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von BigBen » Fr 5. Sep 2014, 07:45
Es war halt eine klassische "Am Schauplatz" Sendung: eine "Szene" wird als Schauplatz für eine Freakshow auserkoren, man sucht sich ein paar nette und ein paar weniger nette Leute aus der Szene aus, stellt denen eine Reihe normaler und ein paar eingestreute Suggestivfragen und schneidet daraus ein unterhaltsames Format mit ein wenig vorgegaukelter Information zusammen. Fremdgeschämt habe ich mich bei vielen der Interviews, die Lichtblicke waren eher selten und der Wahrheitsgehalt vieler Aussagen der Experten wie Psychologin oder Waffenrechtsbeauftragter war dürftig. Die Reporter hatten aus ihrer Sicht ein glückliches Händchen bei der Auswahl ihrer Interviewpartner, denn ihre Freakshow haben sie in den meisten Fällen bekommen, oft auch nur weil ihr Gegenüber mit der Mediensituation ein wenig überfordert war (siehe Cowboys), Interviews vielleicht auch kreativ geschnitten wurden und Dinge mitgefilmt wurden (Umziehaktion des Limousinen-Herrn) die mit der Sache garnichts zu tun haben, der Situation aber einen komischen Touch verleihen.
Alles in Allem nichts was mir schlaflose Nächte bereitet, an Fremdschämen gewöhnt man sich ja und immerhin wurde nicht von Seiten der Sendungsmacher die Moralkeule ausgepackt, sondern es wurden Leute aus der Szene selbst zu Wort kommen gelassen. Manche waren sympathisch, manche präpotent arrogant aber niemand hat einen richtig guten Job gemacht den Waffenbesitz in einem guten Licht darstehen zu lassen. Was gut rüberkommt ist die Vielschichtigkeit der Waffenbesitzer, vom Wurftaubenschützen über die wehrhafte Trafikantin hin zum Cowboy und Jäger.
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf