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Schutzraum beim Hausbau

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KGR84
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Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von KGR84 » Mi 12. Apr 2017, 21:18

Mal ein Thema für Häuslbauer oder solche die es einfach interessiert.

Ich überlege mir ein Haus zu bauen bzw. bauen zu lassen. Vor noch 20-30 Jahren war es Bauvorschrift heute kaum mehr in Einfamilienhäusern zu finden … der Schutzraum.

Ich würde gerne mit Keller bauen, und da würde es sich doch anbieten gleich einen Schutzraum vorzusehen/einzuplanen.

Gute Links habe ich z.B. hier gefunden:

http://diepresse.com/home/leben/wohnen/ ... rophenfall
http://www.roteskreuz.at/katastrophenhi ... 0wodJ9MCsw
http://www.seba.at/schutzraum/index.html

Aber hat jemand detailliertes Wissen darüber, was ich vor allem bei der Planung des Keller berücksichtigen sollte/muss um später einen Schutzraum einrichten zu können? Wie müssen Wände und Decke aussehen, was brauche ich bzw. was darf nicht drinnen sein? … Kanal, Wasserleitung, Verkabelung, etc. … wie soll die Belüftung aussehen, was für eine Türe brauche ich mindestens? Was wird es kosten? Zahlt es sich aus???

Wäre für hilfreiche Ratschläge dankbar.
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yoda
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von yoda » Mi 12. Apr 2017, 21:51


Bernd2
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von Bernd2 » Mi 12. Apr 2017, 22:23

Meine Elter mussten als sie ihr Haus in den 90ern gebaut haben einen Schutzraum errichten. Der Raum hat etwa 15m2 und ca 40cm starke Wände und Decke aus Stahlbeton. Die Bunkertüre ist ca 15cm dick und musste mit dem Rahmen in die Wand mit eingegossen werden. Zudem musste der Schutzraum noch mit einer Vorkammer zum Einbau einer Filteranlage mit Leitungsdurchführung in den Schutzraum ausgestattet werden. Filter musste allerdings keiner eingebaut werden! Also die klassische österreichische "i wü, oba i kann net" Lösung :tipphead:
Meiner Meinung nach ist eine solche Einrichtung ohnehin recht sinnbefreit. Einen direkten Treffer eines etwaigen Flächenbombardements wie im 2. Weltkrieg hält der Bunker ohnenhin nicht aus und wenn dann würde der Schutt des ganzen Hauses drauf liegen. Auserdem halte ich dieses Szenario recht unrealistisch. Im Falle einer atomaren Katastrophe oder gar eines Atomkrieges kann man zwar einige Wochen im Bunker überleben aber was dann? Also eher einige Vorräte einlagern und fertig. Die imensen Kosten eines betriebsbereiten Schutzraumes stehen wirklich nicht dafür
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DerDaniel
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von DerDaniel » Mi 12. Apr 2017, 22:47

Flächenbombardements sind bei regulären Kriegen heute nicht mehr üblich, aber wenn man Richtung Syrien schaut, ist es wohl doch nicht so weit her. 40cm Stahlbeton sollte da durchaus ausreichen um selbst direkte Mörser Treffer bis 60mm auszuhalten, wenn man das Haus oben drüber noch mit rechnet dem entsprechend mehr.
Die Sinnhaftigkeit eines Schutzraums ohne zweiten Ausgang muss sich natürlich jeder selbst überlegen.

Mal ganz unabhängig von den Bauvorschriften: Da jeder halbwegs ordentliche Schutzraum sicherlich auch als begehbarer Waffenschrank durch geht, wäre Dual-Use durchaus eine Idee... :dance:

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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von KGR84 » Mi 12. Apr 2017, 23:05

Dass ein Schutzraum kein Luftschutzbunker ist, ist schon klar. Aber gerade eine Atomarer GAU ist in unseren Breiten nicht ganz abwegig.

Und wenn ich mir das jetzt so durchlese, finde ich die entstehenden Kosten gar nicht so immens. Wenn man jetzt von der Grundausstattung ausgeht ist man nur was die Ausstattung betrifft bei unter 2000 Euro. Was mir mehr sorgen macht sind die Betonarbeiten. Ich hätte bei einem Fertighausanbieter ein Ziegelmassivhaus angefragt, und auch dort auch den Keller angefragt. Da sind natürlich einige Spezialanforderungen, die den Preis wohl empfindlich beeinflussen. Ist natürlich die Frage wie viel Sinn machen die ganzen Einrichtungen, wenn die Aussenwände und die Decke vom Keller "nur" dem Standard entsprechen. Und was mir noch nicht ganz klar ist wenn ich diese Vorkammer auch mache, dann benötige ich doch 2x die Schutztüre. Oder wir die nur aussen benötigt und von der Vorkammer zum Schutzraum ne andere mit nicht so hohen Anforderungen???

Zu dem Thema "österreichische Lösung". Sehe ich nicht ganz so. Denn wenn man mal die Grundvoraussetzungen geschaffen hat, über deren Aufwendungen ich ja oben schon geschrieben habe, hat man die Möglichkeit das ganze dann weiter auszubauen oder eben nicht. Je nachdem wie siech das Gefahrenszenario entwickelt hat man dann wenigstens die Möglichkeit aufzurüsten, die man ja nicht hat wenn man nichts vorbereitet hat. Man kann klein weise nachrüsten oder im Falle einer Verschärfung der Gefahrenlage gleich aufrüsten.

@ DerDaniel:

Das mit dem grossen Waffenschrank ist ja der eigentlich Grund, ich suche nur nen Vorwand, das rechtfertigen zu können ;P
Na Spass :D
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Bernd2
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von Bernd2 » Mi 12. Apr 2017, 23:08

DerDaniel hat geschrieben:....
Mal ganz unabhängig von den Bauvorschriften: Da jeder halbwegs ordentliche Schutzraum sicherlich auch als begehbarer Waffenschrank durch geht, wäre Dual-Use durchaus eine Idee... :dance:


Die Frage ist nur ob man derart viel Grundfläche für einen begehbaren Waffenschrank verbrauchen will. Kostet ja gerade nicht wenig. Zudem sollte der Schutzraum ja immer für alle Bewohner im Fall der Fälle verwendbar sein womit sich die Nutzung als Waffenschrank schon wieder erübrigt.
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Hellprayer
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von Hellprayer » Mi 12. Apr 2017, 23:17

Bernd2 hat geschrieben:
DerDaniel hat geschrieben:....
Mal ganz unabhängig von den Bauvorschriften: Da jeder halbwegs ordentliche Schutzraum sicherlich auch als begehbarer Waffenschrank durch geht, wäre Dual-Use durchaus eine Idee... :dance:


Die Frage ist nur ob man derart viel Grundfläche für einen begehbaren Waffenschrank verbrauchen will. Kostet ja gerade nicht wenig. Zudem sollte der Schutzraum ja immer für alle Bewohner im Fall der Fälle verwendbar sein womit sich die Nutzung als Waffenschrank schon wieder erübrigt.


naja im Moment wo du den Schutzraum brauchst/aufsuchst wird glaub ich keine Waffenkontrolle durchgeführt werden. Bzw. wird sich der Herr Beamte dann wegen einem Termin später melden müssen :D
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von KGR84 » Mi 12. Apr 2017, 23:20

Abgesehen jetzt mal von einem begehbaren Waffenschrank finde ich den Raum garnicht verschwendet. Ich kann darin genau so meine Socken lagern, die ich nicht mehr anziehe, wie in jedem andern Kellerraum auch.
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Bernd2
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von Bernd2 » Mi 12. Apr 2017, 23:55

KGR84 hat geschrieben:Abgesehen jetzt mal von einem begehbaren Waffenschrank finde ich den Raum garnicht verschwendet. Ich kann darin genau so meine Socken lagern, die ich nicht mehr anziehe, wie in jedem andern Kellerraum auch.


Ja, das ist auch für was die meisten die so ein Ding haben auch damit machen. Sie verwenden ihn wie jeden anderen Kellerraum als Lager für alle möglichen Sachen. Aber wenns schnell gehen muss ist der Bunker halt dann auch nur ein normaler Keller. Wenn ein ich Schutzraum hätte dann würde ich ihn aber auch als solches ständig bereit haben, sonst lohnt sich die Investition nicht. Ist ja wie eine eine Waffe zur SV bereithalten, aber die Mun hole ich dann bei Bedarf erst beim Händler.
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von sauersigi » Do 13. Apr 2017, 07:21

Finde diese Idee nicht unvernünftig.
Als Dual Use, warum net.
Es sollten die üblichen Fertigkellerhersteller auch darüber Bescheid wissen wie sowas herzustellen ist
„Ich dulde es nicht, dass mir Unrecht getan wird. Ich dulde es nicht, dass ich beleidigt werde. Und ich dulde es nicht, dass man mir zu nahe tritt. Ich bin anderen gegenüber gerecht und fordere auch von diesen Gerechtigkeit.“
John Wayne

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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von Fred » Do 13. Apr 2017, 07:38

als dual-use und wenn genug geld für diese "spielerei" da ist - warum nicht.

praktischen nutzen; hmmm. gegen welches szenario?
atomarer zwischenfall der dich unmittelbar betrifft (akw-zreissts und du bist in einem radius der gesperrt wird) - da hilft eh nur flucht denn nachher ist diese zone sowieso sperrgebiet (siehe japan, ukraine)

atomare bombardement in deiner gegend: dann ist sowieso alles weg.

konventioneller krieg auf deinem gebiet: da hilft auch eigentlich auch nur flucht.

einzig bei einem umweltunfall (chemie etc...) würde der imho was bringen aber auch nur dann wenn er komplett betriebsbereit ist und entsprechende filter/schutz hat denn bei diesem szenario hast keine vorlaufzeit.

kosmische katastrophe: kommt drauf an was passiert aber wenns so grossflächig UND vorhersehbar ist hast eigentlich auch nur flucht als dauerhafte option. wenn dir aus heiterem himmel ein asteroid aufn kopf fällt ists auch schnell aus.

nützlich als eine art "panic-room" eventuell. aber das geht wesentlich günstiger.

Blaine
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von Blaine » Fr 14. Apr 2017, 00:30

KGR84 hat geschrieben:... wenn ich diese Vorkammer auch mache, dann benötige ich doch 2x die Schutztüre. Oder wir die nur aussen benötigt und von der Vorkammer zum Schutzraum ne andere mit nicht so hohen Anforderungen???

genau das
die äußere türe sollte druckdicht sein um druckwellen aushalten zu können und die innere is "nur" gasdicht um keine kontamination in den schutzraum zu lassen
in der schleuse sollte dann auch eine dusche sein deren abwasser nicht direkt über die selben rohre entsorgt wird wie das aus dem schutzraum

dass der schutzraum nicht bei direktem beschuss funktioniert is hoffentlich klar (fliegerbomben und so)
da brauchst sowas wie die flak türme in wien mit mehreren meter dicken decken...

hab mal wo gelesen, dass es primär darum geht, nach einem kraftwerksunfall eine woche drin zu bleiben
in der ersten woche sollen 90% der strahlenbelastung auftreten und die kann ich mit dem schutzraum verhindern
aber nur wenn ich auch einen luftfilter hab und genug vorräte IM schutzraum ! ;)

DerDaniel
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von DerDaniel » Fr 14. Apr 2017, 00:53

Blaine hat geschrieben:[...] eine woche drin zu bleiben

Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, dass man es in einem Schutzraum auch nur mehr als zwei drei Tage aushält, denn will ich bitte mal selber in so ein Teil rein stecken.
Alles über einen halben Tag braucht keinen Schutzraum sondern eine Schutzanlage, mindestens mit abgetrennten Sanitärräumen. Und bei allem unter 8qm pro Kopf kann ich jedem zudem einen großzügigen Vorrat an Valium nur empfehlen, wenn er da länger als paar Stunden drin bleiben möchte.
Auf gut deutsch vollkommen Unrealistisch.

jirgel
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von jirgel » Fr 14. Apr 2017, 07:09

Wenn geld keine rolle spielt http://www.seba.at/schutzraum/index.html

Aber ab 2 Personen empfiehlt sich das
http://www.bunker-kaufen.com/


Ich für meinen Fall reiß mir denn 50 Jahre alten Whisky auf setzt mich auf die Terrasse und genieße denn Untergang wenn es das große A knallt.

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SIPR
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Re: Schutzraum beim Hausbau

Beitrag von SIPR » Fr 14. Apr 2017, 09:52

Wenn ich dir etwas zum nachdenken geben darf:

Deine Schlafzimmer werden dann wohl im OG sein, oder?
Müsste ich neu bauen, würde ich mir im selben Geschoss einen "Safe-Room" oder auch "Panic-Room" bauen, den ich von den Schlafzimmern aus erreichen kann, ohne auf den Gang gegen zu müssen, also idealerweise zwischen den Schlafzimmern platziert.
In den Keller zu gehen wenn Gefahr droht, heisst eingeschlossen zu sein.

Du musst dir grundlegend mal überlegen, wie das bei einer Atomkatastrophe aussieht, die dich in einen Bunker zwingt.
Das Leben deiner Familie ist in dem Fall einfach dahin, du kommst auf Jahre nicht mehr raus und so viel Ausrüstung (ABC Anzug incl. ABC Reinigung in einem extra Vorraum!), Nahrung, Trinken und vor allem Nerven gibt es nicht. Dazu braucht man eine komplett autarke Arche und keinen Kellerraum und das ist einfach unrealistisch.

Die Gefahren der Zukunft sind eher woanders anzusiedeln - Naturkatastrophen, heisse Einbrüche, soziale Unruhen.
Wegen Letzterem statten immer mehr Hausbesitzer aus Polizei und Militär im Zuge einer Renovierung ihre Fassaden mit feuerfester Steinwolle anstatt Styrodur aus und tauschen ihre Eingangstüren gegen Feuerschutztüren.

Im Keller würde ich nur die Heizung, Brennmaterial, Wäsche, ggf. Werkzeug und Lebensmittel lagern.

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