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Mosin Nagant gefährlich?

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Re: Mosin Nagant gefährlich?

Beitrag von Maggo » Mo 11. Mär 2013, 18:45

Die Russen verarbeiteten auch einen sehr duktilen Stahl,der sich zwar verformt aber nicht wie eine Granate zersplittert wie es gern einmal bei einem Schweden passiert.


Das Wort Duktil wird in einer Giesserei verwendet für Sphäroguss da er sich im Gegensatz zum Grauguss
sich biegen lässt.

Also ist Duktil vieleicht etwas falsch,Richtig ist jedoch das die Russen im gegansatz zu den anderen Staaten einen recht leicht herzustellenden Stahl ohne groß und Schwer zu Besorgende Legierungselemente wie z.B Mangan oder Molybdaen abhängig zu sein.Dementsprechend sind die Verschlusswarzen rießig und in einer eigenen Form gestaltet.

Das hat mehrere vorteile:
Der Stahl hat keine hohe Altersermüdung wie Gehärtete Stähle.
Der Stahl ist Kerbschlagzäher was bei den Tiefen Russischen Temperaturen erwünscht war.
Der Stahl ist Billig und immer auch in Kriegszeiten leicht Verfügbar.

Ein Nachteil hat die Sache,ich muss die Teile dementsprechend groß Dimensionieren was vieleicht zu Gewichtsproblemen führen kann

Es gab aber Fälle wo Nagants zerborsten sind bzw. der Verschluss Warzenrisse gehabt haben, Ich kann mich erinnern das es einen Schwung voll Nagants gegeben hat wo die Verschlusswarzen aus irgendeinen Grund Nachgeschweißt wurden.

Das dürfte auf jedem Fall bei der Mege der Hergestellten Nagants im untersten Komma-Promillebereich solcher Fälle liegen
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Re: Mosin Nagant gefährlich?

Beitrag von Fangschuss » Mo 11. Mär 2013, 19:09

Maggo hat geschrieben:
Die Russen verarbeiteten auch einen sehr duktilen Stahl,der sich zwar verformt aber nicht wie eine Granate zersplittert wie es gern einmal bei einem Schweden passiert.


Das Wort Duktil wird in einer Giesserei verwendet für Sphäroguss da er sich im Gegensatz zum Grauguss
sich biegen lässt.

Also ist Duktil vieleicht etwas falsch,Richtig ist jedoch das die Russen im gegansatz zu den anderen Staaten einen recht leicht herzustellenden Stahl ohne groß und Schwer zu Besorgende Legierungselemente wie z.B Mangan oder Molybdaen abhängig zu sein.Dementsprechend sind die Verschlusswarzen rießig und in einer eigenen Form gestaltet.

Das hat mehrere vorteile:
Der Stahl hat keine hohe Altersermüdung wie Gehärtete Stähle.
Der Stahl ist Kerbschlagzäher was bei den Tiefen Russischen Temperaturen erwünscht war.
Der Stahl ist Billig und immer auch in Kriegszeiten leicht Verfügbar.

Ein Nachteil hat die Sache,ich muss die Teile dementsprechend groß Dimensionieren was vieleicht zu Gewichtsproblemen führen kann

Es gab aber Fälle wo Nagants zerborsten sind bzw. der Verschluss Warzenrisse gehabt haben, Ich kann mich erinnern das es einen Schwung voll Nagants gegeben hat wo die Verschlusswarzen aus irgendeinen Grund Nachgeschweißt wurden.

Das dürfte auf jedem Fall bei der Mege der Hergestellten Nagants im untersten Komma-Promillebereich solcher Fälle liegen



Ein duktiler Werkstoff neigt mehr dazu sich plastisch zu verformen. Das ist eine generelle Eigenschaft, die mit dem Atomgitter zusammenhängen kann. ist ein Stahl kubisch flächenzentriert (Austenit), dann hat dieser grundsätzlich duktile Eigenschaft. Ferrite sind kubisch raum zentriert und deshalb eher hart/spröde. Dazu kommt noch der Legierungsanteil, der Gitterversetzungen bewirkt.
Ich kann mir vorstellen, dass dieser Stahl duktiler ist und nicht besonders hart und spröde. Möglicherweise werden sich die Verschlusswarzen leichter abnützen (wie berichtet). Wenn das Material nun duktiler ist, dann "verbraucht" sich die Waffe schneller (Verformung, etc.), Sprengung wird man aber dann eher schwer erreichen.

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Re: Mosin Nagant gefährlich?

Beitrag von sandman » Mo 11. Mär 2013, 19:33

Maggo hat geschrieben:.........Es gab aber Fälle wo Nagants zerborsten sind bzw. der Verschluss Warzenrisse gehabt haben, Ich kann mich erinnern das es einen Schwung voll Nagants gegeben hat wo die Verschlusswarzen aus irgendeinen Grund Nachgeschweißt wurden.

Das dürfte auf jedem Fall bei der Mege der Hergestellten Nagants im untersten Komma-Promillebereich solcher Fälle liegen


Was ich mich erinnern kann, waren die alle aus dem Jahr 1943 (bin mir aber nicht ganz sicher), in dem wirklich alles und jede Qualität an die Front kam. Dass nur jeder zweite Soldat ein Gewehr aufgrund des Mangels bekam ist kein Gerücht, das war wirklich so und da kam es eben zu erheblichen Qualitätsmängeln.

Trotzdem gab es bei den MN weniger Probleme, als zB bei den M1903ern der Amerikaner (die übrigens den MN auch als M1916 einführten).

Grüße

Sandman
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Re: Mosin Nagant gefährlich?

Beitrag von Maggo » Mo 11. Mär 2013, 20:09

Fangschuss hat geschrieben:

Ein duktiler Werkstoff neigt mehr dazu sich plastisch zu verformen. Das ist eine generelle Eigenschaft, die mit dem Atomgitter zusammenhängen kann. ist ein Stahl kubisch flächenzentriert (Austenit), dann hat dieser grundsätzlich duktile Eigenschaft. Ferrite sind kubisch raum zentriert und deshalb eher hart/spröde. Dazu kommt noch der Legierungsanteil, der Gitterversetzungen bewirkt.
Ich kann mir vorstellen, dass dieser Stahl duktiler ist und nicht besonders hart und spröde. Möglicherweise werden sich die Verschlusswarzen leichter abnützen (wie berichtet). Wenn das Material nun duktiler ist, dann "verbraucht" sich die Waffe schneller (Verformung, etc.), Sprengung wird man aber dann eher schwer erreichen.


Ich glaube kaum das die Russen Austenitische Stähle verwendet haben,das war ein Metier der Deutschen und damals noch komplett unbekannt.Richtig ist das das Gefüge feinkörniger ist,das wars dann bis auf die Nichtrostenden Eigenschaften schon.

Außerdem lassen sich Austenitische Stähle nicht härten,nur Kaltverfestigen.
Abnützen tun sich keine Nagant Verschlüsse, genausowenig wie sich K98iger Verschlüsse Abnützen.
Natürlich sind Nagant Verschlüsse Gehärtet,nur mit einen größeren zäheren Kern und einer Verschleißfesten Randschicht wie nun üblich bei anderen Verschlüssen auch.

Zur Info:

Die Springfield 1903 hatten deshalb Probleme mit gebrochenen Systemen und Verschlüssen weil:

Schwefel und Phosphor im Stahl etwas zu hoch waren.
Die Systeme und Verschlüsse weil es damals keine Messmethoden gab und mit dem Auge und anhand der Glühfarben je nach Tageslicht in den Werkshallen sehr hohe Temperaturunterschiede gab und zu lange und mit zu hohen Temperaturen Aufgekohlt wurde und mit einer zu hohen Temperatur Abgeschreckt wurde.
Das Härteverfahren wurde geändert, S und P Gehalt verringert und mit weniger Temperatur Aufgekohlt und länger angelassen damit die Härte abnimmt und die Zähigkeit zunimmt.
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Re: AW: Mosin Nagant gefährlich?

Beitrag von sandman » Mo 11. Mär 2013, 21:37

.......und kurz darauf haben sie im Rock Island Arsenal auf Nickel Stahl umgestellt, wobri ab 07/19 nur noch dieser verwendet wurde.

Grüße

Sandman

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Re: Mosin Nagant gefährlich?

Beitrag von Meeri » Mo 11. Mär 2013, 22:14

Ich persönlich habe auch nicht dran geglaubt. Natürlich findet man im Netz sowas auch:
http://www.thefirearmblog.com/blog/2011/03/22/mosin-nagant-kaboom/

Ein paar schwere Verletzungen aus Amiland sind bekannt (zumindest im Netz)..ich denke aber die meisten sind auf unsachgemäße Handhabung zurückzuführen. Aus Österreich hätte ich sowas,wie gesagt, noch nie gehört. :at1:

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Re: Mosin Nagant gefährlich?

Beitrag von Maggo » Do 14. Mär 2013, 19:46

Anhand des Bruchbildes sieht man das es sich um einen Kerbschlagbruch handelt ausgehend von der Unterseite des Bildes.
Dort sieht man das der Bruch fein beginnend sich bis zur hälfte, der Jahre oder Jahrzehnte über weiternetwickelt hat bis das ganze System komplett auf einmal (Graue, frische Stellen) durchgebrochen ist.
Entweder wurde:
a.) bei der Fertigung auf Notwendige Radien an den Einstichecken vergessen oder
b.) Das System komplett überhärtet ist und somit auch Kerbschlagempfindlicher ist.
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