Was mich an dieser Debatte stört, ist das völlig außer Streit stehende Anerkenntnis der Kompetenz von "Big Brother", uns auf Schritt und Tritt hinterherzuschnüffeln, zu kontollieren und zu überwachen. Ich bestreite ganz vehement, daß der Staat das Recht dazu hat, ins Eigentumsrecht von Privaten einzudringen. Und zwar völlig unabhängig davon, ob es um Seidenunterwäsche, Schnaps, Gold, Klimtgemälde, Rennautos oder eben Schußwaffen geht. Ich darf - wieder einmal - darauf hinweisen, daß es Waffen in den Händen von Staatsbütteln waren und sind (und wohl auch künftig sein werden), die Unheil über die Menschen bringen, nicht die Sport- oder Jagdwaffe in der Hand des Privatmannes.
Steht
dem Bürger das Recht zu, zu überprüfen, inwiefern die von ihm bezahlten Damen und Herren Polizisten oder Soldaten mit ihren Eisen umgehen können bzw. wie sie diese verwahren (war da nicht einmal was mit aus der Funkstreife gestohlenen Stg77...)? Natürlich nicht! Ist das aber nicht merkwürdig? Sind Beamte Menschen
erster, deren Financiers aber Menschen
zweiter Klasse? Weshalb in aller Welt sollte ein Beamter, der - zumindest nach meinen langjährigen Erfahrungen - in aller Regel keinen blassen Schimmer hat, was man ihm da vorführt, ein Recht dazu haben, in mein Haus einzudringen, um meinen rechtmäßig erworbenen Besitz zu kontrollieren? Das betrachte
ich schlicht als einen unerhörten Übergriff!!
Wieviele Fälle von Mißbrauch oder Kriminaltaten geschehen denn schon infolge angeblich schlechter Verwahrung von Schußwaffen? Eine lächerlich geringe Zahl - gemessen etwa an unter Alkohleinfluß geschehenden
Verkehrskatastrophen (und Alkohol am Steuer ist bekanntlich auch verboten, oder?) - und die werden achselzuckend hingenommen (in der diesfalls zutreffenden Erkenntnis, daß man da halt nix machen kann).
Wenn also einer das für richtig hält, dann soll er seine Waffen halt auf dem Nachttisch lagern. Schließlich gibt´s ja bekanntlich eine
hocheffektive Exekutive, die zuverlässig verhindert, daß ein
Einbrecher sich diese Geräte holt -
net woah? Und sollten
Kinder im Haus sein, dann liegt es im Interesse der Eltern, Unfälle zu verhindern - da braucht´s wirklich keinen um deren Wohl besorgten Kieberer.
Die Behauptung, daß "etwas passieren"
könnte ist doch nichts weiter als
das Vehikel schlechthin zur Unerdrückung des Bürgers duch den Staat! Wie bei Devisengeschäften, Unternehmensgründung und -Führung oder Drogen geht´s auch
dabei um nichts anderes, als um
Überwachung und Kontrolle mündiger Bürger. Wollen Sie denn demnächst am Ende auch in der Wahlzelle überwacht werden, damit Sie nicht am Ende bei den Falschen Ihr Kreuzerl machen?
Ich weiß nicht, wie´s den anderen hier geht, aber
ich brauche keine Nanny, die mich vor mir selbst beschützt. Und als Liberaler sehe ich auch keinen Grund dafür anzunehmen, daß
andere Bürger dieses anmaßenden "Schutzes" bedürfen...und wenn, dann wären
Staatsagenten die allerletzen, denen ich die Kompetenz dazu zubilligen würde...
Wenn "etwas passiert" - und wenigstens in diesem Punkt dürfte hier ja Einigkeit bestehen - dann meist dort, wo
eh nicht kontrolliert wird, weil die Betreffenden nicht blöd genug waren oder sind, ihr Zeugs der Behörde zu melden. Also worüber debattieren wir hier eigentlich
?!