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von BigBen » Mo 3. Okt 2011, 10:35
So, ich habe mir erlaubt einen Leserbrief an die Krone zu schreiben...da ich mir aber nicht erwarte dass er gedruckt ist, poste ich ihn hier auch:
Jedes Mal wenn ein Verbrechen mit einer Schusswaffe oder einem schusswaffenähnlichen Gegenstand passiert, melden sich vermehrt Personen zu Wort, die ein totales Waffenverbot fordern. Allzu verführerisch scheint die Illusion, dass von Waffen eine Bedrohung ausgeht, der man durch Verbote Einhalt gebieten kann.
Nun ist aber jedes weitere Verbot ein kleines Stückchen Freiheit, das Einem weggenommen wird - und folgende Frage muss erlaubt sein: wieviel Freiheit sind wir bereit aufzugeben, um ein zusätzliches kleines Stückchen subjektiv gefühlter Sicherheit für einen Teil der Bevölkerung zu gewinnen?
Denn um mehr als einen potentiellen Zugewinn gefühlter Sicherheit geht es nicht! Statistisch gesehen hat Österreich mit seinem relativ liberalen Waffengesetz (im EU-Vergleich) eine geringere Mordrate (0,48 pro 100.000 - ohne Mordversuche) als Großbritannien (1,28 pro 100.000 - ohne Mordversuche) mit einem der restriktivsten Waffengesetzen aller EU-Länder. Sogar die Schweiz, eines der Länder mit der höchsten Schusswaffendichte in Privathaushalten weltweit, hat eine niedrigere Mordrate als Großbritannien und ist ungefähr gleichauf mit Japan - einem Land mit Schusswaffentotalverbot in Privathaushalten.
Sollte am Ende garnicht die Verbreitung von Schusswaffen ausschlaggebend für Kriminalitätsraten sein, sondern sind die Ursachen woanders zu suchen?
Ich als passionierter Sportschütze und Jäger bin auf jeden Fall nicht bereit, mir demokratisch widerstandslos ein weiteres Stückchen Freiheit wegnehmen zu lassen, um die irrationalen Ängste eines kleinen Teiles des Bevölkerung zu beruhigen. Es wurden schon genug Freiheiten unter dem Deckmantel von Terrorismusbekämpfung und Ähnlichem ohne einen signifikanten Sicherheitsgewinn beschnitten und die Ausgaben für solche Maßnahmen belaufen sich in Milliardenhöhe. Meine Kinder sollen nicht in einer Welt voller Verbote und Bevormundung durch den Staat aufwachsen und sie sollen selbst in er Lage sein, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Es geht auch nicht darum ob oder wozu Waffen überhaupt gebraucht werden...denn mit diesem Argument würde sich so ziemlich alles verbieten lassen, vom Asiatischen Essen bis hin zum Zeitunglesen.
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf