>Michael< hat geschrieben:Mein Hausarzt und die Ärzte im Krankenhaus haben mich 4 Wochen lang falsch behandelt und Fehldiagnosen ausgestellt, und da ists mir schon richtig dreckig gegangen. Weils mir dann gereicht hat bin ich zum Privatarzt gegangen und hab innerhalb einer Stunde die richtige Diagnose bekommen.
Kostet jetzt natürlich was, aber ich hatte keine andere Wahl.
Tja, bei den Grosseltern genau umgekehrt:
Privatärzte (plural!) haben zig an den Haaren herbeigezogene Verdachtsdiagnosen gestellt und dementsprechende Tests durchgeführt. Die alten Leute kann man ja melken. Und der tolle Primar is ja ned umsonst Primar, der muss es ja wissen!
Die Grossmutter (83 J) wolltens dann nach zig Untersuchungen und Sitzungen an der Wirbelsäule operieren, weil letztendlich können die starken Schmerzen nach Ausschluss von diesem und jenem (teils utpoisch) nur davon kommen. Dann sicherheitshalber zum Kassenarzt: Gefässe aufdehnen -> erledigt. Ein anderes mal 3 Tage übers Wochenende in Privatspital gelegt, allerdings macht niemand was am Wochenende und der behandelnde Arzt ist sowieso im Urlaub. Und die Kasse klingelt inzwischen.
Der Grossvater (82 J) wird beim Sport zunehmend kurzatmig. Privatärzte: Von Allergie bis Blutdruck, kann alles sein, werf ma mal testhalber ein paar Medikamente in den Rachen des alten Mannes während die Langzeituntersuchungen laufen. Die "kleine" Verkalkung in den Coronarien ist in dem Alter sowieso normal und die hat er vermutlich eh schon länger, Sport ist gesund -> Monate später fetzen Hinterwandinfarkt, während die "Allergie" auf dies und das binnen vielen Sitzungen "identifiziert" wurde und der Blutdruck unbedingt von angsterregenden 130syst auf das Soll von 120syst zu bringen war. AKH -> 2 Stents -> "erledigt".
An der Mutter haben die Privatärzte über Jahrzehnte nur verdient und keiner hat geholfen. Kassenarzt schlussendlich zumindest halbwegs.
Es waren in Summe viele verschiedene Ärzte.
Medizin ist manchmal bloss ein Business. Klar gibt es auch andere Privatärzte, aber als Laie weiss man halt nie genau, ob der Kerl einen bloss melken oder lieber eine bestmögliche Therapie anwenden möchte um folglich nichts mehr an diesem Patienten zu verdienen. Solange es nicht akut um die Wurst geht, scheissen sich die manchmal wirklich nix. Jeder macht Fehler, niemand ist perfekt. Aber manche - gar nicht mal so wenige - sind einfach nur geldgierig. Sei es Humanmedizin, Zahnmedizin oder sogar Veterinärmedizin. Ich traue keinem, dessen Verdienst von Behandlungshäufigkeit und Behandlungsdauer abhängt. Auch wenn es bestimmt viele gibt, die ihren Job und ihre Verantwortung ggü dem Patienten ernst nehmen. Vielleicht lauf ich mal wieder zu einem Privatarzt, aber dafür muss ich schon sehr verzweifelt sein. Jedem das Seine.