Sind das alles Phantasiegeschöpfe oder gibts auch authentische Modelle?
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VL Colt Sheriff´s Model
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VL Colt Sheriff´s Model
Von den Colts tauchen immer wieder Replikas unter der Bezeichnung "Sheriff´s Model" oder einfach nur "Sheriff" auf, so wie dieser hier:

Sind das alles Phantasiegeschöpfe oder gibts auch authentische Modelle?
Sind das alles Phantasiegeschöpfe oder gibts auch authentische Modelle?
Wenn alle das täten was sie mich können, dann käme ich gar nicht mehr zum sitzen.
- Greenhorn
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Re: VL Colt Sheriff´s Model
Wenn das Kaliber .44" ist, sind das Phantasie-Geschöpfe.
Wenn das Kaliber .36" ist, könnte es ein 1862er "Pocket-Navy" sein, wobei rätselhaft bliebe, warum der Replika-Hersteller ihn dann nicht auch so bezeichnet.
Jedenfalls baute der "Pocket-Navy" (wie auch der Police) auf dem Rahmen des 1849er Pocket (Kaliber .31") auf, verwendete aber einen Navy (Kaliber .36") Lauf. Daher auch die gestufte Trommel. Beim "Pocket-Navy" wurde die alte Lauf-Form des 1851 Navy verwendet, beim "Police" die moderne des 1861 Navy.
Da die Revolver als Selbstverteidigungs-Waffen gedacht waren, wurden sie wie schon der 1849 Pocket in unterschiedlichen Lauflängen gebaut, wobei man kurze Läufe zwecks besseren verdeckten Tragens bevorzugte.
Für Kaliber .44" wurden keine Revolver mit der alten, 8kantigen Laufkonstruktion gebaut. Da gab es nur die Variante mit dem auf den Walker basierenden Dragoon Rahmen von 1848 - immer noch in 3 Variationen. Oder die neue Konstruktion des 1860 Army. Jeweils mit langem, militärischen Lauf. Die wurden mitunter abgesägt, aber das war Privatsache. Und sowohl Walker/Dragoon als auch 1860 Army hatten runde Läufe.
Ebenso ist beispielsweise jede sog. Südstaaten-Colt-Kopie mit gestufter Trommel ein Fantasieprodukt. Im Süden war man weder materialtechnisch noch verarbeitungstechnisch so weit, eine gestufte Trommel zu bauen. Dort haben alle Hersteller zusammen keine 10.000 Revolver zusammengebracht, wo im Norden von einem einzigen Modell nahezu 300.000 produziert wurden.
Korrekte Colt Replikas müssten auf der Trommel das "Postkutschen-Überfall" Motiv des 1849 Pocket zeigen. Das Motiv der Seeschlacht von Campeche ist für diesen Typ falsch. Korrekte Südstaaten-Modelle zeigen keinerlei Trommelgravur.
besten Gruß
Werner
Wenn das Kaliber .36" ist, könnte es ein 1862er "Pocket-Navy" sein, wobei rätselhaft bliebe, warum der Replika-Hersteller ihn dann nicht auch so bezeichnet.
Jedenfalls baute der "Pocket-Navy" (wie auch der Police) auf dem Rahmen des 1849er Pocket (Kaliber .31") auf, verwendete aber einen Navy (Kaliber .36") Lauf. Daher auch die gestufte Trommel. Beim "Pocket-Navy" wurde die alte Lauf-Form des 1851 Navy verwendet, beim "Police" die moderne des 1861 Navy.
Da die Revolver als Selbstverteidigungs-Waffen gedacht waren, wurden sie wie schon der 1849 Pocket in unterschiedlichen Lauflängen gebaut, wobei man kurze Läufe zwecks besseren verdeckten Tragens bevorzugte.
Für Kaliber .44" wurden keine Revolver mit der alten, 8kantigen Laufkonstruktion gebaut. Da gab es nur die Variante mit dem auf den Walker basierenden Dragoon Rahmen von 1848 - immer noch in 3 Variationen. Oder die neue Konstruktion des 1860 Army. Jeweils mit langem, militärischen Lauf. Die wurden mitunter abgesägt, aber das war Privatsache. Und sowohl Walker/Dragoon als auch 1860 Army hatten runde Läufe.
Ebenso ist beispielsweise jede sog. Südstaaten-Colt-Kopie mit gestufter Trommel ein Fantasieprodukt. Im Süden war man weder materialtechnisch noch verarbeitungstechnisch so weit, eine gestufte Trommel zu bauen. Dort haben alle Hersteller zusammen keine 10.000 Revolver zusammengebracht, wo im Norden von einem einzigen Modell nahezu 300.000 produziert wurden.
Korrekte Colt Replikas müssten auf der Trommel das "Postkutschen-Überfall" Motiv des 1849 Pocket zeigen. Das Motiv der Seeschlacht von Campeche ist für diesen Typ falsch. Korrekte Südstaaten-Modelle zeigen keinerlei Trommelgravur.
besten Gruß
Werner
Wenn Schusswaffen die Ursache für Gewalt und Leid sind, muss die Menschheit vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gewesen sein.
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- Counterstriker
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Re: VL Colt Sheriff´s Model
Sollten die Pocket- und Police-Modelle nicht 5-Schuß-Trommeln haben?
Alle mir bekannten s.g. "Sheriff´s Model" (.36 und .44er) haben 6er-Trommeln mit Seeschlacht-Motiv und Messingrahmen.
Ich frag mich auch wie man die laden sollte - die Hebelwirkung der Ladepresse ist viel zu klein, ohne Rohr als Verlängerung darüber bekommt keine Kugel rein.
Alle mir bekannten s.g. "Sheriff´s Model" (.36 und .44er) haben 6er-Trommeln mit Seeschlacht-Motiv und Messingrahmen.
Ich frag mich auch wie man die laden sollte - die Hebelwirkung der Ladepresse ist viel zu klein, ohne Rohr als Verlängerung darüber bekommt keine Kugel rein.
Wenn alle das täten was sie mich können, dann käme ich gar nicht mehr zum sitzen.
- Greenhorn
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Re: VL Colt Sheriff´s Model
Der Pocket hatte ursprünglich 5 schüssige Trommeln, wurde (in der 2. Hälfte der 1860er?) aber auch mit 6 Schüssiger Trommel gebaut.
Police wurde nur mit 5 schüssiger Trommel gebaut, vom Pocket Navy weiß ich es nicht.
Conversions - also Umbauten zu Hinterladern - hatten generell eine neue, 6 schüssige Trommel.
44er gab's wie gesagt nicht.
Die Ladepresse ist natürlich mikrig, keine Frage. An die "Wells Fargo" wurden die Waffen ohne Ladepresse geliefert, was bei dieser Lauflänge auch kein Nachteil war, das Ding konnte ohnehin nicht funktionieren.
besten Gruß
Werner
Police wurde nur mit 5 schüssiger Trommel gebaut, vom Pocket Navy weiß ich es nicht.
Conversions - also Umbauten zu Hinterladern - hatten generell eine neue, 6 schüssige Trommel.
44er gab's wie gesagt nicht.
Die Ladepresse ist natürlich mikrig, keine Frage. An die "Wells Fargo" wurden die Waffen ohne Ladepresse geliefert, was bei dieser Lauflänge auch kein Nachteil war, das Ding konnte ohnehin nicht funktionieren.
besten Gruß
Werner
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