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Bogenschiessen

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doc steel
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Bogenschiessen

Beitrag von doc steel » Di 12. Apr 2022, 10:50

Die Zeiten werden schlimmer, mehr und mehr wird mit neuen, oft strengeren Regularien versehen und es ist keine besserung in Sicht.
Was lange Zeit ein, fast möchte ich sagen, Schattendasein geführt hat und in letzter Zeit einen Aufschwung erlebt ist das Bogenschiessen.
Das ist eine Tätigkeit die bislang von div. behördlichen Einschränkungen verschont geblieben ist.
Dabei ist das neben der sportlichen Komponente eine in höchstem Maße kontemplative Tätigkeit und obendrein gesund auch noch.

Die Vorteile gegenüber dem Schießsport sind vielfach und für den Interessierten kaum zu übersehen.
Bogenschiessen unterliegt derzeit noch keinen behördlichen Einschränkungen.
Man kann es immer und überall auführen, die Sicherungsbestimmungen liegen grösstenteils in der Verantwortung des einzelnen und es ist deutlich billiger als das Schiessen hat keinerlei negative Einflüsse auf die Umwelt.

Beim Bogenschiessen wird in drei Kategorien unterschieden.
1. Blankbogen oder intuitives Bogenschiessen
2. Bogen für Olympisches Bogenschiessen
3. Compoundbogen

1. Blankbogen ist die ursprünglichste Form (von mir bevorzugt) des Bogenschiessens. Das geschieht ohne Visier, daher intuitiv, wo der Bogen maximal eine Pfeilauflage und die Sehne einen Nockpunkt hat. Das wars, mehr ist nicht dran.
Die Bögen selbst unterteilen sich in solche die aus einem Stück gefertigt sind und solche die ein Mittelstück mit austauschbaren Wurfarmen haben. Mehrheitlich werden hier Recurve-Bögen verwendet, die durch Wurfarme deren Enden nach vorne in Schussrichtung zeigend gebogen sind. Eine andere Form sind die Langbögen wo die Wurfarmenden nach hinten zeigen und deren Gesamtlänge größer als die der herkömmlichen Recurve ist. Eine dritte, die neueste Form, sind die sog. Hybrid-Bögen, wo die Wurfarme eine Mischung aus Lang-u. Recurvebogen darstellen.
Geschossen werden diese Bögen bewerbsmäßig auf einem Parcour, der mit dreidimensionalen Zielen in Form von Tierfiguren im Maßstab 1:1 (vom Eichhörnchen bis zum Grizzly) auf teils bekannten, teils unbekannten Distanzen und nicht immer waagrecht sondern auch bergab und bergauf ausgestattet ist.
Ein Anfängerbogen kostet knapp €100,-, gute Mittelklase €400-600 und Top-Modelle an die €700-800,-

2. Bogen für Olympisches Bogenschiessen sind im Prinzip Recurvebogen mit austauschbaren Wurfarmen, jedoch mit diversen Anbauteilen, allen voran ein verstellbares Visier, eventuellen Stabilisatoren und anderen Kleinigkeiten ausgestattet.
Die Sehne wird dabei entweder mit den Fingern oder mit einem Release gezogen.
Geschossen werden diese Bögen auf eigenen Bahnen, wo die Distanzen abhängig von Alter und Geschlecht sind.
Maximaldistanz ist hier 70m.
Die Kosten für solche Bögen können stark variieren, weil hier oft das Mittelstück und die Wurfarme getrennt gekauft werden.
Eine preiswerte Mittelstück/Wurfarm-Kombination kostetum die €200,-, es sind wegen der Kombinationsmöglichkeiten aber kaum Grenzen nach oben und somit kann ein Mittelstück alleine genaso wie ein paar Top-Wurfarme sich mit jeweils €1000,- ohne Anbauteile zu Buche schlagen.
Insgesamt ist diese Bogenart die am wenigsten attraktive, da sie mit vielen Zwängen verbunden ist, Z.B. ist um sie richtig zu schiessen ein Verein notwendig, wo wiederum nur auf vorgegebene Distanzen geschossen wird. Also insgesamt wenig individuell.

3. Compoundbogen sind Bögen wo über Umlenkrollen das Auszugsgewicht ab der Hälfte des Auszugs auf bis zu 45% des Nenngewichts reduziert wird. Das hat natürlich den Vorteil, dass auch mit relativ hohen Auszugsgewicht nach ein wenig Übung komfortabel mehrere Serien gschossen werden können. Obwohl es das allgemeine Marketing immer wieder verspricht, würde ich diese Art von Bogen einem Anfänger nicht empfehlen. Diese Art von Bögen stellen die mit der meisten Technik von allen drei Varianten dar und ist somit auch die teuerste. Ab ca. €400,- ohne Anbauteile beginnen die einfacheren Modelle und gehen bis zu über €2000,- für die Top Modelle über den Ladentisch. Ein guter Mittelklasse-Compound samt Visier, Stabi, Peep oder kisser und release kann dann schon mal an der €1000,- Grenze kratzen.
Geschossen werden können diese Bögen auf den selben Parcours wie die Intuitiv-Bögen oder olympisch vereinsmäßig auf vorgegebenen Bahnen. Die Distanzen betragen dabei 50m bzw. in der Halle mit 18m, wobei das Scheibenzentrum, die 10 entweder
8cm oder 2cm Durchmesser hat. Insgesamt bietet diese Bogenart die individuellste Anwendungsmöglichkeit.
Eine Einschränkung besteht jedoch und zwar beim Spaßschiessen zu Hause oder sonst wo auf freien Feld: Diese Bögen erzeugen die höchste Pfeilgeschwindigkeit und somit die höchste Einschlagkraft von allen drei Varianten. Wenn man nun auf ein weniger gut geeignetes Ziel schiesst, kann es durchaus dazu kommen, dass man den Pfeil nicht wieder findet, weil er eben zu tief im Ziel bzw. Unterholz steckt. Da nützen dann auch eine neonfarbene Befiederung oder Leuchtnocken nichts.

Schlussendlich wollen wir noch ein wenig über die Pfeile sprechen.
Am verbreitetsten sind derzeit Pfeile mit einem Carbonschaft, Puristen mit Intuitivbogen schiessen oftmals auch Pfeile aus Holz.
Alupfeile gibt es zwar noch, sind aber nicht mehr so populär, da sie mittlerweile durch bessere Materialien ersetzt werden konnten.
Alupfeile können beim Auftreffen auf einen harten gegenstand knicken und sind dann kaputt. Ein Carbonpfeil verdaut solche hard impacts besser.
Fertig gebaute Pfeile gibt es zwar, jedoch kauft die kaum jemand, weil sie nur einen Kompromiss darstellen. Ein Pfeil muss auf die Auszugslänge welche von der eigenen Körpergeometrie (Armlänge) und vom Auszugsgewicht abhängig ist abgestimmt werden. Zusätzlich ist der spine-Wert eine relevante Größe auf die beim Pfeilkauf dringend geachtet werden muss. Der spine-Wert definiert die Steifigkeit eines Pfeils, welche abhängig vom Gewicht der verwendeten Spitze (in grain), der Schaftlänge und -durchmesser und dem Auszugsgewicht des Bogens ist.
Ist der Pfeil zu weich, geht er unweigerlich nach rechts, ist er zu steif wird er links vom Ziel eintreffen.
Ein seriöser Händler wird einem Pfeile abgestimmt auf den Bogen mit der richtigen Länge und spine-Wert bauen.
Ein guter Pfeilschaft kostet zwischen €4,- und €8,-, Spitze, Befiederung und Pfeilnocke kommen noch dazu, sodaß ein fertiger Pfeil zwischen €12,- und €14,-excl. Anfertigung kosten kann.
Zu Beginn sind 12 Stk. eine ideale Menge.

So, das ist jetzt sehr lang geworden. Ich habe versucht das Thema so vollständig als möglich bei vertretbarer Länge darzustellen. Sicherlich habe ich das eine oder andere vergessen oder missverständlich geschrieben, möglicherweise habe ich auch etwas falsch geschrieben. Das möge man mir verzeihen, ich bin nicht perfekt und lass mich gerne korrigieren.
Und jetzt viel Spaß beim Nachdenken ob man sich so etwas antun will oder nicht.
Bereuen wirds keiner, das kann ich jetzt schon versprechen.

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von Ares » Mi 13. Apr 2022, 20:37

doc steel hat geschrieben:
Di 12. Apr 2022, 10:50
Die Zeiten werden schlimmer, mehr und mehr wird mit neuen, oft strengeren Regularien versehen und es ist keine besserung in Sicht.
Was lange Zeit ein, fast möchte ich sagen, Schattendasein geführt hat und in letzter Zeit einen Aufschwung erlebt ist das Bogenschiessen.
Das ist eine Tätigkeit die bislang von div. behördlichen Einschränkungen verschont geblieben ist.
Dabei ist das neben der sportlichen Komponente eine in höchstem Maße kontemplative Tätigkeit und obendrein gesund auch noch.

Die Vorteile gegenüber dem Schießsport sind vielfach und für den Interessierten kaum zu übersehen.
Bogenschiessen unterliegt derzeit noch keinen behördlichen Einschränkungen.
Man kann es immer und überall auführen, die Sicherungsbestimmungen liegen grösstenteils in der Verantwortung des einzelnen und es ist deutlich billiger als das Schiessen hat keinerlei negative Einflüsse auf die Umwelt.

Beim Bogenschiessen wird in drei Kategorien unterschieden.
1. Blankbogen oder intuitives Bogenschiessen
2. Bogen für Olympisches Bogenschiessen
3. Compoundbogen

1. Blankbogen ist die ursprünglichste Form (von mir bevorzugt) des Bogenschiessens. Das geschieht ohne Visier, daher intuitiv, wo der Bogen maximal eine Pfeilauflage und die Sehne einen Nockpunkt hat. Das wars, mehr ist nicht dran.
Die Bögen selbst unterteilen sich in solche die aus einem Stück gefertigt sind und solche die ein Mittelstück mit austauschbaren Wurfarmen haben. Mehrheitlich werden hier Recurve-Bögen verwendet, die durch Wurfarme deren Enden nach vorne in Schussrichtung zeigend gebogen sind. Eine andere Form sind die Langbögen wo die Wurfarmenden nach hinten zeigen und deren Gesamtlänge größer als die der herkömmlichen Recurve ist. Eine dritte, die neueste Form, sind die sog. Hybrid-Bögen, wo die Wurfarme eine Mischung aus Lang-u. Recurvebogen darstellen.
Geschossen werden diese Bögen bewerbsmäßig auf einem Parcour, der mit dreidimensionalen Zielen in Form von Tierfiguren im Maßstab 1:1 (vom Eichhörnchen bis zum Grizzly) auf teils bekannten, teils unbekannten Distanzen und nicht immer waagrecht sondern auch bergab und bergauf ausgestattet ist.
Ein Anfängerbogen kostet knapp €100,-, gute Mittelklase €400-600 und Top-Modelle an die €700-800,-

2. Bogen für Olympisches Bogenschiessen sind im Prinzip Recurvebogen mit austauschbaren Wurfarmen, jedoch mit diversen Anbauteilen, allen voran ein verstellbares Visier, eventuellen Stabilisatoren und anderen Kleinigkeiten ausgestattet.
Die Sehne wird dabei entweder mit den Fingern oder mit einem Release gezogen.
Geschossen werden diese Bögen auf eigenen Bahnen, wo die Distanzen abhängig von Alter und Geschlecht sind.
Maximaldistanz ist hier 70m.
Die Kosten für solche Bögen können stark variieren, weil hier oft das Mittelstück und die Wurfarme getrennt gekauft werden.
Eine preiswerte Mittelstück/Wurfarm-Kombination kostetum die €200,-, es sind wegen der Kombinationsmöglichkeiten aber kaum Grenzen nach oben und somit kann ein Mittelstück alleine genaso wie ein paar Top-Wurfarme sich mit jeweils €1000,- ohne Anbauteile zu Buche schlagen.
Insgesamt ist diese Bogenart die am wenigsten attraktive, da sie mit vielen Zwängen verbunden ist, Z.B. ist um sie richtig zu schiessen ein Verein notwendig, wo wiederum nur auf vorgegebene Distanzen geschossen wird. Also insgesamt wenig individuell.

3. Compoundbogen sind Bögen wo über Umlenkrollen das Auszugsgewicht ab der Hälfte des Auszugs auf bis zu 45% des Nenngewichts reduziert wird. Das hat natürlich den Vorteil, dass auch mit relativ hohen Auszugsgewicht nach ein wenig Übung komfortabel mehrere Serien gschossen werden können. Obwohl es das allgemeine Marketing immer wieder verspricht, würde ich diese Art von Bogen einem Anfänger nicht empfehlen. Diese Art von Bögen stellen die mit der meisten Technik von allen drei Varianten dar und ist somit auch die teuerste. Ab ca. €400,- ohne Anbauteile beginnen die einfacheren Modelle und gehen bis zu über €2000,- für die Top Modelle über den Ladentisch. Ein guter Mittelklasse-Compound samt Visier, Stabi, Peep oder kisser und release kann dann schon mal an der €1000,- Grenze kratzen.
Geschossen werden können diese Bögen auf den selben Parcours wie die Intuitiv-Bögen oder olympisch vereinsmäßig auf vorgegebenen Bahnen. Die Distanzen betragen dabei 50m bzw. in der Halle mit 18m, wobei das Scheibenzentrum, die 10 entweder
8cm oder 2cm Durchmesser hat. Insgesamt bietet diese Bogenart die individuellste Anwendungsmöglichkeit.
Eine Einschränkung besteht jedoch und zwar beim Spaßschiessen zu Hause oder sonst wo auf freien Feld: Diese Bögen erzeugen die höchste Pfeilgeschwindigkeit und somit die höchste Einschlagkraft von allen drei Varianten. Wenn man nun auf ein weniger gut geeignetes Ziel schiesst, kann es durchaus dazu kommen, dass man den Pfeil nicht wieder findet, weil er eben zu tief im Ziel bzw. Unterholz steckt. Da nützen dann auch eine neonfarbene Befiederung oder Leuchtnocken nichts.

Schlussendlich wollen wir noch ein wenig über die Pfeile sprechen.
Am verbreitetsten sind derzeit Pfeile mit einem Carbonschaft, Puristen mit Intuitivbogen schiessen oftmals auch Pfeile aus Holz.
Alupfeile gibt es zwar noch, sind aber nicht mehr so populär, da sie mittlerweile durch bessere Materialien ersetzt werden konnten.
Alupfeile können beim Auftreffen auf einen harten gegenstand knicken und sind dann kaputt. Ein Carbonpfeil verdaut solche hard impacts besser.
Fertig gebaute Pfeile gibt es zwar, jedoch kauft die kaum jemand, weil sie nur einen Kompromiss darstellen. Ein Pfeil muss auf die Auszugslänge welche von der eigenen Körpergeometrie (Armlänge) und vom Auszugsgewicht abhängig ist abgestimmt werden. Zusätzlich ist der spine-Wert eine relevante Größe auf die beim Pfeilkauf dringend geachtet werden muss. Der spine-Wert definiert die Steifigkeit eines Pfeils, welche abhängig vom Gewicht der verwendeten Spitze (in grain), der Schaftlänge und -durchmesser und dem Auszugsgewicht des Bogens ist.
Ist der Pfeil zu weich, geht er unweigerlich nach rechts, ist er zu steif wird er links vom Ziel eintreffen.
Ein seriöser Händler wird einem Pfeile abgestimmt auf den Bogen mit der richtigen Länge und spine-Wert bauen.
Ein guter Pfeilschaft kostet zwischen €4,- und €8,-, Spitze, Befiederung und Pfeilnocke kommen noch dazu, sodaß ein fertiger Pfeil zwischen €12,- und €14,-excl. Anfertigung kosten kann.
Zu Beginn sind 12 Stk. eine ideale Menge.

So, das ist jetzt sehr lang geworden. Ich habe versucht das Thema so vollständig als möglich bei vertretbarer Länge darzustellen. Sicherlich habe ich das eine oder andere vergessen oder missverständlich geschrieben, möglicherweise habe ich auch etwas falsch geschrieben. Das möge man mir verzeihen, ich bin nicht perfekt und lass mich gerne korrigieren.
Und jetzt viel Spaß beim Nachdenken ob man sich so etwas antun will oder nicht.
Bereuen wirds keiner, das kann ich jetzt schon versprechen.
Wenn es niemand Anders sagt - Danke für dieses Thema. :)
Frage dazu:
Warum sollte es nicht gestattet sein mit einem Ilf aufs Polyurethan-Schweinderl zu gehen?
Warum sollte für diese Art von Bögen eine Mitgliedschaft bei einem Verein von Nöten sein?

lg
Ares
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Re: Bogenschiessen

Beitrag von eXistenZ » Do 14. Apr 2022, 00:24

doc steel hat geschrieben:
Di 12. Apr 2022, 10:50
Und jetzt viel Spaß beim Nachdenken ob man sich so etwas antun will oder nicht.
Ich habe auch schon überlegt ob ich damit anfangen soll.
Es gibt von einem österreichischen Unternehmen Produkte die ich besonders interessant finde. Damit ist eine Art dynamisches Bogenschießen möglich.
FENRIS von Steambow
https://www.steambow.at/fenris/
Die Stinger Armbrust die die auch anbieten sieht auch interessant aus.

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von Wolf1971 » Do 14. Apr 2022, 08:39

ich hab seit Jahren mehrere verschiedene Bögen zu Hause - begonnen mit dem klassischen Traditionellen mit 3 Finger und Linksanschlag bin ich jetzt gelandet bei der Daumentechnik und Rechtsanschlag - ist eine sehr interessante Alternative - gibt da tolle Videos dazu. Hab zu Hause einen eigenen "Schießstand" - daher tu ich mir da sehr leicht mit dem Üben.
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Re: Bogenschiessen

Beitrag von trenck » Do 14. Apr 2022, 09:00

Zur Motivation: "Impossible Archery" von Lars Andersen:
https://www.youtube.com/watch?v=y8uxXknNDTU&t=17s

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von Joewood » Do 14. Apr 2022, 09:09

Danke dafür... ja, ich schieße auch schon lange mit Bögen... im Gegensatz zu den Schusswaffenhält sich meine Sammelleidenschaft diesbezüglich aber in Grenzen... gerade mal 2 Recurve nenne ich mein Eigen. Beides sogenannte Takedowns. Sprich: man kann die Wurfarme runternehmen und gegebenenfalls leicht durch härtere/weichere (falls die Holde damit schießen will)/längere/kürzere ersetzen. Gäbe auch fixe Recurvebögen. Den einen könnte man dank vorhandener Gewinde für die Stabis durchaus auf olympisch aufbauen.

Das Bruchproblem hätte ich bei den Alupfeilen weniger gesehen - aber sie verbiegen sich (hab ein paar daheim, die nicht mehr ganz gerade sind; auf kürzere Distanzen aber nur bedingt relevant). Dafür hat man den Vorteil, dass man dank geschraubter Spitzen leicht Jagdspitzen montieren kann. Carbon hingegen neigt zum Brechen, wenn man etwas unnötig hartes trifft (Holz- oder Metallständer von den 3D Figuren... das tut mir beim Klang immer weh). Dafür sind die Carbonpfeile dünner, leichter und daher viel schneller. Was zu einer flacheren Flugbahn führt. Als Kompromiss gibt es noch die Kunststoff/Fieberglaspfeile, die irgendwo in der Mitte rangieren; werden aber kaum mehr verkauft bzw. wenn dann als Zugab zu irgendwelchen billigen Sets geliefert. Funktionieren aber leidlich gut und sind einigermaßen fehlerverzeihend

Zum Thema Rechtsanschlag und intuitives Bogenschießen empfehle ich die Videos von Lars Andersen.
Er hat die Szene mit folgendem Video massiv in Aufruhr versetzt und vieli Kritk einstecken müssen (nichtsdestotrotz ist er ein genialer Bogenschütze und offensichtlich Lehrer; der aktuellste Robin Hood basiert auf seiner Technik; er war Berater/Trainer für die Hauptdarsteller)
https://www.youtube.com/watch?v=BEG-ly9tQGk (ungefähr 6 Minuten)

Hier eine Version des Videos wo er sich zusammen mit einem Mittelalterfan (Experten?) etwas genauer erklärt
https://www.youtube.com/watch?v=i4mqt69VZ28 (ungefähr 1,5h)

Insgesamt schwer faszinierend und inspirierend, was er mit dem Bogen drauf hat

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von Wolf1971 » Do 14. Apr 2022, 10:32

ich bin ein Fan vom Hirmer Armin - der hat da eigene Lehrvideos zu diesem Thema

https://www.youtube.com/watch?v=e9iaUPFWux0

https://www.youtube.com/watch?v=uK_4Bd83BB8
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Re: Bogenschiessen

Beitrag von doc steel » Do 14. Apr 2022, 12:15

trenck hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 09:00
Zur Motivation: "Impossible Archery" von Lars Andersen:
https://www.youtube.com/watch?v=y8uxXknNDTU&t=17s

trenck
Jo mei....is halt auch sowas wie der Fatrick Flanigan oder Raniero Testa im TT-Schiessen, nett zum anschauen aber sonst...

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von doc steel » Do 14. Apr 2022, 12:25

Wolf1971 hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 10:32
ich bin ein Fan vom Hirmer Armin - der hat da eigene Lehrvideos zu diesem Thema

https://www.youtube.com/watch?v=e9iaUPFWux0

https://www.youtube.com/watch?v=uK_4Bd83BB8
kenne ich, ja is gut, erklärt gut aber extrem zach bis er auf den punkt kommt.

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von doc steel » Do 14. Apr 2022, 13:33

Begonnen habe ich mit einem preiswerten Takedown aus ostasiatischer Fertigung (Atlantis/Jandao), insgesamt nicht schlecht, Mittelteil ist halt aus Buche ohne irgendwelcher Spompanadln, die Wurfarme sind ein Holz/Fiberglas Laminat, auch nix weltbewegendes.
https://www.breitenstein24.com/ecommerc ... _id=579593
Ich hatte aber eine gute Beratung, die mich vor einem Fehlkauf bewahrte.
Dazu liess ich mir die Pfeile anpassen, d.h. zuerst wurde mit einem Messpfeil geschaut wie gross meine tatsächliche Auszugslänge ist.
Darauf und auf das Auszugsgewicht des Bogens und das gewählte Spitzengewicht aufbauend wurden dann die Pfeile angefertigt.
Fehlten nur noch die Federn und die Nocken, die Farbe konnte man sich aussuchen, halt irgendwas in neon-orange/gelb/pink dass man des Stangl in der Botanik halt no findt. Ja kein schwarz, weiss oder dunkelgrün, den Pfeil kannst abschreiben. Hellgrün is auch ned gscheit, zumindest ned im Frühling wos allerorts grünt. Das gleich als Anfänger-Tipp.
Zuletzt hab ich mir noch ein Ziel gekauft (also ned dass i in 5 jahr Weltmeister wern will, sondern so eins wo man draufschiesst), eine Boosterplatte 80x80cm und 15cm stark aus irgendeinem Schaumzeugs, das auch mit hohen Zuggewicht geschossene Pfeile sicher und schonend fängt. Kann ich jedem dringend empfehlen. Die Strohscheiben san a Schas, weil recht bald geht der Pfeil durch und is möglicherweise hin. Einziger Vorteil, man kanns verheizen, wenn die Boosterplatte im Zentrum ausgschossen is, kannst die Mitte wechseln. Wenns ganz zammgschossen is (und das dauert, echt!) is halt Sondermüll der ins Altstoffsammelzentrum ghört. Na jössas na, dort bin i eh einmal im Monat.
https://www.breitenstein24.com/ecommerc ... _id=339599

Etwas später hab ich mir dann einen Hybridbogen gekauft, nachdem ich bei einer Veranstaltung mehrere Bogentypen zur Probe schiessen konnte. Geworden ist es der Antur Drogon in 30lbs.
https://www.breitenstein24.com/ecommerc ... _id=556737
Wenn man etwas mehr als nur a bissl Erfahrung mit einem Einsteigerbogen gesammelt hat und dann auf sowas umsteigt, da sind schon Welten dazwischen. Aber das is halt wie beim Schiessen auch, wo ein Anfänger den Unterschied nicht erkennen kann, bevor er nicht ein paar tausend Schuss durch hat.
Allerdings brauchst halt bei jeder Änderung des Auszugsgewichts wieder einen Satz neuer Pfeile auch.
Und mit steigenden Können bleibt man halt selten beim Auszugsgewicht das man seinerzeit als Anfänger gewählt hat.

A spassige Gschicht, ich kanns sehr empfehlen.

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von Wolf1971 » Do 14. Apr 2022, 14:07

doc steel hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 13:33
Begonnen habe ich mit einem preiswerten Takedown aus ostasiatischer Fertigung (Atlantis/Jandao), insgesamt nicht schlecht, Mittelteil ist halt aus Buche ohne irgendwelcher Spompanadln, die Wurfarme sind ein Holz/Fiberglas Laminat, auch nix weltbewegendes.
https://www.breitenstein24.com/ecommerc ... _id=579593
Ich hatte aber eine gute Beratung, die mich vor einem Fehlkauf bewahrte.
Dazu liess ich mir die Pfeile anpassen, d.h. zuerst wurde mit einem Messpfeil geschaut wie gross meine tatsächliche Auszugslänge ist.
Darauf und auf das Auszugsgewicht des Bogens und das gewählte Spitzengewicht aufbauend wurden dann die Pfeile angefertigt.
Fehlten nur noch die Federn und die Nocken, die Farbe konnte man sich aussuchen, halt irgendwas in neon-orange/gelb/pink dass man des Stangl in der Botanik halt no findt. Ja kein schwarz, weiss oder dunkelgrün, den Pfeil kannst abschreiben. Hellgrün is auch ned gscheit, zumindest ned im Frühling wos allerorts grünt. Das gleich als Anfänger-Tipp.
Zuletzt hab ich mir noch ein Ziel gekauft (also ned dass i in 5 jahr Weltmeister wern will, sondern so eins wo man draufschiesst), eine Boosterplatte 80x80cm und 15cm stark aus irgendeinem Schaumzeugs, das auch mit hohen Zuggewicht geschossene Pfeile sicher und schonend fängt. Kann ich jedem dringend empfehlen. Die Strohscheiben san a Schas, weil recht bald geht der Pfeil durch und is möglicherweise hin. Einziger Vorteil, man kanns verheizen, wenn die Boosterplatte im Zentrum ausgschossen is, kannst die Mitte wechseln. Wenns ganz zammgschossen is (und das dauert, echt!) is halt Sondermüll der ins Altstoffsammelzentrum ghört. Na jössas na, dort bin i eh einmal im Monat.
https://www.breitenstein24.com/ecommerc ... _id=339599

Etwas später hab ich mir dann einen Hybridbogen gekauft, nachdem ich bei einer Veranstaltung mehrere Bogentypen zur Probe schiessen konnte. Geworden ist es der Antur Drogon in 30lbs.
https://www.breitenstein24.com/ecommerc ... _id=556737
Wenn man etwas mehr als nur a bissl Erfahrung mit einem Einsteigerbogen gesammelt hat und dann auf sowas umsteigt, da sind schon Welten dazwischen. Aber das is halt wie beim Schiessen auch, wo ein Anfänger den Unterschied nicht erkennen kann, bevor er nicht ein paar tausend Schuss durch hat.
Allerdings brauchst halt bei jeder Änderung des Auszugsgewichts wieder einen Satz neuer Pfeile auch.
Und mit steigenden Können bleibt man halt selten beim Auszugsgewicht das man seinerzeit als Anfänger gewählt hat.

A spassige Gschicht, ich kanns sehr empfehlen.
Wo und wie befestigst du deine Zielscheibe / den Schaum? Was hast du als Hintergrund wenn da mal was daneben geht oder stehst in der Botanik?
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Re: Bogenschiessen

Beitrag von Joewood » Do 14. Apr 2022, 14:38

doc steel hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 13:33
Allerdings brauchst halt bei jeder Änderung des Auszugsgewichts wieder einen Satz neuer Pfeile auch.
Und mit steigenden Können bleibt man halt selten beim Auszugsgewicht das man seinerzeit als Anfänger gewählt hat.
Stimmt nicht ganz...
Die haben eine geiwsse Toleranzbreite
Habe mich zufällig erst vor 2 Tagen mit einem sehr kompetenten Bogensportlmaxl unterhalten, weil ich bei ihm neue Pfeile kaufen wollte... An sich brauch ich für meine Konfiguration welche mit einem Spine von 700 (30 lbs bei 28" Auszug; ich hab dank etwas längerer Arme 34 lbs bei 29"); die gehen auch bei meinem 20/22 lbs Bogen... hab mir dann welche mit 800 genommen, die zwar weniger fehlerverzeihend sind aber dafür eine bessere Flugbahn haben...
sprich: wennst nicht grad von 20 auf 40 lbs gehst, sondern der Schritt kleiner ist, kannst die alten problemlos weiter verwenden

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von doc steel » Do 14. Apr 2022, 18:32

Wolf1971 hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 14:07
Wo und wie befestigst du deine Zielscheibe / den Schaum? Was hast du als Hintergrund wenn da mal was daneben geht oder stehst in der Botanik?
Extra nur wegen dir ganz allanich bin jetz extra in Keller grennt und hab die Züscheim auffazaht und aufgstellt, dassda was vorstellen kannst.
Des mach i ned amal für die Sybille, in Horsti sei Frau, weil die eh so oarm is mit den Narrn is dens da zhaus hat.
I hoff du weisst das zu schätzen!
So schauts aus:

Bild
Bild

So kann ich wenn ich will zwischen 0 und knapp 200m frei wählen, wobei auf mehr als 40m hab i no nie probiert.

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von doc steel » Do 14. Apr 2022, 18:46

Joewood hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 14:38
doc steel hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 13:33
Allerdings brauchst halt bei jeder Änderung des Auszugsgewichts wieder einen Satz neuer Pfeile auch.
Und mit steigenden Können bleibt man halt selten beim Auszugsgewicht das man seinerzeit als Anfänger gewählt hat.
Stimmt nicht ganz...
Die haben eine geiwsse Toleranzbreite
Habe mich zufällig erst vor 2 Tagen mit einem sehr kompetenten Bogensportlmaxl unterhalten, weil ich bei ihm neue Pfeile kaufen wollte... An sich brauch ich für meine Konfiguration welche mit einem Spine von 700 (30 lbs bei 28" Auszug; ich hab dank etwas längerer Arme 34 lbs bei 29"); die gehen auch bei meinem 20/22 lbs Bogen... hab mir dann welche mit 800 genommen, die zwar weniger fehlerverzeihend sind aber dafür eine bessere Flugbahn haben...
sprich: wennst nicht grad von 20# auf 40# gehst, sondern der Schritt kleiner ist, kannst die alten problemlos weiter verwenden
jo eh , hast recht. von 20# auf 30# auszugsgwicht kann ma die trefferlage zieltechnisch kompensieren. das stimmt.
solltest du aber, ein extremes beispiel, von einem sehr langsamen bogen mit 20# auf einen schnellen mit 30# wechseln, wirdsasi mit die pfeile vom 20# bogen wahrscheinlich nur mehr sehr unkomfortabel ausgehen. aber wie gesagt, das ist ein extremfall.

deine 800er sollten aber ggü. deinen 700er mehr fehlerverzeihend sein.

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Re: Bogenschiessen

Beitrag von Bell » Do 14. Apr 2022, 19:11

doc steel hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 18:32
Bild.
Hast du das Gestell selber geschnitzt, oder gekauft?
Mir ist bewußt, dass es nicht viel Aufwand wäre, es selber zu machen, aber noch weniger Aufwand wäre es, jemanden zu bezahlen, damit er es mir macht.

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