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Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

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Fangschuss
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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Fangschuss » Fr 6. Sep 2019, 07:28

AUG-andy hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 07:08
Auch Angreifer haben Rechte.

Selten so was dummes gelesen.
Maximal das Recht ins Gras zu beißen!
Wenn mir jemand mit dem Messer nach meinem Leben trachtet , nehme ich sicherlich auf seine "Rechte " keine Rücksicht!
:D

Es geht dann um den juristischen Begriff der "Tötungsabsicht" und der Notwehrüberschreitung, eh bekannt.

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Nydorian
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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Nydorian » Fr 6. Sep 2019, 07:55

doorman hat geschrieben:
Do 5. Sep 2019, 22:45
deine Überlegungen sind ja recht schön, aber du möchtest weder Kampfsport erlernen, noch den richtigen Umgang mit einem Messer weil du zu wenig Zeit dafür hast. Möchtest aber gleichzeitig eine Alternative präsentiert bekommen um dich angemessen zu verteidigen.
Egal was man dir Vorschlagen wird, du kommst um viel viel Training nicht herum, also brauchst du wieder Zeit.
die chance dass ich auf der strasse in so eine situation komme ist praktisch null weil ich dann wenn sowas passiert nicht auf der strasse bin. wir leben andere leben. wenn sich mein leben rund um diese orte und diese zeiten drehen würde, würde ich entsprechend trainieren. tuts aber nicht.

ich habe waffen nicht um micht zu verteidigen sondern weil ich es lustig und entspannend finde löcher in papierscheiben halbwegs exakt fernzustanzen. der umstand dass ich mich damit 'auch' verteidigen kann ist sekundär weil die chance dass ich es entsprechend benutzen muss eben gering ist. jemand der primär waffen zur verteidigung hat geht an die sache anders ran.

wenn die messerstecher mal im speckgürtel auftauchen haben wir eh ganz andre probleme.

mag jetzt fürchterlich überheblich klingen, aber für mich sind das wirklich theoretische fragen die mich eben grundsätzlich interessieren weil ich damit faktisch keine praktischen erfahrungen habe weil ich eben so ein langweiliges leben führe wo ich mit sowas nix zu tun habe.

meint: ich lese deinen input, finde ihn interessante und merke mir es, aber es gibt keinen echten grund das für mein leben zu übernehmen.

was wir jetzt schon tausend mal gesagt haben ist dass eine SSW auf kurze distanz (wie auch eine echte, wohlgemerkt) aus zeitgründen unterlegen ist. einen sinn machts wenn sich der angreifer schrekcen lässt und wenn er sich nicht schrecken lässt hast dir eine zielscheibe auf den körper gemalt und hast mehr probleme als vorher.

passt. damit ist für mich klar dass der nutzen den kosten nicht gerecht wird.

aber wie gesagt: das ist was mich interessiert hat.

jetzt interessiert mich welches werkzeug in so einer situation funktioniert. wenn die antwort ist "20 stunden in der woche mit dem messer zu trainieren oder weglaufen" dann weiss ich dass die lösung weiterhin "weglaufen" ist.
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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Aardvark » Fr 6. Sep 2019, 08:11

Fangschuss hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 06:57
Im Fall des Falles, im Kampf um das eigene Leben wird man versuchen, die Messerhand zu fangen, danach ein Schuss auf die Kalotte und aufs Messerprazerl. Nichts anderes wird man auf kurze Distanz mit der FFW machen müssen... ...Auch Angreifer haben Rechte....
Die alten Hasen hier ignorieren das Thema ja eh völlig zu recht, ichs chaffs aber einfach nicht, wenn ich so einen Bullshit lese.
Wahnsinn :tipphead:
Auf die "Notwehrüberschreitung" lasse ich mich gerne ein, wenn ich mich in meinen eigenen 4 Wänden gegen einen Angreifer mit einem Messer, der auf mich zukommt, wehre.
Und ich versprech dir, ich hab danach keine schlaflose Sekunde...nicht eine.
Zuletzt geändert von Aardvark am Fr 6. Sep 2019, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von tousibaer » Fr 6. Sep 2019, 08:12

Nydorian hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 07:55
wenn die messerstecher mal im speckgürtel auftauchen haben wir eh ganz andre probleme.
Die sind schon längst dort ;)
Letzte Woche oder so hab ich in irgendeiner Zeitung gelesen das die "Messerstecher" üblicherweise in der selben Klientel bzw. Herkunft wüten. Also zB Iraner gegen Iraner, Afghane gegen Afghane und eben Österreicher gegen Österreicher. Und da meiner Erfahrung im Speckgürtel eher die "Natives" leben bist wohl dort in größter Gefahr... (und nicht zB am Praterstern). :twisted:

(wer in diesem Beitrag Ironie findet liegt vielleicht nicht ganz falsch)

Grüße

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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von cas81 » Fr 6. Sep 2019, 08:20

Nydorian hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 07:55
jetzt interessiert mich welches werkzeug in so einer situation funktioniert.
Ggf ein (erlaubter) Teleskopstock (Bonowi). Auch da erhöht Übung die Erfolgsaussichten, aber schnell halbwegs gezielt hinpracken ist immer möglich und nicht die große Kunst. Jedenfalls besser als nichts, wenn Weglaufen nicht möglich ist.
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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Alaskan454 » Fr 6. Sep 2019, 08:45

Nydorian hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 07:55

jetzt interessiert mich welches werkzeug in so einer situation funktioniert. wenn die antwort ist "20 stunden in der woche mit dem messer zu trainieren oder weglaufen" dann weiss ich dass die lösung weiterhin "weglaufen" ist.
Die Antwort kannst dir selber geben.
Weg laufen=geringstes Verletzungsrisiko,keine späteren rechtlichen Probleme und 100% Erfolg.
Jeder vernünftige Nahkampf Trainer,auch die von der Heeressportschule wird dir sagen das dies die beste Alternative ist. Talent und vor allem Herz hat man oder nicht. Wenn du als untrainierter die erste kassierst wirst du Reflexartig die Augen schließen und versuchen dein Gesicht zu schützen.In dem Moment sucht sich der andere aus wo & wann er dich trifft und steigt dir anschließend auf den Kopf oder schiesst dir einen "Elfer".
Auf der Straße ist es halt nicht vorbei wenn einer liegt im Gegensatz zum Training. Aber meldet euch an für ein Schnuppertraining im Kampfsport Verein und schaut euch an wie sehr ihr euch wehren könnt und wo ihr steht gegen einen der 6Monate boxt und ein Herz hat. Ja auch der Herr Polizist von der Wega,85kg schwer wurde von einem Anfänger mit Herz und 60kg behandelt wie ein rumänischer Tanzbär und das war ein geleitetes Sparring und kein Kampf ohne Regeln oder gar mit Waffen.

Weg laufen ist keine Schande sondern ein Zeichen der Intelligenz und die beste Alternative.


Ein Freund von Früher wäre auch besser davon gerannt,dem haben die Grünen vor dem Praterdome 15 Zaehne raus getreten als er am Boden lag und den Kiefer gebrochen.Ja der Stolz ist eine gesunde Sache. :mrgreen:

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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Alaskan454 » Fr 6. Sep 2019, 08:53

cas81 hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 08:20
Ggf ein (erlaubter) Teleskopstock (Bonowi). Auch da erhöht Übung die Erfolgsaussichten, aber schnell halbwegs gezielt hinpracken ist immer möglich und nicht die große Kunst. Jedenfalls besser als nichts, wenn Weglaufen nicht möglich ist.
Wo haust damit hin? Traust du dich damit wen am Kopf hauen ,das ist das einzige mit dem du jemanden zuverlässig stoppen kannst damit wennst ihm mit sowas den Schädel einschlaegst. Nur trauen muss man sich das dann auch sonst geht's dir wie den ganzen Harten die mit dem Baseball Schläger einschüchtern wollen und ihn dann selbst drüber kriegen weil sie sich nicht zuschlagen trauen und dann bist erst wieder 2ter und schwerer verletzt als ohne. ;)

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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Nydorian » Fr 6. Sep 2019, 09:16

Alaskan454 hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 08:45
[...]Kampfsport Verein [...]
siehst ... da würde ich eben widersprechen. kampfsport hat regeln und ist damit in sich limitiert. systeme wir krav maga haben aus gutem grund keinen (echten) wettbewerbsmodus.

deswegen sind ja so dinge wie judo, das als 'selbstverteidigung' für kinder unterrichtet wird, meines erachtens, so banane. das zweite das du dort lernst ist wie du dem andren eben nicht wehtust wenn du ihn umhaust.

sprich: ist 'anmelden beim kampfsport' die ideale lösung ... nah ... ich glaube nicht, auch wenn mir freunde hier widersprchen die drauf bestehen dass ihr meisterhafter umgang mit dem 13Jhdt schwert sie zum superman auf der strasse machen. auch ohne schwert. because reasons.

und ja: ich hab als kind judo genossen (als selbstverteidigung sinnlos, als sport ganz ok) und ich hab krav maga ein wenig trainiert. das blöde ist dass trockentraining was andres ist als echte konfrontation und da hab ich eben null training und werde sicher nicht beginnen mich als fledermaus zu verkleiden und in den 10 wiener gemeindebezirk zu gehen um dort an übung zu kommen.

in so einer situation denkt man dann über werkzeuge nach, auch wenn manche gedanken in sackgassen münden.
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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Alaskan454 » Fr 6. Sep 2019, 09:36

Nydorian hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 09:16

siehst ... da würde ich eben widersprechen. kampfsport hat regeln und ist damit in sich limitiert. systeme wir krav maga haben aus gutem grund keinen (echten) wettbewerbsmodus.
Krav maga ist entwickelt worden um Soldaten gegenüber anderen Soldaten einen Vorteil zu verschaffen und mag auch ganz okay sein.
Das Auge zum einschätzen der Distanz bekommst nicht vom Trockentraining,genauso wenig lernst du dort deine Atmung zu kontrollieren während wer auf dich eindrischt(Luft pressen ist ganz schlecht) noch die Übersicht unter Stress zu bewahren.
Das Boxen nach Regeln trainiert wird stimmt aber 2 Dinge sind ganz wichtig und nicht ausser acht zu lassen.
1)Der schnellste Weg zu einem Ko ist eine linke oder rechte Gerade
2)Wennst mit den Händen halbwegs was kannst,kann dir keiner mehr leicht was machen.

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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Ares » Fr 6. Sep 2019, 10:51

Ich gehe davon aus, dass 99% der Angesprochenen, den Clip gar nicht brauchen.

Es besteht die Möglichkeit, daß meine Beiträge >nicht von mir< abgeändert oder verfälscht wurden. Nennt sich "Userrisiko"
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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von cas81 » Fr 6. Sep 2019, 10:58

Alaskan454 hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 08:53

Wo haust damit hin? Traust du dich damit wen am Kopf hauen ,das ist das einzige mit dem du jemanden zuverlässig stoppen kannst damit wennst ihm mit sowas den Schädel einschlaegst. Nur trauen muss man sich das dann auch sonst geht's dir wie den ganzen Harten die mit dem Baseball Schläger einschüchtern wollen und ihn dann selbst drüber kriegen weil sie sich nicht zuschlagen trauen und dann bist erst wieder 2ter und schwerer verletzt als ohne. ;)
Wäre einfach hauen lassen besser? Also die Variante mit Abwarten und schauen, was passiert?
Btw, egal wo der Schlag hingeht, es tut verdammt weh und wenn das nichts nützt, dann ist jeder Knochen bei einem glücklichen Treffer gebrochen. Und wenn es kein glücklicher Treffer ist, dann ist es nicht schlechter, als einfach abwarten. Ich rede nicht von Einschüchterung sondern von Abwehr eines bestehenden Angriffs - nona. Und ich gehe davon aus, dass sich die Frage des Trauens unter größter Angst nicht stellt. Also ja, gegen Kopf, Eier und Augen und was sich sonst noch in den Weg stellt.
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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von Nydorian » Fr 6. Sep 2019, 11:23

Alaskan454 hat geschrieben:
Fr 6. Sep 2019, 09:36
Krav maga ist entwickelt worden um Soldaten gegenüber anderen Soldaten einen Vorteil zu verschaffen und mag auch ganz okay sein.
und stammen tut es aus den ghetto. es IST strassenkampf der kodifiziert wurde.

ich spreche dem boxer nicht ab dass er jemanden auf den boden bringt, ich behaupte aber dass da der faktor kraft entscheidend ist. meint: hulk braucht keine technik.

im fall des falles hat ein boxer aber eben die regeln seines sports im muskelgedächtnis und schaut evtl blöd aus der wäsche wenn das gegenüber einen in die eier zwickt.

ich sehe die sache so: in einem kampf zwischen einem auftrainierten schreibtischhengst der brav zu seinen krav maga stunden fährt und einem typen der sich mit andren auf der strasse eben rauft, setze ich mein geld auf den zweiten. praxis ist immer entscheidend.

daraus folgt: das kann ich nicht sein, ergo muss ich was andres tun. und nichts für ungut: andre schreibtischhengste die mir erzählen dass sie für die strasse vorbereitet sind, because farbiger gürtel, lache ich regelmässig aus.
Zuletzt geändert von Nydorian am Fr 6. Sep 2019, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von rhodium » Fr 6. Sep 2019, 13:30

Hier kann man im Video die Ausbreitung einer CS-Wolke relativ gut sehen.



Es gibt übrigens sehr hochwertige (und teure) Ganzstahl-SSW von MWM Steel Eagle
https://www.versandhaus-schneider.de/pr ... s_id/38097

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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von phips243 » Fr 6. Sep 2019, 17:11

Nydorian hat geschrieben:
Do 5. Sep 2019, 11:46
was ich noch immer vermisse ist die benennung einer alternative.
Eine auf jeden Fall schon mal potentere (aber auch sehr viel teurere) Variante zur SSW stellen die JPX-Modelle der Schweizer Firma Piexon dar. Das sind Pfefferschussgeräte, die mittels einer pyrotechnischen Treibladung einen Pfefferstrahl auf das Ziel schießen...mit mindestens 120m/s. Aufgrund der Wirkstoffmenge (10ml) und der Art der "Aufbringung" ist der JPX auch wesentlich wirksamer als ein normaler Pfefferspray. Die Reichweite wird mit bis zu 7m angegeben, die Optimalreichweite beträgt wohl 5m. Aufgrund des hohen Drucks, mit dem der Strahl aus der Waffe austritt, sollte sie unter einer Entfernung von 1,5m nicht gegen das Gesicht des Angreifers eingesetzt werden. Der größte Vorteil, vor allem in geschlossenen Räumen: Eine Selbstkontamination ist praktisch ausgeschlossen (die Düsen der Kartuschen sind außerdem selbstreinigend) und auch starker Gegenwind beeinträchtigt die Wirkung der Waffe nicht.

Die JPX werden von zahlreichen Polizeibehörden als nichttödliche Alternative zur Schusswaffe eingesetzt. Das spricht wohl für sich. Deshalb bietet der Hersteller Behördenmodelle (mit Ziellaser) und Zivilmodelle an - in Österreich dürfen übrigens auch die Behördenmodelle ab 18 Jahren frei erworben und geführt werden.

Ich selber besitze einen JPX (zweischüssig, Behördenmodell mit Laser) und JPX4 (vierschüssig, Zivilmodell ohne Laser - das Behördenmodell hätte es zwar gegeben, es wäre in Ö auch legal gewesen, doch der Hersteller wollte es damals noch nicht auf dem Zivilmarkt verkaufen). Mittlerweile gibt es auch einen JPX6, der aufgrund der Besonderheiten des deutschen Marktes konzipiert wurde. Während der JPX über ein (auf das Griffstück) aufschiebbares geschlossenes zweischüssiges Kunststoffmagazin verfügt, können beim JPX4 die vier Kartuschen einzeln in einen "Kipplauf" geladen werden (wie bei einem Derringer). Aus diesem Grund gab es für den JPX4 in Deutschland keinen BKA-Bescheid. (Etwas bizarre) Argumentation: Man könnte andere Munition laden...in einen "Hartplastikderringer".
Der JPX6 (anders als die Bezeichnung vermuten ließe, vierschüssig) nutzt dasselbe Kartuschenkonzept wie der JPX. Damit ist das BKA zufrieden... :D

Ein möglicher Haken an der Sache, abgesehen von der geringen "Magazinkapazität" (obwohl vor allem die aufschiebbaren Magazine sehr rasch gewechselt werden können): Der hohe Preis der "Munition":

JPX: geschlossenes Zwei-Schuss-Magazin: ~30€
JPX4/JPX6: Vier Kartuschen bzw. geschlossenes Vierermagazin: 39€
Etwas unverschämt finde ich, dass die Trainingsmunition (verschießt statt des Pfefferwirkstoffs mit grüner Lebensmittelfarbe versetztes Wasser) exakt gleich viel kostet wie die (im wahrsten Sinne des Wortes) scharfe Variante.

Es gibt auch noch die kleine Variante "Guardian Angle". Hier wird der Treibstoff nicht pyrotechnisch ausgetrieben, sondern über einen Gasgenerator. Die Reichweite wird mit 5m angegeben (Mindestdistanz bei Schuss auf's Gesicht 0,5m) und auch die Reizstoffmenge ist niedriger (5ml).

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Re: Schreckschuss: Praktikabilität und Sinnhaftigkeit

Beitrag von phips243 » Fr 6. Sep 2019, 17:18

Ad "Warnschuss". Habe mal in einer Fernsehdokumentation über Waffenbesitz in der Schweiz von einem Fall eines Eigenheimbesitzers gehört, der nachts einen "Warnschuss" in einen besonders dunklen Winkel seines Gartens abgab, um einen Einbrecher zu vertreiben. Dummerweise versteckte sich besagter Einbrecher genau in diesem Winkel (und wurde, soweit ich mich erinnere, tödlich getroffen).

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