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Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:15
von burggraben
Trijikon hat geschrieben:
eXistenZ hat geschrieben: (mein erste Gedanke wäre nämlich: hättest du mehr gelernt, oder würdest du noch mehr lernen wollen und wärst du zB. Neurochirurg geworden wäre es eher angebracht ein höheres Einkommen zu erwarten)
Was meint ihr?


Das dies menschenverachtender Bullshit ist, wird dir hoffentlich klar sein.

LG Wolfgang


Ich verstehe jetzt grad nicht wieso das menschenverachtend sein soll. Kannst du mir das erklären? Wieso sollte ein Grundprinzip der Marktwirtschaft auf der unsere Gesellschaftsordnung zu großen Teilen basiert (hier konkret: mehr Geld für Leistungen die schwieriger zu erbringen sind bzw. wo es weniger Leistungsangebot gibt) menschenverachtend sein?

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:20
von Dextera
Also ich weiß nicht aus welcher Welt ihr so kommt, aber hier bei mir kann nicht jeder Neurochirurg werden nur weil er es gerne möchte - oder ist es eben nicht geworden nur weil er zu faul zum lernen war.

Überhaupt: wer bringt den ganzen „Helden“ dann das Essen wenn alle nur noch Jobs machen wo man offenbar mehr für die Gesellschaft und Ansehen macht?

Ich hätt auch auf 55€ aufgerundet.
10% geb ich eigentlich meistens wenn’s passt. Auch mal 20% wenn ich wirklich beeindruckt bin.

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:23
von Mindfreeq
Ich habe mich in meiner Kellnerzeit über jeden Euro gefreut und definitiv nicht die 10 Prozent "erwartet"
Viele verstehen glaube ich das TG Prinzip auch nicht wirklich, sonst kann ich mir nicht erklären das man an der Selbstbedienungstheke Trinkgeld gibt.
Oder dem Pizzaboten zb ich gebe Trinkgeld wenn der Service gut und nicht etwa weil der Kerl oder die Dame seinen Job gemacht hat, dann gebe ich auch mal gar nix. oder hat irgendjemand von euch schon mal dem Lokführer, Piloten, arzt, Polizisten einen Kaffee bezahlt?

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:23
von trenck
burggraben hat geschrieben:
Trijikon hat geschrieben:
eXistenZ hat geschrieben: (mein erste Gedanke wäre nämlich: hättest du mehr gelernt, oder würdest du noch mehr lernen wollen und wärst du zB. Neurochirurg geworden wäre es eher angebracht ein höheres Einkommen zu erwarten)
Was meint ihr?


Das dies menschenverachtender Bullshit ist, wird dir hoffentlich klar sein.

LG Wolfgang


Ich verstehe jetzt grad nicht wieso das menschenverachtend sein soll. Kannst du mir das erklären? Wieso sollte ein Grundprinzip der Marktwirtschaft auf der unsere Gesellschaftsordnung zu großen Teilen basiert (hier konkret: mehr Geld für Leistungen die schwieriger zu erbringen sind bzw. wo es weniger Leistungsangebot gibt) menschenverachtend sein?


Ist aktuelle Schneeflöckchen-Diktion. Alles, was einem nicht passt, ist "menschenverachtend". Und man zeigt sich stets "tief betroffen und ein Stück weit traurig".

Zum Thema: finde den Trinkgeld-Betrag für normale Service-Qualität angemessen.

trenck

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:27
von trenck
Dextera hat geschrieben:Also ich weiß nicht aus welcher Welt ihr so kommt, aber hier bei mir kann nicht jeder Neurochirurg werden nur weil er es gerne möchte - oder ist es eben nicht geworden nur weil er zu faul zum lernen war.

Überhaupt: wer bringt den ganzen „Helden“ dann das Essen wenn alle nur noch Jobs machen wo man offenbar mehr für die Gesellschaft und Ansehen macht?


Ist relativ einfach: wenn weniger Leute Jobs wie Kellner, Putzfrau, etc. machen wollen, wird ein entsprechender Bedarf entstehen, und die Löhne für diese Jobs werden steigen. 1x1 der Marktwirtschaft.

trenck

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:35
von Dextera
Danke für das 1x1. Inwiefern hängt das jetzt mit meinem Post zusammen?

Und die Vergangenheit hat eher gezeigt, dass wenn vor Ort keine Leute da sind die sich ausbeuten lassen, dann holt man sie von dort her wo man sich das eben mit sich machen lassen muss.

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:44
von burggraben
Dextera hat geschrieben:Also ich weiß nicht aus welcher Welt ihr so kommt, aber hier bei mir kann nicht jeder Neurochirurg werden nur weil er es gerne möchte - oder ist es eben nicht geworden nur weil er zu faul zum lernen war.

Überhaupt: wer bringt den ganzen „Helden“ dann das Essen wenn alle nur noch Jobs machen wo man offenbar mehr für die Gesellschaft und Ansehen macht?

Stimmt, zum Neurochirurg brauchst schon a gewisses Talent (aber auch jede Menge Fleiß), das kann nicht jeder, auch ich könnte nie Arzt irgendeiner Art sein. Es gibt aber auch einen Haufen andere Jobs wo man nur mit Fleiß weit kommen kann.

Selbst in den Fällen wo es nicht so ist: Das Leben ist nunmal fundamental nicht fair. Jemand mit Supermodelkörper verdient Millionen auf recht angenehme Art und Weise. Ein Rockstar verdient noch mehr und obendrauf laufen ihm die Mädels scharenweise nach. Ich wär auch gern einer, hab aber nicht das Talent dazu, deswegen gönn' ichs aber allen die es schaffen. Es sind nicht alle Menschen gleich und zu versuchen alle Menschen gleich zu machen das wäre menschenverachtend (es gibt da so ein politisches System dass diese Gleichmachung versucht und man sieht in welche wirklich menschenverachtenden Zustände das zuverlässig ausartet).

Ich bleibe dabei: Ich verstehe nicht was an der ursprünglichen Aussage - im Wesentlichen: "Willst mehr Geld, musst schauen das was machst wofürs mehr Geld gibt." - menschenverachtend sein soll. Vielleicht liege ich ja falsch, würde es halt gerne erklärt bekommen.

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:45
von trenck
Dextera hat geschrieben:Danke für das 1x1. Inwiefern hängt das jetzt mit meinem Post zusammen?


Es ging darum, dass Du das Szenario entworfen hast, dass niemand mehr solche Jobs machen will. Das wird aber aus den erwähnten Gründen nicht passieren.

Dextera hat geschrieben:Und die Vergangenheit hat eher gezeigt, dass wenn vor Ort keine Leute da sind die sich ausbeuten lassen, dann holt man sie von dort her wo man sich das eben mit sich machen lassen muss.


Eine Anstellung zum Marktpreis, mit den in Österreich üblichen Sozialleistungen, ist keine Ausbeutung.

trenck

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:47
von gewo
51,- ist ein ausgesprochen bloeder rechungsbetrag
54,- ist aber noch bloeder ....
;-)

an einem guten tag haette ich wahrscheinlich 55,- gegeben
wenns montag frueh gewesen ware 54,-

der richtwert mit den 10% bleibt zwar immer im hinterkopf
aber bei niedrigen betraegen ist es eh immer mehr
bei betraegen ab ca 40,- bis 50,- eher weniger

im wesentlichen rundet man aufs papiergeld auf (keine muenzen)

immer alles vorbehaltlich es war alles ok

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:47
von trenck
burggraben hat geschrieben:Ich bleibe dabei: Ich verstehe nicht was an der ursprünglichen Aussage - im Wesentlichen: "Willst mehr Geld, musst schauen das was machst wofürs mehr Geld gibt." - menschenverachtend sein soll. Vielleicht liege ich ja falsch, würde es halt gerne erklärt bekommen.


Im Gegenteil, es ist sehr sinnvoll, diese Grundregel auch in deutlichen Worten immer und immer wieder zu predigen, gerade den jungen Leuten. Aber viele sind von so viel Realität dann so geschockt, dass sie sich weinend in einen Safe Space zurückziehen müssen.

trenck

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:48
von burggraben
Dextera hat geschrieben:sich ausbeuten lassen

Gibt es im modernen Österreich nicht mehr, mit Ausnahme der Selbstausbeutung. Aber die ist freiwillig.

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:50
von gewo
Dextera hat geschrieben:sich ausbeuten lassen


reden wir jetzt ueber angestellte oder ueber selbststaendige unternehmer?

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 09:56
von 454casull
normal gebe ich 1.euro trinkgeld,oder 2.euro und beim tanken runde ich auf auf 1.euro

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 10:19
von McMonkey
burggraben hat geschrieben:Ich bleibe dabei: Ich verstehe nicht was an der ursprünglichen Aussage - im Wesentlichen: "Willst mehr Geld, musst schauen das was machst wofürs mehr Geld gibt." - menschenverachtend sein soll. Vielleicht liege ich ja falsch, würde es halt gerne erklärt bekommen.
Es ist nicht der Kern der Aussage, es ist ein Stück weit der Sarkasmus der darin mitschwingt, ... menschenverachtend.

eXistenZ hat geschrieben: (mein erste Gedanke wäre nämlich: hättest du mehr gelernt, oder würdest du noch mehr lernen wollen..."

Vielleicht hat er sich nur schlecht ausgedrückt. Gerade bei Aussagen oder Themenbereichen in diese Richtung sollte man "Punkt und Beistrich" richtig setzen wollen. Aber nun gut, es ist seine Meinung und das ist zu tolerieren.

Zum Trinkgeld,... find ich in Ordnung. Ich gebe meistens zu viel. 10% wäre meine Richtschnur, wenn alles passt!

Re: Trinkgeld

Verfasst: Fr 11. Jan 2019, 11:25
von Jo_Kux
Jetzt mal abgesehen von der Frage ansich, und für mich ist 54 auch in etwa ok, ABER: Das sollte wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Wenn mir wer anderer vorhält ich hätte von MEINEM Geld zu wenig Trinkgeld gegeben, frag ich den schon (und sicher nicht durch die Blume) obs ihm einbrochn ham?
Der Vorwurf geizig zu sein ist dann wohl noch das Tüpfelchen auf dem i
Jeder am Tisch der meint es wäre zu wenig gewesen, kann gerne selber was drauf legen.

Und was den Ansatz mit dem Neurochirurg betrifft....also da kann man nur traurig den Kopf senken :(