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Wussten Sie, ...

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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von Ares » Mo 17. Sep 2018, 10:47

..., dass die OMV bei der Ölrückgewinnung, durch das eigene "Re Oil" Verfahren, bereits jetzt in der Lage ist, ca. 100kg/ h an Kunststoffen in den Ölerzeugungsprozess wieder einzubinden (Pilotprojekt).

https://www.omv.com/portal/01/com/omv/OMV_Group/sustainability/Initiatives/austria-raw-material-recycling-reoil/!ut/p/b0/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfGjzOLNDSxNjIwNjCzdDQJcDBzDAt2Dgi29DQwszfSDU1L1C7IdFQFlQpoi/

https://www.omv.com/SecurityServlet/secure?cid=1255775071040&lang=de&&swa_site=
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von McMonkey » Fr 28. Sep 2018, 11:04

... dass, Gefangenschaft ein „süßes Leben" sein kann?

Erster Weltkrieg...
Im Artikel 6 der Haager Landkriegsordnung war festgelegt, dass Kriegsgefangene, ausgenommen Offiziere, zur Arbeit herangezogen werden durften, solange die Arbeit nicht in direkter Verbindung mit Kriegsunternehmungen stand.

Das Offizier-Gefangenenlager in Weilburg (Deutschland) wurde im November 1915 eröffnet. Neben den Offizieren, die nicht zu arbeiten brauchten, waren in der „Alten Kaserne“ immer auch 60 bis 65 einfache Soldaten, ebenfalls Kriegsgefangene, untergebracht, die den Offizieren als Ordonanzen zur Verfügung standen. In der Gefangenschaft setzte sich die privilegierte Stellung der Offiziere fort. Während der „normale“ Soldat, der in Gefangenschaft geraten war, oft in der Landwirtschaft oder in Industriebetrieben eingesetzt wurde, lebten die Offiziere in Kriegsgefangenschaft mit vielen Vorzügen. Auch die medizinische Versorgung war „vorbildlich“. Ein Militärarzt hielt jeden Morgen um 11.30 Uhr eine Sprechstunde ab. Schwerere Krankheitsfälle wurden in die Klinik nach Gießen überwiesen. Für die Zahnbehandlung stand ein Behandlungsraum zur Verfügung, ein deutscher Zahnarzt erschien täglich. Zur Versorgung der gefangenen Offiziere stand eine gut sortierte Kantine zur Verfügung, die täglich von 6 bis 12 Uhr sowie von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet war. Der Genuss von Bier und von Rot- und Weißwein war gestattet. Es gab eine Bücherei, die mit einem Leseraum kombiniert war. Dort lagen auch deutsche Zeitungen aus. Da die Offiziere nicht arbeiten mussten, hatten sie natürlich reichlich Freizeit. Zu deren Gestaltung standen für Musik Interessierte Offiziere vier Klaviere sowie andere Instrumente bereit. Für die körperliche Ertüchtigung gab es außerhalb der Kaserne zwei Tennisplätze und ein Fußballfeld. Und Hobby-Gärtner unter den Offizieren hatten die Möglichkeit, außerhalb der Kaserne in eigenen Beeten Blumen und Gemüse anzupflanzen und zu kultivieren. Die Offiziere erhielten nach Angaben von "Joachim Warlies" auch noch Sold. Der richtete sich nach der Höhe des Solds des Herkunftlandes. Allerdings bekamen die Offiziere dazu ein ganz spezielles Geld, so genanntes Lagergeld. Es war nur in dem Gefangenenlager in Weilburg gültig, außerhalb seiner Grenzen hatte es keinen Wert. Damit sollte einer Flucht aus dem Lager vorgebeugt werden.

Selbstverständlich war die Situation wie sie in Weilburg herrschte eine Ausnahme. Offiziere wurden zwar generell besser behandelt als der "normale" Soldat, dennoch gab es extreme Unterschiede. Die Behandlung von Gefangenen gestaltete sich in den Krieg führenden Ländern und Frontbereichen sehr unterschiedlich. Für die Kriegsgefangenen im Deutschen Reich galt, dass sie mit einigermaßen "menschenwürdigen" Umständen rechnen konnten. Zwar gab es auch hier weit verbreitete Fälle leichter Misshandlungen, jedoch blieben drastische Gewaltanwendungen die Ausnahme. Trotzdem starben auch hier tausende Soldaten. Für die Kriegsgefangenen in österreichisch-ungarischem Gewahrsam war die Situation spätestens ab 1917 verheerend, viele sind an Unterernährung gestorben.
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von McMonkey » Di 13. Nov 2018, 12:14

... dass, William Shakespeare einen Vogel hat?

Sie kamen zu Hunderttausenden, vielleicht war es sogar eine Million. Doch dieses Mal war es keine Szene aus Alfred Hitchcocks "Die Vögel". Als sich der Himmel über Reading, Pennsylvania im Dezember 2012 innerhalb von nur wenigen Minuten verdunkelte, wurde die amerikanische Stadt von einem riesigen Schwarm von Staren heimgesucht. Am nächsten Morgen fanden viele Bewohner eine übel riechende Überraschung vor. Ihre Autos waren über und über mit Exkrementen bedeckt. Was die Einwohner von Reading erlebten, ist für Nordamerika kein Einzelfall. Die Tiere greifen zwar nicht Menschen an, doch ihre Hinterlassenschaften auf Bäumen, Wegen und in Vorgärten sind wenig erfreulich. Ihr Kot kann noch dazu Krankheitserreger auf Mensch und Vieh übertragen und die Lungenkrankheit Histoplasmose verursachen. Die Tiere sind zu einer regelrechten Plage geworden. Was aber kaum ein Mensch dort weiß: Vor rund 150 Jahren war kein einziger Star am nordamerikanischen Himmel zu sehen. Der Vogel kam ursprünglich nur in der "Alten Welt" vor. Gegen Ende des 19.Jahrhunderts sollte sich das aber schlagartig ändern.

Schuld daran ist, zugegeben stark vereinfacht, William Shakespeare. Hätte der Dichter den Vogel nicht zufällig im ersten Aufzug, dritte Szene von " Heinrich IV" erwähnt, wäre es vielleicht nie zu dieser rasanten Invasion Nordamerikas gekommen. Der amerikanische Apotheker Eugene Schieffelin liebte Shakespeare so sehr, dass er sich in den Kopf gesetzt hatte, alle Vogelarten nach Nordamerika zu bringen, die der Dichter in seinen Werken erwähnt hatte. Ein ehrgeiziges Ziel: In Shakespeares Gesamtwerk sind über 600 verschiedene Vogelarten zu finden. Und so kam es, dass Schieffelin an einem schneereichen Tag im März 1890 sechzig aus England importierte Stare im New Yorker Central Park aussetzte. Im darauffolgenden Jahr ließ er dort weitere vierzig Vögel frei. Inzwischen ist aus der Hundertschaft schätzungsweise ein Heer von 150 bis 200 Millionen geworden", sagt der Ornithologe Geoff LeBaron von der US-amerikanischen Umweltorganisation "National.Audubon Society".

Sechs Jahre nach Schieffelins Freisetzung waren die Tiere noch nicht außerhalb Manhattans anzutreffen. Ungefähr ein Jahrzehnt verging, bis sie sich im Großraum New York verbreitet hatten. Der für Sturnus vulgaris typische Vogelzug in wärmere Gefilde trug sicherlich zu einer Ausbreitung gegen Süden bei. Doch auch in westlicher und nördlicher Richtung setzte sich die Invasion rasant fort: 1921 erreichten die Stare Ohio, 1928 hatten sie den Mississippi überquert, 1942 waren sie schließlich an der Pazifikküste angekommen. Schon in den 1950er Jahren soll die Zahl der Stare in der "Neuen Welt" auf 50 Millionen angewachsen sein. Bald wurde klar, dass es unmöglich war, der kleinen Vögel Herr zu werden. Bereits im Jahre 1914 begannen Farmer und Stadtplaner, gegen die Starenplage anzukämpfen, nachdem Millionen von ihnen in Connecticut eingefallen waren.

Auf dem Gelände des Weißen Hauses schallten Eulenrufe aus Lautsprechern, um sie zu vertreiben. Im Jahr 1948 ließ der für Washington D.C. zuständige Beamte Juckpulver einsetzen, nachdem Luftballons und Eulenattrappen nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hatten. Das wohl drakonischste Mittel, das bis heute gegen Stare zum Einsatz kommt, dürfte DRC-1339 sein, ein Vogelgift, an dem die Tiere nach ein oder zwei Tagen wegen Organversagens zugrunde gehen. Damit besprühte man Pommes Frites - ein bei Staren beliebter Snack. Andere versuchten es mit Propangas-Explosionen oder Chemikalien, die am Federkleid der Tiere haften blieben, so dass die Vögel erfroren. Weniger aggressive Methoden sind Laserstrahlen und Knallkörper, um sie aus den Städten zu vertreiben. Eine 2009 von der Cornell University veröffentlichte Studie ergab, dass Stare in der US-amerikanischen Landwirtschaft Jahr für Jahr einen Schaden von rund 800 Millionen Dollar verursachen. Eine Tatsache ist bemerkenswert: Die Tiere verdrängten auf ihrem Vormarsch keine einheimischen Vögel. Die Stare haben offenbar eine eigene ökolgische Nische gefunden.

Amerikanische Farmer kann das nicht beschwichtigen. Sie führen einen schier aussichtlosen Kampf gegen die gefräßigen Vögel. Wenn sich wieder einmal der Himmel über ihnen verdunkelt, bleibt ihnen nur eins: den großen Dichterfürst William Shakespeare für einen Moment zu verfluchen.

"Der Shakespeare hat doch einen Vogel".
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von McMonkey » Do 21. Feb 2019, 13:43

... dass, man den Bogen auch überspannen kann?

John Malcom Thorpe Fleming Churchill, wie der Mann mit vollem Namen hieß, machte am 27. Mai 1940 seinem Ruf alle Ehre: Von einer Anhöhe im französischen Dörfchen L'Epinette bei Richebourg beobachtete Churchill mit zwei Infanteristen den Gegner: fünf Deutsche, keine 30 Meter entfernt. Seelenruhig nahm er seinen Langbogen und schoss einem Feldwebel einen Pfeil mitten ins Herz.
Anderthalb Jahre später angeblich das nächste Husarenstück: Churchill - aufgewachsen in Südengland, im Herzen ein Schotte - führte seine Einheit mit einem Dudelsack an die Küste des besetzten Norwegens. Während der Bootsfahrt zur Insel Vagsoy intonierte er das Kriegslied "The March of the Cameron Men", an Land stürmte er mit seinem schottischen Breitschwert los. "Jeder Offizier, der ohne Schwert in den Kampf zieht, ist unpassend gekleidet", soll er später dazu lakonisch gesagt haben.

Einen Orden erhielt er für seine Einsätze im März 1944 in Jugoslawien, wo seine Spezialeinheit Titos Partisanen gegen die Deutschen unterstützen sollte. In der Antragsbegründung für die Auszeichnung hieß es, Churchill habe noch unter Beschuss seine Männer "absolut angstlos" geführt. Einmal sei er nahezu allein im angegriffenen Hauptquartier verblieben, "den feindlichen Beschuss völlig ignorierend". Das habe am Ende zum Sieg und der Festnahme von 108 Deutschen geführt.

"Churchill ist wohl deshalb nicht so bekannt, weil solch 'schräge Vögel' zwar in Armeen existieren können, aber sicher keine Karriere machen", glaubt Peter Lieb, Militärhistoriker an der Königlichen Militärakademie in Sandhurst. Das gelte besonders für die britische Armee, die sehr auf standesgemäßes Verhalten bedacht sei. "Churchill wurde sicher nicht als echtes Vorbild für seine Männer gesehen. Bezeichnenderweise beendete er seine Karriere ja auch nur mit dem Dienstgrad eines Oberstleutnants."

Und doch schrieb selbst die seriöse britische Zeitung "Guardian" in einem Nachruf über den 1996 verstorbenen Kriegsveteranen: "Hätte Churchill nicht existiert, wäre es wohl unmöglich gewesen, ihn zu erfinden. Kein fiktionaler Held mit seiner Geschichte würde glaubwürdig erscheinen." Churchill aber habe tatsächlich Pfeile "mit tödlicher Wirksamkeit" verschossen, "um seine Männer zu inspirieren und den Feind zu verängstigen".
Obwohl die Quellenlage dürftig ist, gibt es interessante Indizien. Nachweislich etwa war Churchill ein exzellenter Bogenschütze. Vor dem Krieg vertrat er sein Land bei den Weltmeisterschaften in dieser Sportart.

Churchill selbst hat keine Memoiren hinterlassen. Zudem basieren viele Zitate, die ihm zugeschrieben werden, nur auf einem 28-seitigen, inzwischen vergriffenen Erinnerungsband von Rex King-Clark, einem verstorbenen Weggefährten und Freund Churchills. King-Clark etwa behauptet, Churchill sei in L'Epinette gesehen worden, eine deutsche Offiziersmütze über das Vorderlicht eines Motorrads gehängt, den Langbogen lässig am Fahrgestell befestigt: wie ein Menschenjäger auf der Jagd nach Trophäen. Sicherere Hinweise liefert dagegen das Kriegstagebuch der 4. Infanteriebrigade, das im Londoner Nationalarchiv einzusehen ist. Zu der Brigade gehörte auch Kompanie D des 2. Manchester-Regiments, in der Churchill als stellvertretender Kommandant diente. Zum Rückzug aus Dünkirchen heißt es im Tagebuch: "Einer der beruhigendsten Anblicke während der Einschiffung war der Anblick von Hauptmann Churchill, wie er mit Pfeil und Bogen am Strand entlanglief!"

So oder so, er wurde er zur Legende. Wenn auch - untypisch für einen Kriegsveteranen - als hipper Surfer: Am 21. Juli 1955 ritt Churchill als Erster auf einer Gezeitenwelle des Severn, des längsten Flusses Großbritanniens. Dann verschwand er bis zu seinem Tod im Alter von 89 Jahren wieder aus den Schlagzeilen.

Meine Anmerkung:
Eine unglaubliche Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes. Aber, wenn nur die Hälfte davon der Wahrheit entspricht ... grandios - schön und eindrucksvoll. Gefällt mir!
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von Ares » Fr 22. Feb 2019, 07:16

..... das eine Katze nicht unbedingt reinschwarz sein muss, um "Unglück" zu bringen.

Aus Wiki:

Bordkatze der Bismarck

Die Bordkatze der Bismarck soll den Untergang von drei Schiffen überlebt haben. Im deutschen Sprachraum ist die Schiffskatze vor allem unter dem Namen Oscar bekannt, im Englischen wird sie auch Unsinkable Sam (unsinkbarer Sam“) genannt.
Legende
Der schwarz-weiß gefleckte Kater (schwarz mit weißer Brust und Pfoten) soll sich an Bord des Schlachtschiffes Bismark befunden haben, als dieses zunächst die HOOD versenkte und nach einer Verfolgung durch die britische Flotte am 27. Mai 1941 unterging.
Neben den nur 115 Überlebenden von fast 2100 Besatzungsmitgliedern wurde, so die Legende, zuletzt auch die Schiffskatze „Oscar“ der Bismarck gerettet, wobei nur der britische Name der Katze überliefert ist; wie die Katze an Bord der Bismarck hieß, ist unbekannt. Der britische Zerstörer HMS COSSACK fand keine Besatzungsmitglieder, nur die schwarze Katze auf einem Brett treibend. Oscar wurde danach zur Schiffskatze des Zerstörers, der allerdings schon am 24. Oktober 1941 durch das deutsche U-563 torpetiert und schwer beschädigt wurde, wobei 159 Seeleute starben. Alle Versuche, den Zerstörer zu retten, schlugen fehl. Die HMS Cossack musste am 26. Oktober aufgegeben werden und sank. Oscar überlebte und wurde nach Gibraltar gebracht.
Dort fand er seine nächste Station auf dem auch an der Versenkung der Bismarck beteiligten Flugzeugträgers ARK ROYAL. Schon früher mehrfach angegriffen und wieder repariert, galt die HMS Ark Royal als glückhaftes Schiff, bis sie mit Oscar an Bord bei der Rückkehr von einem Einsatz bei Malta am 13. November 1941 vom deutschen U-Boot U-81 torpediert wurde und am 14. November ca. 30 Seemeilen vor Gibraltar sank.
Oscar wurde gerettet, „nur“ ein Matrose hatte sein Leben verloren, doch dieses Mal durfte der nun als Unglücksbringer verdächtigte Kater nicht mehr auf einem Schiff seinen Dienst bei der Royal Navy ableisten. Er blieb daraufhin im Büro des Hafenkapitäns von Gibraltar. Anschließend lebte er bis 1955 in einem Seemannsheim in Belfast.
Ein von Georgina Shaw-Baker angefertigtes Porträt der Katze („Oscar, the Bismarck’s Cat“) ist im Besitz des National Maritime Museum in Greenwich, das Gemälde ist in Schwarzweiß in der Fachliteratur veröffentlicht worden.
--
Von meinem dortigen Besuch ist sie mir leider nicht mehr in Erinnerung.
Das Museum ist jedenfalls ein Pflichttermin für jeden Pulverdampfler, der sich London anschauen möchte.
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von Robiwan » Fr 22. Feb 2019, 10:52

Hier noch die audiovisuelle Erzählung der Geschichte von "Mad Jack Churchill": https://youtu.be/ElQdUHSXkME

Er geriet sogar mal in Kriegsgefangenschaft und war kurzzeitig im Arbeitserziehungslager Reichenau in Innsbruck interniert.
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von Ares » Sa 23. Feb 2019, 13:08

Die schnuckelige Mietze ;)

Bild
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von McMonkey » Do 9. Mai 2019, 09:37

... dass Zuckerwasser ein kriegswichtiges Gut war?

D-Day ohne Cola? Undenkbar! Wo immer amerikanische Soldaten während des Zweiten Weltkriegs ihren Fuß hinsetzten: Das braune Zuckerwasser schwappte hinterher. Riesige Coke-Fabriken direkt hinter der Front und tragbare Zapfhähne hielten die Moral der GIs rund um den Globus hoch. Die Männer der Coca-Cola-Fabrik bei Neapel verrichteten ihren Job unter Lebensgefahr. Jede Nacht, gegen null Uhr, flogen die deutschen Bomber ihre todbringenden Angriffe, die gesamte Belegschaft musste in Deckung gehen. Denn die Fabrik befand sich nur wenige Meilen südlich von jener Front, an der sich Alliierte und deutsche Wehrmacht Anfang 1944 eine der grausamsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs lieferten. Den Durchhaltewillen der erschöpften amerikanischen Soldaten zu stählen, funktionierte am besten mit Coca-Cola: "Wenn uns jemand fragte, wofür wir kämpfen, würde vermutlich die Hälfte von uns antworten, für das Recht, wieder Coca-Cola zu trinken", schrieb einer der GIs von den Trümmerfeldern nach Hause - und brachte damit das Gefühl einer ganzen Generation auf den Punkt. Das einst von John S. Pemberton gemixte Gebräu gegen Kopfschmerz, Müdigkeit und Frauenleiden, avancierte im Zweiten Weltkrieg zum Symbol der amerikanischen Heimat par excellence.
Nur drei Wochen nach dem Angriff der Japaner auf den US-amerikanischen Flottenstützpunkt in Pearl Harbour vom 7. Dezember 1941 erklärte Coca-Cola-Boss Robert Woodruff öffentlich: "Sorgt dafür, dass jeder Mann in Uniform seine Flasche Coca-Cola für fünf Cent erhält, egal, wo er ist und was immer es kostet." Die Amerikaner zogen in den Krieg - und das Zuckerwasser zog hinterher. Allerdings zählte Zucker zu den kriegswichtigen Gütern und musste rationiert werden. Die Company in Atlanta begann komplette, in ihre Einzelteile zerlegte Abfüllstationen zu verschiffen, um die koffeinhaltige Brause direkt hinter der Front in Flaschen abfüllen zu können.

Geheimer Coke-Befehl von Eisenhower
Wie aus einem bis 1966 geheim gehaltenen Telegramm hervorgeht, orderte General Dwight D. Eisenhowers per Kabel am 29. Juni 1943, "drei Millionen Flaschen Coca-Cola (gefüllt)", "zehn Abfüllanlagen" sowie "ausreichend Sirup und Korken für sechs Millionen Nachfüllungen".

Kurz vor Weihnachten 1943 rollte in der algerischen Küstenstadt Oran die erste außerhalb der USA produzierte Soldaten-Cola vom Band, in den kommenden Monaten sollten 63 weitere Abfüllanlagen in Afrika, Australien, Europa, Asien, Südamerika und im Nahen Osten dazu kommen. Casablanca, Perth, Nizza, Venedig, Kalkutta, Manila, Fulda - mit jedem neuen US-Brückenkopf im Zweiten Weltkrieg verleibte sich Coca-Cola ein weiteres Stückchen vom Globus ein.
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von Ares » Mi 15. Mai 2019, 22:52

McMonkey hat geschrieben:
Do 9. Mai 2019, 09:37
... dass Zuckerwasser ein kriegswichtiges Gut war?

D-Day ohne Cola? Undenkbar! Wo immer amerikanische Soldaten während des Zweiten Weltkriegs ihren Fuß hinsetzten: Das braune Zuckerwasser schwappte hinterher. Riesige Coke-Fabriken direkt hinter der Front und tragbare Zapfhähne hielten die Moral der GIs rund um den Globus hoch. Die Männer der Coca-Cola-Fabrik bei Neapel verrichteten ihren Job unter Lebensgefahr. Jede Nacht, gegen null Uhr, flogen die deutschen Bomber ihre todbringenden Angriffe, die gesamte Belegschaft musste in Deckung gehen. Denn die Fabrik befand sich nur wenige Meilen südlich von jener Front, an der sich Alliierte und deutsche Wehrmacht Anfang 1944 eine der grausamsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs lieferten....
Wie grausam diese Schlacht geführt wurde, kann man auch an den eigenen Bombenopfern erkennen.

"1944.01.28.
Ein Zug mit 800 alliierten Kriegsgefangenen wurde bombardiert, als er die Ponte Paglia in Allerona, Italien, überquerte. Etwa 400 britische, US-amerikanische und südafrikanische Gefangene wurden getötet. In Erwartung des Vormarsches der Alliierten waren die Kriegsgefangenen aus PG Campo 54 in Fara-in-Sabina außerhalb Roms evakuiert worden und wurden in nicht gekennzeichneten Viehwaggons nach Deutschland transportiert und überquerten gerade die Brücke, als die B-26 der 320th Bombardment Group eintrafen, um die Brücke in die Luft zu jagen. Der Fahrer hielt den Zug an und überließ die Gefangenen ihrem Schicksal. Während viele flohen, wurden laut lokalen Aufzeichnungen und Zeugenaussagen ungefähr 400 getötet. Die Massengräber wurden später durch nachfolgende Bombardierungen zerstört..."
----
Wussten Sie, daß in jedem Krieg zwischen 2 und 20% der Getöteten, dem "friendly Fire" zum Opfer fallen?
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von McMonkey » Di 24. Sep 2019, 11:57

... warum - uns Männer - das weibliche Geschlecht nicht braucht?
(Ein falsch verstandener Feminismus aus der Natur)

Nicht der Mensch beherrscht die Erde, sondern die Ameisen. Sie haben eine strikte Arbeitsteilung zwischen einem oder wenigen fortpflanzungsfähigen Individuen und vielen nicht reproduktiven Tieren, die während ihres gesamten Lebens nie eigene Nachkommen zeugen. Wenige Individuen übernehmen die Funktion der Keimzellen – die Königin(nen) des Ameisenstaats –, während die sterilen Arbeiterinnen so etwas wie die restlichen Körperzellen sind. Jedes Individuum kann sich potenziell fortpflanzen. Sie haben gut entwickelte Ovarien und eine funktionstüchtige Samentasche in ihrem Hinterleib. Bis zu 80 Prozent der Mitglieder eines Volks sind begattet und könnten die Fortpflanzung übernehmen. Dennoch bleibt diese Funktion jeweils auf wenige Tiere beschränkt.

In diesen Gemeinschaften brechen jedoch immer wieder große Konflikte auf. Kämpfe können eskalieren – bis schließlich wieder die reproduktive Hierarchie hergestellt ist, in der nur die Alpha-Tiere die Eier legen. Individuen, die sich als fortpflanzungsfähige Tiere durchsetzten, werden von der Selektion begünstigt. Es überrascht deshalb nicht, dass vor allem junge, noch voll fruchtbare Individuen bestrebt sind, nicht die Arbeiterinnenrolle zu übernehmen. Entsprechend schlecht ist in diesen Gemeinschaften die Arbeitsteilung und das kooperative Kommunikationssystem entwickelt. Es gibt nicht nur ein "paar" Männchen, sondern wirklich einige Tausende. Doch diese überdauern meist nur sehr kurze Zeit. Die Hauptfunktion der Männchen ist die Befruchtung der Königinnen, danach sterben sie.

Der Ameisenstaat ist ein reiner Weibchenstaat.

Es gibt auch auch starke Territorialkämpfe die ausgefochten werden wollen, bis die Reviere abgegrenzt sind.
Nach den Angriffen sieht man oft Arbeiterinnen herumlaufen, an deren Körper noch der abgerissene Kopf einer Gegnerin hängt. Sie haben sich völlig ineinander verbissen, und die Kiefer lösen sich nicht einmal mehr nach dem Tod. Andere Arten explodieren sogar, um ihre Kolonie zu verteidigen: Sie haben riesige Drüsen, die sie bei Bedarf so stark unter Druck setzen können, bis sie explodieren und ein chemisches Sekret zur Abwehr von Feinden freisetzen. Fremde werden sofort erkannt, angegriffen und oft vernichtet. Es gibt eine sehr aggressive Konkurrenz der Gruppen um "Lebensraum" und begrenzte Ressourcen. Dieses Verhalten finden wir nicht nur bei Ameisen, sondern auch bei allen anderen sozial ausgerichteten Spezies. Ohnen Rücksicht auf Verluste frisst ein Waldameisennest 100 000 Raupen des Eichenwicklers pro Tag, wenn es zu einem Massenauftreten des Schmetterlings kommt.

Zur Spezialisierung der Arbeiterinnen finden sich die schönsten Beispiele...

Die Arbeiterkaste unterteilt sich in viele weitere Untergruppen wie die gigantischen Soldaten mit ihren großen Mandibeln und kräftigen Muskeln. Wenn diese Kriegerinnen zubeißen, na dann! Dazu gibt es Arbeiterinnen vom relativ großen "Major" bis hin zu den winzigen "Minis", die nur so groß sind wie der Kiefer der Soldatinnen. Wenn die Tiere jünger sind, beteiligen sich alle flexibel an verschiedenen Aufgaben im Innennest – bis auf die Soldaten. Diese sitzen meist nur herum, bis sie tatsächlich benötigt werden. Im Nest müssen Arbeiterinnen Blätter zu Humus verarbeiten und den Pilzgarten pflegen. Sie versorgen die Brut, erneuern laufend das Nest und verrichten viele weitere Innendienstaufgaben. Im fortgeschrittenen Alter widmen sich die Arbeiterinnen zunehmend Aufgaben außerhalb des Nestes: Nestaußen- und Straßenbau, Ernte der Blätter und Transport zum Nest, Verteidigung des riesigen Futterareals und Nestterritoriums. Diese Arbeitsteilung kann nur durch Kommunikation funktionieren. Ameisen nutzen dazu viele Kanäle: Vibrations-, taktile und vor allem chemische Signale. Sie sind regelrechte Chemiefabriken und vollgepackt mit Drüsen, in denen sie zahlreiche Substanzen produzieren, die sie nach außen abgeben. Mit ihren Botenstoffen können sie schnell Nestgenossinnen rekrutieren, um fremde Eindringlinge abzuwehren, oder den Weg zu neuen Futterquellen weisen. Sie besitzen ein hoch effizientes Meldesystem, was wohl jeder schon feststellen musste, der Ameisen in seinem Himbeerkuchen hatte. Der Kuchen wird nicht nur schnell entdeckt, die Finder "rufen" auch über erstaunlich effektive chemische Spuren rasch eine enorme Zahl von Nestgenossinnen herbei.

Fazit:
Wir sollten auf alle Fälle nicht anstreben, Ameisenstaaten zu werden. Denn das wäre ein entsetzliches Leben – nicht nur weil es reine Frauenstaaten wären, in denen Männer nichts zu sagen haben. Nein, es fehlt in diesen Gemeinschaften einfach an Individualität. Man(n) möchte doch nur in einem Staat leben, in dem er als Individuum respektiert wird.


„Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig“
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von McMonkey » So 1. Dez 2019, 15:15

... dass Vögel nicht singen dürfen wie ihnen der Schnabel gewachsen ist?

Stare zwitschern eine Ursonate - und stellen damit das Urheberrecht in Frage. Oder müssen sie um Erlaubnis fragen, bevor sie urheberrechtlich geschützte Werke nachzwitschern?

Mit dieser kniffligen Frage beschäftigte man sich im Hause der Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH zu Berlin. Vor allem aber lauschte man dort den Gesängen norwegischer Stare, die nach Ansicht des Berliner Konzept-Künstlers Wolfgang Müller die so genannte ‚Ursonate' des DaDa-Meisters Kurt Schwitters zum Besten geben.

Dadaismus oder Dada war eine künstlerische und literarische Bewegung. Der Dadaismus stellte die gesamte bisherige Kunst in Frage, indem er ihre Abstraktion und Schönheit durch satirische Überspitzung zu reinen Unsinnsansammlungen machte, wie in sinnfreien Lautgedichten.

Kurt Schwitters war ein deutsche Maler, Werbegrafiker und Universalünstler des Dadaismus.
Die Ursonate (eigentlich: ‚Sonate in Urlauten') ist ein Lautgedicht mit Tonfolgen wie zum Beispiel "Rinnzekete bee bee nnz rrk müüüü, ziiuu ennze ziiuu", an dem Schwitters vor allem in den Jahren 1922 und 1923 arbeitete und an dem er bis 1932 immer wieder herumfeilte. Von den Nationalsozialisten als „entartet“ verfemt, emigrierte er im Januar 1937 nach Norwegen, wo er schon in den Jahren zuvor die Sommermonate verbracht hatte.

Müller, der sich schon seit Jahren intensiv mit Singvögel beschäftigte, war auf den Spuren Switters unterwegs. Eine Reise brachte ihn 1997 auf die kleine Insel im Molde-Fjord. Dort wollte er nach den Überresten der Hütte suchen, in der Schwitters von 1932 an regelmäßig seine Sommer verbrachte. Die winzige Behausung weist auf eine typisch schwitterschen Ausgestaltung hin. Collagen, Gipssäulen, Nischen und Schnitzereien. Leider hatte sich jahrzehntelang niemand um den Ort gekümmert, so dass Müller mit seiner Kamera vor allem den desolaten Zustand dokumentierte.
Und dann, er konnte es kaum glauben...als Kenner der Ursonate fiel ihm auf, dass die Stare als imitationsbegabte Vögel in der Umgebung der Hütte Passagen der Ursonate „rezitierten“. Er nahm die Vogelgesänge auf und dokumentierte sie auf einer CD. Müller veröffentlichte die Gesänge der Vögel. Daraufhin bat ihn die Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH als Verwalter der Aufführungsrechte mitzuteilen, von wem er „die Genehmigung hierzu erhalten habe, damit wir der Sache nachgehen können“. Man ließ die Angelegenheit jedoch auf sich beruhen, nachdem Müller mitgeteilt hatte, dass auf der CD die Ursonate nicht mit dem „Geschrei von Vögeln“ intoniert worden sei und er von der GEMA eine Sondergenehmigung erhalten habe, die CD-Produktion als Vogelstimmenaufnahmen unter der Rubrik „Naturgeräusche“ anzumelden, da es sich nicht um eine Komposition von ihm handele.

Inzwischen hat man sich im Hause Kiepenheuer aus der Affäre gezogen, indem man sich die Müllersche Sicht der Dinge zu eigen gemacht hat und davon ausgeht, dass es sich bei den Starengesängen um in der Natur vorgefundenes Material handelt. Im Klartext heißt das: Stare und andere stimmbegabte Tiere dürfen Schwitters nach Herzenslust intonieren, und wer will, darf davon Aufnahmen anfertigen und unters Volk bringen. Was aber, wenn jemand seinem Papagei die ‚Ursonate' beibringt? So lange keine Grundsatzentscheidung zum Thema ‚Tiere und Urheberrecht' vorliegt, würde Paul Katzenberger aus urheberrechtlicher Sicht davor abraten. Sie könnten sich unbeabsichtigt schuldig machen.

Ein unglaublicher Zufall. Ein Wunder der Natur, bedenkt man, dass die Vögel diese von Schwitter kreierte Ursonate über Vögelgenerationen hinweg, weitergegeben haben. Unsere Spezies macht sich wichtig und führt diesen Zufall, dieses Wunder „ad absurdum“. Typisch.
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von McMonkey » Di 11. Feb 2020, 12:28

... dass Bernstein brand gefährlich sein kann?


Etwa 1,6 Millionen Tonnen Munition und chemische Waffen schlummern seit über 70 Jahren auf dem Meeresgrund vor den deutschen Küsten in Nord- und Ostsee. Ein riesiges Arsenal versenkter Weltkriegsmunition – Bomben, Granaten, Minen oder Torpedos – sind eine tickende Zeitbombe. Touristen, Muschelsucher, Strandbesucher ahnen die Gefahr nicht. Teile von aufgelösten Weltkriegsbomben werden an Land geschwemmt. Die Substanz hat im feuchten Zustand leider viel Ähnlichkeit mit Bernstein. Unter Wasser ist Phosphor ungefährlich - erst in Verbindung mit Sauerstoff und einer Temperatur von über 30 Grad entzündet es sich - und erreicht dabei Temperaturen von 1300 Grad. Das kann schlimme Verbrennungen bei Sammlern zur Folge haben.

Nicht nur während der Kriegshandlungen sind die Sprengkörper im Meer versunken, sondern auch durch Munitions-Verklappung, bereits nach dem Ersten und in großem Umfang nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach der Kapitulation 1945 sollte Deutschland so schnell wie möglich entwaffnet werden. Für die Alliierten stellte sich die Frage, wohin mit den unzähligen Kriegswaffen, die sie noch in den Munitionslagern und Fabriken der Wehrmacht fanden. Die einfachste und praktikabelste Lösung: ab ins Meer damit. Nach dem zweiten Weltkrieg beschlossen die Siegermächte bei der Potsdamer Konferenz, die verbleibenden Chemiewaffenvorräte im Meer zu versenken – eine Lösung, die damals am einfachsten und sichersten schien. Dies geschah hauptsächlich in der Nord- und Ostsee, aber auch entlang der italienischen Adriaküste, im Golf von Genua und an der Côte d'Azur.

Laut Schätzungen wurden unter Mussolinis Regime 12'500 bis 23'500 Tonnen chemische Kampfstoffe produziert. Dazu kommen Bestände, die von Nazi-Deutschland nach Norditalien und von den USA und Grossbritannien in den Süden des Landes gebracht wurden. Allein die USA bunkerten ca. 200'000 chemische Bomben auf süditalienischen Flughäfen. Große Mengen des mörderischen Stoffs liegen in nur 25 bis 30 Meter Tiefe auf dem Grund der Adria, an manchen Orten direkt vor der Küste. Doch dies ist kein Thema, das man öffentlich diskutiert – in Deutschland nicht und auch nicht in Italien. Bevölkerung und Lokalbehörden befürchten, Touristen könnten ausbleiben, wenn publik wird, welche Gefahr unter Wasser lauert.

Die Armeen der Weltmächte entsorgten zwischen 1917 und 1970 systematisch Chemiewaffen aus den Weltkriegen in allen Meeren der Erde. Jetzt rosten die Metallbehälter langsam durch und geben den hochgiftigen Inhalt frei. Senfgas, Phosgen, Tabun, Blausäure, Sarin – die tödlichen Kampfstoffe breiten sich über den Meeresboden aus und bedrohen das gesamte Ökosystem.

Die Altlasten im Meer sind nicht nur für die Fischerei eine Bedrohung. Sie behindern auch immer wieder die Arbeiten an Infastrukturprojekten im Meer. So sind auch Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee gefährdet. Bevor die Windräder ins Wasser gesetzt werden, müssen Taucher Quadratmeter für Quadratmeter nach Munition absuchen. Bei diesen Aufräumarbeiten werden die Taucher sehr oft fündig. Experten weisen darauf hin, dass die Gefahr nicht allein von den chemischen Waffen ausgehe. In der Nord- und Ostsee wurden auch konventionelle Waffen versenkt, darunter schwere Geschütze, Bomben, Unterwasser-Minen und kistenweise Munition. Potentiell könnte eine Explosion eine Kettenreaktion auslösen, welche auf einen Schlag die Strände mit hochgiftigen Stoffen überschwemmen würde.

Wahnsinn!
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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von Alaskan454 » Di 11. Feb 2020, 13:01

McMonkey hat geschrieben:
Di 11. Feb 2020, 12:28
... dass Bernstein brand gefährlich sein kann?


Etwa 1,6 Millionen Tonnen Munition und chemische Waffen schlummern seit über 70 Jahren auf dem Meeresgrund vor den deutschen Küsten in Nord- und Ostsee.
Da gab's mal eine interessante Dokumentation darüber im Fernsehen,ich glaube am ZDF Info hat es die gespielt.

Da lernst das fürchten wenn man sieht was neben der Fahrrinne für die Schiffe noch so am Meeresgrund liegt.

Mfg

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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von Steelman » Di 11. Feb 2020, 21:02

Alaskan454 hat geschrieben:
Di 11. Feb 2020, 13:01
McMonkey hat geschrieben:
Di 11. Feb 2020, 12:28
... dass Bernstein brand gefährlich sein kann?


Etwa 1,6 Millionen Tonnen Munition und chemische Waffen schlummern seit über 70 Jahren auf dem Meeresgrund vor den deutschen Küsten in Nord- und Ostsee.
Da gab's mal eine interessante Dokumentation darüber im Fernsehen,ich glaube am ZDF Info hat es die gespielt.

Da lernst das fürchten wenn man sieht was neben der Fahrrinne für die Schiffe noch so am Meeresgrund liegt.

Mfg


Man sah es in der Doku, betrifft das Aussehen wie Bernstein:

Eine Frau findet am Strand einen gelblichen Klumpen. Sie hält es für Bernstein u. steckt es in die Hosentasche ihrere Jeans.
Nach einiger Zeit beginnt das "Zeug" zu brennen, lässt sich nicht löschen u. brennt ihr ein riesengroßes Loch in den Oberschenken.

Sie ist knapp (dank der ärztlichen Kunst) einer Amputation entkommen.

LG Steelman
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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Re: Wussten Sie, ...

Beitrag von SwissShot » Di 11. Feb 2020, 21:52

Stimmt, da hab ich mal was mitbekommen.

So nach dem Motto: Ups, da ist ja noch was.
Es wird glaub erst mit dem Kartografieren begonnen, weil niemand weis wo und was da so rumliegt.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass mehr als ein Atom-U-Boot auf dem Meeresgrund vor sich hinvegetiert, dann wäre es wohl an der Zeit sich ein paar Gedanken zu machen.

Aber ist in der Schweiz nicht besser:
Brauchst'e Munition, geh im Thunersee tauchen.
Und auch am Bodensee würde ich nicht unbedingt mit dem Hammer auf dem Grund rumklopfen.

Von diversen "Deponien" reden wir jetzt mal besser nicht.

Aber Hauptsache C02 und am Freitag rumhüpfen.
Wenn die erwähnten Sachen sich ihren Weg bahnen, dann kommt der A-Tritt mit Anlauf und Stahlkappe.

Gruss SwissShot.

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