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Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

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Alex87
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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Alex87 » Sa 27. Okt 2018, 16:04

Papa Bär hat geschrieben:
GixxsaW hat geschrieben:...mMn und eventuell stehe ich hier alleine, sind jene Eltern oder erwachsene Begleitpersonen fahrlässig unterwegs.
Bleiben wir bei dem Medienfall mit dem Rottweiler und dem Kleinkind. Laut Medien war die Aggressivität/Lebhaftigkeit,... des Hundes in der Nachbarschaft bestens bekannt. Unabhängig welchen folgenschweren Fehler die Hundeführerin begangen hat,
warum haben die Eltern den Großeltern (?) nicht den Hinweis mitgegeben auf Hunde und speziell auf jenen zu achten bzw haben diese von sich aus eine potentielle Gefahr in diesem Gespann gesehen ?

Du kannst einfach nicht bei Trost sein, hier die Verantwortung bei anderen zu sehen, als beim Besitzer des Tieres.
Wie kommt man dazu sich drauf einstellen zu müssen, dass irgend jemand in der Nchbarschaft ein gestörtest Tier hält?
Die Argumentationen hier riften langsam echt in ein bedenkliches Niveau ab.
Das Bild, das hier abgegeben wird ist einfach nur mehr traurig.


Und genau so ein Beispiel gab es bei uns in der Nachbarschaft. Schäferhund eines Nachbarn biss grundlos einen anderen Nachbar der gerade dabei war sein Auto auszuräumen und mit dem Rücken zum Hund stand. Er sah ihn nicht kommen und der Hund lief unangeleint von der Wohnungstür zielstrebig auf den Nachbar zu. Der Nachbar musste ins Spital und war 2 Wochen im Krankenstand.
Ab diesem Zeitpunkt ging ich nur mehr mit Pfefferspray und Messer raus, weil ich ich ein Kleinkind habe und oft mit ihr und unseren Hunden spazieren bin. Wäre das mir passiert, kannst du dir sicher sein, hätte dieser Hund es nicht mehr überlebt.

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GixxsaW
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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von GixxsaW » So 28. Okt 2018, 01:28

Papa Bär hat geschrieben:
GixxsaW hat geschrieben:......
Du kannst einfach nicht bei Trost sein, hier die Verantwortung bei anderen zu sehen, als beim Besitzer des Tieres.Wie kommt man dazu sich drauf einstellen zu müssen, dass irgend jemand in der Nchbarschaft ein gestörtest Tier hält? Die Argumentationen hier riften langsam echt in ein bedenkliches Niveau ab.
Das Bild, das hier abgegeben wird ist einfach nur mehr traurig.
Da wünscht man sich doch die guten alten Steinzeitgrundsätze, wie "der Stärkere überlebt". Blick ein wenig über deinen Tellerrand. Du, wie viele andere Menschen schieben die Verantwortung über eine potentielle Gefahr (in deren Nähe) alleine einer Person zu
(Der-/Diejenige wird sich schon darum kümmern).
Im Prinzip geht das in die richtige Richtung, NUR du vergisst dabei anscheinend, dass du dir gegenüber auch eine Verantwortung hast/haben solltest, nämlich weiter zu existieren. Ich wähle jetzt bewusst das Beispiel des Eigenschutzes, könnte allerdings genauso Schutz der Familie oder des näheren Umfelds (Thema Zivilcourage) anführen. Stelle dir die Fragen, ob du in den Lauf einer fremden und geladen Waffe schauen würdest und dabei denkst, derjenige (mit positiv abgelegter Prüfung) wird schon wissen was er da macht. Da passiert nichts und wie gewohnt weiter machen würdest
oder du über eine ungeregelte vermehrt befahrene Straße spazieren würdest und hierbei den Gedanken "die haben alle einen FS, ein technisch einwandfreies Fzg (gültiges Pickerl), .... und werden schon rechtzeitig anhalten wenn ich einfach die Straße quere" hättest.
Kannst du diese Fragen mit Nein beantworten, frage ich mich warum das in anderen Bereichen des Alltags (zB Thema Hund) nicht funktionieren soll.
Menschen machen Fehler, den einen häufiger und andere vielleicht nur einmal (wegen der gesammelten Erfahrung/Tod).
Ich nehme es dir nicht wirklich übel, dass du scheinbar nicht meinen ganzen Post gelesen hast, allerdings dass ich nur aus dem Kontext heraus zitiert werde. Bringe einmal deinen zitierten Text mit meinem Hund-Hund-Vorfall und den Beispielen der täglichen Begegnung in Einklang.
Das Ganze paart sich in meinem Fall mit der Erfahrung, was Hunde (speziell einige Kaliber) wirklich anrichten können und deshalb finde ich eine potentielle dauerhafte Maulkorbpflicht für lächerlich + nicht artgerecht so mal das alles nur eine der beiden Parteien (be-)trifft.
Hier werden nicht die großen Rassen alleine als Gefahrenquellen bezeichnet. Entweder sind alle gefährlich oder keiner.
Attacken von kleinen Hunden werden zu meist als Bagatelle angesehen. Attacke bleibt Attacke, der größere Hund richtet dann einfach mehr Schaden an.
Nimm das Bsp eines Jack-Russell-Terriers oder eines Dackels; ständig hört man wie putzig und lieb/verspielt... geht der Hund durch, warum auch immer wird er zur Wildsau. Sieht der Großteil in diesen Rassen eine Gefahr ? NEIN , weil vom Menschen als zu klein angesehen um als potentielle Gefahr zu gelten.
Es besteht immer ein gewisser Prozentsatz an Risiko, das etwas passieren könnte,
wenn sich allerdings dann auch noch das tägliche Umfeld so verhält, dass der Prozentsatz schlagartig erhöht wird,
nenne ich es fahrlässig und im ungünstigsten Fall schlägt die natürliche Auslese zu.

Seit einigen Jahren weise ich im Vorfeld daraufhin wenn die eine oder andere Situation brenzlicher werden könnte, in 90% der Fälle wird man als verunsichert, überempfindlich, zimperlich wahrgenommen und ignoriert.
Das musst du mir jetzt einfach glauben, mit dem Hund bin ich deutlich konsequenter als du oder andere Schützen mit der Abzugdisziplin ;)
Die Verantwortung, dass beide/alle schadlos miteinander leben können, liegt bei beiden/allen Seiten.

Das wirkliche Problem, wie ich meine bereits im vorigen Post erwähnt zu haben, ist, dass sehr hoher Anteil der Bevölkerung glaubt einem/n größeren Hamster zu begegnen/besitzen. Stichwort "Tut ja nix".

Zum Thema Maulkorb (für alle) möchte ich noch hinzufügen;
fragt euch, ob sich das durchsetzen würde. Wie lange gibt es Tempo 130 in Ö, die Gurtpflicht usw also jene Dinge, die beschlossen wurden weil zu hohe Gefahr für sich selbst sowie andere und heutzutage strikt eingehalten werden ? :at1: :headslap:

FFWGK hat geschrieben:
GixxsaW hat geschrieben: Aufprallenergie...setzt sich aus
Masse mal Beschleunigung zusammen.
Falsch
war ein Durcheinanderbringen der Formeln, aber danke dass du konstruktiv Licht ins Dunkel gebracht hast :clap:

Mjoelnir
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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Mjoelnir » Mo 29. Okt 2018, 13:11

Es ist jeder eigenverantwortlich - wenn es einen Hund in der Nachbarschaft gibt, der auffällig wurde, muss man sich darauf einstellen. Es gibt nunmal Dinge die man selbst nicht ändern kann, ohne gegen das Gesetz zu verstossen.
In meiner Wohngegend im Umkreis von 500m leben gefühlt 300 Hunde, jedes zweite Haus hat mindestens 2 davon, da Felder, Seen und Wiesen rundherum. Auch hier gibt es so 2-3 Problembären, aber ich habe mich darauf eingestellt, noch dazu, weil Kind und Frau vor Hunden panische Angst haben. Dem Besitzer sollst nichts tun und dem Hund willst nichts grundlos antun - also bleibt nur die Anzeige oder demenstprechend etwas "mitführen" und sich richtig verhalten. Klingt derb, aber ich habe da keine netten Worte, denn jedes Mal wenn ich höre "der tut ja nichts" oder "nein das würde die nie tun!" - steigt mir die Galle hoch.

Das neue Gesetz spricht aber ganz andere Bände, man nimmt den Rottweiler Fall als Ausrede, um aus der Gesellschaft gewisse "Dinge" zu entfernen, die Andere "stören".
Wien reiht sich damit nahtlos in gewisse britische Städte ein, wo man bereits per Flugblätter die Bevölkerung auffordert, ihre Hunde nicht mehr auf die Strassen zu lassen, weil sie eine andere Bevölkerungsschicht "irritieren", die noch eine Minderheit darstellt. So geht also Demokratie - die laute Minderheit verfügt damit über die stillschweigende Mehrheit.
Alleine die Passage mit den Einbrechern spricht doch eine deutliche Sprache, da muss man doch auf allen ideologischen Seiten blind sein, um das zu negieren oder schönzureden.

Das ist alles sehr bedenklich, wenn man ins Auge fasst, dass die Vergiftungen und Angriffe auf Hunde bzw. Hundehalter deutlich zugenommen haben und erst am Anfang stehen.

Ich gehe davon aus, dass bald Platzverbote für alle Hunde in unseren grösseren Städten gesetzlich verankert werden.

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Jo_Kux
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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Jo_Kux » Mo 29. Okt 2018, 13:26

Mjoelnir hat geschrieben:So geht also Demokratie - die laute Minderheit verfügt damit über die stillschweigende Mehrheit.

Die laute Minderheit sind hier aber wohl eindeutig gewisse Hundebesitzer würd ich sagen....oder?
PS: Jegliche Diskussion führt ebenfalls zu einer sofortigen permanenten Sperre.

Mjoelnir
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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Mjoelnir » Mo 29. Okt 2018, 14:20

Musashi hat geschrieben:Diese Hexenjagd - quasi der letzte Kampf der Häupl Clique vor der Abwahl - wird ja immer irrer:

Tierhaltegesetz neu - Wenn Hund Einbrecher beißt, wird er automatisch eingeschläfert
Wien (OTS) - „Jetzt wissen wir, warum SPÖ und Grüne heute Morgen das Tierhaltegesetz in dreißig Minuten ohne Debatte durchpeitschen wollten“, repliziert der FPÖ-LAbg. Wolfgang Aigner nach dem im Anschluss an die Landtagsdebatte fortgesetzten Umweltausschuss. Das neue Tierhaltegesetz birgt nämlich im Kleingedruckten unfassbaren Zündstoff, den SPÖ und Grüne verständlicherweise nicht öffentlich kommunizieren wollten. Tierschutzsprecher Udo Guggenbichler fasst zusammen: „Ulli Sima will in Hinkunft Hunde, die schwere Körperverletzungen verursacht haben, ausnahmslos einschläfern lassen – auch dann, wenn sie einen Einbrecher beißen oder sich gegen eine Misshandlung zur Wehr setzen“.

Das heute durch den Ausschuss gebrachte Gesetz sieht nämlich vor, dass in Hinkunft Hunde, die eine schwere Körperverletzung oder die Tötung eines Menschen verursacht haben, ex lege(=von Gesetz her, also automatisch) zu töten sind.

Die Behörde hat demnach keinerlei Spielraum, auf die Umstände des Einzelfalles einzugehen. „Es kann ja auch Fälle geben, in denen ein Hund misshandelt wird oder seinen Halter gegen einen Angriff verteidigt hat“, erklärt Aigner. Auf Nachfrage im Ausschuss, ob auch Hunde, welche einen Einbrecher beißen und verletzen, einzuschläfern sind, antwortete die Stadträtin Ulrike Sima mit einem knappen: „Ja“.

Für die Wiener FPÖ ist diese Maßnahme völlig überschießend und absolut inakzeptabel. Aigner: „Dass gesunde und grundsätzlich friedfertige Hunde zwingend zu töten sind, auch wenn sie einen Einbrecher oder Vergewaltiger abwehren oder sich gegen eine Misshandlung zur Wehr setzen, ist ein tierpolitischer Skandal der Sonderklasse. Gerade die SPÖ, die bei menschlichen Schwerverbrechern immer mit der Resozialisierung asozialer und gefährlicher Subjekte daherkommt, will hier eine zwingende Tötung durchsetzen, die keinerlei Spielraum zur Berücksichtigung des Einzelfalles zulässt“.


Laut Sima entspricht das mit den Verbrechern nicht der Wahrheit:

https://www.facebook.com/12578843804758 ... =3&theater

Hat jetzt wer eine verlässliche Quelle, ob das nun stimmt, oder nicht?

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Musashi
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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Musashi » Mo 29. Okt 2018, 17:20

Die kennt ihr eigenes Gesetz nicht. De lege wird der Hund abgenommen - sofort wenn er ein Listenhund ist, bei anderen Hunden nach zwei Vorfällen. Zudem steht Aussage gegen Aussage:

Die Behörde hat demnach keinerlei Spielraum, auf die Umstände des Einzelfalles einzugehen. „Es kann ja auch Fälle geben, in denen ein Hund misshandelt wird oder seinen Halter gegen einen Angriff verteidigt hat“, erklärt Aigner. Auf Nachfrage im Ausschuss, ob auch Hunde, welche einen Einbrecher beißen und verletzen, einzuschläfern sind, antwortete die Stadträtin Ulrike Sima mit einem knappen: „Ja“.


Nur zweimaliger Antritt ist ja auch irre:

(8) Bei Nichtbestehen der Hundeführscheinprüfung ist eine einmalige Wiederholung innerhalb von drei
Monaten zulässig. Bei abermaligem Nichtbestehen der Prüfung hat die Behörde den Hund abzunehmen und ist
dieser als verfallen anzusehen. Bei der Wiederholung der Prüfung muss jedenfalls ein Amtstierarzt oder eine
Amtstierärztin des Magistrates anwesend sein, bei Bedarf ist auch ein Organ der Landespolizeidirektion Wien
beizuziehen


https://www.wien.gv.at/recht/landesrech ... 000000.pdf
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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von gewo » Mo 29. Okt 2018, 17:27

ist der wahnsinn jetzt durch den ausschuss durch oder nicht?
doubleaction OG, Wien
Bitte keine PN, ggf. Email info{@}doubleaction.at oder Tel 0676-5145029
Angebote gültig so lange der Vorrat reicht. Irrtum vorbehalten
Auf Anfrage sind Warenausfolgungen über Partner in Salzburg, Tirol und Kärnten möglich.

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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Ase LOKI » Di 30. Okt 2018, 07:55

Oh Gott!
Bin ich froh, daß ich in der Steiermark lebe!
:at1: RECONQUISTA JETZT :at2:

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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Alex87 » Di 30. Okt 2018, 08:02

gewo hat geschrieben:ist der wahnsinn jetzt durch den ausschuss durch oder nicht?


Nein, die Grünen haben geblockt und wollen zuerst Expertenmeinungen einholen und die FPÖ hat ebenfalls geblockt, was aber jetzt nicht ausschlaggebend wäre im Wiener Landtag.

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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von 75th » Di 30. Okt 2018, 09:32

Alex87 hat geschrieben:
gewo hat geschrieben:ist der wahnsinn jetzt durch den ausschuss durch oder nicht?


Nein, die Grünen haben geblockt und wollen zuerst Expertenmeinungen einholen und die FPÖ hat ebenfalls geblockt, was aber jetzt nicht ausschlaggebend wäre im Wiener Landtag.

Da stellen sich für mich jetzt 2 Fragen:
1) Wie wird man bzw. was Qualifiziert einen Experten für Hundebisse bzw. Hundeleinen?
2) Heißt das jetzt „Gutachten-Tourismus“ bis das gewünschte Ergebnis da ist (um beim WaffG zu bleiben) ?

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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Musashi » Di 30. Okt 2018, 10:03

Wozu gibt es eine VetMed? Die SPÖ fürchtet diese Expertenmeinungen, denn
*Kein seriöser Experte sieht die Rasselisten als fachlich gerechtfertigt an.
*Kein seriöser Experte unterstützt hysterisch-populistisch-kontraproduktive Anlassgesetzgebung
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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von raptor » Di 30. Okt 2018, 10:36

Musashi hat geschrieben:Wozu gibt es eine VetMed? Die SPÖ fürchtet diese Expertenmeinungen, denn
*Kein seriöser Experte sieht die Rasselisten als fachlich gerechtfertigt an.
*Kein seriöser Experte unterstützt hysterisch-populistisch-kontraproduktive Anlassgesetzgebung


Erinnert mich irgendwie an den Psychotest (der keiner ist).

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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Alex87 » Di 30. Okt 2018, 12:05

75th hat geschrieben:
Alex87 hat geschrieben:
gewo hat geschrieben:ist der wahnsinn jetzt durch den ausschuss durch oder nicht?


Nein, die Grünen haben geblockt und wollen zuerst Expertenmeinungen einholen und die FPÖ hat ebenfalls geblockt, was aber jetzt nicht ausschlaggebend wäre im Wiener Landtag.

Da stellen sich für mich jetzt 2 Fragen:
1) Wie wird man bzw. was Qualifiziert einen Experten für Hundebisse bzw. Hundeleinen?
2) Heißt das jetzt „Gutachten-Tourismus“ bis das gewünschte Ergebnis da ist (um beim WaffG zu bleiben) ?


Sind deine Fragen jetzt ernst gemeint? Wer redet von Experte für Hundebisse oder Hundeleinen? :tipphead:

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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Alex87 » Mi 31. Okt 2018, 15:07

Fr. Sima schweigt, spielt verstecken und ignoriert die Richtigstellung des Vorfalls mit dem Welpen.
https://m.heute.at/community/leser/story/59503950

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Re: Diffamierung der Listendhunde und Hundehalter

Beitrag von Musashi » Sa 3. Nov 2018, 17:32

Die Expertin für Tierzucht hat sich zu Wort gemeldet:

Univ.Prof. Irene Sommerfeld-Stur, VetMed, Institut für Tierzucht und Genetik
Facebook Eintrag vom 2.11.2018 18:51

Wenn Frau Sima wirklich etwas zum Schutz der Wiener Bevölkerung vor Verletzungen durch Hunde tun will, dann sollte sie

• Dafür sorgen, dass die Einhaltung bestehender gesetzlicher Regelungen flächendeckend kontrolliert und Verstöße auch betraft werden. Immerhin gibt es ja gesetzliche Regelungen, dreizehn an der Zahl, von ihr wohl selbst erdacht. Wenn diese aber nicht kontrolliert und von vielen Hundehaltern nicht berücksichtigt werden, dann würde auch eine vierzehnte Variante nicht wirklich greifen. Sondern nur diejenigen zusätzlich schikanieren, die sich auch bisher an die Bestimmungen gehalten haben. Diejenigen, die sich um Gesetze nicht pfeifen, würden auch mit Nummer 14 nicht erreicht werden.

• Dafür sorgen, dass jeder Bürger – nicht nur Hundebesitzer– lernt, wie man mit Hunden umgeht und wie man vermeiden kann, von Hunden verletzt zu werden. Diese Schulung sollte verbindlich bereits in frühester Jugend beginnen. So wie Kinder bereits im Kindergarten lernen, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält, sollten sie auch den richtigen Umgang mit anderen potentiellen Gefahren lernen. „Der Feind, den man kennt, ist kein Feind mehr“, heißt es. Und auch wenn man den Hund sicher nicht als Feind des Menschen sehen sollte, so stellt er doch, wie viele andere Dinge des täglichen Lebens auch, unter Umständen eine Gefahrenquelle dar.

• Dafür sorgen, dass Hundebesitzer sich bereits vor der Anschaffung eines Hundes über alles was mit dem Zusammenleben mit einem Hund zusammenhängt, umfassend informieren. Oberösterreich macht es vor – eine verbindliche Schulung vor dem Hundekauf könnte viele Probleme verhindern, die bei unbedachtem Kauf zwangsläufig auf die Besitzer zukommen. Dazu gehört nicht nur die Wahl einer Rasse, die zu den Lebensumständen der zukünftigen Hundebesitzer passt, dazu gehört auch das Wissen um rassetypische Erkrankungen (Stichwort Qualzucht) sowie über die Notwendigkeit einer guten Primärsozialisation, die eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen sozialverträglichen Hund darstellt.

• Dafür sorgen, dass endlich die unzähligen „Kofferraumimporte“ von Billigwelpen aus osteuropäischen Hinterhofzuchten unterbunden werden. Denn speziell in diesen Fällen kann eine artgerechte Primärsozialisation nicht unterstellt werden. Statt also die Zucht bestimmter Hunderassen in Wien zu verbieten, sollte diese, ganz im Gegenteil gefördert werden. Allerdings keine unkontrollierte Zucht, sondern Zucht im Rahmen organisierter Zuchtverbände eventuell unter amtstierärztlicher Kontrolle.

• Ganz schnell ihre Forderung nach einer generellen Maulkorb- und Leinenpflicht vergessen. Denn nur jemand, der tatsächlich keine Ahnung von Hunden hat, kann auf die Idee kommen, dass Hunde weniger gefährlich sind, wenn sie ständig mit Maulkorb und Leine geführt werden. Hunde sind Bewegungstiere mit ausgeprägten Sinnesleistungen wie Riechen, Sehen, Tasten. Und wenn noch so oft versichert wird, dass das ständige Tragen eines Maulkorbs einem Hund nichts ausmacht – dann stimmt das einfach nicht. Es mag für einzelne Hunde zutreffen und es ist sicherlich auch für die meisten Hunde kein Problem in bestimmten Situationen einen Maulkorb zu tragen und an der Leine geführt zu werden. Aber als Dauerlösung ist das schlicht und einfach eine Zumutung mit ausgeprägter Tierschutzrelevanz und einem hohen Gefährlichkeitspotential. Denn Hunde, die ihre arttypischen Bedürfnisse nicht ausleben können, sind einer hohen Frustration ausgesetzt– und das macht sie tatsächlich gefährlicher.

• Ganz schnell die Begriffe „Listenhund“ und „Kampfhund“ aus ihrem Wortschatz streichen. Zu der Unsinnigkeit von Rasselisten ist schon so viel gesagt und geschrieben worden. Es gibt unzählige Studien zu dem Thema , von denen keine einzige beweisen konnte, dass Hunde bestimmter Rassen gefährlicher sind als alle übrigen Hunde . Ebenso wenig konnte bewiesen werden, dass eine rassespezifische Gesetzgebung auch nur irgendeinen Erfolg im Sinne der Reduzierung von Beißvorfällen bringt. Wenn Frau Sima diese Aussage bezweifelt, kann ich ihr gerne entsprechende Literatur zur Verfügung stellen.

• Bedenken, dass jede Definition einer Rasse als besonders gefährlich zu der Annahme verleitet dass alle anderen Rassen weniger gefährlich sind und damit zu einem leichtfertigeren Umgang mit Hunden nicht gelisteter Rassen verführt.

• Auch die Forderung nach einer 0,5 Promille-Grenze vergessen. Diese wirkt zwar auf den ersten Blick recht sinnvoll, bei näherer Betrachtung ist sie aber nicht praktikabel und wohl auch kaum kontrollierbar. Die Analogie zur Promillegrenze beim Autofahren ist eine Scheinanalogie, denn das Auto kann man im Notfall stehen lassen und ein Auto muss auch nicht unerwartet nächtlicherweise Gassi gehen.

• Und bitte auch ganz schnell vergessen bei einem Hundehaltungsverbot, die gesamte Familie mit zu bestrafen. Diese Regelung ist familienfeindlich im wahrsten Sinn des Wortes.

• Akzeptieren, dass es hundertprozentige Sicherheit nicht gibt. Kein noch so ausgefeiltes Gesetz kann verhindern, dass es Unfälle gibt. Das zeigt sich täglich im Straßenverkehr aber auch in vielen anderen Bereichen des Lebens.

Prävention ist wichtig, man sollte aber immer auch die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen im Auge behalten. So tragisch der Tod des kleinen Waris ist, so rechtfertigt er dennoch nicht, unzählige Hunde und ihre Besitzer mit Mitteln zu schikanieren, die einer nach unserem Rechtssystem gar nicht zulässigen Vorverurteilung gleichkommen und die die tief in die Lebensqualität und Privatsphäre von Menschen eingreifen, die sich nichts anderes zu Schulden kommen lassen, als einen Hund einer ihnen zusagenden Rasse zu wählen.
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