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Rangefinder-Entfernungsmesser

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impact
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von impact » Mi 2. Apr 2014, 15:38

Senf hat geschrieben:
Vlt weil man Herausforderungen liebt^^... na wollt nur wissen obs sowas noch gibt und um welchen Preis bzw. von welcher Bude...


Für einige Spektive (eher obere Preisklase) gibts Okulare mit Strichplatten/Absehen drin.
Davon abgeshen sind mir von Vortex 2 Fernglasmodelle bekannt die sowas haben: Viper HD R/T 10x50 und Viper R/T 8x28

Das Problem ist aber dass Entferungs"messen" damit mit zunehmender Distanz immer schwieriger/ungenauer wird, für Flugbahnkorrekturen wird aber mit zunehmender Distanz die Genauigkeit des Distanzmessergebnisses immer wichtiger, da die Flugbahn immer steiler wird. Verträgt sich also leider nicht.


Rein Mathematisch gesehen, annehmen du willst ein 1m großes Objekt auf 500m auf +-10m genau rangen:

allgemeine formel:
range[mil] = objectsize[m]x1000 / objectsize[mil]

1mil entspricht 1m auf 1000m, in diesem Fall würde das meter-große Objekt also genau 2 mil/strich abdecken wenn es genau auf 500m ist.
auf 500m nehmen wir an wollen wir innerhalb von 20m liegen (+-10m), das sind in dem Fall 4% der Gesamtdistanz


Notwendige Messgenauigkeit am Absehen bei +-10m auf 500m:
os[mil] = os[m]x1000 / r[m]
os[mil] = 1m x 1000 / 510m = 1,961mil
os[mil] = 1m x 1000 / 490m = 2.041mil
...Differenz: 0.08mil! (4% von 2)

Notwendige Genauigkeit der Kenntnis der Objektgröße bei +-10m auf 500m:
os[m] = r[m] x os[mil] / 1000
os[m] = 510m x 2 / 1000 = 1.02m
os[m] = 490m x 2 / 1000 = 0.98m
...Differenz: 0.04m -> 4cm (4% von 1m)

Man müsste also mit der gleichen Genauigkeit messen in der man das Messergebnis erwartet (eh kloar, oder? Nein... Dank Fehlerfortpflanzung müsste es theoretisch NOCH genauer sein...), das würde für das folgende Beispiel also bedeuten man müsste um eine distanz von 500m auf +-10m genau bestimmen zu können die Objektröße auf <4% genau kennen, sowie das Absehen auf <4% genau ablesen....


So sieht das Absehen von dem Vortex 10x50 R/T aus:

Bild

Glaube nicht dass man damit die gewünschte Genauigkeit erreicht...mildot Zielfernrohre auch eher nicht so... Spektiv mit Strichplatte schon eher... aber wie gesagt ist die genaue Kenntnis der tatsächlichen Objektgröße auch unverzichtbar. Je größer die Objekte werden desto leichte lässt es sich dann natürlich Ablesen, aber desto schlechter wir dann womöglich die Kenntnis der tatsächlichen Größe... Außer man hat sowas wie Normcontainer am Schießplatz verteilt herumstehen ^^

Davon abgesehen finde ich das ganze schon interessant und schaden kanns nicht wemma a bissl mim mildot rangen übt. Nur wäre da wohl ein Laser oder GPS dann ganz praktisch um die Messungen/Berechnungen/Schätzunen dann auch zu kontrollieren.


Damit das ganze noch a bissl a Gsicht bekommt, annehmen man schießt eine 308win mit Lapua 155 Scenar Fabriksladung (2820fps) würde das ganze ca +-6cm in der Höhe ausmachen... für ne Stahlplatte net so tragisch, für Jagdwild...najo....


Hoffe das wirft ein wenig Licht auf die Sache...
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birdofprey
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von birdofprey » Mi 2. Apr 2014, 18:25

impact hat geschrieben:
Senf hat geschrieben:
Vlt weil man Herausforderungen liebt^^... na wollt nur wissen obs sowas noch gibt und um welchen Preis bzw. von welcher Bude...


Für einige Spektive (eher obere Preisklase) gibts Okulare mit Strichplatten/Absehen drin.
Davon abgeshen sind mir von Vortex 2 Fernglasmodelle bekannt die sowas haben: Viper HD R/T 10x50 und Viper R/T 8x28

Das Problem ist aber dass Entferungs"messen" damit mit zunehmender Distanz immer schwieriger/ungenauer wird, für Flugbahnkorrekturen wird aber mit zunehmender Distanz die Genauigkeit des Distanzmessergebnisses immer wichtiger, da die Flugbahn immer steiler wird. Verträgt sich also leider nicht.


Rein Mathematisch gesehen, annehmen du willst ein 1m großes Objekt auf 500m auf +-10m genau rangen:

allgemeine formel:
range[mil] = objectsize[m]x1000 / objectsize[mil]

1mil entspricht 1m auf 1000m, in diesem Fall würde das meter-große Objekt also genau 2 mil/strich abdecken wenn es genau auf 500m ist.
auf 500m nehmen wir an wollen wir innerhalb von 20m liegen (+-10m), das sind in dem Fall 4% der Gesamtdistanz


Notwendige Messgenauigkeit am Absehen bei +-10m auf 500m:
os[mil] = os[m]x1000 / r[m]
os[mil] = 1m x 1000 / 510m = 1,961mil
os[mil] = 1m x 1000 / 490m = 2.041mil
...Differenz: 0.08mil! (4% von 2)

Notwendige Genauigkeit der Kenntnis der Objektgröße bei +-10m auf 500m:
os[m] = r[m] x os[mil] / 1000
os[m] = 510m x 2 / 1000 = 1.02m
os[m] = 490m x 2 / 1000 = 0.98m
...Differenz: 0.04m -> 4cm (4% von 1m)

Man müsste also mit der gleichen Genauigkeit messen in der man das Messergebnis erwartet (eh kloar, oder? Nein... Dank Fehlerfortpflanzung müsste es theoretisch NOCH genauer sein...), das würde für das folgende Beispiel also bedeuten man müsste um eine distanz von 500m auf +-10m genau bestimmen zu können die Objektröße auf <4% genau kennen, sowie das Absehen auf <4% genau ablesen....


So sieht das Absehen von dem Vortex 10x50 R/T aus:

Bild

Glaube nicht dass man damit die gewünschte Genauigkeit erreicht...mildot Zielfernrohre auch eher nicht so... Spektiv mit Strichplatte schon eher... aber wie gesagt ist die genaue Kenntnis der tatsächlichen Objektgröße auch unverzichtbar. Je größer die Objekte werden desto leichte lässt es sich dann natürlich Ablesen, aber desto schlechter wir dann womöglich die Kenntnis der tatsächlichen Größe... Außer man hat sowas wie Normcontainer am Schießplatz verteilt herumstehen ^^

Davon abgesehen finde ich das ganze schon interessant und schaden kanns nicht wemma a bissl mim mildot rangen übt. Nur wäre da wohl ein Laser oder GPS dann ganz praktisch um die Messungen/Berechnungen/Schätzunen dann auch zu kontrollieren.


Damit das ganze noch a bissl a Gsicht bekommt, annehmen man schießt eine 308win mit Lapua 155 Scenar Fabriksladung (2820fps) würde das ganze ca +-6cm in der Höhe ausmachen... für ne Stahlplatte net so tragisch, für Jagdwild...najo....


Hoffe das wirft ein wenig Licht auf die Sache...


@impact:
RESPEKT impact!!! :clap: :clap: :clap:
Echt genial, wenn man die Fragestellung in Therie und Praxis so vorexerziert bekommt und sich auf diese qualifizierten Infos hin dann eine Meinung bilden kann! :handgestures-thumbup:

@all:
Also ich bin für mich zum Schluss gekommen, dass ich mir die Tüftlerei von einem Laser abnehmen lassen möchte -
Insbesondere, wenn die Geschichte dann auch von durch Winkelschüsse verkompliziert wird und die Gams nicht auf meine Rechnerei warten möchte! :mrgreen:
(Und das auch wenn ich mir einen Winkelschussmesser für meine ERATAC-Montage gegönnt habe)

Also was für konkrete Empfehlungen haben die Longranger für mich??
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von BigBen » Mi 2. Apr 2014, 18:30

Die Daten vom Winkelmesser gibt man dann ja auch in den Ballistikrechner ein, daher eine durchaus sinnvolle Anschaffung ;-)
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von Senf » Mi 2. Apr 2014, 19:33

Oida Burschen... es geht net immer um exaktestes MESSEN einer Entfernung um dann eine Murmel die eh schon mit 30° am Boden aufschlagt weil 300 m über der normal verwendeten Flugbahn is in a Kokosnuss großes, evtl. 75m unter der eigenen Position befindliches, sich bewegendes, Ziel zu bringen.

Mir ist die Rechnerei dahinter und die Fehlerquellen bzw. die Toleranzen sehr wohl bewusst und auch bekannt. Ich wollt nur wissen obs Ferngucker mit Strichplatten überhaupt noch gibt. Ich will unabhängig von elektrischer Energie Distanzen abschätzen und dabei evtl. meine Grauen Zellen benutzen und net mehr. Weil ich glaube dass ich gut Größen abschätzen kann. Konkret gehts darum "auf die schnelle" Distanzen zu Objekten, deren Maße von Plänen bekannt sind bei widrigen Bedingungen (für Elektronik) zu "messen".
Diese Lasermessgeräte funktionieren nur dann wenn auch die Umgebung mitspielt... Hitzeflimmern, Luftverunreinigungen, extreme Distanzen... All das lasst die Dinger, egal in welcher Preisklasse, austicken. Wenn mir ein 80000€ Theodolit nicht mal ungefähr bestimmen kann wie weit das anvisierte Objekt entfernt ist dann ist jede Messung/Schätzung/Orakelbefragung hilfreicher als dieser Zinnober. Das letzte mal als bei mir, vermutlich wegen Hitzeflimmern, so ein Gerät den Dienst quittiert hat hab ich die Entfernung mit meiner Armlänge und einem Geodreieck bestimmt. Ich war auf 2km nur 150m daneben.

Was kosten de Vortex so? Ich hab mir die Steiner Marine Geräte angeschaut, sind 700 vergleichbar? bzw In welcher Vergrößerung gibts diese Spektive mit Strichplatte?
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von impact » Mi 2. Apr 2014, 19:48

Wie gesagt, ich finde Entfernungen messer per mildot-absehen nicht unpraktisch, ich wollte nur die limitationen veranschaulichen...

Spektive mit Strichplatte ist das günstigste mir bekannte von bushnell, das "Excursion FLP 15-45x60mm Tactical".
Von Vortex gibts zB für die Razor HD Serie ein Okular mit fixer 30facher vergrößerung:
http://www.vortexoptics.com/product/vortex-hd-30x-wide-angle-eyepiece-with-mrad-ranging-reticle/reticle
Sonst... Zeiss/Hensoldt mach sowas glaub ich auch... kA welche Hersteller noch... Die meisten im oberen Preissegment sind halt dann geräte die eben mit dem entsprechenden okular/eyepiece erst nachgerüstet werden müssen... 30-40fache Vergrößerung haben die ca...
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von Senf » Mi 2. Apr 2014, 19:53

Super danke...

Das ist also nur das Okluar. Kann man das auf alle Razor HD draufklatschen? weil sowas in 30fach mit geradem Tubus wär eh net schlecht... dafür gibts ja sicher auch Stative oder?
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von impact » Mi 2. Apr 2014, 19:58

"Wide Angle Eyepiece | MRAD Ranging Reticle 30x (85mm scopes only)" ...also für die Modelle der Razor HD Serie mit 85mm Objektivdurchmesser müssts passen... Stative gibts und sind bei so hoch vergrößernden Optiken eigentlich ein muss. Beim stativ würde ich in dem Fall auch nicht unbedingt sparen, das sollte scho einigermaßen stabil dastehen, sonst wirst Kopfschmerzen bekommen ^^

Aber wie gesagt, gäbe es auch von anderen Herstellern. Müsstest halt ein bissl recherchieren...

Edit: was ich auf die Gachn noch finden konnte... das Leupold Mark 4 Tactical sollt sowas auch haben, und für Meopta Spektive gibts scheinbar auch Strichplattenokulare...
ganz unten: http://www.meoptasportsoptics.com/en/accessories/spotting-scopes-5/tga-series-32.html
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von birdofprey » Mi 2. Jul 2014, 02:03

@all:

Also nur falls es wen interessiert:
Bei mir ist es nun letztlich ein Leica 10x42 HD-B geworden. :)
Bin mit dem Gerät selbst sehr zufrieden, allerdings sind die Objektiv- und Okularschutzdeckel mehr als verbesserungswürdig! :shock:

:clap: Mein Dank gilt Zelle12! :clap:

Besten Gruss, birdofprey
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Re: Rangefinder-Entfernungsmesser

Beitrag von impact » Mi 2. Jul 2014, 10:23

Weils dazupasst:

Entfernungsbestimmung per mildot:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=l-WNofGasFo[/youtube]


Und ich denke der beste Laser Rangefinder Review up to date (wurden auf der Seite auch alle nochmal einzelnd behandelt):
Bild
http://precisionrifleblog.com/2013/11/25/rangefinder-binoculars-reviews-field-tests-ranging-performance-results/
Bild
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