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pedersoli

Vom Vorderlader bis zum Cowboy Action Shooting - Hauptsache es kracht und raucht!
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pedersoli

Beitrag von Leonardo » Mo 14. Jun 2010, 22:48

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Re: pedersoli

Beitrag von Maggo » Di 15. Jun 2010, 08:18

Ein sehr schönes Video!

Schade das auch bei Pedersoli hie und da mal die Qualität etwas nachlässt.
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Re: pedersoli

Beitrag von Greenhorn » Di 15. Jun 2010, 09:17

Ganz pedantisch betrachtet gibt es keine echten Pedersoli Waffen. In der Gegend sind jede Menge freie Büchsenmacher tätig, die Komponenten herstellen. Die lokalen "Großhersteller" wie eben Pedersoli, Armisport oder Euroarms kaufen bei denen zu, und bauen aus den Komponenten ihre Büchsen auf. Zwar gibt es so etwas wie vertragliche Bindungen, aber wenn der "hochqualitative" Pedersoli-Lieferant 'mal überlastet ist, kauft Pedersoli beim Billigen ein. Und umgekehrt, ArmiSport kauft auch schon 'mal beim Teuren.

So kann es vorkommen, dass man bei Pedersoli einen Remington oder Rogers & Spencer aus der billigen ArmiSport Fertigung aber zum teuren Pedersoli Preis kriegt, - oder umgekehrt zum billigen ArmiSport Preis aber in der teuren Pedersoli Fertigung.

Generell mag ich die meisten der italienischen Zivilwaffen-Replikas nicht so besonders, weil historisch Phantasieprodukt, und auch die Qualität der Federn ist nicht unbedingt berauschend. US-Hersteller bieten oft eigens wirklich harte Federn zum Tausch für die italienischen Schlosse an.

Die militärischen Replikas sind interessanterweise meistens ok.

besten Gruß
Werner
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Re: pedersoli

Beitrag von Maggo » Di 15. Jun 2010, 19:03

Das Problem ist das es keine Vernünftigere Hersteller von Repliken in Europa gibt.
Und bei Italienischer Ware (Autos,Waffen,Motorräder) ist immer irgendwo der Wurm drinnen,
noch dazu sind sie meist sehr teuer und hat garantiert macken.

Aber das ist bei den Spaniern oftmals auch nicht besser,obwohl die schon ganz nett aufgeholt haben.
Amerikanische Repliken wird man kaum herbekommen............

Am betsen wären Custom Büchsen a´la Mohr oder Dedinski.Aber das muss man sich leisten können.
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Re: pedersoli

Beitrag von Greenhorn » Mi 16. Jun 2010, 21:08

Ich würde es anders definieren:
Es gibt in Europa kein (oder zu wenig) Interesse an originalgetreuen Replikas.
Die meisten Schützen bemerken es nicht einmal, wenn sie Fantasieprodukte kaufen. Billig muss es sein, funktionieren muss es. Mehr ansprüche werden nicht erhoben.
Wer bemerkt, dass die Pedersoli Frontier Komponenten in den Stilen dreier Jahrhunderte in sich vereint, aus zumindest vier verschiedenen Schulen die miteinander nie zu tun hatten. In USA ist das ein wenig anders, da haben VL-Schützen das Frontier-Kit gekauft, die Beschläge weggeschmissen und durch eigene ersetzt. Die sind auch nicht teurer, aber - oops - auf einmal sieht das gute Stück 'was gleich. Noch eine wirklich harte Stahlfeder ins Schloss (auch die kriegt man drüben), und auf einmal hat man ein feines Stück Steinschloss- oder Perkussionswaffe.

Vom historischen Standpunkt ist nichteinmal die Pedersoli Hawken wirklich gut nachgebaut. Wer einmal ein Hawken Original in der Hand hatte, kann nur den Kopf schütteln. Aber Preis- Leistungsmäßig ist sie ok, und es sind wenigstens keine groben Dummheiten passiert.

Von den Militärwaffen gibt es zu viele erhaltene Originale, und zu viele Reanactors die auf die Originaltreue ihrer Waffen achten. Vermutlich deshalb ist die Situation bei den Militärwaffen besser.

Warum es bei den Revolvern so viele Phantasiewaffen gibt, kann ich nicht sagen. Aber während die Repliken der 1970er auf hohem Niveau originalgetreu waren, findet man heute gut 50% freie Erfindungen bzw. ungenau umgesetzte Vorlagen. Da bin ich pingelig: Wenn das Original ein geschraubtes oder geschweisstes Korn hatte, dann will ich bei der Replika kein per Schwalbenschwanz montiertes. Und wenn der Hahn beim Original in der Halbrast oberhalb der Visierlinie lag, dann hat er bei der Replika ebenso geformt zu sein. Ganz besonders: Wenn es eine Laufkonstruktion nur für die Kaliber .31" und .36" gab, dann will ich keine .44"er mit dieser Laufform haben.

Aber ok, genug gejammert... ;)

besten Gruß
Werner
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Re: pedersoli

Beitrag von Maggo » Mi 16. Jun 2010, 21:23

Der Amerikanische Markt bietet ja viel,nur kommt da nach good old Europe nix her,das behalten sich die Amerikaner selber. ;-)
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Re: pedersoli

Beitrag von kemira » Mi 16. Jun 2010, 21:26

Fallen eigentlich Steinschloßbüchsen unter die ITAR?

(frag ja nur...)
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Re: pedersoli

Beitrag von Leonardo » Mi 16. Jun 2010, 21:30

Greenhorn"]Ich würde es anders definieren:
Es gibt in Europa kein (oder zu wenig) Interesse an originalgetreuen Replikas.


Ich denke das Interesse schon da wäre,aber wie zb. in Österreich die Plätze relativ beschränkt sind wird sicher auch Auswirkungen darauf haben.

Sollte die Stückzahlbegrenzung jetzt dann wirklich fallen, wird sicher etwas Bewegung in diesen Markt kommen.

Hoffen wir es mal.



Die meisten Schützen bemerken es nicht einmal, wenn sie Fantasieprodukte kaufen.


Auch ich gehöre zu dieser Gruppe.Leider. :whistle:



Billig muss es sein, funktionieren muss es. Mehr ansprüche werden nicht erhoben.


Wobei die meisten Schützen ja auch auf ihr Geld schauen müssen und es nicht so vorrätig ist wie viele es wollen.





Vom historischen Standpunkt ist nichteinmal die Pedersoli Hawken wirklich gut nachgebaut. Wer einmal ein Hawken Original in der Hand hatte, kann nur den Kopf schütteln. Aber Preis- Leistungsmäßig ist sie ok, und es sind wenigstens keine groben Dummheiten passiert.


Das wird den meisten auch reichen.Es wäre mal Interresant ob die Hersteller sich im klaren sind welche Schnitzer sie bei ihren Nachbauten fabrizieren? Ob diese gewollt sind oder nur aus mangelnden Wissen?



Aber ok, genug gejammert... ;)
Werner



Nix da,Bitte mach weiter,ist immer wieder eine Wohltat deinen Zeilen zu Folgen und zu sehen das es doch noch Spezialisten mit Wissen gibt!

Freu mich schon auf deine nächste Lektion! :clap:
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Re: pedersoli

Beitrag von Charles » Mi 16. Jun 2010, 21:37

Hallo Greenhorn,

Dir zuliebe werde ich beim Fotoshooting meiner (Replika) Revolver, sobald sie alle da sind, 2 Modelle nicht mit photographieren...es handelt sich um einen open top Navy im Kal.44 und einem Match Rogers&Spencer mit Schwalbenschwanzkorn... :? Der open top Revolver war einer meiner ersten Stücke und ich null Ahnung beim Kauf... :text-imnewhere:

Ach ja, zeige uns doch bitteschön Fotos von einigen Deiner schönen Schätze! :text-coolphotos:




kemira hat geschrieben:Fallen eigentlich Steinschloßbüchsen unter die ITAR?




Bei den Amis sind Vorderladerwaffen KEINE Waffen, also sie fallen nicht unter ITAR.


lg,

Charles

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Re: pedersoli

Beitrag von Greenhorn » Mi 16. Jun 2010, 21:41

Von Herstellerseite gibt es mehrere Gründe für die Phantasieprodukte:

Erstens: es handelt sich um Massenproduktion. Die Formen sind daher für maschinelle Fertigung optimiert. Möglichst alle Ecken sollten verschwinden, alles muss schön rund sein, damit ein Fräser eingesetzt werden kann, und nicht ein Büchsenmacher schon beim normalen Zusammenbau nacharbeiten MUSS.

Zweitens: Man will mit möglichst einem einzigen Teileset für alle Produkte auskommen. Wenn das nicht geht, dann wenigstens mit Teilen die man bereits proudiziert.

Drittens: Etwas wirklich Neues bringen kostet verdammt viel Geld, Prüfungen, Zulassungen, aber auch Kataloge, Beschreibungen, Arbeit mit der Fachpresse etc. Das alles, bevor ein einziges Stück verkauft wurde. Wenn der Markt dann so klein ist, dass man nur 1-2 Stück/Monat verkauft, wird man eher darauf verzichten, ein neues Modell zu bringen.

besten Gruß

Werner
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Re: pedersoli

Beitrag von Greenhorn » Mi 16. Jun 2010, 21:49

Charles: Die Replika des 1851 Navy in .44" ist logisch begründbar:

Vielen Schützen gefällt der 1851Navy besser als der 1860 Army, sie wollen aber einen .44" Revolver schießen, und keinen .36"er.

Also haben die Replika Hersteller Colts Gedanken in der umgekehrten Richtung nachvollzogen, und für den 1860 Army einen vergrösserten Lauf des 1851 Army gebaut. Das ist noch dazu ein "billiges" Projekt, weil bis zur Laufpartie sind die beiden Waffen identisch. Die Optik ist trotzdem weitgehend jene des 1851 Navy. Ganz besonders, weil ja bereits der 1860 Army auf dem Rahmen des 1851 Navy beruht, und lediglich die vordere Trommelhälfte sowie der Lauf auf .44" vergrössert wurde. Eben der geschwungene "Army" Lauf. Die Replika Hersteller vergrössern eben auch den eckigen 1851 Navy Lauf, bauen den auf einen 1860 Army und nennen das Ganze 1851 Navy-.44". Speziell auch, weil viele Schützen noch glauben, die Bezeichnung Navy käme von der Gravur auf der Trommel.

besten Gruß
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