Temudjin hat geschrieben:spielen wir das Beispiel mal durch: in GB wurde eine rechtlich verbindende demokratische Abstimmung gemacht,.. das Ergebni hat Regierung und EU nicht gepasst,.. würde die Regierung also die demokratische Mehrheitsentscheidung als ungültig betrachten wäre das...na?.. eine diktatorische Maßnahme.
Ich hätte es erst gar nicht erst zur Abstimmung gebracht. Vorher wäre ich zurückgetreten: "Ich kanns nicht bewerten und daher nicht entscheiden."
Temudjin hat geschrieben:Und gerade bei so schwerwiegenden Maßnahmen wie dem Brexit ( oder einem Kriegseintritt) sollte eben der Bürger die Entscheidung treffen,..wenn du 10 Experten fragst, kriegst du meistens 20 Antworten,.. also lass den mündigen Bürger sich informieren und dann entscheiden
Die Folgen des Brexit kann keiner bewerten. Wie solls dann ein Bürger bewerten? Zumal, wie du ja schreibst, die Basisintelligenz immer mehr abhanden kommt. Wenn ich schon von 10 Experten 20 verschiedene Meinungen bekomme, dann sollen die Experten, die sich damit beschäftigt haben, demokratisch abstimmen und nicht der einfache Wähler so wie du und ich.
Überspitzt formuliert hat hier meiner Meinung nach die Demokratie sogar versagt. Ich geh doch zu Wahlen, um gute Entscheidungen mit Tragweite treffen zu lassen und sie nicht selbst entscheiden zu müssen. Ich lege ja quasi meine Stimme in die Hände der Parlamentarier, die dann meine Tendenz vertreten (sollten).
Temudjin hat geschrieben:Und was Bildung betrifft, so benötigt diese eine gewisse Basisintelligenz, welche zugegebenermaßen immer weniger vorhanden ist,.. dennoch werden Kinder in Schulen gepresst, wo sie nur mittelmäßige oder geringe Erfolge erzielen, anschließend aufgrund ihrer Subqualifikation keine Chance auf Arbeitsplätze haben, während das Handwerk nach Lehrlingen sucht,..
Ja, weil unser Bildungssystem für die "Masse" designt ist. Hätten wir eine individuellere Betreuung (siehe Skanndinavien), dann hätten wir die Probleme immer noch, aber nicht so hart wie derzeit (und in Zukunft)...
Temudjin hat geschrieben:doch zurück zum Thema: In Österreich sind Volksbegehren, -befragung und -abstimmung legitime, gesetzlich verankerte, demokratische Mittel zur Entscheidungsfindung. Willst du also einen demokratischen Prozess der Entscheidungsfindung behindern, nur weil dir das mögliche Ergebnis nicht in den Kram passt?
Auf gar keinen Fall. Das sind alles ganz wichtige Instrumente. Aber mit meinen Beispielen will ich vor Augen führen, dass einige Argumente wohl nur unzureichend überlegt wurden. Wenn jemand ausschließlich das Programm von ORF1 kritisiert, aber das restliche Angebot noch nie gesehen oder gehört hat, der ist auf einem Auge blind und nicht fähig über den gesamten ORF eine Entscheidung zu treffen.
Ich denke mitmart hat die ORF-Problematik ausgezeichnet auf den Punkt gebracht:
mitmart hat geschrieben:Der Ruf nach dem abschaffen der Gebühren entsteht ja durch die Fehlentscheidungen und die Struktur des ORF. Es ist in der heutigen Zeit den Bürgern die immer mehr den Gürtel enger schnallen müssen nicht mehr zu vermitteln, dass die nächste Gebührenerhöhung ansteht, die 1:1 dazu verwendet wird die Gehälter der Orf Führungsebene weiter in astronomische Höhen zu führen und minderbegabte "Künstler" zu fördern weil sie halt einer gewissen Klientel nahestehen. Käme man hier auf den Boden zurück getraue ich mich zu sagen das eine 30% Verringerung der Gebühren drinnen wäre ohne wesentlichen Verlust am Sendungsangebot.
Warum reparieren wir nicht einfach genau diese Punke und über legen uns dann, ob noch weitere Probleme zu lösen sind?
Die Abschaffung der Zwangsgebühren und Umschaltung auf regierungsgesteuerten Putin-Funk wird keine Lösung bringen, sondern die bisherigen Probleme noch verschärfen. Dadurch wird der ORF sicher nicht objektiver. Oder siehst du das anders?