DerDaniel hat geschrieben:brausi hat geschrieben:Möglicherweise gar nicht. Die Gen5 dürfte nur wegen der amerikanischen Behördengeschichte entstanden sein und weil man drüben wieder zur 9mm gefunden hat wird fraglich sein ob Glock da noch andere Kaliber anbieten wird. Zumal die Gen4 ja offenbar in erster Linie wegen oder für die nicht-9mm Kaliber gemacht wurde.
Ich würde eher vom Gegenteil ausgehen. Gerade die Neuerungen bei den Innereien sind primär Standzeitverlängerungen und Bauteilvereinfachungen (Spiralfedern statt Blattfedern etc.). Das wird auf lange Sicht Glock Geld sparen, daher gehe ich davon aus, dass sie entweder mit der Abnutzung der Spritzgussformen oder mit dem Verbauch von Lagerbeständen langsam umrüsten werden.
ich bin da eigentlich nicht deiner meinung
die spiralfedern zb beim verriegelungschieber sind WESENTLICH komplizierter im ein und ausbau
auch die im steuerblock
wo du frueher nur ein metallteil in eine kunststoffausnehmung gedrueckt und den schieber draufgesetzt hast musst du jetzt kompliziert auf beiden seiten der spiralfeder einfaedeln
ich wuesste auch ned warum eine spiralfeder billiger in der produktion waere als ein gebogenes metallplaettchen mit 2x12mm ... aber ok, da kenn ich mich ned so aus
meiner meinung sind das ploetzlich deutlich MEHR einzelteile in der glock (jeder einzelne teil kostet RICHTIG geld in warenwirtschaft, lager und lagerverwaltung) und die geringe anzahl der teile war bisher ein KERNELEMENT der glock philosophie
und vor allem sind es teile die NICHT gleichteile in 30 anderen modellen sind (maximaler gleichteilanteil war auch ein kernelement)
und zb der beidseitige verschlussfang ist WESENTLICH komplizierter in konstruktion und produktion (einfachheit, im sinne von Keep-It-Simple war ebenfalls ein kernelement)
die waffe laesst sich nun nicht mehr nur alleine mit dem universalwerkzeug auseinender und zusammenbauen (auch ein kernelement..)
und die waffenteile sind weitgehend NICHT abwaertskompatibel (war auch ein kernelement aber ok das kann man auch schon der gen4 vorwerfen)
beim sprung von gen3 auf gen4 wurden nur ganz wenige teile abgeaendert
trotzdem gabs einen fuer mich ueberhaupt ned nachvollziehbaren riesenaufschrei von wegen unzuverlaessig und funktioniert ned usw
bei der gen5 wurde nun aber quasi vom kompletten glock konzept das seit 40 jahren die leitlinie der entwicklung war abgegangen
man hat sich gebogen und gewendet um einen auftrag zu bekommen
genauso wie es die anderen hersteller in der vergangenheit vielfach getan haben und damit oft auf die schnau*e gefallen sind
der marktfuehrer macht die fehler der erfolglosen marktbegleiter nach... faszinierend .... wer haette das gedacht
man kann nur wirklich hoffen das dass gut geht
denn die marke lebt vor allem davon dass sie zwischenzeitlich das synonym fuer "funktioniert" und "zuverlaessig" und "professionell" ist
wenn man sich mit dem abgehen von dem bewaehrten konzept nun um den preis des gewinnens der FBI-ausschreibung einen rohrkrepierer einfaengt der das markenimage nachhaltig schaedigt dann ist das anfang vom ende einer grossen aera
nachtrag:
hab jetzt das erste mal die beiden modelle in ruhe zerlegt und mir im detail nebeneinander angesehen
mein eindruck laesst sich im wesentlich mit dem begriff "enttaeuschung" beschreiben
ich hoffe wirklich dass es daran liegt das ich metallurgisch weitgehend unbedarft bin
zwei dinge halte ich fuer interessant:
die gen5 ist an mehreren stellen konstruktionsbedingt wesentlich schwaecher als die gen4
wenn die gen4 wirklich so ueberdimensioniert war, warum hat man das nicht schon beim sprung von gen3 auf gen4 abgespeckt?
aenderungen sehe ich am verschluss durch den noetigen bewegungsweg fuer den zweiten verschlussfanghebel. es musste im bereich des auswurffensters die materialstaerke deutlich reduziert werden
da wurde rund 20% der dicke weggenommen, etwa im bereich der letzten beiden ziffern der seriennummer
ich sehe das nicht als vorteil
aenderungen am griffstueck sehe ich vor allem in der mitte beim block. die brueck des blocks ist kuerzer, das wird wohl egal sein, ausser dass das drehmoment staerker aufs plastik wirkt, aber zb das kunststoffteil welches den verriegelungsschieber nach vorne begrenzt, das ist von ca 2mm staerke bei der gen4 auf unter 1mm staerke bei der gen5 abgeschwaecht worden. macht mit ratlos ... faehrt da nicht jedesmal der verschluss drauf beim vorlaufen oder stuetzt sich der wo anders ab und es geht nur um den druck beim zerlegen der waffe?
auch unmittelbar davor, dort wo der buegel des abzugszuengels unten an den rahmen ansetzt... vorher volles kunststoffmaterial von innen gesehen, jetzt hinunterreduziert; einsparung von wahrscheinlich ca 10mm2 plaste ... hmmm...
weiters:
was ich auf die schnelle nicht nachpruefen kann da ich keine schublehre hier habe (ok, bin zu faul sie aus der werkstatt zu holen..): kimme und korn scheinen hoeher geworden zu sein? warum das?
ist es nicht die kornhoehe der slimline glocks sondern nun quasi eine dritte kornhoehe.
auch die kimmen sind neu, breite von den slimlines (der links und rechts sichtbare teil des schwalbenschwanzes macht das teil echt ned schoener, dreck kann sich da auch leicht sammeln, aber ok) und hoehe von den bisherigen modellen, evt sogar etwas hoeher
ob es da nicht evt probleme mit anschlagschaeften oder holstern geben kann?
ned falsch vestehen, das ding ist sicher fuers taegliche leben fuer behoerde und pürivat eines der robustesten, warum man sich aber (moeglicherweise) einen sicherheitspolster innerhalb der konstruktion hat nehmen lassen ... weiss ich ned ... die gen4 sieht fuer mich auf den ersten blick robuster aus
lange rede kurzer sinn
ich hoff das ding wurde fuer die FBI ausschreibung gebaut und sie lassen sich echt zeit damit andere glock modelle auf die neue basis umzustellen
zumindestens so lange bis sich rausstellet dass die oben erwaehnten bedenken durch halb-laien (das sind die schlimmsten) wie mich jeder grundlage entbehren ,,,