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intelligente stromzähler

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kuni
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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von kuni » Mo 22. Mai 2017, 17:03

Paddy91 hat geschrieben:
Bdave hat geschrieben:Was sind die Vorteile für den Endkunden?

Meine Rede. "Das Smart Home ist für mich eine Horrorvorstellung."
https://www.nzz.ch/feuilleton/die-kunst ... ld.1295140

lg, paddy


Wobei man schon zwischen einem "smart home" und einem Stromzähler mit automatischer Datenübermittlung unterscheiden sollte....

DerDaniel
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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von DerDaniel » Mo 22. Mai 2017, 17:39

Eigentlich wollte ich mich ausklinken seit hier irgend welche scheiß ad hominem Argumente ausgepackt wurden, aber da hier doch sehr fleißig und gut weiter diskutiert wird, kann ich die Finger nicht stillhalten.

Ad "Eichamt": Das Eichamt interessiert sich dafür ob die erfassten Daten der Realität entsprechen, IT-Sicherheit oder sonstige Gesetzeskonformität sind denen vollkommen egal, ist ja auch nicht ihre Aufgabe.

Ad "Robiwans ITler": Respekt, dass ihr euch so viel Mühe gebt, ändert aber nichts daran, dass, wie bereits gesagt, per Ferne ein Update draufgespielt werden kann und schon kann das Teil auch Sachen die es vorher nicht konnte.

Ad "es kann nur viertelstündlich erfassen/übertragen": Schlichtweg falsch. Wir erinnern uns an Oberschule Mathe, um einen Schnitt oder ein Integral errechnen zu können braucht man die Einzeldaten über die man die Rechenoperation ausführen möchte. D.h. Daten sind sehr wohl vorhanden, es wir später einfach nur auf einen Datensatz zusammengeschrumpft für die Übertragung/Speicherung (und dann verworfen). Um an die Daten ran zu kommen braucht es nur ein Update, s.o. bzw. wahrscheinlich reicht der Debug-Modus.

Ad "nicht auf unseren Mist gewachsen": Kann ich so auch nicht stehen lassen, denn an den Gesetzen die das jetzt verlangen, habt ihr ganz fleißig mitgeschrieben...

Ad "Übertragung": Wie werden die Daten denn eigentlich nun übertragen und vor allem mit welcher Verschlüsselung...

Ad "Speicherung": Da die Daten irgend wie auf den Server gelangen müssen, hängt der an einem Netzwerk. Und das Netzwerk ist öffentlich zugänglich, da es quasi in jedem Haushalt ein Knotenpukt hat. Wie sicher ein öffentlich zugängliches Netzwerk ist, haben die letzten Wochen gezeigt und muss ich wohl nicht weiter ausführen.

Ad "wen interessieren die Daten": Welchen Wert produziert Facebook? Es ist für die User kostenlos, es braucht massive Server- und Netzwerk-Kapazitäten, der Entwicklungs- und Administrationsaufwand hinten dran ist enorm und physische Güter spuckt es genau garnicht aus. Trotzdem dotiert der Unternehmenswert gerade bei wieviel Milliarden? Daher abgesehen von den paar Immobilien und Servern wird von einem ganzen Haufen Menschen der Wert rein den Daten die sie haben zugerechnet. Daher ist der Spruch "Die Daten sind nichts Wert" doch sehr anzuzweifeln. Und natürlich dürft ihr sie nicht weitergeben, aber selbst verwenden dürft ihr sie...

Ad "Fernabschaltung": Wieso zur Hölle ist dieses Feature in dem Zähler drin?! Die paar Fälle im Jahr wo wirklich mal jemandem der Strom abgedreht wurde und einen Techniker hin geschickt wird, werden sich wahrscheinlich nicht mal auf der 10ten Nachkommastelle bei der Gewinnsteigerung abzeichnen. Und die Summe der Kosten für die Schütze in den Geräten um das Feature zu ermöglichen werden die Kosten für die Techniker bei weitem Übersteigen.
Wieso also? Mir kommt da nur die Idee, dass man Kunden mit dem netten Hinweis, dass man ihnen jederzeit das Licht abdrehen kann, einen freundlichen "Anreiz" bietet, gewisse dinge zu tun.


Nicht falsch verstehen, ich bin kein Feind von solchen Spielereien und habe selber ein Smarthome welches mir einiges an Geld spart. Z.B. meine Heizung (Wasser wie Raumluft) sind an meine Anwesenheit / Tageszeit gekoppelt und ich habe über 50% Ersparnis. Nur ist mein System physisch einfach nicht angreifbar, denn es hat keine Fernsteuermöglichkeit.
Bei der ganzen Smartmeterschei*e wird uns Bürgern aber einfach etwas Aufdoktriniert, das für uns nur minimalen Mehrwert hat (wenn überhaupt) und das weder bei der Energiewende hilft, noch anderweitig nötig gewesen wäre (aus Sicht des Kunden). Und die neu auftretenden Aspekten wie Sicherheit, Datenschutz etc. werden hier ja gerade gemütlich zerpflückt...

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von Robiwan » Mo 22. Mai 2017, 18:42

Daniel, ich tu dir den Gefallen und lass es nach diesem Post bleiben. Ich hab gedacht ich könnte interessierten Mitmenschen das Thema mit "Insiderinfos" (die man eh teilw. selber ergoogeln könnte) ein bissl näher bringen, aber statt dessen muss ich mir von einem der nicht wie ich tagtäglich in dieser Materie tätig ist meine Arbeit der letzten Jahre erklären lassen. Allein die Tatsache dass du annimmst dass die Datenfernübertragung über ein öffentliches Netzwerk abläuft zeigt mir, dass du diesbezüglich keine Ahnung hast (selbiges bei dem Punkt Mitschreiben der Gesetze - als ob wir uns so was selber aussuchen würden. Wir können maximal Stellungnahmen in Rahmen von Konsultationsverfahren einbringen. Aber wenn sich der Gesetzgeber etwas einbildet dann kommt es so).
Dass die Übertragung verschlüsselt stattfindet ist logisch. Natürlich werde ich nicht verraten welches Verfahren zur Anwendung kommt (die Backup-Strategie wird auch nicht verraten. Nur eines: es gibt nicht wie im Film einen USB-Port wo man die ganze DB absaugen kann).
Die Abschaltfunktion wurde vom Gesetzgeber so gewünscht. Stromabschaltungen wegen Nichtzahlen machen wirklich nicht die Masse aus. Es sind die Auszüge von Kunden (und Einzüge). Übernimmt niemand den Anschluss, muss ein Monteur die Anlage vom Netz trennen (bzw. ans Netz bringen. Aufwandspauschale 15€, das ist bei weitem nicht kostendeckend. Aber mehr darf nicht verlangt werden.
Mit kritischen Fragen/Anmerkungen, welche durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, hat das nichts mehr zu tun. Ich nehme an du zweifelst auch im selben Maß die Datenspeicherung bei Banken (inkl. der Datenübertragung vom/zum Bankomaten) an?

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von gewo » Mo 22. Mai 2017, 18:49

Robiwan hat geschrieben:...selbiges bei dem Punkt Mitschreiben der Gesetze - als ob wir uns so was selber aussuchen würden. Wir können maximal Stellungnahmen in Rahmen von Konsultationsverfahren einbringen. Aber wenn sich der Gesetzgeber etwas einbildet dann kommt es so...


PROFIL vom 27.10.2012 hat geschrieben:Mit dem Smart Meter lasse sich Strom sparen und dadurch natürlich auch eine Menge Geld. Mit diesem Argument hat die Politik den Bürgerinnen und Bürgern auch die Energiesparlampe einzureden versucht. Wider besseres Wissen. Denn größter Profiteur ist die Industrie. Und deren Lobby hat auch hier ganze Arbeit geleistet. Die European Smart Metering Industrie Group (ESMIG) vertritt nach eigener Darstellung die Interessen der führenden Unternehmen am europäischen Smart-Meter-Markt. Erklärtes Ziel laut ESMIG-Geschäftsführer Willem Strabbing: "Eine europaweite Einführung von Smart Meter.“ Die Lobbyorganisation war und ist höchst aktiv und in sämtlichen Konferenzen, Ausschüssen und Workshops zum Thema vertreten. ESMIG-Mitglieder sind Zählerhersteller, IT-Unternehmen und Systemintegratoren wie Siemens, Landis + Gyr oder IBM, die quer durch Europa Zigtausende Mitarbeiter beschäftigen und dadurch einen sehr direkten Zugang zu den EU-Institutionen und zu den Regierungssitzen der Mitgliedstaaten haben. Das hilft bei der Verwirklichung der selbstgesteckten Ziele ganz entscheidend. Auch in Österreich war die Industrie von Beginn an eng in die Verhandlungsprozesse rund um die Ausarbeitung der drei für die Smart-Meter-Einführung notwendigen Verordnungen eingebunden. Bei den Verhandlungsrunden im Wirtschaftsministerium sollen die Abgesandten der Herstellerfirmen ordentlich Druck gemacht und ihren Wünschen durchaus vehement Ausdruck verliehen haben. Kein Wunder, schließlich wartet ein Milliardengeschäft. "Die Anforderungen an intelligente Messgeräte, wie sie nun in der Verordnung stehen, haben Siemens und Kapsch hineinlobbyiert“, erzählt ein Verhandlungsteilnehmer. Christian Schober, Geschäftsführer von Kapsch Smart Energy entgegnet: "Natürlich legen in solchen Runden auch die Anbieter ihre Sicht dar. Wir haben der Politik nur Hilfestellung geleistet. Das ist völlig harmlos.“ Mit dem Ergebnis: Kapsch kann nun einen Zähler anbieten, der den vom Gesetzgeber geforderten technischen Anforderungen entspricht. Zahlreiche Mitbewerber können das nicht.


quelle:https://www.profil.at/home/smart-meter-neue-stromzaehler-wie-politik-industrie-344744

und nein, natuerlich ist das profil ned unbedingt der duden, aber aus den fingern saugen sich die das auch ned

es ist bei solchen dingen NICHT die politik die sich was wuenscht, sondern - wie auch schon beim energiesparlampenskandal - es ist die wirtschaft
Zuletzt geändert von gewo am Mo 22. Mai 2017, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von gewo » Mo 22. Mai 2017, 18:53

ahja, und von wegen man kann keinen rueckschluss auf die eingeschalteten verbraucher ziehen ....

wieder aus der profil story aus 2012:

die studenten der FH muenster die die daten eines testgebietes unterwegs abgesaugt haben konnten es schon (soooo weit her scheint es mit der "streng geheimen" verschluesselung also ned zu sein ...

Ulrich Greveler und seine Kollegen von der Fachhochschule Uni Münster und der Uni Rhein-Waal waren überrascht. Sie hatten vom deutschen Forschungsministerium den Auftrag erhalten, herauszufinden, was Smart Meter über Hausbewohner verraten. Diese Geräte können im Abstand von Stunden, Minuten oder Sekunden den Stromverbrauch erfassen und schicken ihn an das Rechenzentrum des Energieversorgers. Auf dem Weg dorthin griffen die Forscher auf die Daten zu. Aus den Stromverbrauchsdaten lassen sich je nach Messintervall Rückschlüsse auf Verhaltensweisen der im Haushalt lebenden Personen ziehen und so tiefe Einblicke in deren Privatleben gewinnen. Das Team konnte exakt feststellen, wann welche Haushaltsgeräte benutzt wurden, und sogar welchen TV-Sender die Familie wählte. Das ist möglich, weil der Wechsel zwischen dunklen und hellen Szenen zu einem unterschiedlichen Stromverbrauch führt. Anhand dieses Profils kann das gewählte Programm identifiziert werden.
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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von Paddy91 » Mo 22. Mai 2017, 19:05

Robiwan hat geschrieben:Ich nehme an du zweifelst auch im selben Maß die Datenspeicherung bei Banken (inkl. der Datenübertragung vom/zum Bankomaten) an?

Die speichern und backupen ganz ausgezeichnet seit einem gewissen Beinahe-Kollaps des Hauptsystems einer ehemaligen Creditanstalt die meinte auf das italienische System migrieren zu müssen. Nicht nur deshalb zahle ich soviel wie möglich mit Cash.

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von Robiwan » Mo 22. Mai 2017, 19:41

@gewo.
Diese "Tests" haben ja nix mit der Realität zu tun. Um solche Aussagen wie in der Studie tätigen zu können muss man ja vorher wissen, welche Geräte überhaupt im Haushalt sind. Angenommen man misst eine Momentanleistung von 10 Watt. Ich weiß im Haushalt sind 3 Geräte (a mit 5W, b mit 5 Watt und C mit 15 Watt). Klar weiß ich dann dass die Geräte a+b laufen. Hätte Gerät c auch 10 Watt, könnte man nur sagen a+b oder nur c. Um den Bildwechsel messen zu können brauchts auch ein Plasma-Gerät, dessen Verbrauch wirklich stark je nach Bildinhalt schwankt. Zusätzlich muss man wissen, was zum besagten Zeitpunkt im TV gelaufen ist (welcher Bildwechsel passt zu welchem Film). Bei Netflix und Co. kann man diesen Abgleich nicht machen. Außerdem darf während der Messung kein anderes Gerät laufen welches die Messung verfälschen kann (z.B. TV plus Computer und Geschirrspüler, Waschmaschine). Für solche detaillierte Ergebnisse sind Laborbedingungen nötig, und die verwendeten Geräte entsprechen meist nicht der Version beim Kunden (z.B. Leistung Milliwatt genau und Messintervall Millisekunden). Deswegen lohnt es sich immer die Studie hinter dem Bericht zu lesen, dann wird nämlich oft klar dass erstens der Schreiber des Artikels keine Ahnung hat (wie bei vielen Waffen-Themen) und es so interpretiert dass der Artikel möglichst Aufmerksamkeit erzeugt. Wenn würde es interessieren wenn dann drin stünde, dass die Ergebnisse eben nicht auf den Standardfall anwendbar sind, weil die Voraussetzungen andere sind. Theoretisch kann ich auch den Motor meines Autos tunen lassen, 250km/h schnell fahren bis der Motor platzt und einen Bericht drüber schreiben wie cool das Teil ist. Für den Rest der Menschen die die Serienversion haben bringt das genau garnix.

In Österreich haben wir höchstens ein 15min-Intervall, im Standardfall sogar nur ein Tages-Intervall. Übertragen wird nur 1x täglich. Welche Information über Geräte gewinnst Du, wenn du weißt dass am Tag x 12,3 kWh verbraucht wurden? Das kann nur vom Heizlüfter sein, oder Aquarium plus Standby vom Rest usw...

*edit* Nachtrag: Bitte nicht die Zählerhersteller mit den Netzbetreibern in einen Topf werfen. Diese Einführung kostet uns in erster Linie Geld. Angefangen hat alles mit dem Energieeffizienzpaket der EU, welche die Einführung von Smartmetern gefordert hat (80% bis 2020). Unser Wirtschaftsministerium wollte wieder Musterschüler sein, und fordert national 95% bis 2019.
Zitat: " In Österreich wurde vom Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft festgelegt, dass bis spätestens 2019 95% aller Zähler auf die neue Technologie umgestellt sein müssen" (https://www.e-control.at/konsumenten/en ... t-metering).
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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von Bluefish » Mo 22. Mai 2017, 20:22

Die Grundidee war das SmartGrid (Mit intelligentem Netzmanagement trotz lfd. Steigerung beim Energieverbrauch und dezentraler Einspeisung mit geringerem Netzausbau auszukommen). Netzausbau wir immer schwieriger und teurer, besonders im verbauten Gebiet und dank der NIMBY Fraktion (Hochspannungsleitung überall aber nicht bei mir). SmartMeter war ein Teil davon, der früh per Gesetz fixiert wurde. Den Netzbetreibern die die Umstellung finanzieren müssen hat man neue Geschäftsmodelle versprochen, den Endabnehmern flexiblere Tarife. Bisher gibt es nur wenige installierte SmartMeter, die restlichen Komponenten für ein SmartGrid gibt es bisher nur in Testnetzen. Wo Geld verdient werden soll, ist noch immer unklar, da intelligenter Netzausbau von der econtrol nicht honoriert wird.
SmartGrid stottert also und das SmartMeter alleine macht nur begrenzt Sinn.

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von eXistenZ » Mo 22. Mai 2017, 20:25

Bluefish hat geschrieben:Wo Geld verdient werden soll, ist noch immer unklar, da intelligenter Netzausbau von der econtrol nicht honoriert wird.
SmartGrid stottert also und das SmartMeter alleine macht nur begrenzt Sinn.

Vielleicht ist wenigstens der eine oder andere Kontostand auf den Caymans gestiegen.
Mal schauen wie sich das mit den opt-out zukünftig abspielt.

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von Bdave » Mo 22. Mai 2017, 20:32

Kann mir jemand konkrete Beispiele nennen wo ich als Endverbraucher mit flexiblen Tarifen Geld sparen kann/soll?
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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von DerDaniel » Mo 22. Mai 2017, 20:48

Ich will die keinesfalls ärgern oder dumm daher reden (mit dem "ad hominem" warst auch nicht du gemeint), Robiwan. Nur habe ich einfach ein etwas tieferes Wissen in die Materie als die meisten anderen und möchte daher die Möglichkeit hier nutzen, wenn du schon da bist, und das Thema in Frage stellen, in der Hoffnung dass du darauf eingehen kannst. Deshalb hoffe ich auch, dass du zu folgendem Stellung nehmen kannst und wirst.

Robiwan hat geschrieben:Allein die Tatsache dass du annimmst dass die Datenfernübertragung über ein öffentliches Netzwerk abläuft zeigt mir, dass du diesbezüglich keine Ahnung hast
Danke für die Sorge, aber über meine Ahnung brauchst du dir keine Sorgen machen, das hat die Prüfungskomission zum Studienabschluss schon für dich übernommen. Daher kann ich dir auch folgendes eröffnen: Ein Knotenpukt des Netzwerks ist in jedem Haushalt, also weit außerhalb der von euch physisch überwachbaren grenzen. D.h. selbst wenn ihr zu jedem Haus ein eigenes Kable zur Datenübertragung ziehen würdet, hat ein Angreifer alle Zeit der Welt sich in das Netz einzuklinken. Dem ist aber noch nicht genug, ihr stellt auch gleich noch Hard- und Software zur Verfügung (den Smartmeter) die jegliche physischen und logischen Netzwerkinterfaces beinhaltet, die ebenfalls weit weit außerhalb eures Einflussbereiches rumsteht. Auf gut deutsch, das Netzwerk ist öffentlich und das einzige was euch schützt ist Software, deren Zugangsdaten schön brav in jedem Haushalt herum hängen.

Robiwan hat geschrieben:(selbiges bei dem Punkt Mitschreiben der Gesetze - als ob wir uns so was selber aussuchen würden. Wir können maximal Stellungnahmen in Rahmen von Konsultationsverfahren einbringen. Aber wenn sich der Gesetzgeber etwas einbildet dann kommt es so)
Den Part hat gewo schon für mich übernommen, danke dafür.

Robiwan hat geschrieben:Natürlich werde ich nicht verraten welches Verfahren zur Anwendung kommt
Kryptographie 1. Semester: Verschleierung ist keine Verschlüsselung. Nur eine öffentliche bekannte (und natürlich ungebrochene) Verschlüsselung ist eine sichere Verschlüsselung. Des weiteren hat auch hier gewo bereits einen wichtigen Punkt genannt.

Robiwan hat geschrieben:(die Backup-Strategie wird auch nicht verraten. Nur eines: es gibt nicht wie im Film einen USB-Port wo man die ganze DB absaugen kann)
Die Daten werden regelmäßig zu euch Übertragen, genauso werden sie dem Kunden zur Verfügung gestellt, damit er sich sein Viertelstunden-Profil anschauen kann, daher sind sie in einem (oder sogar mehreren) Netzwerk(-en). Da macht sich doch kein Angreifer die Mühe mit irgend welchen USB Sticks, sondern klinkt sich einfach in die Netzwerke ein. Und dass die öffentlich zugänglich sind, wurde oben ja schon hinreichend behandelt.

Robiwan hat geschrieben:Die Abschaltfunktion wurde vom Gesetzgeber so gewünscht. Stromabschaltungen wegen Nichtzahlen machen wirklich nicht die Masse aus. Es sind die Auszüge von Kunden (und Einzüge). Übernimmt niemand den Anschluss, muss ein Monteur die Anlage vom Netz trennen (bzw. ans Netz bringen. Aufwandspauschale 15€, das ist bei weitem nicht kostendeckend. Aber mehr darf nicht verlangt werden.
Ich glaube kaum, dass irgend welchen Politikern überhaupt einfällt, dass man sowas in so ein Gerät integrieren kann. Daher würde ich eher mal vermuten, dass denen jemand was ins Ohr geflüstert hat. Aber das ist reine Spekulation und soll daher nicht weiter behandelt werden.
Interessanter Punkt mit der Aufwandspauschale den ich nicht bedacht habe. Leider jedoch völlig unglaubwürdig.
1. Wenn sich die Politik wirklich für eure Kosten bei Monteure interessieren würde, wieso hat sie dann nicht die 15€ Obergrenze aufgehoben, sondern ins Wespennest der Fernabschaltung gesetzt?
2. In jedem Gerät steckt ein Schütz, wahrscheinlich für 63A ausgelegt. Ich habe gerade mal schnell beim Großhändler geschaut, die Teile kosten selbst bei Abnahme von tausenden immer noch um die 50€. Sind wir mal großzügig und rechnen mit 30€ pro Gerät * 3,8 Mio Haushalte sind irgend was um 114 Mio. €. D.h. selbst wenn ihr einem Meister dafür 200€ gebt und damit weit weit über dem üblichen Stundensatz seid, können damit über eine halbe Millionen Haushalte bedient werden. Wie realistisch das jetzt ist überlass ich jedem selbst, denn selbst wenn es ein Haus leersteht muss es frostfrei gehalten werden, also muss die Heizung laufen, daher wieder Strom.

Robiwan hat geschrieben:Mit kritischen Fragen/Anmerkungen, welche durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, hat das nichts mehr zu tun.
Du konntest die meisten Bedenken bisher weder widerlegen (sondern musstest einige bestätigen) oder bist einfach gar nicht drauf eingegangen. Welche der Fragen hat also keine Daseinsberechtigung?

Zu den Kollegen der FH Münster: Respekt den Jungs und Mädels, ist aber trotzdem mit Vorsicht zu genießen. So bald keine Daten zur Korrelationsanalyse zur Verfügung stehen (weil kein lineares Programm, oder Zappen, oder ) oder einfach verschiedene Datensätze überlagert werden (also mehr als ein Fernseher, oder ein PC wo die Grafikleistung nur einen Bruchteil der Gesamtleistung ausmacht, oder neben dem Fernseher spielt der Bub noch am PC) versagt das recht schnell. Einpersonenhaushalte sind aber sicherlich vulnerabel.

Nachtrag: Robiwan war schneller und hat zu meinem letzten Absatz eigentlich schon alles gesagt, danke dafür.

Nachtrag die 2.: Ich habe keine Ahnung welche Ausbildung du hast, Robiwan, und von welcher Abteilung du in der Projektgruppe Sitzt. Wenn du mir jetzt also Sagst, dann der Hersteller euch versprochen hat, oder es im Lastenheft der Geräte steht, dass es ein nicht öffentliches Netzwerk ist, in dem die Daten übertragen werden, glaube ich dir das aufs Wort und gehe davon aus, dass Du persönlich nach bestem Wissen und Gewissen handelst. Mir geht es nur darum zu zeigen (was mit dem vorhergehenden hoffentlich gelungen ist), dass diese Aussagen schlichtweg Misst sind und viele weggeschaut haben. Denn Hinweise aus einschlägigen Quellen diesbezüglich gab es genug, aber selbst auf Hilfsangebote von seriöser Seite wurde schlichtweg nicht reagiert.

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von Bluefish » Mo 22. Mai 2017, 20:55

Bdave hat geschrieben:Kann mir jemand konkrete Beispiele nennen wo ich als Endverbraucher mit flexiblen Tarifen Geld sparen kann/soll?


Wenn es zeitabhängige Tarife gibt, wird es sich auszahlen in lokale Batteriespeicher zu investieren. Solche stationären Batterieschränke gibt es bereits von verschiedenen Herstellern (VW, Gebr. Kreisel, Tesla,..)

Das Netz kann dann zu Spitzenzeiten entlastet werden und man kreiert einen Sekundärmarkt für gebrauchte Fahrzeugbatterien der von Privaten finanziert wird die damit Stromkosten reduzieren.

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von hari » Mo 22. Mai 2017, 21:06

Paddy91 hat geschrieben: "Das Smart Home ist für mich eine Horrorvorstellung."
https://www.nzz.ch/feuilleton/die-kunst ... ld.1295140

Na ja wenn er glaubt dass eine Mobiltelefon-App und irgendeine RGB Leuchte plus Nest Thermostat etc. ein Smarthome darstellt, dann glaube ich ihm das sogar. Waere auch fuer mich eine Horrorvorstellung. Von richtigen Smart Homes mit anständigen Lösungen wie KNX hat der Schreiberling aber dann anscheinend keine Ahnung.

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von Hermann » Mo 22. Mai 2017, 22:05

Sowas ähnliches gabs ja schon vor vielen Jahren mal ! Spitzenstromzähler ! Aber nicht lange. In meiner Firma wurde vom damaligen Stromlieferanten sowas montiert. Kann sich von Euch jemand an diesen erinnern ?

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Re: intelligente stromzähler

Beitrag von kuni » Mo 22. Mai 2017, 22:34

Hermann hat geschrieben:Sowas ähnliches gabs ja schon vor vielen Jahren mal ! Spitzenstromzähler ! Aber nicht lange. In meiner Firma wurde vom damaligen Stromlieferanten sowas montiert. Kann sich von Euch jemand an diesen erinnern ?


Das hat jeder größere Gewerbebetrieb noch heute - nur in digitaler Form - und mit Datenfernübertragung ;-)

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