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von Greenhorn » Mi 3. Aug 2011, 13:45
tonto,
in der VL-Ära bzw. Perkussions-Ära stand in der USA "Pocket" für Caliber .31", "Navy" für Caliber .36", Army für Caliber .44".
Kurz nach dem Tod von Samuel Colt erschienen die beiden letzten Colt-Perkussionsrevolver auf dem Markt, der "Pocket-Navy" und der "Police".
Dazu ist es hilfreich zu wissen, dass Sam Colt sich fast ein Jahrzehnt lang bemüht hatte, eine leichtere Bauweise für einen .44"er Revolver zu finden, aber gescheitert ist. Gelungen ist ihm das erst, als er die fruchtlosen Versuche den Dragoon abzuspecken aufgegeben hat, und stattdessen den 1851Navy vergrößert hat. Der Colt 1860Army basiert auf dem Rahmen des 1851Navy, die Trommel ist gestuft (hinten ident mit dem Navy, vorne für .44"er Caliber, es ist ein .44er Lauf montiert, sowie ein etwas größerer Griff als beim Navy. Etwas bösartig könnte man sagen, die Waffe ist hinten ein Navy, vorne ein Army.
Womit man sich dann leicht ausrechnen kann, woher der 1862 Pocket-Navy seinen Namen hatte: Rahmen ist Pocket, - Trommel ist gestuft von hinten für Pocket, vorn für Navy Kaliber, und es ist ein .36"er Lauf montiert.
Völlig identisch beim Colt 1862 Police, allerdings hatte der "Pocket-Navy" die alte Laufkonstruktion des 1849 Pocket bzw. 1851 Navy mit achtkantigem Lauf, der "Police" jene von 1860Army bzw. 1861Navy mit rundem Lauf und robusterer Ladepresse.
Mit den für Metallpatronen gebauten Waffen entstand eine neue Welt, - zum einen wurde aus .44" nun .45", bzw. aus .36" wurde .38". Zum Anderen wurde praktisch jede Waffe in allen beim Kunden beliebten Kalibern gebaut, - somit war die alte Sprachregelung hinfällig.
besten Gruß
Werner
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Greenhorn am Do 4. Aug 2011, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn Schusswaffen die Ursache für Gewalt und Leid sind, muss die Menschheit vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gewesen sein.
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