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Geld anlegen - wo informieren?

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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von burner » Sa 28. Mär 2020, 10:53

Lindenwirt hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 21:58
Sollte der Euro morgen hops gehen oder, aus was für einen Grund auch immer, dramatisch gegenüber dem Dollar abwerten wäre das Geld dort doch sicher (rein auf das Währungsrisiko Euro bezogen), oder bin ich da am Holzweg?

Von daher verstehe ich das Argument mit EU-Raum nicht.
Du hast schon recht. Du lebst, arbeitest, jagst im EURO-Raum. Du zahlst also sicher auch die meisten Rechnungen in EUR. Das Währungsrisiko (in beide Richtungen: USD rauf/EUR runter oder USD runter/EUR rauf) hast du ja ganz richtig erkannt.

ABER: Es ist ganz wichtig, dass du auch die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge erkennst und die Vergangenheit am Radar behältst. Es ist ok Risiken einzugehen, aber man muss diese Risiken auch kennen, sodass man nicht blind irgendwo rein marschiert. Es ist schon klar, dass man nie alle Unsicherheiten finden und einkalkulieren kann. Da wären wir wieder bei der fehlenden Kristallkugel...

Wir haben in der EU die Situation, dass wir in der EZB, EU- und in den nationalen Parlamenten gelinde gesagt nicht die Klügsten sitzen haben. Eh klar. Wer ist schon in der Privatwirtschaft erfolgreich und tauscht sein gutes Gehalt +Boni gegen das eines Politikers. Ergo, zum Großteil Trotteln mit ein paar Idealisten dazwischen... Das ist mal die erste Wurzel.

Die zweite Wurzel ist, dass z. B. Fr. Lagarde und ihre Vorgänger/Nachfolger alle aus der Hochfinanz kommen, so denken und auch in der EZB/IWF so arbeiten: Nämlich für sich und für v ihresgleichen. Das ist keine Verschwörungstheorie sondern Faktum. Christine Lagarde wird sicher nichts zum Nachteil ihrer und ihresgleichen tun. Die Kohle, die den Euroraum fluten, kommen uns jedenfalls nicht zu Gute... Das ist die zweite Wurzel.

Der Effekt dieser Wurzeln war (und ist), dass in der Schuldenkrise 2008 und danach ziemlich viele schlechte Entscheidungen getroffen wurden, die noch sehr lange auf uns wirken werden. Dieser Entscheidungen haben die Probleme nicht gelöst, sondern verschleppt und in weiten Teilen verschlimmert und Risiken vergrößert.

2008 - Griechenland
Die Auswirkungen auf die betroffene Bevölkerung damals in Griechenland ab 2008 haben wir teilweise gar nicht mitbekommen oder schon wieder vergessen. Das Vergessen geht schnell - wenn man nicht betroffen war. Nur ein paar Erinnerungen an damals: extrem hohe Arbeitslosigkeit, Insolvenzen, Vernichtung von Existenzen, soziale Unruhen, kein vollständiger Zugriff auf eigene Bankkonten (Limitierung bei Abhebungen, Überweisungen ins Ausland, etc.), empfindliche Steuererhöhungen, erhöhte Suizidrate, etc. etc.

2013 - Zypern
Da ist dann etwas ähnliches passiert. Ein paar Banken kamen in "Schieflage". Viele Sparer (von kleinen Sparer bis zum Oligarchen) hatten bei diesen Banken mehr oder weniger große Guthaben und auch Anleihen. Die "Schieflage" war dermaßen dramatisch, dass sich EZB, der IWF und tlw. Die zyprische Regierung dazu entschieden, die Anleihen in wertlose Aktien der Banken umzuwandeln und die Bankguthaben für die Sanierung der Banken heranzuziehen. Das heißt, neben den russischen Oligarchen haben auch ein Haufen Kleinanleger wie du und ich ordentlich Federn gelassen. Manche Kleinsparer (Pensionisten) haben fast alles verloren, was sie sich aufgebaut haben. Merkel & Co. haben damals nicht nur für Zyprioten verraten, sondern uns alle. Wo war da die Einlagensicherung nochmal? Der damalige Satz des damaligen deutschen Finanzminister, "Die europäischen Sparguthaben sind sicher", klang für mich wie blanker Hohn.

Das, was Merkel & Co in Zypern getan haben, haben viele aus meinem Bekanntenkreis nie wieder vergessen. Das rate ich auch jedem anderen, der für seine Pension, Familie, was auch immer vorsorgt.

Da die Probleme im Euro-Raum nicht weniger, sondern mehr werden und die Risiken mit jedem zusätzlich gedruckten EUR-Schein steigen, rate ich jedem einen großen Teil seines Vermögens, der EZB, IWF, nationalen Regierungen soweit möglich zu entziehen. Es geht nicht nur um Steueroptimierung, sondern vor allem um Vermögenssicherung.

Und was in Zypern möglich war, kann auch bei uns kommen. Glaub nicht, dass EZB/IWF vor deinem Depot, Grundstück oder sonst was halt machen, wenn es aufs ganze geht.

Wenn es hart auf hart kommt, und das wird es (vielleicht nicht dieses oder nächstes Jahr, aber wir bekommen die Rechnung schon noch), dann wäre es gut sein Vermögen nicht nur in einem europäischen Depot oder einer europäischen Bank zu haben.

Ja, und die tatsächliche Inflatio, das geplante Bargeldverbot, etc. hab ich noch nicht einmal erwähnt...

***

Ich bitte, die verkürzte und vereinfachte Darstellung sowie fehlende Detailtreue im Sinne der Verständlichkeit zu entschuldigen. Vermutlich füllt dieser Beitrag wieder fast die halbe Seite...
Zuletzt geändert von burner am Sa 28. Mär 2020, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von burner » Sa 28. Mär 2020, 10:54

Paddy91 hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 22:38
Merkel und Macron sagen: "Lindenwirt zahlt nen 50 Haircut" und alle im Euroraum hüpfen brav.... (Also wenn man an Aluhüte glaubt)
Ich verstehe nicht, was du mit diesem Beitrag sagen willst...
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von Lindenwirt » Sa 28. Mär 2020, 11:09

burner hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:54
Paddy91 hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 22:38
Merkel und Macron sagen: "Lindenwirt zahlt nen 50 Haircut" und alle im Euroraum hüpfen brav.... (Also wenn man an Aluhüte glaubt)
Ich verstehe nicht, was du mit diesem Beitrag sagen willst...
Da sind wir schon zu zweit. :)

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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von burggraben » Sa 28. Mär 2020, 14:56

burner hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 21:08
Was??? Darf ich fragen, welche Banken das waren?? Ist ja echt besonders schwer die KESt zu berechnen... Unglaublich, was so passiert. Ja, wenn die Banken mal etwas haben, geben sie es nicht mehr gerne her.
Ist schon etwas länger her. Er handelte sich um brokerjet (gibts nicht mehr, Tocher der erste) und um eine Landeshypo.
Ich muss aber den Banken zugestehen dass es kein Standardfall war. Es handelte sich um UK Dividenden. In UK wird keine Quellensteuer abgezogen. Beispiel UK Firma zahlt 100 Pfund als Dividende aus. AT Bank zieht 25 Pfund (damals noch 25% KESt) ab wie bei Dividendn aus anderen Ländern auch. Quellensteuer gibt ja eh nicht die man anrechnen könnte. Schaut auf den ersten Blick richtig aus, ist aber falsch. Richtig sind 16,67 Pfund. Wieso?
Die UK haben bis zum Frühjahr 2016 die Dividenden mit einem Steueranrechnungsbetrag von 10% ausgeschüttet. Nach 2016 kam es zu einer Systemumstellung im internen UK Steuerrecht und der Steueranrechnungsbetrag wurde gestrichen bzw. ersetzt. Vorher wars aber so dass die UK Firma ja wie bei uns vor der Ausschüttung bereit Körperschaftsteuer auf ihre Gewinne bezahlt hat. Die Engländer hatten ein System wo der Divdendenempfänger einen Teil der bezahlten Körperschaftssteuer auf seine persönliche Steuerlast auf die Dividenden anrechnen konnte. Alles internes UK Steuerrecht soweit, aber jetzt findet sich im UK-AT Doppelsbesteuerungsabkommen folgende Passage:
Eine in Österreich ansässige Person, die von einer im Vereinigten Königreich ansässigen Gesellschaft eine Dividende bezieht, hat vorbehaltlich der lit. c dieses Absatzes und unter der Voraussetzung, daß sie der nutzungsberechtigte Empfänger dieser Dividende ist, denselben Anspruch auf Steueranrechnung im Vereinigten Königreich und denselben Anspruch auf Zahlung jenes Steueranrechnungsbetrages, der die Steuerschuld im Vereinigten Königreich übersteigt, wie eine im Vereinigten Königreich ansässige natürliche Person, die diese Dividende bezieht.
Es war also bei UK Dividenden so dass die Firma 100 Pfund ausschüttete und die AT Bank musste dann von unten 10% draufrechnen und so tun als ob die 10% bereits als Quellensteuer abgezogen wurden obwohls keine Quellensteuer gibt und 15% KESt von dem erhöhten Betrag abführen was einer Steuerlast von 16,66 (periosch)% entspricht.

Also: 100£ / 0,9 = 111,11£ * 0,15 = 16,67£

UK Dividenden waren früher also besonders steuereffizient. Man hat mir das bei den Banken wirklich lange nicht geglaubt, bis ich dann was vom Finanzamt vorlegen konnte. https://findok.bmf.gv.at/findok/resourc ... .1.1.0.pdf

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burggraben
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von burggraben » Sa 28. Mär 2020, 16:01

burner hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 21:08
Wg. Interactive Brokers:
Was gefällt dir besser als bei Schwab?
Die komplette Unternehmensphilosophie und vieles was sich daraus ableitet. Schwab ist (immer weniger, aber doch noch eher mehr) klassischer Full-Service-Broker der auch Beratung anbietet. IBKR hingegen konzentriert sich zu 100% auch die Entwicklung, das Automatisieren von Prozessen wo sonst Menschen involviert wären und den Betrieb der Platform und bietet dafür kein Händchenhalten an. Das sieht man schon daran dass 75% der Angestellen bei IBKR Programmierer sind, während bei anderen Brokern die Entwicklungabteilung nur eine von vielen ist und meist nix zu sagen hat. Dazu kommt noch eine Philosophie bei IBKR dass man Transparenz in der Preisgestaltung zeigt, Featureumfang auf einem Niveau wie es kleine bis mittlere Hedgefonds brauchen und gleichzeitig das eigene Risiko minimiert und so geringere Preise anbieten kann. Das hat jetzt viele Auswirkungen bis runter zu kleinen Features, aber um mal exemplarisch ein paar Dinge zu nennen:

Bei den meisten Brokern kriegen große Kunde eine Sonderbehandlung und "dürfen mehr" oder haben Sonderkonditionen. IBKR gibt dem Privatinvestor die genau gleichen Tools in die Hand wie den (kleinen und mittleren) professionellen Investoren die bei IBKR Kunden sind. Ganz große Investoren sind hingegen wieder woanders wo sie dann Sonderbehandlung kriegen oder entwickeln gleiche eigene Handelssoftware und binden nur an Schnittstellen an.

Transparenz in der Preisgestaltung und Durchreichen von den echten Kosten: Bei IBKR wird nicht versucht "hinter den Kulissen" zu verdienen wo es der Kunde nicht sieht. Der order-flow wird nicht verkauft und so enstehen keine schlechteren Ausführungpreise. Die meisten Broker verlangen auch immer Komissionen bei den Orders, ohne das Geld das die Börsen für die Orders teilweise zahlen weiterzureichen. Wenn man der Börse Liquitität gibt (zB durch Limit orders die nicht sofort ausführen), dann zahlt die Börse oft etwas für die Order anstatt eine Gebühr zu verlangen. Die meisten Broker stecken das Geld ein. IBKR reicht grundsätzlich alle Kosten transparent durch und schlägt eine niedrige Gebühr drauf, dh man wird teilweise bezahlt wenn eine Limit Order ausgeführt wird anstatt Komissionen an den Broker zu zahlen. Die Philosophie führt allerdings auch dazu dass die momentanen Negativzinsen auf EUR durchgereicht werden, was für den Cashbestand schlecht ist. Mir gefällt aber dass man auch als Privatkunde wie ein professioneller Kunde behandelt wird, und das hat zu 99% Vorteile.

Die Automatisierung bei IBKR führt oft zu weniger Risiko für den Broker und (vernünftig handelnde) Kunden und damit weniger Kosten. Beispiel:
Wenn man sich Geld leiht (Margin-Kredit) sind die Zinsen bei Brokern dafür oft sehr hoch weil es als riskanter Kredit gesehen wird und noch dazu recht arbeitsintensiv ist. Die Broker teilen da dann oft händisch margin calls aus, oft recht langsam und mit zusätzlicher Frist für den Kunden und das ist arbeitsintensiv und führt auch zu vielen Zahlungsausfällen welche die solventen Kunden durch hohe Zinsen kompensieren müssen.
Zinsen bei Schwab sind bei irgendwas um die 7% in der Gegend (teurer für kleinere Kredite und weniger teurer für größere). Bei mehr als 500k Kredit muss man anfragen (=keine Transparenz), aber mehr als 1-2% billiger wirds vermutlich auch nicht. Außerdem sind hier nur Zinsen für Dollarkredite aufgeführt. Kann man sich in anderen Währungen nix leihen?

Bei IBKR zahlst bei EUR Schulden circa 1% bis zu 1 Million, darüber dann 0,5% bis zu 150 Millionen. Und wenn mehr als 150 Millionen leihen willst dann bitte vorher anmelden, weil sonst gibts einen Sonderzuschlagszins von 1% extra. Bei Dollar ähnlich. Das ist Preistransparenz.

Wie kann IBKR so billig bei den Margin-Krediten sein? Weil Margin Zahlungsausfälle praktisch eliminiert wurden durch das Automatisieren der Liquidierung von Accounts welche sich bis über beide Ohren verschulden und unverantwortlich handeln. In anderen Worten, IBKR lässt die konservativeren Kunden welche sicherer unterwegs sind, nicht mit hohen Zinsen für die Zahlungsausfälle blechen welche von riskant handelnden Kunden verursacht werden. Einfach indem es die Zahlungsaufälle so gut wie möglich vermeidet durch Automatisierung der Prozesse.

Außerdem kann ich mich in drei dutzend anderen Währungen verschulden wenn ich will. IBKR versteht sich als globaler Broker, während Schwab ein US Broker ist mit dem man halt auch auf internationalen Märkten handeln kann. Das trifft auch auf andere Bereich zu.

Ich bin jetzt kein sonderlicher Freund von Margin Kredit und bin mir der Risiken bewußt, aber ich verwende das schon hin und wieder. Und wenn man sich um 1% oder 0,5% verschulden kann und ein Bündel an sicheren Dividendentiteln kaufen kann welche 5% Dividende abwerfen dann ist das halt wesentlich interessanter als wenn ich mir bei Schwab um 7% Geld leihe und riskant auf irgendwelche Raketenaktien setzten muss um erstmal die 7% wieder reinzubringen. Es eröffnent sich dadurch eine ganze Reihe von Möglichkeiten und Strategien welche sonst nur Hedgefonds zur Verfügung stehen. Das ist jetzt keine Handlungsempfehlung irgendeiner Art. Margin-Kredite sind für normale private Investoren sowieso eher nicht zu empfehlen.

Ich will damit lediglich zeigen wie IBKR sein eigene Risiko und Kosten minimiert, und die Vorteile an den Kunden weiterreicht. Das trifft auch in anderen Bereichen als im Margin-Kredit-Bereich zu. Ich habe den lediglich als Beispiel herangezogen um zu zeigen wieso mit dieser Broker gefällt.

Außerdem gefällt mir die Story von Thomas Peterffy, dem Gründer von IBKR, der aus dem kommunistischen Ungarn in die USA geflohen ist und es dort geschafft hat. Klassische Tellerwäscher zum Millionär Kitsch Story halt. Da fahr ich drauf ab.

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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von Balistix » Sa 28. Mär 2020, 17:34

Ich grätsch einmal mit einer völlig anderen Frage in die Runde: wo habt ihr euch denn all dieses Wissen angelesen? Insb die Kollegen burner und burggraben, ihr habt da scheinbar wirklich Ahnung...
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von burggraben » Sa 28. Mär 2020, 18:08

Balistix hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 17:34
Ich grätsch einmal mit einer völlig anderen Frage in die Runde: wo habt ihr euch denn all dieses Wissen angelesen? Insb die Kollegen burner und burggraben, ihr habt da scheinbar wirklich Ahnung...
Soviel Ahnung hab ich auch nicht, ich bin weder beruflich vom Fach, noch hab ich das studiert. Ich war aber mein ganzes Leben lang schon (ein kleiner) Privatinvestor und hab mich halt immer schon dafür interessiert und mit 14 meine erste Aktie gekauft. Seit etwa 10 Jahren verdiene ich mit Börsen-Investments (wesentlich) mehr als im Beruf.
So abgehoben das jetzt klingen wird - und in vollem Wissen das ich mich bei manchen Usern unbeliebt machen werde - aber für mich gibt es nicht viel besseres für die individuelle Freiheit als wie ein zweites Standbein in Aktien zu haben. Auch wenn in AT und Europa gerade daran appelliert wird die Dividenden auszusetzen, so wird das in Amerika nicht passieren. Coca-Cola zB zahlt seit 1920 jedes Vierteljahr immer eine Dividende aus, sogar während(!) der zweite Weltkrieg getobt hat. Egal ob ich eine Ausgangbeschränkung habe oder nicht, oder ich krank im Bett liege und kein Geld verdienen kann oder nicht - der Rubel rollt. Sogar wenn ich an dem Virus verrecken sollte, werden meine Erben in den Genuß des passiven Einkommens kommen. Nerven braucht man halt um die ein oder andere Kursschwankung auszuhalten.
Aus dieser Grundmotivation der Sicherung der individuellen Freiheit und Unabhängigkeit heraus hab ich mir die dazu nötigen Dinge selbst beigebracht. War zu Schulzeiten schon Autodidakt. Für die Grundphilosophie des Investierens: Viel Bücher gelesen, viele Vorbilder gehabt (Buffet, Graham, Marks, Munger, etc) denen man zuhört jedesmal wenn sie sich in der Öffentlichkeit äußern. Für die technischen Details zu Brokern, Tradeabwicklung, etc: Viel ausprobiert, viel im Netz informiert. So halt.

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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von burner » So 29. Mär 2020, 01:30

burggraben hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 16:01
burner hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 21:08
Wg. Interactive Brokers:
Was gefällt dir besser als bei Schwab?
Die komplette Unternehmensphilosophie und vieles was sich daraus ableitet. Schwab ist (immer weniger, aber doch noch eher mehr) klassischer Full-Service-Broker der auch Beratung anbietet. IBKR hingegen konzentriert sich zu 100% auch die Entwicklung, das Automatisieren von Prozessen wo sonst Menschen involviert wären und den Betrieb der Platform und bietet dafür kein Händchenhalten an. Das sieht man schon daran dass 75% der Angestellen bei IBKR Programmierer sind, während bei anderen Brokern die Entwicklungabteilung nur eine von vielen ist und meist nix zu sagen hat.
.....
Außerdem gefällt mir die Story von Thomas Peterffy, dem Gründer von IBKR, der aus dem kommunistischen Ungarn in die USA geflohen ist und es dort geschafft hat. Klassische Tellerwäscher zum Millionär Kitsch Story halt. Da fahr ich drauf ab.
Vielen Dank für die umfassende Analyse!! Sieht verdammt attraktiv aus. Vor allem die Schnittstellen werd ich mir mal genauer ansehen.

Nachdem ich momentan ohnehin viel Cash halte, wäre der Transfer eine gute Gelegenheit.
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von burner » So 29. Mär 2020, 03:13

Balistix hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 17:34
Ich grätsch einmal mit einer völlig anderen Frage in die Runde: wo habt ihr euch denn all dieses Wissen angelesen? Insb die Kollegen burner und burggraben, ihr habt da scheinbar wirklich Ahnung...
Wenn ich mir die Antwort von Burggraben ansehe, decken sich einige Punkte wundersamerweise.. Was für eine Überraschung.
Ein Unterschied ist, dass ich bisserl später angefangen habe. So mit 20 hab ich das erste Mal Wertpapiere gekauft - über ein Depot bei der Hausbank. Paar Mal ins Klo gegriffen, sodass ich im ersten Jahr (ca. 2005?) gerade so mit einer schwarzen Null rausgekommen bin. Ich hatte das Glück, dass sich der Vater eines Freundes meiner angenommen hat. Der hatte einen entsprechenden Background und mir viel bei gebracht sowie den einen oder anderen Fehler erspart. In der Schule lernt man eben nicht alles...

Für den Anfang ist es wichtig zu lernen, wie man Unternehmen bewertet. Zusätzlich ein Basiswissen Volkswirtschaft und Makroökonomie.

Ein Musterdepot schadet nie. Aber da es demnächst richtig gute Gelegenheiten geben wird...
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von Lindenwirt » So 29. Mär 2020, 09:42

Ich verstehe zwar das Geschriebene, eine wirkliche Antwort habe ich aber nicht gefunden.
Angenommen ich möchte, Hausnummer € 30.000 in einen ETF legen. Wenn ich das jetzt bei der Flatex mache und ihr das bei Interactive Brokers, nach 10 Jahren, wo läge der Unterschied? Flatex verlangt keine Depotgebühren, ich denke daher für meinen Verwendungszweck (ein paar ETF, möglichst große Diversität (Märkte, Währungen)) spielt das nicht wirklich eine Rolle, oder liege ich da falsch. Was würde denn am Ende der Laufzeit für ein Unterschied sein?

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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von Paddy91 » So 29. Mär 2020, 12:31

Lindenwirt hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 11:09
burner hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:54
Paddy91 hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 22:38
Merkel und Macron sagen: "Lindenwirt zahlt nen 50 Haircut" und alle im Euroraum hüpfen brav.... (Also wenn man an Aluhüte glaubt)
Ich verstehe nicht, was du mit diesem Beitrag sagen willst...
Da sind wir schon zu zweit. :)
das bedeutet was Burner dann ein wenig umfangreicher ausformuliert hat.
Wie man in Zypern gesehen hat liegen die Blaupausen für Beschränkungen / defacto Enteignungen der EU-Bürger längst in Schublade bzw. wurden ja sogar schon getestet. Das ist ein gewisses Risiko dass es bei einem US Broker wohl weniger gibt (dafür möglicherweise andere). Desweiteren ist der Euro ein Konstrukt wo sich erst zeigen wird wer tatsächlich auch in harten Zeiten dahinter steht, hinter dem USD stehen jedenfalls dauerhaft loyale Unterstützer.

Die beste Diversifikation hilft dir nichts wenn auf Ebene des EU-Brokers eine Abgabe in welcher Form auch immer dazukommt. Das ist natürlich die Einschätzung jedes einzelnen: wie wahrscheinlich und in welcher Höhe sowas in den nächsten 30 Jahren kommen könnte.

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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von Bdave » So 29. Mär 2020, 12:50

Den Verlust beim Wechseln von Euro auf USD muss man halt auch noch einpreisen? Klar, ist halt auch nix gegen einen spontanen 10% Cut für die Staatshaushaltssanierung.
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burner
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von burner » So 29. Mär 2020, 19:10

Bdave hat geschrieben:
So 29. Mär 2020, 12:50
Den Verlust beim Wechseln von Euro auf USD muss man halt auch noch einpreisen? Klar, ist halt auch nix gegen einen spontanen 10% Cut für die Staatshaushaltssanierung.
Wechselkurs ist Chance und Risiko zugleich.
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von Bdave » So 29. Mär 2020, 19:43

In letzter Zeit aber eher nur Risiko, oder?
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Re: Geld anlegen - wo informieren?

Beitrag von Jsmith » So 29. Mär 2020, 19:49

Krisenzeiten sind immer gut um sein Aktienportfolio aufzupimpen...

Meine absolute Lieblingsszene... die Erklärung des Berufs eines Fondhändlers.... 😉

https://youtu.be/wM6exo00T5I

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