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JAPAN - der partielle Untergang...

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von Failboy » Mi 16. Mär 2011, 16:28

gewo hat geschrieben:na derzeit treibt das zeug wie schon unten geschrieben vor allem uber alaska, russland und korea irgendwann zieht es auch ueber uns, vor allem wenn die genannten mengen von ca 3000t pro reaktor stimmen
Diese Mengen können nicht stimmen. In Fukushima liegen insgesamt keine 3000t Brennstoff herum. Eine Tonne Brennstoff ist auch nicht eine Tonne Uran oder Plutonium oder so, sondern eine Tonne Uran- oder Plutoniumoxid und die Zirkonumhüllung ist größtenteils auch noch miteingerechnet.

Etwas Kontext: Wir blasen im Rahmen der Verbrennung von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen jedes Jahr ca. 13000t Thorium und ca. 5000t Uran in die Atmosphäre. Kernkraftwerke in den USA haben 1982 zum Beispiel ca. 540t Uran verbraucht. Kohlekraftwerke in den USA haben im gleichen Jahr über 800t Uran freigesetzt. Außerdem über 1970t Thorium. Ein beträchtlicher Teil des freigesetzten Urans wird in der Luft durch natürlichen Neutroneneinfang zu Plutonium. Auch im schlimmstmöglichen Fall kann das Disaster in Fukushima an diese Levels nicht einmal annähernd heranreichen.
und diesmal isses eben nicht olles caesium 137 sondern plutionium
das ist ein bisserl ein anders thema
40mikrogramm davon inhaliert reichen zum sicheren auftreten einer krebserkrankung ..
Es ist eher umgekehrt. Das mögliche Problem ist mehr das Cäsium, weil es erstens noch toxischer ist und sich zweitens chemisch wie Kalium verhält, sich also im Körper ansammelt. Die Tabletten werden hauptsächlich zum Schutz gegen das Cäsium ausgegeben.

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von Failboy » Mi 16. Mär 2011, 16:43

pointi2009 hat geschrieben:das Problem AKW ja oder nein - wenn man die Alternativen hernimmt - welche gibt es im Moment, damit man mal zig dieser AKW´s abdrehen kann. Wobei ich bin KEIN ProAtomstrom Aktivist ;)

1. Kohle: ok ist Standortabhängig, da ja die Anlieferung der Kohle teuer wäre, wenn irgendwo hin gestellt, ist eine CO2 Schleuder, auch mit Filteranlagen. Kann aber Grundlast decken
Abgesehen davon, dass Kohlekraftwerke jetzt schon wesentlich mehr Radionaktivität freisetzt als Kernkraftwerke, um abgesehen von CO2: Jahr für Jahr sterben weit über 10000 Menschen an Unfällen in der Kohleförderung. Allein die VR China gibt 5000 Todesopfer pro Jahr offiziell zu, und jeder weiß, dass sie eine monstöse Dunkelziffer haben. Und dann rechne noch die mehreren 10000 Toten durch Staub und giftige Abgasbestandteile dazu.

Vom Standpunkt der Umweltbelastung und des menschlichen Leids her ist eine Abwendung von Kernfraft zugunsten der Kohle wohl eher nicht sinnvoll. Es müsste ca. alle 6 Wochen ein Tschernobyl geben, damit das rational wäre.
Ich glaube, dass er Ausstieg aus Atomstrom eher spät bis gar nicht passieren wird
Auch Kernbrennstoff gibt es nicht in beliebigen Mengen. Googel mal nach peak uranium. Es ist klar, dass auch Kernkraft nicht die endgültige Lösung aller Energiesorgen sein kann.

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von woodchuck » Mi 16. Mär 2011, 17:28

zulässige strahlendosis für arbeiter von 100msv auf 250msv erhöht
http://www.montereyherald.com/national/ ... ck_check=1

Bild

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von gewo » Mi 16. Mär 2011, 19:10

woodchuck hat geschrieben:zulässige strahlendosis für arbeiter von 100msv auf 250msv erhöht
[/img]
hi

das wird in den naechsten wochen und monaten weltweit passieren fuerchte ich

wenn die radiation levels bei den nahrungsmitteln ansteigen wird man es machen wie nach tschernobyl, auch damals uwerden die radioaktivitaetsgrenzwerte nach oben abgeaendert

PS:
laut IAEO ist jeder der reaktoren dort mit ca 125t brennstaeben gefuellt, ausser der reaktor 3, der hat 170t fuellung
es gibt laut IAEO keine entsorgungsmeldungen von brennstaeben aus den sechs kraftwerken, es muessen daher noch alle brennstaebe die seit der errichtung verbraucht wurden bei den werken in den abkuehlbecken gelagert sein
das sind pro reaktor ca 3000t
fuer den reaktor vier wuerde das auch schon offiziell bestaetigt

PPS:
was ein wenig seltsam ist ist die sonderstellung des reaktors 3
ich verstehe zu wenig davon aber dass da mit plutonium gefahren wurde ist doch eher unueblich
eigentlich wird nur in schnellen bruetern plutonium eingesetzt, oder?
kennt sich da wer aus?
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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von M16_ » Mi 16. Mär 2011, 20:08

Plutonium fällt in AKWs immer an. Früher gewollt zur Kernwaffenherstellung, jetzt versucht man das Zeug zu verheizen:
http://de.wikipedia.org/wiki/MOX-Brennelement" onclick="window.open(this.href);return false;

Wäre zwar billiger und umweltfreundlicher die alten Brennelemente gleich zu vergraben (bzw. 10 Jahre später) und frisches Uran aufzubereiten, aber dann haben die Länder keinen offiziellen Grund für eine Wiederaufbereitungsanlage. Wiederaufbereitungsanlagen und dessen Know-How benötigt man jedoch für Kernwaffen.

Wobei die in Reaktor 3 aktuellen Brennelemente jedoch von den Briten zu stammen scheinen.
Trotzdem hat Japan seit 2010 eine funktionierende Wiederaufbereitungsanlage. Scheinbar will Japan wieder auch Atombomben haben oder sich zumindest eine Option offenhalten.

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von gewo » Mi 16. Mär 2011, 20:26

M16_ hat geschrieben:...
Trotzdem hat Japan seit 2010 eine funktionierende Wiederaufbereitungsanlage. Scheinbar will Japan wieder auch Atombomben haben oder sich zumindest eine Option offenhalten.
hi

das wuerde zumindestens die knallvollen brennstaebelager erklaeren ...
und die mauscheleien zwischen regierung und betreibern ...
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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von Failboy » Mi 16. Mär 2011, 20:29

gewo hat geschrieben:es gibt laut IAEO keine entsorgungsmeldungen von brennstaeben aus den sechs kraftwerken, es muessen daher noch alle brennstaebe die seit der errichtung verbraucht wurden bei den werken in den abkuehlbecken gelagert sein
das sind pro reaktor ca 3000t
fuer den reaktor vier wuerde das auch schon offiziell bestaetigt
Hast du dafür eine Quelle? Laut TECP sind es ca. 1800t insgesamt, davon 600t innerhalb der Gebäude und der Rest in den Becken. Angeblich beträgt die Gesamtkapazität für das ganze Werk auch nur höchstens 2100t. Aber ich habe in den letzten Tagen so viel widersprüchliches Zeug von so vielen vermeintlich seriösen Stellen gehört, dass ich nicht mehr sehr viel Geld drauf wetten würde.
was ein wenig seltsam ist ist die sonderstellung des reaktors 3
ich verstehe zu wenig davon aber dass da mit plutonium gefahren wurde ist doch eher unueblich
eigentlich wird nur in schnellen bruetern plutonium eingesetzt, oder?
kennt sich da wer aus?
Plutonium wird in gewissen Mengen in jedem herkömmlichen Reaktor erzeugt (und anschließend auch gleich wieder verbraucht). Ein Brüter ist etwas vereinfacht gesagt ein Reaktor, der so beladen wird, dass er mehr spaltbares Material erzeugt, als er verbraucht. Das erreicht man, in dem man gemeinsam mit dem spaltbaren (fissile) Material fruchtbares (fertile) Metall lädt, also Metall, dass durch Neutroneneinfang spaltbar wird. Ob du einen Reaktor mit Plutonium beschicken kannst einerseits und ob er ein Brüter ist andererseits sind also zwei an sich unabhängige Fragen.

Die meisten aktuellen Reaktoren vertragen bis zu 50% Plutoniumanteil in ihrem Brennstoff.

Plutonium ist früher deshalb nicht so viel eingesetzt worden, weil es in der Natur praktisch nicht vorkommt. Abgesehen von Spurenvorkommen in der Atmosphäre und in Uranerzlagern ist praktisch das gesamte existierende Plutonium synthetisch. Plutonium in Reaktoren ist wirtschaftlich hauptsächlich deshalb interessant, weil es eben als Abfallprodukt bei der Uranverbrennung anfällt, in durchaus stattlichen Mengen. Außerdem, weil du auf diese Weise waffenfähiges Material verschwinden lassen kannst.

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von Failboy » Mi 16. Mär 2011, 20:31

M16_ hat geschrieben:Wiederaufbereitungsanlagen und dessen Know-How benötigt man jedoch für Kernwaffen.
Naja.

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von cobaltbomb » Mi 16. Mär 2011, 22:37

scheinbar strahlt alle kohleweltweit weniger als ein tschernobyl unfall
the Chernobyl accident is estimated to have released 50–300 million curies (2–12 exabecquerels) (IAEA estimations), whereas the collective radioactivity resulting from all coal burning worldwide between 1937 and 2040 is estimated to be 2,700,000 curies or 0.101 EBq
http://www.ornl.gov/info/ornlreview/rev ... lmain.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Of course they wont take away your hunting rifle, they will call it a sniper rifle first

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von Failboy » Do 17. Mär 2011, 00:28

cobaltbomb hat geschrieben:scheinbar strahlt alle kohleweltweit weniger als ein tschernobyl unfall
Öhm... der zitierte Text kommt auf der verlinkten Seite nicht vor. Selbst wenn das tatsächlich so dort stehen würde wäre der Vergleich nur mäßig hilfreich. So einfach gegeneinander aufrechnen kann man Curie dem einen und Curie aus dem anderen Vorgang nicht.

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von gewo » Do 17. Mär 2011, 00:39

Failboy hat geschrieben:[.....So einfach gegeneinander aufrechnen kann man Curie dem einen und Curie aus dem anderen Vorgang nicht.
LOL
Failboy hat geschrieben:....
Abgesehen davon, dass Kohlekraftwerke jetzt schon wesentlich mehr Radionaktivität freisetzt als Kernkraftwerke.....
du machst deinem nick aber alle ehre, du warst der der mit dem hinkenden vergleich begonnen hat ...
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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von Failboy » Do 17. Mär 2011, 03:31

gewo hat geschrieben:
Failboy hat geschrieben:[.....So einfach gegeneinander aufrechnen kann man Curie dem einen und Curie aus dem anderen Vorgang nicht.
LOL
Nix LOL. Der Vergleich hat zwei Probleme.

Erstens einmal ist Curie ein Maß für Zerfallsprozesse pro Sekunde, also eine Rate und keine Menge. Die Gesamtstrahlenbelastung aus einem Unfall oder sonstigen Vorgang in Curie messen zu wollen ist im Kern so, als ob du eine Energiemenge in Watt oder eine Distanz in km/h angeben würdest. Eine Curiezahl ist einfach nicht sehr hilfreich, wenn man nicht weiß, wo genau und für wie lange sie aufgetreten ist.

Zweitens ist Zerfall nicht gleich Zerfall. Verschiedene Isotope setzen beim Zerbröseln verschiedene Partikel mit verschiedenen Energieniveaus frei. Einige dieser Isotope und ihre Zerfallsprodukte nicht nur radioaktiv, sondern außerdem toxisch im herkömmlichen chemischen Sinn. Aufgrund ihrer verschiedenen möglichen biochemischen Rollen sammeln sie sich auch unterschiedlich gut bzw. in unterschiedlichen maximalen Konzentrationen und an verschiedenen Stellen im Körper an. Alphazerfall von Thorium in meiner Leber trifft mich nun mal mich um Einiges härter als Betazerfall von Tritium in der Wolke über meinem Haus.
du machst deinem nick aber alle ehre,
Hurra, wir haben das Niveau der durchschnittlichen Kapusta-Diskussion erreicht.
Pulverdampf FTW.
du warst der der mit dem hinkenden vergleich begonnen hat ...
Naja. Ich habe Tonnen Uran in der Luft mit Tonnen Uran in der Luft verglichen, aber wie du meinst.

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von Styrian_42 » Do 17. Mär 2011, 07:31

Wie sagt man bei uns in der EDV immer so schön:
Gefährlich sind die Halbwissenden :whistle:

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von M16_ » Do 17. Mär 2011, 10:18

Die Situation um Reaktor 4 dürfte deshalb so gefährlich sein, weil im Reaktorkern gar keine Brennstäbe sind.
Die wurden erst vor kurzem entfernt und lagern nun ohne Wasser (verdampft und Aufbewahrungsbecken leck) und teilweise ohne Dach an der frischen Luft und strahlen kräftig vor sich hin.
http://www.jaif.or.jp/english/news_imag ... 50525P.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Deswegen sind die Franzosen so besorgt. In Tschernobyl konnte man (auch wenn es nicht gesund war, aber technisch Möglich) von oben Sand, Bor und Beton abwerfen. Bei Reaktor 4 behindert jedoch das Dach eine solche Aktion.

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Re: JAPAN - der partielle Untergang...

Beitrag von jpdavid » Do 17. Mär 2011, 12:42

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Zuletzt geändert von jpdavid am Fr 24. Aug 2012, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

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