ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Meinungen zu(-zu) viel Power in der heutigen Jagd.

Alles was sonst nirgends wirklich reinpasst! Tabu sind: Politik und Religion (sofern kein Waffenbezug)
Antworten
Carinthian_Hunt
.22 lr
.22 lr
Beiträge: 8
Registriert: Do 27. Jul 2023, 00:30

Meinungen zu(-zu) viel Power in der heutigen Jagd.

Beitrag von Carinthian_Hunt » Di 27. Feb 2024, 21:22

Sehr geehrte Pulverdampf Mitglieder,

Nach einem Gespräch mit einigen älteren Jägern sind wir von vielen Geschichten auf den Punkt der heutigen Kaliber bekommen.
Warhaftig ein berechtigtes Thema, da hetzutage die Jagd auf Reh und Gams z.B. teilweise mit Kalibern von statten geht die anhand ihrer Energiewerte vor 70-80 Jahren gerade mal auf den 170 Kilo Hirsch angewendet wurden. Früher war das Reh (für manche heutzutage auch noch) ne Sache für 223. und dergleichen, heutzutage bei den eisten jedoch .308 Win und einiges darüber.
Wie steht ihr das mit den "riesen"-Kalibern auf doch kleineres Wild? (Unabhängig von Kosten und Wildbretverlust.)

Liebe Grüße aus dem südlichen Kärnten! :at1:

Benutzeravatar
hari
Supporter 6,5x55 TTSX
Supporter 6,5x55 TTSX
Beiträge: 1688
Registriert: So 10. Aug 2014, 22:39
Wohnort: Graz Umgebung

Re: Meinungen zu(-zu) viel Power in der heutigen Jagd.

Beitrag von hari » Mi 28. Feb 2024, 00:09

gab damals genauso "Power". Schau mal wie lang es die .308 Win schon gibt. Nach dem Krieg hat man wohl eher genommen was es gab (z.B. 8x57). Zu wenig Energie im Ziel is halt blöd (Weidgerechtigkeit und Jagdgesetz). Ausschuss hat man schon gern. Mit einer .223 auf Gams - wie von Dir beschrieben - wirst Du z.B. in der Steiermark eher nicht auf die gesetzlich erforderlichen 2000 Joule bei E100 kommen. Gerade Weidkammeraden mit vielen Jagdkarten haben ziemlich sicher auch eine 7x64 im Schrank. Auch nicht gerade eine schwache Patrone. Fuer Gams hatten viele eine 6,5x68. In vielen Revieren heisst es ausserdem "Sau kann immer kommen". Insofern versteh ich nicht ganz worauf Du hinaus willst, gerade wenn man z.B. Wildbretverlust aussen vor lassen soll (wobei der ja auch nicht nur von der Energie abhaengt). Bisserl sinnlos das Topic, oder?

mikonis
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 465
Registriert: Do 25. Jul 2013, 21:16

Re: Meinungen zu(-zu) viel Power in der heutigen Jagd.

Beitrag von mikonis » Mi 28. Feb 2024, 08:06

hari hat geschrieben:
Mi 28. Feb 2024, 00:09
……. Bisserl sinnlos das Topic, oder?
Ich glaube schon, dass man darüber diskutieren kann.

Aus meiner bescheidenen Sicht sind es die Verarmung des Angebots im Handel (es gibt meist nur wenige amerikanisch-lastige Kaliber, die angeboten werden) und der Stress, mit zu schwachen Kalibern ein unvollkommenes, vielleicht sogar fehlerbehaftetes Jagdergebnis zu erreichen (man will für alle Situationen gerüstet sein).
Bild

Benutzeravatar
kemira
Supporter .45 ACP Black Talon
Supporter .45 ACP Black Talon
Beiträge: 6752
Registriert: Mo 10. Mai 2010, 10:43
Wohnort: Los Karawancos

Re: Meinungen zu(-zu) viel Power in der heutigen Jagd.

Beitrag von kemira » Mi 28. Feb 2024, 08:41

Zu den "Riesenkalibern" kann ich nur sagen, dass die Jäger in meiner Familie (alle bereits wegen Alters verstorben, aber in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sehr aktiv) damals die 7x64 bzw. 7x65R geführt haben, zweitere in der Regel kombiniert mit einem 16er Schrotlauf. Damit wurde alles bejagt was im Revier heimisch war, schon vor 50+ Jahren. Funktioniert hat's gut, wenn ich mir die Trophäen an den Wänden so in Erinnerung rufe.
Für ein zweites, weniger wirksames Jagdgewehr wäre weder das Geld noch das Verständnis für den Bedarf da gewesen, von einer preiswerten .22er Schonzeitbüchs mal abgesehen.
illegitimi non carborundum
...the Brotherhood of Blackpowder...

Benutzeravatar
Lovec_SK
.223 Rem
.223 Rem
Beiträge: 249
Registriert: Mi 24. Jan 2018, 11:48

Re: Meinungen zu(-zu) viel Power in der heutigen Jagd.

Beitrag von Lovec_SK » Mi 28. Feb 2024, 11:40

Als Jungjäger konnte ich vor Jahren in einem Feldrevier jagen, meistens Reh und Fuchs. Damals gab es gar nicht so viel Schwarzwild, also die Option "Sau kann immer kommen" war nicht auf dem Tisch. Ich fuhr damals nur die kleine CZ 527 Varmint in 223 Rem und damit war ich bestens ausgerüstet. Dazu eigene handgeladene Muni mit dem Nosler Ballistic Tip 60gr und fertig.

Heute jage ich das Rehwild praktisch nicht mehr und das kleinste Kaliber den ich nutze ist 7mm-08 Rem., was praktisch entspricht einen 7x57mm. Damit erlege ich kleinere Stücke von SW, Tiere und Kälber von RW, oder DW. In anderen Revier, in der Nähe von ungarische Grenze nehme ich aber immer was grösseres, weil auch das Wild grösser ist und ich bevorzuge immer etwas mehr Reserve zu haben. Dann nehme ich etwas reduzierte 338 Ultra Mag, oder 9,3x62mm fürs DJ. Die 338 ist mir aber etwas unpraktisch, unnötig stark und gross - aber ich habe die Büchse so billig gekauft, fast geschenkt. Mein Plan für die nahe Zukunft ist, dass die 338 Rohr kommt raus und ich werde meinen absolut beliebtesten 7mm Rem Mag mit kurzen Drall einbauen. Damit habe ich alles was ich brauche - genug Power, gute Ballistik und genug Potenzial auch für den weiten Schuss.
9.3x62mm, .338 Remington Ultra Magnum, .300 Winchester Magnum, 7mm-08 Remington, 260 Remington, 6.5x47mm Lapua, 16/70, .44 Magnum, 9mm Luger

APSS - Long Range Shooting Competitions

Holadrio
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 323
Registriert: Mi 27. Aug 2014, 13:07
Wohnort: Oststeiermark

Re: Meinungen zu(-zu) viel Power in der heutigen Jagd.

Beitrag von Holadrio » Mi 28. Feb 2024, 12:18

Ich meine das auch die Kaliberfrage eine "Modeerscheinung" ist. Als ich Anfang der 80er Jahre die Jagdprüfung abgelegt habe waren die kleinen und schnellen Kaliber in. Es wurde immer wieder geschaut wie viel das Geschoß auf 300m Abfall hatte. Auch wenn jeder namhafte Erzeuger solche Kaliber angeboten hat sind viele dieser Kaliber wieder verschwunden. Vermutlich waren die Produktionszahlen zu gering. Auch mir wurde eine 5,6 X 50R Mag. eingeredet. Ich habe damit sicher mehr als 200 Stück Rehwild erlegt. Ist auch immer gut gegangen. Jedoch sehr oft keine Schusszeichen (besonders auf kurze Distanzen) und teilweise lange Fluchtstrecken wenn auch dann verendet und stark unterlaufenes Wildbret. Wenn der Schuss immer genau richtig sitzt ist alles kein Problem. Heute gehe ich mit meiner 308er sicher "entspannter" auf die Jagd und habe auch viel weniger Wildbretverlust. Auch wenn es nur um Rehwild geht. Nach dem Krieg waren die Kaliber 9,3x72R, 8x57, 7x57, 7x64, dann kamen die kleinen schnellen und jetzt die internationalen jedoch wieder größeren.
Wann ist zu fiel Power zu fiel? Wird jeder eine andere Vorstellung haben.

Antworten