ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Alles was sonst nirgends wirklich reinpasst! Tabu sind: Politik und Religion (sofern kein Waffenbezug)
Benutzeravatar
Robiwan
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1717
Registriert: Di 27. Sep 2016, 19:42
Wohnort: IBK

Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von Robiwan » Fr 29. Jun 2018, 15:59

Servus!

Ich möchte mir für den Fall der hoffentlich nie eintritt ein Verbandspackl speziell für Schießstandsbesuche zusammenstellen. Meistens ist ein Schießstand nicht in der Nähe einer medizinischen Notfalleinrichtung, und Schussverletzungen (Gott sei Dank eh nur sehr selten) eher schwererer Natur, weshalb eine optimale Erstversorgung umso wichtiger ist. Als Basis würde ich ein normales Autoverbandspackl nehmen (für Glock Bites und Hülsen vom Nachbarn am Hirnkastl ;)) und zusätzlich Thoraxpflaster und ein Torniquete. Gäbe es sonst noch etwas was Sinn macht?
Tiroler im Herzen - Europäer im Geiste

voodoo-medic
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 230
Registriert: Di 20. Jun 2017, 06:19
Wohnort: Hoher Norden

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von voodoo-medic » Fr 29. Jun 2018, 16:04

Passt soweit.
Hängt halt davon ab wie die Versorgungslage und dein Trainingsstand ist :-)

Needle Decomp Set vielleicht?

Benutzeravatar
zeroflow
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 621
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 20:57
Wohnort: Wien

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von zeroflow » Fr 29. Jun 2018, 16:10

Hi,

Aus der persönlichen Erfahrung als Notfallsanitäter: Einweghandschuhe die dir gut passen, und davon viele. 5 Paar würde ich empfehlen. Der Geheimtip ist bei starken Blutungen immer 2 Paar anziehen - damit kannst du wenn das erste Paar versaut ist diese wegwerfen und dann weiterarbeiten oder auf die trockenen inneren Handschuhe neue aufziehen.
Ansonsten würde ich ein 08/15 Verbandspackl empfehlen mit ein paar extra Pflastern für kleine Schürfwunden.

Von Tourniquet würde ich dir als Laie abraten. Investier die Kohle lieber in einen EH Kurs.
Man kann auch mit einem gezielten Fingerdruck eine starke Blutung stoppen (siehe Kurs)

EDIT: Korrektur, war überstürzt. Wichtiger ist wie Daniel unten sagt: Eins extra kaufen und damit üben. Dann gibts auch von mir den Daumen hoch.

Auch ein Thoraxpflaster finde ich eher nicht sinnvoll - einem Laien hingegen ein Needle Decomp Set zu empfehlen finde ich schon recht Fahrlässig.
Rennt dir eh alles nur ab.

Das einzige was Sinn machen könnte wäre bei GANZ abgegegenen Schießstätten wo es keinen Handyempfang gibt sich darum zu kümmern Hilfe rufen zu können.

Die selbe Diskussion gibt es auch regelmäßig in den Sani-Foren.
Dort kommt raus: Wenn du der Rambo sein willst kauf dir einen ganzen Rettungswagen in deinen Rucksack. Sinnvoller ist trotzdem das 10€ Verbandspackl und mehr Übung
Zuletzt geändert von zeroflow am Fr 29. Jun 2018, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Robiwan
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1717
Registriert: Di 27. Sep 2016, 19:42
Wohnort: IBK

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von Robiwan » Fr 29. Jun 2018, 16:14

voodoo-medic hat geschrieben:Needle Decomp Set vielleicht?


Danke, könnte auch hilfreich sein. Ich will ja so was auch nicht unbedingt als Laie einsetzen müssen. Es reicht schon wenn eine medizinisch fachkundige Person zufällig da ist die sich über a gscheits Equipment freut.

voodoo-medic hat geschrieben:Hängt halt davon ab wie die Versorgungslage und dein Trainingsstand ist :-)


Und genau darauf will ich mich nicht verlassen müssen. Erstens weiß ich nicht wie es um den Zustand des Inhalt bestellt ist (überhaupt vollständig?) und wenn ich will ich den Verbandskasten nicht lang suchen müssen.

*edit*
@zeroflow Danke für den Tipp mit den Handschuhen! Wie schon gesagt, ich will das eh nicht einsetzen müssen, aber viell. kanns der zufällig anwesende Rettungssani brauchen. EH-Kurs ist so wie so logisch!!
Tiroler im Herzen - Europäer im Geiste

Benutzeravatar
zeroflow
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 621
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 20:57
Wohnort: Wien

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von zeroflow » Fr 29. Jun 2018, 16:38

Bitte, vergessts das ganze spezifische Equipment. Wir sind da nicht mitten in Afghanistan wo der nächste MedEvac Heli 30min braucht...

Wichtig ist exakt folgendes:
- Absichern / Eigenschutz
- Notruf (hier wird einem dann eh erklärt was man machen soll)
- Erste Hilfe leisten

Rettungssanis werden keine Erfahrung mit einem Tourniquet, Nadeldekompression oder einem Thoraxpflaster haben. Notfallsanitäter bzw. Notärzte schon eher - aber ich kann für mich sagen dass das Tourniquet das "fortgeschrittenste" wäre was man Sinnvoll einsetzen kann. Man kann sonst genug Sinnvolles mit dem 08/15 EH Packl machen.
Alle anderen fachkundigen Personen sind leider bei Notfällen zu 75% mit dem Notfall überfordert da sie das nie geübt haben bzw. keine Erfahrung mit Notfällen haben.

Ich denk da nur an den Vorfall mit dem Wilderer in Annaberg wo ein Cobra-Polizist angeschossen wurde, durch seinen Kollegen ins KH gebracht wurde doch dann dort leider verstarb.
Wir haben damals mit Kollegen (erfahrere NFS + NA) dann diskutiert was sein Kollege anders machen hätte können.
Selbst nach langer Diskusion ist uns nichts eingefallen was er besser machen hätte können.

Nun ist die Frage natürlich, was hat dem sein Kollege gemacht damit er alles exakt richtig gemacht hat?
Er hat einfach den verwundeten Kollegen in sein Einsatzfahrzeug verbracht, hat gemeldet dass er ins Krankenhaus fährt und bald dort ist und ist dann losgefahren.
Dabei war sein Tacho genau 2x unter 130. Einmal beim wegfahren und einmal beim stehenbleiben.
(Bitte: Nicht direkt nachmachen und bei einer Verletzung mit dem privat-PKW einfach ins KH rasen)

Bei einer Schussverletzung mit innerer Blutung gibt es genau ein Ding was einen schwerverletzten Patienten retten kann. Und das ist der OP-Tisch im Krankenhaus mit einem Chirurgen davor.

Benutzeravatar
cas81
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3670
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 17:44
Wohnort: Wien

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von cas81 » Fr 29. Jun 2018, 16:52

Du brauchst kein Needle Decomp Set, es genügen zwei G14 von Venflon oder Viggo oder sonst einer Marke, ein kleines Verbandspackerl (zum aufstützen) und BRAUNES Leuko zum fixieren (das klebt auf Schweiß und Blut recht gut). Sowas sticht man nach Monaldi und keinesfalls - wie manchmal gelehrt - nach Bülau. Zu kleines Lumen, verstopft schnell und mehr Gefäße und Nerven im Weg. Kein Hexenwerk und besser du als ultima ratio als niemand. Aber dafür müsstest hast erst mal die richtige Diagnose stellen, gell. Atemnot allein ist kein Grund dafür sowas in der Präklinik zu machen, selbst wenn die Lunge getroffen wurde. Ausserdem musst du wissen, wie du mit so einer Nadel umgehst und es darf nur der Plastikschlauch drin bleiben, darf nicht knicken, usw. Weißt und kannst du das alles? Wenn ja, dann alles klar, wenn nicht, dann lass es lieber.

Die Handschuhe müssen gepudert sein, sonst kommst mit leicht feuchten Händen nicht schnell rein. Die sind sowieso mehr zu deinem eigenen Schutz.

Normale Mullbinden - nicht elastisch - und sterile Wundkompressen, ideal sind gleich die Verbandtücher 30*40. Zwecks Druckverband nimmst ein Dreiecktuch, eine Kompresse und ein Bic- Feuerzeug. Schneller, flexibler und auch zum üben gut. Wenn du nicht weißt wie das geht, dann lass es gleich und einfach mit Kompressen draufdrücken.

Zusammengefasst: wenn du ein Laie bist und dir Gedanken um so etwas machst, dann ist das die exakte Analogie zum Tactical Gear- Sammler für die Apokalypse, der aber nicht mal Zelten kann. Beschränke dich auf das, was du weißt und alles andere überlässt du Leuten, die Ahnung haben. Ich bezweifle zwar, dass ein Sani in Österreich mit einer G14 Monaldi stechen kann und dass ein durchschnittlicher Arzt Ahnung von präklinischer Notfallmedizin hat, oder sonst jemand, der zufällig gerade anwesend ist, aber diese o.g. Kleinigkeiten kosten nix, wiegen nix, brauchen keinen Platz und schlimmstenfalls nützt es halt nix. Eine kleine Rettungsschere sollte aber keinesfalls fehlen und eine Rettungsdecke zum Wärmeerhalt ebenfalls nicht. Und noch wichtiger: Saft im Handyakku.
GTRRU - Gumbear Tactical Rapid Response Unit
Beiträge zu rechtlichen Themen entsprechen meiner persönlichen Einschätzung und sind nicht als Rechtsberatung, verbindlicher Ratschlag, oder sachkundige Auskunft zu betrachten.

Benutzeravatar
Robiwan
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1717
Registriert: Di 27. Sep 2016, 19:42
Wohnort: IBK

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von Robiwan » Fr 29. Jun 2018, 17:09

cas81 hat geschrieben:Zusammengefasst: wenn du ein Laie bist und dir Gedanken um so etwas machst, dann ist das die exakte Analogie zum Tactical Gear- Sammler für die Apokalypse, der aber nicht mal Zelten kann.


:lol:

Ich hatte da ja nicht unbedingt die Anwendung durch mich sondern durch andere im Sinn. Eben aus dem Grund weil ich mich nicht auskenn. Wenn wenn nur der Herr Primar was mit den speziellen Tools umgehen kann spar ich's mir gleich. Das war ja eigentlich Sinn und Zweck meiner Frage: was macht Sinn und was nicht.
Tiroler im Herzen - Europäer im Geiste

Benutzeravatar
cas81
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3670
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 17:44
Wohnort: Wien

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von cas81 » Fr 29. Jun 2018, 17:15

Grundsätzlich: Sinn macht all das, was du kannst oder andere regelmäßig Anwesende können.

Konkret in deinem Fall: Sinn macht klassische Erste Hilfe und ein Notruf. Oder tatsächlich load and go, wenn es die Umstände erfordern, wobei hier Eigen- und Fremdgefährdung abzuwägen sind und du auch hier das richtige Gemüt dafür haben musst.

Also Verbandskastl aus dem Auto und Telefon. Und evtl so ein überteuertes Tourniquet. Aber bitte nicht um den Hals schnallen... Ach so: "wird schon wieder" und ein Augenzwinkern dazu schadet manchmal auch nicht. Manchmal aber doch. Hm.
GTRRU - Gumbear Tactical Rapid Response Unit
Beiträge zu rechtlichen Themen entsprechen meiner persönlichen Einschätzung und sind nicht als Rechtsberatung, verbindlicher Ratschlag, oder sachkundige Auskunft zu betrachten.

DerDaniel
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4507
Registriert: Mo 12. Dez 2011, 19:09

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von DerDaniel » Fr 29. Jun 2018, 17:18

+1 Für die Doppel-Handschuhe. Mach ich bei diversen Einsätzen bei denen man es absehen kann auch immer so, da man das erste Paar super schnell versaut hat und man nach dem abziehen schnell ein neues drüber bekommt (viel Spaß damit mit feuchten Händen, die man in den Handschuhen immer bekommt) bzw. es runter reißen kann und trotzdem weiterarbeiten kann. In meinem IFAK habe ich bereits ein Paar mit "fertigen" Doppel-Handschuhen (und etwas Talkumpuder drin).

-1 fürs Abraten vom Tourniquet. Tourniquets sind so mit das Foolproofste Rettungsmaterial das es gibt. Pumpt oder spritzt die Wunde, Tourniquet oberhalb der Wunde dran (so nah am Torax als möglich) und drehen bis es nicht mehr blutet - Fertig. Da kann man wirklich nix falsch machen. Und wer trotzdem Schiss hat, nimmt eins von den neueren mit Drehmomentbegrenzer.
Und @zeroflow, sein wir mal ehrlich, welcher Laie findet unter Stress die Arterie und schafft es diese adäquat abzudrücken, bzw. welcher Laie traut sich in eine voll blutende Wunde zu fassen um sie abzudrücken?!
Daher von mir ein absolutes Votum FÜR das Tourniquet. Und ruhig daheim mal am eigenen Körper ausprobieren, um ein Gefühl für die Teile zu bekommen. So bald man keinen Puls mehr fühlen kann, halbe Umdrehung mehr und es ist fest genug.

Chest Seal grundsätzlich ja. Aber nur eins mit Ventil, denn solche ohne bergen das Risiko eines Spannungspneus und den erkennt der Laie sicherlich nicht, ist aber schneller tödlich als die Rettung da ist um es wieder zu "korrigieren".
Wenn es eins mit Ventil ist, sind die Teile ähnlich Idiotensicher wie Tourniquets, daher JA zum Vented Chest Seal. Kauf dir aber eins mehr zum üben oder schau dir mindestens Schulungsvideos an.

Decompression Needle - hmmhh, ich bin unentschlossen. Für den Laien ein absolutes NOGO, da man mit dem Teil auch mal ein Spannungspneu provozieren kann.
Wenn du dir sicher bist, dass keiner den Helden spielt und das Teil ungeschult einsetzt und du es wirklich nur als Vorhaltung für einen Sani mit nimmst, der damit umgehen kann, dann JA. Aber wie groß ist die Chance dass so einer zufällig aufschlägt und selbst keins dabei hat?!

Ansonsten bin ich freund von minimalistischen IFAKs, da man eine adäquate Erstversorgung mit quasi nichts hin bekommt. Zwei Verbandpäckchen, bissal Leukoplast und ein paar Pflaster und man kann 99% aller Verletzungen abarbeiten.

@cas: Viel Spaß mit einer G14 und Monaldi, die Toraxdecke von etwas muskulöseren oder adipöseren ist dazu zu dick. Deshalb kannst du mit einer G14 tendenziell nur nach Bülau was erreichen. Deshalb sind die ganzen Decompression Needles auch so lange, damit man damit die von dir genannten Vorteile von Monaldi trotz der dickeren Decke erreichen kann. Und viel Spaß des weiteren mit einer normalen Viggo im IFAK, das Teil ist schneller verbogen als du papp sage kannst.
Druckverband reicht auch nur die Kompresse. Druckkörper und Verbandmittel können auch ein Stein und das zerrissene Shirt des Helfers sein. ;) Aber ganz ehrlich, wer hat die Nerven in so einem Fall noch zu improvisieren? Deshalb zwei Verbandpäckchen. Da hast du Verband und Kompresse in einem und Druckkörper im anderen und weils fest verbunden ist fährt dir nix in der gegen rum.

Nachtrag zum "zu hoch für Laien" bei Tourniquet und Chestseal: Warum wurde Chestseal und Tourniquet von den Amis denn so weit entwickelt wie es heute ist? Richtig, damit es jeder dumme GI anwenden kann. Also wird es der normale Laie auch schaffen.

Nachtrag zum "Eintreffenden Sani": Jop, die meisten Sanis (egal welcher) werden weder mit dem einen, noch mit dem anderen was anfangen können. Aber viel Spaß in der Klinik erst. Die machen da meisten noch größere Augen.

Bdave
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1847
Registriert: Do 22. Okt 2015, 18:59
Wohnort:

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von Bdave » Fr 29. Jun 2018, 17:19

Sehr gut, dass du dir drüber Gedanken machst. Schau dich mal in deiner Gegend nach einem TCCC Training um. Irrsinnig spannend und öffnet so einige Augen :)

Was meiner Meinung nach Sinn macht:

Für den Laien:

Einmalhandschuhe mind. 2 Paar. Passen auch gut in Überraschungseier rein.
Rettungsdecke
0815 EH Packerl zB fürs KFZ oder die Doccheck Sachen auf Amazon sind auch ned so schlecht.
Kleiderschere
2x Israeli Bandage davon nimmst eine nur für Übungszwecke (gibts auf Amazon. Is ein Mullverband inkl. Wundauflage für einen schnellen Druckverband. Geht super)


Für den Laien mit Übung:

2x Tourniquet, davon eines nur für Übungen. Empfehle entweder das CAT oder Rats. Aber bitte üben, üben, üben. Dann is es eine super Sache.
Thoraxpflaster sind ned schlecht, aber teuer. Ein Tipp den ich vom Combat Medic beim TCCC Kurs bekommen hab: Frischhaltefolie :D Kannst gleichzeitig mehrere Thoraxwunden abdecken und zur Not reicht das bis Hilfe kommt.
Wendeltubus in 1 - 2 Größen zur Atemwegssicherung (Achtung bei Schädeltrauma!)


Für beruflich einschlägige oder denen mit TCCC und/oder viel Übung:

Dekompressionsnadel oder halt entsprechende Kanüle (auch wenn man nicht stechen kann/will, vielleicht is einer da, ders übernehmen kann)
Quikclot oder Celox zum Stopfen von Schusswunden. Am besten Z-folded. Pulver is ein Schaß.
- Black Rifles Matter -

Benutzeravatar
cas81
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3670
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 17:44
Wohnort: Wien

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von cas81 » Fr 29. Jun 2018, 17:28

@Daniel:
Monaldi hat stets funktioniert, auch bei Adipösen. Beim Specki greift ausserdem dasselbe Argument bei Bülau. Die Leut sind da oben nicht dicker als an den Rippen. Einen Pneu dabei zu riskieren ist ein bisschen am Thema vorbei, denn der hat ja schon einen, darum macht man's ja. Nach Bülau aber gibt's noch andere Risiken. Aber mach du ruhig weiter nach Bülau, wenn's funktioniert ist eh alles gut. Viele Wege führen nach Rom.
GTRRU - Gumbear Tactical Rapid Response Unit
Beiträge zu rechtlichen Themen entsprechen meiner persönlichen Einschätzung und sind nicht als Rechtsberatung, verbindlicher Ratschlag, oder sachkundige Auskunft zu betrachten.

Benutzeravatar
zeroflow
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 621
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 20:57
Wohnort: Wien

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von zeroflow » Fr 29. Jun 2018, 17:28

DerDaniel hat geschrieben:-1 fürs Abraten vom Tourniquet. Tourniquets sind so mit das Foolproofste Rettungsmaterial das es gibt. Pumpt oder spritzt die Wunde, Tourniquet oberhalb der Wunde dran (so nah am Torax als möglich) und drehen bis es nicht mehr blutet - Fertig. Da kann man wirklich nix falsch machen. Und wer trotzdem Schiss hat, nimmt eins von den neueren mit Drehmomentbegrenzer.
Und @zeroflow, sein wir mal ehrlich, welcher Laie findet unter Stress die Arterie und schafft es diese adäquat abzudrücken, bzw. welcher Laie traut sich in eine voll blutende Wunde zu fassen um sie abzudrücken?!
Daher von mir ein absolutes Votum FÜR das Tourniquet. Und ruhig daheim mal am eigenen Körper ausprobieren, um ein Gefühl für die Teile zu bekommen. So bald man keinen Puls mehr fühlen kann, halbe Umdrehung mehr und es ist fest genug.


Ich selbst finde die Teile sehr gut und habe z.B auch bei meiner Motorradausrüstung 2 Stk. davon drinnen.

Das einzige wo ich entschieden dagegegen bin ist einfach das Verbandspackl damit zu pimpen ohne zu wissen wie man damit umgeht.
Wichtiger wäre mir eben ein Ersthelfer mit aktuellem EH-Kurs als der Tacticool-Mensch der dafür alles dabei hat aber nichts beherrscht.

So wie du es beschreibst: Ja, bin genauso dafür, da lag ich falsch.

DerDaniel
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4507
Registriert: Mo 12. Dez 2011, 19:09

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von DerDaniel » Fr 29. Jun 2018, 17:45

Frischhaltefolie = Böse!!!
Das ist wie ein Chestseal ohne Ventil.

Wendeltubus = doppelt Böse!!!
Ohne Gleitgel kannst du drauf wetten, dass es das Bluten anfängt. Die Folgen und Fragen die daraufhin kommen fang ich erst garnicht an.

Quikclot oder Celox = dreifach Böse!!!
So lange kein Heeresspital angefahren wird, werden die Leute im Schockraum meistens nicht mal wissen was da in der Wunde steckt.

@cas: Wir haben seit einiger Zeit diverses Material für gewisse Lagebilder als Ausrüstung auf den RTWs und in den zugehörigen Schulungen wurde die Studienlage vorgestellt und die spricht klar gegen Monaldi mit normalen Viggos. Ich bin aber nicht generell für Bülau, sondern eben mit einer normalen G14. Wenn man den Arm des Pat. auch im nachhinein in der jeweiligen Lage fixiert, hat man üblicherweise auch keine Probleme mit abknicken des Katheters.
Und die Nadel im IFAK ist für den reinen V.a. Pneu, denn ein Stethoskop wird kaum jemand drin haben. Und ob der Pat. jetzt wegen dem Lungentreffer an sich dekompensiert, oder wegen einem Pneu ist dann reines Raten. Daher gibt es von den Amis auch Studien zum Thema "Pneu durch Dekompressionsnadel". Aber ab dem Moment wo ich eine Nadel schieben würde, geht es dem Pat. eh schon so scheiße, dass man es tendenziell nicht mehr schlimmer machen kann.
Aber die Diskussion ist für den Laien völlig uninteressant.

@zeroflow: Gut, das Mall-Ninja / Sofa-PJ Problem hast du aber sowieso und selbst mit ordentlichem EH kann man froh sein wenn die Leute im Notfall noch die Basics zusammen bekommen, weil das Hirn einfach nicht mehr mit spielt.

Benutzeravatar
zeroflow
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 621
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 20:57
Wohnort: Wien

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von zeroflow » Fr 29. Jun 2018, 18:03

DerDaniel hat geschrieben:@zeroflow: Gut, das Mall-Ninja / Sofa-PJ Problem hast du aber sowieso und selbst mit ordentlichem EH kann man froh sein wenn die Leute im Notfall noch die Basics zusammen bekommen, weil das Hirn einfach nicht mehr mit spielt.


1. Deine Einschätzungen hier unterschreibe ich so

2. Nicht mal langjährige RS / NFS / NA sind im "Notfall" gleich cool, ruhig und gefasst drauf wie im Einsatz mit Anfahrt. Man darf nicht unterschätzen wie viel die paar Minuten Anfahrt beim Mindset ändern anstatt plötzlich mittendrin zu sind. Selbst im Dienst live einen Unfall mitzuerleben ist nicht das selbe wie wenn man zuerst alamiert wird.

DerDaniel
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4507
Registriert: Mo 12. Dez 2011, 19:09

Re: Verbandspackl für Schießstandbesuche...

Beitrag von DerDaniel » Fr 29. Jun 2018, 18:09

zeroflow hat geschrieben:2. Nicht mal langjährige RS / NFS / NA sind im "Notfall" gleich cool, ruhig und gefasst drauf wie im Einsatz mit Anfahrt. Man darf nicht unterschätzen wie viel die paar Minuten Anfahrt beim Mindset ändern anstatt plötzlich mittendrin zu sind. Selbst im Dienst live einen Unfall mitzuerleben ist nicht das selbe wie wenn man zuerst alamiert wird.
Dafür gibts im Gegenzug meine Unterschrift. :D

Daher mein Tipp an jeden der ein passendes Umfeld im Verein hat. Baut spontane "Notfallübungen" in euer Schieß-Training mit ein. Erstens merkt ihr selber wie ihr reagiert wenn plötzlich der Standnachbar zusammenklappt oder das schreien anfängt und zweitens bekommt man Routine.
Leider geht das halt nur wenn das Umfeld mitspielt und ein ähnliches Mindset hat was so Themen angeht.

Antworten