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Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verletzt

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Armin
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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von Armin » Mi 16. Feb 2011, 15:03

Nachtrag zum völlig unhinterfragt vorgebeteten Matra "Mehr Geld für die Bildung": Bildung folgt dem Wohlstand - nicht umgekehrt! Wer´s nicht glaubt, der stelle sich die Frage, was zuerst da war: Der volle Magen oder die Höhlenmalerei? Zunächst einmal muß die materielle Basis da sein, um sich den "Luxus" der Bildung leisten zu können.

Außerdem handelt es sich bei jenen Geldern die in die Bildung fließen, nicht um Investitionen, sondern um Aufwand - ein entscheidender Unterschied! Investitionen haben es so an sich, daß sie einen höheren Konsum in der Zukunft durch Konsumverzicht in der Gegenwart ermöglichen. Der Wert der produzierten Güter und Dienstleistungen muß erwartbar höher sein - ansonsten unterbleibt der Mitteleinsatz. Inwiefern aber Studienabsolventen der Publizistik, der Theaterwissenschaften, der Altphilologie oder der Theologie (um nur einige Orchideenfächer zu nennen), das künftige Sozialprodukt zu heben imstande sein sollten, muß mir erst einer erkären. Eine Wertschöpfung ist (beinahe ausschließlich) von Absolventen der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu erwarten. Und das sind zufällig genau jene Studienrichtungen mit den wenigsten Studenten - was kein Wunder ist, da ja ein Soziologie-Abschluß erheblich billiger zu haben ist...

D.h. die Masse der "Investitionen" in die Bildung sind "stranded costs" - Luxusaufwand für die Befriedigung der Launen lebenslänglich unproduktiver Personen. Was sollte daran gut sein?

Wie Milton Friedman so schön gesagt hat "Es gibt kein freies Mittagessen". Sehr richtig. Nix ist umsonst. Jeder soll daher studieren wozu immer es lustig ist. Allerdings auf eigene Kosten!
Zuletzt geändert von Armin am Mi 16. Feb 2011, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Charles
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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von Charles » Mi 16. Feb 2011, 15:05

Armin, Chapeau für Ihren obigen Post!

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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von trenck » Mi 16. Feb 2011, 15:22

pointi2009 hat geschrieben:UND die Entlohnung für Arbeiter/Angestellte wieder soweit attraktiv machen durch Mindestlohn (KV), dass arbeiten wieder interessant wird.


Das ist die beste Methode, um die Arbeitslosenrate weiter zu erhöhen. Wenn der Preis eines Gutes vom Staat künstlich erhöht wird, wird selbiges Gut weniger nachgefragt und folglich in den Regalen liegen bleiben. Wenn der Preis des Gutes Arbeit künstlich erhöht wird, wird es weniger nachgefragt und deshalb potentielle Arbeitnehmer auf der Straße stehen.

Ausführliche Abhandlung dazu vom Institut für Wertewirtschaft:
http://wertewirtschaft.org/analysen/Arbeitslosigkeit.pdf

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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von Styrian_42 » Mi 16. Feb 2011, 15:31

Armin hat geschrieben:Sozialleistung zu kürzen ist verrückt - interessant. Die "Grundsicherung" ist also ein tolle Errungeenschaft, nicht wahr? Wen kümmert es schon, daß ja irgendjemand das Geld auch erarbeiten muß, das da so großzügig an Hinz und Kunz, die lieber müßig vorm Fernseher oder in Park hocken, verteilt wird?"


Solange unsere lieben Politiker Milliarden aus dem Fenster werfen, braucht mir niemend mit dem "Hinz und Kunz Sozialschmarotzer" Argument daherkommen :evil:

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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von pointi2009 » Mi 16. Feb 2011, 15:33

klar sehen wir alles nur mehr Marktwirtschaftlich dann arbeiten alle für 1€/stunde, Null Kaufkraft und kurzfristig extreme Gewinne für alle Aktionäre.

Schwarz-Weiss Malen hilft auch in einer Marktwirtschaft nicht. Wenn alles rein nach Angebot/Nachfrage gehen würde ohne jegliche menschliche Regung + Schwäche, dann wären wir eh nicht in der Situation, dass 99% unterbezahlt sind und 1% in Reichtum schwimmt ;)
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Armin
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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von Armin » Mi 16. Feb 2011, 15:54

Verehrter Steirer, ich bin gewiss der allerletzte, der Privilegien der Nomenklatura verteidigt. Faktum ist allerdings, daß die Mehrheit der aufrechten Demokraten genau dieses Pack wählt, auf daß es ihnen das Eigentum fremder Menschen - ohne jede Gegenleistung - verschaffe, was die dann auch stehenden Fußes tun (schließlich wollen sie ja wiedergewählt werden). Ein selbstverstärkender Negativeffekt. Der Wohlfahrtsstaat ist daher langfristig autodestruktiv - wir erleben gerade den Beginn seiner Agonie 8-) .

Der Mensch reagiert - wie jeder Beutegreifer - auf Anreize. Der Löwe, dem man täglich ein totes Zebra nachträgt, wird keinerlei Grund mehr sehen, sich zu erheben (außer zur Paarung ;) ). Der Mensch verhält sich nicht anders. Konrad Lorenz hat dieses Phänomen "Verhausschweinung" tituliert. Sehr treffend, wie mir scheint. Ein paar Tage vorher hat Wilhelm von Humboldt vom Menschen als "genährten Sklaven" [des Wohlfahrtsstaates] gesprochen - und zwar zu einer Zeit, als es noch so gut wie keinerlei Sozialkitsch gab... :whistle: !

pointi 2009s Befürchtung ist unbegründet. Den "homo oeconomicus" gibts im richtigen Leben nämlich nicht. Keiner trifft seine Entscheidungen nur aufgrund materieller Nutzenkalküle -auch der härteste COE eines "ausbeuterischen" transnationalen Konzerns nicht. Aber selbst wenn es so wäre - er würde mit dem Angbeot von Hungerlöhnen nicht weit kommen - nicht in einer vergreisenden Gesellschaft, in der brauchbare Fachkräfte immer rarer werden. Sein Betrieb steht nicht nur im Wettbewerb um Kunden, sondern auch um fähige Arbeitskräfte. Für "Hungerlöhne" sind die aber nun einmal nicht zu haben: If you pay peanuts, you´ll get monkeys. Das wissen auch die ausbeuterischen Plutokraten beidseits des Atlantiks. Und ungelernten Dattelklaubern aus Hamudistan ist mit prohibitiven Mindestlohnforderungen ebenfalls nicht gedient, wie Trenck bereits richtig ausgeführt hat...ganz im Gegenteil!
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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von pointi2009 » Mi 16. Feb 2011, 16:06

wenn dem so wäre, würde jeder qualifizierte Arbeitnehmer/Angestellter eine seiner Leistung entsprechende Entlohung erfahren! Dem ist aber mit nichten, wer ersetzbar ist (fast jeder ist es über kurz oder lang) kann durch eine "billigere" Arbeitskraft ausgetauscht werden, solange bis sich keiner mehr findet, der mit noch weniger Entlohnung zufrieden ist - nur dieser Punkt ist noch nicht erreicht und durch die Liberalisierung des globalen Arbeitsmarktes auch auf längere Sicht noch nicht.

Wenn die Wirtschaft boomt, die Umsätze steigen, die Gewinne nach Steuern für jedes Geschäftsjahr im 2stelligen % Bereich sich bewegen - wer wird aus dieser Wertschöpfung befriedigt? (Aktionäre, Unternehmensführung, Investitionen ob sinnvoll oder nicht usw) nur wer in diesem Fall kaum - der diese Wertschöpfung verursachende Arbeiter/Angestellter. Doch sobald es irgendwo auf dieser Welt eine Krise in welcher Form auch immer erahnt werden könnte, werden Löhne gekürzt, Stellen abgebaut oder nicht mehr nachbesetzt und man schickt zig Angestellte/Arbeiter in die Kurzarbeit.

backtotopic!
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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von trenck » Mi 16. Feb 2011, 16:24

pointi2009 hat geschrieben:wenn dem so wäre, würde jeder qualifizierte Arbeitnehmer/Angestellter eine seiner Leistung entsprechende Entlohung erfahren! Dem ist aber mit nichten, wer ersetzbar ist (fast jeder ist es über kurz oder lang) kann durch eine "billigere" Arbeitskraft ausgetauscht werden, solange bis sich keiner mehr findet, der mit noch weniger Entlohnung zufrieden ist - nur dieser Punkt ist noch nicht erreicht und durch die Liberalisierung des globalen Arbeitsmarktes auch auf längere Sicht noch nicht.


Wenn Firmen das versuchen, wirkt das nur sehr kurzfristig. Warum? Wenn die Löhne unter das vom Markt akzeptierte Preisniveau fallen, bleibt verfügbare Kaufkraft übrig. Dies wird umgehend von bestehenden oder neu auf den Markt drängenden Unternehmen, die neue Produkte oder Dienstleistungen anbieten, abgeschöpft. Diese Unternehmen brauchen allerdings Arbeitskräfte. Bedarf nach Arbeitskräften heißt steigende Löhne. Und genau so wie sich in einer freien Marktwirtschaft die Produktpreise sehr schnell auf ein bestimmtes Maß einspielen, dass keine Produkte unverkauft in den Regalen bleiben, aber andererseits die allermeisten Anbieter nicht wegen zu geringer Priese pleite machen, wird es bei den Löhnen funktionieren. Auf freien Märkten entsteht automatisch Vollbeschäftigung. Außer der Staat greift ein, z.B. durch Wettbewerbsbeschränkungen oder durch die Festsetzung von Mindestlöhnen, die über dem am Markt akzeptierten Niveau liegen.

Ein Gedankenbeispiel: ein akzeptierter Stundenlohn für eine Putzfrau beträgt etwa €10,-. Wenn der Staat diesen Preis künstlich auf €20,-. setzt, hätte das einen massiven Einbruch von Nachfrage nach Putzfrauen zufolge. Die Menschen würden entweder lieber selber putzen, oder auf den Schwarzmarkt ausweichen. In beiden Fällen bedeutet das (offiziell) einen massiven Anstieg der Zahl von arbeitslosen Putzfrauen.

Bitte den oben von mir verlinkten Artikel lesen, ist sehr ausführlich und informativ.

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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von slasher » Mi 16. Feb 2011, 20:53

von einer schiesserei zum putzfraustundenlohn........


kaum ein tread in diesem forum gleitet nich in irgend eine andere richtung ab, schade.
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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von Vintageologist » Do 17. Feb 2011, 00:11

slasher hat geschrieben:kaum ein tread in diesem forum gleitet nich in irgend eine andere richtung ab, schade.


Ab einem gewissen Zeitpunkt ist einfach alles gesagt und dann "entwickelt" sich das Thema eben.
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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von Centershot » Do 17. Feb 2011, 00:25

Man könnte ein Thema auch durchaus "in der Sache" weiter entwickeln....das wäre :clap:
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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von Floody » Do 17. Feb 2011, 08:41

Ich warte schon drauf endlich die in Not zu sehen, die mit dem Sozialschmarozer-Argument kommen und möglichst niemanden was zusprechen würden - weil eh alle immer selbst schuld sind. ;)

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Re: Hirtenberg, Schießerei: Ein Toter, zwei Polizisten verle

Beitrag von trenck » Do 17. Feb 2011, 09:05

Floodplainer hat geschrieben:Ich warte schon drauf endlich die in Not zu sehen, die mit dem Sozialschmarozer-Argument kommen und möglichst niemanden was zusprechen würden - weil eh alle immer selbst schuld sind. ;)


In einem deutschen Fernsehsender gab es vor kurzem eine Dokumentation, die untersuchte, wieviel von dem staatlichen Sozialbudget wirklich bei den bedürftigen Menschen ankommt. Die Antwort: weniger als 10%. Der Rest ist bloße Umverteilung innerhalb von verschiedenen Gruppen der Bevölkerung, die alle nicht bedürftig sind, und füttert eine komplett überdimensionierte Sozialbürokratie.

Die 10% für die Bedürftigen (oder von mir aus 12% inkl. Overhead-Kosten) sind mir wurscht. Die annähernd 90% sonstige Umverteilungsrate aber gehört unverzüglich abgestellt.

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