Das Thema Krisenvorsorge/Vorratshaltung ist ein immens riesiges, kontrastreiches Themengebiet welches in derart viele Facetten aufgespalten werden kann dass man unmöglich alles abdecken kann. Es würde auch bei weitem den Rahmen hier sprengen über alles und zu jeder Situation die passende Ausrüstung bereit zu haben.
Ich habe für mich und meine Familie erstmal passende und realistische Szenarien durchgespielt. Eines vorweg: Den ganzen Bullshit mit SHTF, Weltuntergang, Zombieapokalypse oder das sämtliche gesellschaftliche Strukturen weltweit zusammenbrechen sind meines Erachtens irrelevant und reine Hirngespinste

Ein "echter" Prepper wird mich an dem Punkt für todgeweiht halten und nicht weiterlesen

Dafür Vorzusorgen wäre aus meiner Sicht zum einen finanziell unleistbar und in den meisten Gebäuden logistisch einfach nicht möglich.
Wovon ich also ausgehen sind also zeitlich sowie regional begrenzte Ausnahmezustände, wobei der Ausgangszustand stets angestrebt und auch wieder erreicht werden wird. Bei derartigen Szenarien verhält es sich mit dem Realitätsgrad auch wesentlich anders. Beispiele hierfür wären etwaige Naturkatastrophen(ganz aktuell Italien, Österreich waren schon einige Hochwasser und Lawienen), gewaltätige Ausschreitungen mit möglicherweise folgender Ausgangssperre(zB
Frankreich 2005,
London 2011), Probleme im Stromnetz/Stromausfälle(z.B.
Europa 2006) , Problem im Bankenwesen(z.B. keine Zahlungen/Behebungen möglich), von mir aus auch noch Terror. Alles plausibel und täglich in den Nachrichten.
Weiters denke ich dass sich viele Menschen schlicht und einfach nicht vorstellen können was alles passieren kann und schon gar nicht damit umgehen können wenn etwas passiert.
Dafür ein Beispiel: Hier zu sagen, egal wenn mal der Strom für 2 Tage weg ist, ist einfach, was es jedoch wirklich bedeutet realisieren die Wenigsten. Es mag eventuell ein wenig radikal sein aber wieviele haben das schonmal probiert oder erlebt und können aus Erfahrung sprechen? Wohl die wenigsten. Kurzfristige Ausfälle bei Gewitter haben wir alle schon mitgemacht. Ich kann hier jetzt nur für mich sprechen aber wenn ich an den letzten kurzen Ausfall zurückdenke habe ich eine gewisse Nervosität verspürt. Nix dramatisches, man war einfach nur nicht mehr so entspannt wie die Minute zuvor wo noch alles ging. In diesen Moment wo mit einem Schlag nichts mehr geht, sehen die Menschen erst wie sehr Strom deren Alltag dominiert und uns sehr komfortabel Leben lässt. Ich will damit jetzt nicht sagen dass man sofort alle Sicherungen runterhauen soll und wie in der Höhle leben soll, wir alle lieben wohl diesen Luxus. Worauf ich wirklich hinaus will, ist die menschliche Psyche. Sich für den Krisenfall mit allerlei Equipment einzudecken ist keine große Kunst, dazu muss ich nur ins Geschäft gehen und es einkaufen. Jedoch die richtige geistige Einstellung, Fähigkeiten und Erfahrungen, damit umgehen zu können kann ich mir nirgendwo kaufen, die muss man sich erarbeiten.
Wenn es bis hierher noch kein Argument für Vorratshaltung ist spielen wir dieses Gedankenspiel mal weiter(Übertreibungen und Fantasie inklusive):
Bleiben wir beim Szenario mehrtägiger Stromausfall. Angenommen man hat keine Vorräte mehr daheim. Weder Essen noch Trinken. Man wird also versuchen welches Aufzutreiben. Auf den Weg zum Supermarkt wirds im urbanen Bereich sicherlich schonmal spannend dort überhaupt anzukommen(keine Bahn, U-Bahn, Straßenbahn; keine Verkehrleitsysteme(Ampeln), evt Schranken bei der Tiefgarage,...). Dort angekommen wird dann das schlagend was ich vorhin meinte mit der Faktor Mensch/die Psyche. Auf derart stressige Situationen reagieren Menschen total unterschiedlich. Manche werden sich garnicht verändern oder ruhiger, wieder andere werden laut oder gar aggresiv. Infolge solcher Ereignisse oder auch schon vorher(dies zeigen diverse Hurrikans in den USA) kommt es zu Hamsterkäufen. Und wenn die immer knapper werdenden Lebensmittel in den Geschäft die Leute nicht immer mehr zur Verzweiflung treiben wird dann vermutlich das Bezahlen an der Kasse(Kein Strom, kein Barcode, keine Preise, viel Spaß beim Rechnen). Das ganze dann vielleicht ohne viel Bargeld.
Zugegeben, da ist relativ viel was wäre wenn und vermütlich eine ordentliche Würze Fantasie dabei, jedoch unabhängig davon ob es so laufen würde oder nicht, ich würde mir die Situaton komplett ersparen, hätte ich ein bisschen was zu Hause

Ich gehe grundlegend davon aus dass derartige Krisen, in welcher Form nun auch immer, stets von Solidarität und Zusammenhalt gezeichnet sein werden.(Verweis Seite 5 Bericht von Eierkopf) Jedoch komplett naiv darf man auch nicht sein, denn es wird stets einen geringen Prozentsatz Menschen auf dieser Welt geben welche die gesellschaftlichen Konventionen und Regeln einfach nicht befolgen wollen und sich an dem Leiden anderer bereichern und derartige Situationen ausnutzen.
Zur Vorratshaltung: Eierkopf hat auf Seite 5 dieses Threads seine Erfahrung sehr gut wiedergegeben. Folgenden Satz daraus möchte ich aufgreifen:
Eierkopf hat geschrieben:Was bei den Leuten da alles an Zeug nicht vorhanden war oder schon nach 2 Tagen leer glaubt man nicht.
Und genau dies vergessen die Leute ziemlich schnell. Es gibt zahlreiche Beispiele aus dem Alltag wo sicherheitshalber nachgefüllt/aufgefüllt bzw. ein bisschen mehr genommen wird dass es sich auf jeden Fall ausgeht. Der Vergleich hinkt zwar ein wenig aber niemand fährt mit einem Tankfüllstand in den Urlaub und hofft das sich die Strecke ausgeht, man wird das Auto wohl sicherheitshalber volltanken, es könnte ja ein Stau am Weg sein. Oder es wird dann doch die 32GB Variante vom neuen Handy gekauft anstatt der 16GB, falls man den Speicherplatz dann doch irgendwann braucht. Täglich treffen wir solche Entscheidungen, jedoch was Essen und Trinken angeht, wurden wir ein bisschen blind weil fast an jeder Ecke ein Supermarkt ist und eigentlich alles immer verfügbar. Ich kenne genug in meinem Alter welche jeden bzw. jeden zweiten 'Tag einkaufen gehen weil sie dann schlicht und einfach nichts mehr daheim haben. Ich will jetzt damit nicht sagen dass man alles immer auf Vorrat kaufen muss jedoch ein kleiner sinnvoll angelegter Vorrat ist weder teuer noch rausgeschmissenes Geld.
Ich für meinen Teil habe einen Vorrat für 10-14 Tage. Wie dieser nun genau aussieht muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe es, was Essen und Trinken betrifft, nach dem Motto "keep it simple" gestaltet.