Yoshi hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2024, 16:15
--> Konsum ist doch dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt "ver"braucht wird.
…
Es ist also etwas unscharf für private zu definieren.
Exakt. Der "Konsum"-Begriff ist ein aus meiner Sicht veralteter, den man aus betriebswirtschaftlicher und letztlich steuerlicher Sicht eingeführt hat. Verkürzt könnte man sagen, das "im Allgemeinen" alles, was Mehrwertsteuer kostet, "Konsum" darstellt. Das ist definitiv an der Sache vorbei -- kann sich der Private keine vernünftige Oberbekleidung leisten, wird er in jedem Personalbüro chancenlos bleiben. Also ist der feine Zwirn des Arbeitssuchenden technisch Investition und nicht Konsum, auch wenn im Jahresausgleich der Zwirn kaum unterSonderausgaben geltend gemacht werden kann. Aber wenn ich mit einem Anzügerl um 5 Hunderter ein Gehalt verhandle, das mir pro Monat 500 mehr bringt, habe ich null Bedenken, mir den Anzug auf Kreide zu leisten. Da kommen wir auf die Zeitkomponente zurück …
Yoshi hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2024, 16:15
Wenn jemand alle paar Monate ein Handy/Auto/Ikea Möbel kauft, ist das für mich sehrwohl "verkonsumieren",
Die "hemmungslose Variante" ist eher das Extrem und als solches sowieso immer in der Ecke Liebhaberei und/oder Wahnsinn zu verorten. Wobei es aber auch hier immer um den Einzelfall geht. Wenn das "alte" Handy um mehr als Neupreis einem "guten Freund" verscherbelt werden kann, macht es Rendite und kann damit nicht als Konsum gelten.
Yoshi hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2024, 16:15
Ich hab solche Unterhaltungen im Freundeskreis schon sehr oft geführt und denke generell: Das Übernehmen von "Assets & Liabilities"-Gedanken wies eine Firma einteilt, ist im privaten Bereich nicht wirklich zulässig/vergleichbar, sonst müsstest Dich einfach ausn Fenster schmeißen und hast keine Ausgaben mehr- alle Probleme gelöst.
Den Absatz verstehe ich nicht -- man kann sich ja auch jederzeit als Unternehmen "vor den Zug schmeißen" (beim Insolvenzrichter antreten) und -- wenn es die finanziellen Umstände zulassen -- den Laden in die Insolvenz schicken. Und klar kann ich beim Privaten "Assets" (Vermögen) und "Liabilities" (Verbindlichkeiten) feststellen -- genau das macht, und hier schließt sich der Bogen, der Insolvenzrichter (bzw. der Masseverwalter) im Fall des Privatkonkurses. Wenn du eine Hütte hast, die 100 000 Belehnung, und ein Einkommen, das monatlich einen Tausender als Tilgung zulässt, kannst du dir auch als Privater auf 100 Monate etwas auf Pump leisten, das dir unter'm Strich Kosten senkt und somit Rendite einspielt -- z.B. aktuell Wärmedämmung oder PV auf's Dach. Swimmingpool dürfte argumentativ eher nicht funktionieren
Yoshi hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2024, 16:15
Ich bin aber sehrwohl dafür, dass:
- Man als privater spart und sich dann was drum kauft (und vorher gründlich überlegt, ob man das wirklich braucht/nutzt/haben will) und
- Firmen das -grundsätzlich- genauso handhaben sollten
Da bin ich voll bei dir -- ich würde aber einfacher unterscheiden: Wenn ich mir Geld leihe, um etwas zu kaufen, das mir wahrscheinlich kein Geld einbringt, so sollte das immer nur aus der Schatulle passieren. Wenn ich mir Geld leihe, weil sich aus der Anschaffung mehr Geld (oder zumindest gleich viel plus ein paar Monate Spaß mit dem Ding) machen lässt, ist der Konsum auf Pump zumindest nicht verwerflich.
Immerhin gibt es ja noch den Begriff der Liquidität, der bei der Betrachtung (wie die Zeit) bisher nicht angesprochen wurde. Wenn man sein Konto für was auch immer flach machen muss, kommt man im Fall der Fälle auf dem ungünstigsten Fuß zum Sachbearbeiter der Hausbank. Darüber hat Herr Düringer in "Hinterholz 8" bereits hervorragend referiert
Yoshi hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2024, 16:15
Achja: sind wir nicht weit weg vom eigentlichen Thema?
Eh schon länger, aber wir sind nicht die Weichensteller, also völlig unschuldig an der Ausuferung