Angriff abzuwenden]).

MfG

Ob die Beweislage "eindeutiger nicht sein könnte", entscheidet dann eben die StA und stellt das Verfahren ein. Oder eindeutig für wen sonst?

ad USA: das führt dazu, dass so ziemlich jeder Waffengebrauch "rechtsmäßig" ist. Da finde ich unsere Vorgehensweise deutlich besser.

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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von psav » Di 13. Mär 2012, 10:54

Für mich ist es einfach ungerecht, wenn ein Polizist von seinem Recht gebrauch macht, bzw. seiner Pflicht nachkommt(Nothilfe), er danach u.U. als Beschuldigter vor Gericht steht und im Falle einer Verurteilung( auch bei "nur" Nothilfeüberschreitung) von der eigentlichen Täterin sogar noch verklagt werden kann.

MfG
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Re: Polizeilicher Schusswaffeneinsatz in Wien

Beitrag von headhoncho » Di 13. Mär 2012, 11:04

psav hat geschrieben:Für mich ist es einfach ungerecht, wenn ein Polizist von seinem Recht gebrauch macht, bzw. seiner Pflicht nachkommt(Nothilfe), er danach u.U. als Beschuldigter vor Gericht steht und im Falle einer Verurteilung( auch bei "nur" Nothilfeüberschreitung) von der eigentlichen Täterin sogar noch verklagt werden kann.

MfG

Wenn er verurteilt wird, dann hat er nicht von seinem Recht gebrauch gemacht oder ist nur seiner Pflicht nachgekommen, sondern hat eine Straftat begangen. Da sehe ich einen deutlichen Unterschied.

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