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Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

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max81
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Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

Beitrag von max81 » So 21. Okt 2012, 22:29

Hallo Leute,

nachdem im Erdwärme-/Luftwärmepumpe Thread derart viel an Wissen preisgeben wurde, würden mich eure Erfahrungen zu Kaminen mit Wassertaschen interessieren.

Kurz zu den Eckdaten:
Bungalow (25er Hohlziegel) aus den 60iger Jahren, wurde heuer mittels eines Holzriegelaufbaus aufgestockt (18er Riegel, Zwischenräume mit Steinwolle gefüllt).
Im Frühjahr soll eine 16er Vollwärmeschutzfassade aufgezogen werden und noch heuer möchte ich die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke optimal dämmen.

Nun plane ich vom Ess-/Wohnzimmer aus, mittels eines Heizkamins mit Wassertasche das ganze Haus (ca. 160m² beheizte Fläche) über zwei 800 Liter Pufferspeicher (mittels Fußbodenheizung) zu beheizen. Um die Härteperioden abzudecken und auch ab und zu mal ein Wochenende außer Haus verbrinden zu können, möchte ich ebenfalls den alten 17kWh Ölkessel (Heizgerät ist fast 25 Jahre alt; 1000l Öltank verstellt einen Miniraum im Keller) in den Heizkreislauf einbinden. Zur Warmwasseraufbereitung hatte ich an Solarkollektoren gedacht.

Was haltet ihr von diesem Plan?

Danke im Voraus für eure Antworten!

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stefan n
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Re: Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

Beitrag von stefan n » So 21. Okt 2012, 23:24

Servus

erst mal ein paar Tips bzgl. deiner ersten Sätze.

VORSICHT bei VWS auf Holzriegel!!!

hast du da wirklich eine Firma die sich gut auskennt, und die darauf schaut, dass das System gut aufeinander abgestimmt ist?
ich würde hier UNBEDINGT empfehlen, dass die gleiche Firma die den Holzriegel aufgestellt hat, auch den VWS macht... im Falle des Falles schieben sich die beiden gegenseitig die Schuld zu und du bleibst übrig...
und, dass derjenige auch eine gute Bonität und Versicherung hat..

Lass dir auf jeden Fall den geplanten Aufbau von Fachleuten durchrechnen.. oder schau wenigstens selbst im Internet gibt es diverse U-Wert Rechner..


Sorry, dass ich hier so auf die Tube drücke, aber ich wurde erst letztes Monat zu einem Holzriegel-Schaden gerufen (ich komm aus der Bau-Branche), wo ich bis dahin echt nicht dachte, dass ein Stück Holz nach 4 Jahren (vier!) so dermassen hin sein kann...
und im Frühjahr bin ich durch 2 Jahre alte Brettl durchgebrochen als wären die aus Pappe..


Des Problem is, des Häuslbauen mit Ziegel "kann" heut ein jeder.. die roten Dinger mit dem grauen Baaz z´ampicken, da kann ja auch net viel schief gehen... (glaubt man zumindest landläufig)
das hat selbst der b´soffenster Pfuscher heutzutage (halbwegs) intus wie das funktioniert...

aber so ein Holzriegel ist ein weit fragileres System, da genügt die kleinste Störung und das System funktioniert nicht mehr...
mit der "a wird scho passen, prost!" Mentalität die am (Kleinhäusl-)Bau die letzten Jahrzehnte üblich war, geht das net lang gut..

Das o.g. Haus wurde von einer östereichweit agierenden grossen Baufirma errichtet, somit ist wenigstens die Sanierung halbwegs gesichert..


ja, aber das wolltest ja gar nicht wissen...


2x800 find ich aus dem Bauch heraus a bisserl zu wenig... ausser du gehst mehrmals täglich nachlegen.. wobei das bei so einem Ofen sowieso eher der (mühsame) Fall sein wird...


Solar ist immer gut (vor allem im Sommer) und bequem... überlegenswert wären sogar grössere Flächen (über die 8m2 für Warmwasser noch hinaus bis 20, 30m2) die den Überschuss auch noch in die Puffer speisen... (an normal kalten aber sonnigen Wintertagen kannst dir so vielleicht einen 1/2 - 2/3 Tag einheizen sparen)

ist aber nur a Spielerei (ich hab´s auch) amortisiert sich nie.. (oder zumindest wirklich erst sehr spät..)

ob man den alten Ölkessel so weit automatisieren kann, dass der selbst bei Bedarf in die Puffer dazulädt?
mit seinen 25 Jahren gewinnt der sicher keine Ökopreis mehr (ökologisch UND ökonomisch)..
Andenkenswert wäre (wennst sowieso schon soviel Geld jetzt in die Hand nimmst) eine kleine Gastherme dafür herzunehmen... oder eben ein neuwertiges kleines Öl-Gerät.


aja, so wie ich das lese hast du vor diesen Ofen mit Stückholz zu befeuern...
und der steht im ersten Stock?
ist dir eh bewusst, wieviele Festmeter Holz du da ungefähr im Jahr in´s Haus zahn musst und dann dort mit viel Schoatn und Mist mitten im Wohnraum einlegen willst? und die Asche dann wieder raus...alle 2-4 Wochen?
ich mein ja nur... so als Denkanstoss..

lg S.

yoda
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Re: Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

Beitrag von yoda » Mo 22. Okt 2012, 08:23

max81 hat geschrieben:Kurz zu den Eckdaten:
Bungalow (25er Hohlziegel) aus den 60iger Jahren, wurde heuer mittels eines Holzriegelaufbaus aufgestockt (18er Riegel, Zwischenräume mit Steinwolle gefüllt).
Im Frühjahr soll eine 16er Vollwärmeschutzfassade aufgezogen werden und noch heuer möchte ich die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke optimal dämmen.


Dehnfuge zwischen Stahlbetondecke und Holzriegel nicht vergessen, sonst kriegst beim Materialsprung fette Risse.
Energieberater sollte ausrechnen welche Materialen und welche Dämmstärke beim VWS (hauptsächlich wegen der Tauwasserbildung)
Bei 25cm Hochlochziegel und 16cm EPS-F gibts 100% keine Probleme, beim Holzriegel weis ichs nicht da keine Erfahrung.

max81 hat geschrieben:Nun plane ich vom Ess-/Wohnzimmer aus, mittels eines Heizkamins mit Wassertasche das ganze Haus (ca. 160m² beheizte Fläche) über zwei 800 Liter Pufferspeicher (mittels Fußbodenheizung) zu beheizen. Um die Härteperioden abzudecken und auch ab und zu mal ein Wochenende außer Haus verbrinden zu können, möchte ich ebenfalls den alten 17kWh Ölkessel (Heizgerät ist fast 25 Jahre alt; 1000l Öltank verstellt einen Miniraum im Keller) in den Heizkreislauf einbinden. Zur Warmwasseraufbereitung hatte ich an Solarkollektoren gedacht.


Heizkamin würde ich eher in den Keller stellen, ganz einfach wegen dem Dreck wie schon erwähnt. Putzen musst das Ding auch da staubts ordentlich.
Hast im Keller keinen Platz für eine Hackschnitzelheizung ? Holz schneiden und ins Haus führen sparst dir dann, das geht dir nach ein paar Jahren vielleicht auf die Nerven.

Ronald
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Re: Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

Beitrag von Ronald » Mo 22. Okt 2012, 10:50

Hier ein Link wo du einiges nachlesen kannst:

http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... 43&t=50660

nachdem ich selber einiges an Brennholz mach les ich da öfter a bisserl mit im Forum.

Ronald

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Re: Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

Beitrag von max81 » Mi 24. Okt 2012, 07:53

Hallo,
danke für eure Antworten!

VWS über den Erbauer der Aufstockung ist leider nicht möglich, da es ein reiner Holzbau-/Zimmererbetrieb ist.
Andererseits habe ich im EG "nur" einen 25er Hohlziegel, somit ist die einfachste Methode 16cm VWS.

Bezüglich Standort und Schmutz: Der Ofen soll ins EG direkt in die Wohnfläche wo wir uns am längsten aufhalten (Küche/Ess-/Wohnzimmer) damit wir auch von den ca. 20% Strahlungswärme profitieren. Holzschmutz nehmen wir im Kauf, wenn wir dafür keinen (oder nur wenig) Ölgestank im Keller haben.

Solar möchte ich nur für Warmwasser machen, 1. ist die Dachfläche nach Süden nicht sehr groß und 2. wäre mir die Investitionssumme (gegenüber der Erträge) zu hoch.
Denkt ihr die 2x800 Liter Pufferspeicher sind zu knapp bemessen?

Danke fürn Tipp mit dem Motorsägenforum, da lese ich eh auch ab und zu rein!

Schöne Grüße
max81
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Re: Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

Beitrag von raptor » Mi 24. Okt 2012, 12:43

max81 hat geschrieben:Bungalow (25er Hohlziegel) aus den 60iger Jahren, wurde heuer mittels eines Holzriegelaufbaus aufgestockt (18er Riegel, Zwischenräume mit Steinwolle gefüllt).
Im Frühjahr soll eine 16er Vollwärmeschutzfassade aufgezogen werden und noch heuer möchte ich die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke optimal dämmen.


Das Problem bei VWS ist die Feuchtigkeit. Die bleibt ja dann drinnen. Da habe ich schon die ärgsten Sachen gesehen bei nachträglicher thermischer Sanierung (90% Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer und so). Lass Dich fachlich beraten und zwar nicht von dem, der Dir den VWS verkauft bzw. macht.

stefan n
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Re: Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

Beitrag von stefan n » Sa 27. Okt 2012, 11:21

Also, dass die Aufstockungsfirma "nur" Zimmermeister ist dürfte (eigentlich) kein Problem sein, aber ok, wenn er das nicht anbietet...
dürfen täte er mM nach...

ABER: auf der sicheren Seite bist ohnehin, wenn du ein hinterlüftete Fassade machst (m.M. nach das einzig Wahre (ausser, du schottest dir den Holzaufbau innen mit Dampfbremsen/sperren komplett dicht (und wirklich dauerhaft als Dampfsperre kann man eigentlich nur Bitumen in mehreren Lagen bezeichnen))

also hinterlüftete Fassade mit irgendeiner Wolle als Dämmung und draussen ein Brettl-Fassade und NEIN!!!
es muss nicht immer gehobelte Lärche sein

a) sägerau tut´s genauso und
b) Fichte ist genausogut, wenn man die Brettl vertikal nimmt... horizontal funktioniert nicht
(sämtliche alte Stadel die schon seit 100en Jahren in Östereich stehen sind so gebaut und halten, und auch die, die nicht in den 50er-70er mit Alt-Motoröl eingestrichen wurden)

c) oder als Max-Fassade wenn man´s moderner will...

Ja, die Brettl Fassad ist a bissl teurer....
so ca. um die Hälfte bis 3/4 mehr
ABER, dafür kann (und soll) sie gleich der Zimmererbetrieb machen...

und bezüglich Preis: die Fassade macht bei so einem Umbau vielleicht 8-12% aus...
wenn wir jetzt eh nur vom OG reden dann nur 6%...
und wenn diese 6% von der Gesamt-Summe halt ein wenig mehr Kosten, dann ist das auf die Gesamt-Projekt-Kosten bezogen net viel...

Das wichtigst bei so einer gedämmten Holzriegel konstruktion ist, dass kein Wasser (Dampf von innen) in die Konstruktion hineinkommt...
und falls doch, dann ungehindert und relativ rasch wieder auslüften kann...

Vergiss den ganzen (Werbe-)mist von "intelligenten" Folien, rückfeuchtenden Folien etc.
und "semipermiabel" und was es da sonst noch für bescheuerte Sachen gibt...
funktioniert vielleicht im Labor unter Bedingung x recht gut... aber im wirklichen Leben...???

Lustig ist ja auch, dass diese ganzen Bemessungen auch von den "Sachverständigen" und Bauphysikern, meist nur auf eine Situation hin berechnet sind...
und dann vielleicht auch noch der Aufbau knapp bemessen wird..
UND es wird davon ausgegangen, dass die (in Kauf genommene!) angefallene Feucht im Frühling wieder austrocknet...

so:
im wirklichen Leben, heizt aber nun mal die Frau vielleicht ein wenig wärmer ein, Väterchen Frost lässt es vielleicht mal doch einige Tage lang kälter werden, als in der Berechnung...
Es wird gerade viel gekocht und gebadet oder es wohnen viele Schwitzer im Haus..
aufgrund der Konstruktion ist halt mal an der einen oder anderen Ecke die Dämmung nicht so stark ausgeführt, dann freute sich vielleicht der Monteur diverser Folien schon so auf den abendlichen Schiessstand (um mal wieder den Bezug zum hiesigen Forum herzustellen), dass seine Konzentration nachlässt und doch glatt vergisst diese eine Folie abzukeben...
.... und plötzlich sind wir um 500% und mehr ausserhalb der ursprünglichen Berechnung...

und dann kommt vielleicht noch ein Frühjahr (so wie heuer), wo es extrem kalt ist, dauern nebelig und regnerisch und auf jeden Fall zu wenig warm, dass die angesammelte Feucht ordentlich abtrocknen kann...
... und plötzlich ist auch diese Theorie im Eimer..

Wie sowas dann aussieht hab ich schon zu genüge gesehen.. (und nicht bei diesem Kasperl im TV)

ich will jetzt nicht unnötige Panik verbreiten...
ich will dich nur warnen, dass du dich hier auf keinen Pfusch und "awos, des wird scho halbwegs passen"-Mentalität einlässt... sondern auf Profis vertraust und lieber ein wenig tiefer in die Tasche greifst (eine Sanierung, vielleicht auch noch selbst bezahlen müssen, kostet weit, weit mehr)


"Holzschmutz nehmen wir in Kauf"... na hoffentlich ist keiner von euch Pedant...

achja und wenn mal kleine Kinder da sind, die wollen dann helfen beim Einheizen, mit dem Holz spielen etc. die zahn da den Dreck auch durch´s ganze Haus...

also ich LIEBE meinen Kachelofen und heize ihn sehr oft bis täglich ein... ich akzeptiere den Schmutz , und auch dass die Kinder mal rusig schwarz oder voller Asche sind...
oder der Kleine mal die Asche ausräumt, natürlich ohne Kübel drunter zu stellen..
die Finger verbrennen sie sich eh nur 1-2x... das muss man auch akzeptieren..

ABER, sämtliches Holz, dass ich für die Wärme des ganzen Hauses benötige, möchte ich mir NICHT durch´s Haus zahn.. (ich red hier von plusminus 20 Festmeter im Jahr)

Ob die 2x 800 Liter zu wenig sind kann man nicht so genau sagen..
wenn ihr beide berufstätig seid, und nur morgends und abends einheizen geht..
und noch normale Heizkörper (also keine Wand- oder Bodenheizung), kann es schon sein, dass es knapp wird.. da würd ich mich vom Fachmann beraten lassen..

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Re: Kamin mit Wassertasche_Erfahrungen u. Wissen gesucht

Beitrag von pointi2009 » Mo 29. Okt 2012, 12:08

nachträglicher VWS ohne dezentrale Lüftungsanlage halte ich fast für fahrlässig. Dann natürlich sanierte Fenster und mehrere Personen im Haushalt, davon sind noch welche immer zu Hause, dann wie schon geschrieben, wird dich die Feuchtigkeit im Haus zur Verzweiflung bringen. Daher rate ich dringend, speziell in den Haupträumen zu einer Dezentralen Lüftung mit WRG.
Serenity Prayer from Niebuhr: "God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
courage to change the things I can,
and wisdom to know the difference."

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