aragorn hat geschrieben:Sinnerfassend lesen hilft ungemein. Es geht in diesem thread (bzw ging es ursprünglich nicht darum) nicht um den krisenfall, die Krisenzeiten etc sondern um alternative anlagemoglichkeiten zum Sparbuch. Hätte, wäre, würde Geschichten sind hier nicht der hauptinhalt.
Ein wahres Wort!
Bitte folgenden Vorschlag nach Belieben korrigieren:
GrundsätzlichEs gibt nix ohne Risiko. Genau so wie es nix auf der Welt gratis gibt.
Man sollte die Risiken jeder Investition genau kennen. Je komplexer die Anlageform desto mehr muss man sich reintigern. Bevor man einen Kauf in Erwägung zieht, muss man das Investment wirklich verstehen. So, dass man es der 90-jährigen Uhrstrumpftante erklären kann. Wenn etwas zu komplex ist, um es selbst zu verstehen, dann Finger weg! Gleiches gilt für Versprechungen, die zu schön sind um wahr zu sein. Siehe erster Absatz.
Die Bewertung der Risiken muss jeder individuell mit sich selbst ausmachen. Das bestimmt weitestgehend die Gehirnchemie.
Auch ein simples Sparbuch hat Risiken, ganz abgesehen vom Verlust, den man in Anbetracht der Inflation macht. Banken können von heute auf morgen krachen gehen. Egal wie groß. Das weiß mittlerweile hoffentlich jeder. Die EU-Einlagensicherung für Banken kann man vergessen - siehe auch unter
http://www.wpz-fgn.com/wp-content/uploa ... 171001.pdf . Auf den Staat soll man sich bei einer Pleite auch nicht verlassen.
Wenn man Rendite will, muss man aber Risiken in Kauf nehmen und je nachdem mehr oder weniger Sicherheit aufgeben. Ansonsten verliert man Geld. Wenn man heutzutage mehr als 5-6% macht, dann hat mans gut gemacht.
Hier eine kurze, sehr vereinfachte Zusammenfassung - Angaben wie bei Ladedaten ohne Gewähr!!
Kurzfristig verfügbarer VermögensanteilBargeld (inkl. Gold)
+ je nach Reiselust unterschiedliche Währungen
+ 2-3 Kreditkarten (davon zumind. eine mit vernünftigen Dienstleistungen und Limit)
+ je nach Lebenssituation: Lebenshaltungskosten für 1-6 Monate
- Risiken: Inflation, Währungsrisiko, Verlust, Diebstahl, Raub, Feuer, etc.
Tagesgeld (Sparbuch)
+ Lebenshaltungskosten für mind. 3-6 Monate
- Risiken: Inflation, Bankenpleite, etc.
Festgeld (gebundenes Sparbuch)
+ Geld, das man für eine bestimmte Zeit nicht braucht.
+ geringfügig höhere Verzinsung
+ mit Abschlägen in der Regel sofort verfügbar
- Risiken: Inflation, Bankenpleite, etc.
Mittel-/Langfristige InvestitionenIndexfonds auf wichtige Indices
+ Risikostreuung
+ passives "Management" daher geringe Gebühren
+ Thesaurierende Zertifikate = Dividenden etc. werden reinvestiert = höher Rendite
- Risiken: analog Grundwert
Aktiv gemanagte Fonds (für einzelne Branchen, Regionen, Immobilien, etc.)
~ bisserl Risikostreuung
- hohe Managementgebühren
- Risiken: analog Grundwerten, schlechtes Fondmanagement, etc. etc.
Aktien/Anleihen in einzelne Unternehmen
- genau informieren, Unternehmen kennenlernen
- Jahresberichte lesen und beurteilen können
- Markt des Unternehmens kennen
- dran glauben
- Risiken: endlos! z.B. Umfeld oder Markt bricht weg, Missmanagement, , staatliche Eingriffe, negative Presse, Pech, etc. etc. etc.
Staatsanleihen
- mühsam
- mir zu heiß
- Risiken: eigentlich auch endlos
Immobilien
- genaugenommen auch bei Selbstnutzung defizitär - dafür kann mans sein Eigen nennen
- Als Investition nur für Leute mit großem Vermögen
- Risiken: endlos! (Natur-)Katastrophen, Feuer, schlechte Bausubstanz, schlechte Mieter, Reparaturkosten, Veränderung der Umgebung etc. etc.
Zocken/LiebhabereiEdelsteine, Kunst, Oldtimer, Wein
Rohstoffe
- sehr schwer bewertbar
- für mich einfach nur intransparent
- Risiko mit Totalverlust
Daytrading, CFDs, Binäre Optionen
- wie Pokern
+ hohe Chancen, wenn man trifft
- Risiko über den Totalverlust hinaus (vor allem Plattformen außerhalb Europas)
Cryptowährungen
- wie Roulette
- Risiko mit Totalverlust
Vorschlag für Konservative:50% kurzfristige Vermögensanteile
35% Indexfond z.B. MSCI World
15% Indexfond z.B. Eurostoxx 600
Vorschlag für Risikobereitere:25% kurzfristige Vermögensanteile
40% Indexfond z.B. MSCI World
25% Indexfond z.B. Eurostoxx 600
10% Emerging Markets / Schwellenländer
Und bitte hörts mir auf mit dem Schwachsinn Gold zu horten. Das wird einfach überbewertet! Wer Lust auf Realität hat:
https://www.statista.com/statistics/299 ... by-sector/https://www.statista.com/statistics/417 ... tric-tons/ Da sieht man, dass der Wert von Gold kein realer ist. In Krisen zählen Lebensmittel, Wasser, Sprit, Munition, etc. deutlich mehr als Schmuck mit dem unmittelbar nix anzufangen ist. Der Traktor vom Bauern fährt nicht mit Gold. Die Kühe fressens auch nicht. Und als Wildlockmittel taugts noch weniger.
Bin gespannt, wie ihr dem Kuhbauern erklärt, dass er ein Kalb + Kanne Milch für einen Philharmoniker hergeben soll, weil in Indien gerade Hochzeitssaison ist und dort abertausende Tonnen von Schmuck enorm gefragt sind.... Besser, ihr repariert ihm den Traktor!
Sich krampfhaft an ein Edelmetall zu klammern, ist schlicht Realitätsverweigerung.