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von cas81 » Di 5. Sep 2017, 13:29
@diver99 und @McMonkey (für dich besonders der letzte Absatz):
Seidler. Die Leute schiessen dort meist für sich selbst, unter Fremden. Da fragt oder redet selten irgendwer mit irgendwem. Und alles, was keinen Verein hat und alle paar Jahre mal ein paar Schuss rauslässt, geht logischerweise zu keinem Verein, um genau das zu tun. Die gehen da hin, wo sie schnell mal schiessen können. Wie ich sagte, es ist freilich eine Minderheit. Aber das ist mir egal, wenn ich das Loch links neben mir begutachte, sich ein Schuss löst und dann ein "Hoppala, hihihi" folgt oder ich beim Ziehen aus dem Holster überstrichen werde, das Projektil am Stahlrahmen oberhalb der Scheibe in 6,5m Entfernung einschlägt und das Bleifetzerl bei mir am Tisch landet. Also alles Leute, die keinerlei Training und Hintergrundwissen abseits "du brauchst an Safe zum Lagern und darfst nicht ohne WP führen" haben. Neben ganz vielen Anderen, bei denen es nicht so ist. Trotzdem ungut und ggf ohne grossen Mehraufwand, nennenswerte Erschwernis (oder sonstigen hier dermassen infaltionär missbrauchten Begriffen wie "Einschränkung" oder "Verschärfung") bis zu einem gewissen Grad vermeidbar.
Beschränk die Teilnehmerzahl beim WFS, bau ein paar Störungen ein, lass sie mehr schiessen, die Waffe mal zerlegen, verdoppel die Dauer der Lerneinheit, verlang von mir aus 20EUR mehr und die Leute merken es sich eher, wenn ihnen wegen Nichtbeachtung der 4 Regeln auf die Finger gehaut wurde, wenn sie eine Störung schon mal probehalber eingebaut hatten. Mit ein bisserl Theorie, während der ich genauso gut schlafen könnte weils eh nichts ändert und 5 Schuss lerne ich hingegen so gut wie gar nichts, nicht mal kurzzeitig. Da weiss ich nur, dass es unfassbar laut ist, stärker kickt als erwartet und stinkt. Das soll ein Befähigungsnachweis sein? Das ist so, als wenn ich ebim PKW- Führerschein insgesamt einmal mit Automatik um den Häuserblock fahre, ohne Ampel, ohne Strassenschild, ohne weiterem Verkehr und ohne Prüfer.
Das ist keinerlei Erschwernis, Einschränkung, Rechtsberaubung, o.dgl. Das sind lediglich die allergrundlegensten Voraussetzungen, um weder sich selbst, noch Andere durch seine Handlungen zu verletzen. Durch Anhebung der Qualität einer Notwenidigkeit, nichts weiter. Und wer das ab und zu trainiert, sich dies alle heiligen Zeiten mal bestätigen lässt, der ist safe. Die Anderen werden daran erinnert, was sie vergessen haben. Was mich so stört, ist diese grundsätzliche Ablehnung einer jeden von euch gleich sogenannten Verschärfung und zwar aus Prinzip. Gleichzeitig mault ständig irgendwo irgendwer, dass irgendein Depp mit der Waffe unkontrolliert herumfuchtelt. Berechtigt, ab von nix kommt halt nix. Und von allein sind die Leute halt nicht so gescheit, auch wenn sie es sein sollten.
Denn es gibt ganz viele Schützen, die das Ganze nicht als Hobby sehen, nicht als Sport und auch nicht die dahinterstehende Verantwortung wahrnehmen. Denkts euch das so: So ziemlich jeder, der nicht in einem der paar Vereinene ist und trotzdem eine Kat B- Waffe besitzt, schiesst entweder alle 5 Jahre 5 Schuss oder ähnlich selten irgendwo anders. Wie viele aktive Mitglieder mit Kat B- Waffen haben alle Vereine mit Standaufsicht österreichweit insgesamt? Und wie viele WBK´ler gibts österreichweit? Ich glaub, da muss man nicht mal darüber nachdenken. Und wer sagt denen etwas, wer weist die worauf auch immer hin, wer bewahrt mich vor denen, wenn nicht sie selbst? Mir geht diese Bevormundung von allen Seiten auch auf den Keks, aber es nicht alles automatisch schlecht, nur weils zur Pflicht wird. Nicht jeder Pups ist eine Verschärfung und die Waffenwelt endet nicht hinter den Toren eurer Vereine.
Und nochmals diver99: Du siehst das Problem nicht, weil du dich im heilen Schneckenhaus des Vereins verkriechen kannst. Manche Andere können das nicht (hatten wir eh schon, Auflagen, Preise, Aufnahmestopp, örtliche Erreichbarkeit, Schiesszeiten, usw).
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cas81 am Di 5. Sep 2017, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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