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von gunlove » Mi 16. Dez 2015, 23:36
@loksi67
Du hast in den Videos deshalb keinen Magazinwechsel gesehen, weil - und das habe ich erwähnt - es sich dabei um die bisherigen
absoluten Spitzenzeiten in der jeweiligen Wertungsklasse handelt. Außerdem sind die Videos bei Pistole Open und KK aufgenommen worden.
Die sind so etwas wie die "Formel Eins" bei der Silhouetten Challenge. Und zwar was das verwendete "Material" und die erzielten Zeiten angeht.
Und wenn ich schreibe, dass die Magazinkapazität bzw. die Anzahl der Magazinwechsel nicht das Kriterium ist, dann deshalb,
weil das Kriterium nach wie vor das Treffen der einzelnen Stahlsilhouetten ist.
Wer den Herrn im Video von 2011 kennt, der weiß dass er auch mit zwei Magazinwechsel ziemlich sicher unter den Top 3 gelandet wäre.
Es liegt also nicht an der Magazinkapazität, sondern in erster Linie an der Treffsicherheit des jeweiligen Schützen.
Was nützt dem Schützen eine Magazinkapazität von 18 oder mehr, wenn er nicht trifft????
Wir haben diesen Bewerb mittlerweile zwölf- oder dreizehnmal veranstaltet und dementsprechend oft habe ich selbst gesehen,
wie ein Teilnehmer drei 17er-Magazine leer geschossen hat und noch immer vier bis sechs Silhouetten gestanden sind.
Das war auch der Grund warum wir eine Maximalzeit von 180 Sekunden eingeführt haben.
Umgekehrt ist es schon vorgekommen, dass ein Schütze mit zwei 9er-Magazinen zwar das Magazin wechseln musste,
aber auf Grund der geringen Fehlschüsse von seinen zwei mal neun Patronen gerade mal dreizehn benötigt hat.
Weil er ein guter Präzisionsschütze war.
Bei dem Bewerb muss man die richtige Mischung finden, aus Treffsicherheit und Geschwindigkeit, weil nur schnell oder nur treffsicher alleine ist zu wenig.
Ich persönlich bin der Meinung, dass man es nicht vorhersagen kann, ob hier der "schnelle IPSC'ler" oder der "Lochstanzer" vorne ist.
Das gilt in erster Linie für Pistole Standard. Und in die Richtung ging mMn. die Fragestellung von McMonkey.
Bei Pistole Open oder KK, teilweise bei Revoler Open sieht die Sache etwas anders aus. Da spielt logischerweise auch "das Material" eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Da hat man z. B. mit einem 10er Magazin gegen einen Konkurrent mit einem 25er Mag eher schlechte Karten. Aber es steht jedem frei innerhalb der Vorgaben der jeweiligen
Wertungsklasse "aufzurüsten" und dadurch konkurrenzfähiger zu sein oder vielleicht sogar einen Vorteil zu haben.
Trotzdem nützt einem ein 100er Magazin gar nichts, wenn man nicht trifft.
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)