gse hat geschrieben: ↑Di 28. Mär 2023, 10:09
KV-Erhöhungen sind am Ende eine Frage der Verhandlungsmacht.
Die Verhandlungsmacht steigt mit dem potentiellen Kostendruck bei Arbeitsausfällen.
Im Schnitt 12,3 heisst niedrige mehr und höhere weniger als das.
Wenn das Bordpersonal streikt brennt bei der AUA der Hut und es kostet massiv Geld.
Wenn die Leute in der ... äh ... Diakonie streiken... Naja. Kostet eigentlich niemanden so richtig Geld. Is schon blöd, aber eigentlich nicht so schlimm. Aber 8%. Immerhin.
https://www.gpa.at/kollektivvertrag/ges ... r-diakonie
Die Milchmädchenrechnung ist aus Erfahrung einfach.
Viele Gewerkschaftsmitglieder in der Branche, starke Betriebsräte + hoher Kostendruck bei Arbeitskampf -> idR hoher Abschluss.
Wenige Gewerkschaftsmitglieder, wenige/schwache BR und/oder kein Kostendruck bei Arbeitskampf -> idR kein so guter Abschluss.
das ist doch ned der punkt
wenn ich im oktober an (hohen!) KV abschluss fuer ein jahr mache und dann im maerz wieder komm und sag ... "gilt ned, muss mehr" dann ist das schon mal vom ansatz her falsch
und was das bedeutet wenn auf einmal alle weit ueber 10% abschliessen dass siehst ja an den preisen fuer die waren und dienstleistungen.
es fuehrt zu einer extremen inflation
die wieder zu forderungen nach hohen lohnzuzahlungen fuehrt
a kreislauf der sich selber beschleunigt
und vermoegen und wohlstand vernichtet
mein personalanteil an den operativen kosten liegt bei ca 40%
lohnerhoehung fuer meine mitarbeiter war knapp 10%
dh ich muesste meine handelsspanne eigentlich um ca 4% im preis anheben damit ich das selbe erloese wie im vorjahr
das selbe erloesen wie im vorjahr reicht aber nicht da die preise fuer die waren die ich privat fuer meinen lebensunterhalt konsumiere ja alle gestiegen sind
genauso wie meine mitarbeiter ein recht darauf haben dass ihnen diese hoeheren preise durch hoehere loehne abgefedert werden, genauso besteht fuer mich als unternehmer die notwendigkeit einen hoeheren gewinn anzustreben um moeglichst wieder das selbe zu verdienen wie im vorjahr
dass bedeutet ich muss die spanne ned 4% anheben sondern 4% + 4%
zusaetzlich sind meine transportaufwendungen (porto, treibstoffe ect) und energiekosten um ca 60% gestiegen
meine transportaufwendungen und energiekosten machen ca 20% meiner operativen kosten aus
auch diese muss ich auf meine warenpreise umlegen um nicht weniger zu verdienen als im vorjahr
die auswirkungen auf die handelsspanne sind hier also 60% von 20% dh 12%
ich muesste also meine handelsspanne um 4% + 4% + 12% anheben
in summe waeren das 17,9% um die ich meine handelsspanne anheben muesste
waere die handelsspanne im vorjahr - rein theoretisch und nur als rechenbeispiel - 20% gewesen, dann muesste sie nun bei rund 23,5% liegen
da ja auch die einkaufspreise der produkte aufgrund der rohstoffproblematik entsprechend angestiegen sind und jeder zwischenhaendler die selben 3,5% drauflegen muss - nur um am selben level wie im vorjahr zu blieben - ist der anstieg leider deutlich hoeher