ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Neuigkeiten aus der Welt der Lang-, Kurz- und Blankwaffen
Antworten
Benutzeravatar
BigBen
gun nut
gun nut
Beiträge: 17534
Registriert: So 9. Mai 2010, 11:14
Wohnort: Wien

Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von BigBen » Mi 30. Nov 2016, 10:42

Es sind zwar nicht direkt Waffennews, aber ich habs trotzdem mal hier reingestellt:
Herr Matthias Hainich von Oberland Arms hat ein interessantes Dokument, basierend auf Daten und Informationen des deutschen Innenministeriums und des Bundeskriminalamts erstellt, in dem die Deliktrelevanz von legal besessenen Schusswaffen genau analysiert wird. Die Statistiken beziehen sich auf Deutschland, aber in Österreich wird es nicht wirklich anders ausschauen - obwohl wir in manchen Bereichen ein liberaleres Waffenrecht haben als unsere Nachbarn.

Die Conclusio ist, das legal besessene Schusswaffen keine statistisch signifikante Deliktrelevanz aufweisen und dementsprechend kein zusätzlicher Sicherheitsgewinn durch strengere Waffengesetze möglich ist. Das angestrebte Einschränken von Bürgerrechten wie dem Besitz von Waffen muss also andere Hintergründe haben.

Ich möchte euch dieses Dokument nicht vorenthalten und eine Weiterverbreitung ist ausdrücklich gestattet und gewünscht.

https://www.pulverdampf.com/download/Fakten_Missbrauch_von_legalen_Waffen_in_Deutschland.pdf
Zuletzt geändert von BigBen am Mi 30. Nov 2016, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf

Joschibald
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 56
Registriert: Fr 25. Jul 2014, 20:17

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von Joschibald » Di 6. Dez 2016, 10:38

Sehr interessant. Danke.
Sieht und hört man in den Medien leider nichts davon.
Darum gehören solche Daten und Fakten auch verbreitet!
Wir Waffenbesitzer haben das ohnehin schon gewusst.

MauserM03
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1093
Registriert: So 1. Aug 2010, 15:05
Wohnort: Industrie/4

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von MauserM03 » Di 6. Dez 2016, 13:20

+1

Auch wenn wahrscheinlich sehr ähnliche Ergebnisse rauskommen,wäre es gut auch eine Auswertung aus Österreich zu haben und das an Politiker und Medien zu kommunizieren, wäre Aufgabe unserer Interessenvertreter

Benutzeravatar
Sanity
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 417
Registriert: Mi 23. Nov 2016, 20:19

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von Sanity » Do 2. Feb 2017, 08:58

BigBen hat geschrieben:
Die Conclusio ist, das legal besessene Schusswaffen keine statistisch signifikante Deliktrelevanz aufweisen und dementsprechend kein zusätzlicher Sicherheitsgewinn durch strengere Waffengesetze möglich ist. Das angestrebte Einschränken von Bürgerrechten wie dem Besitz von Waffen muss also andere Hintergründe haben.


Statistische signifikante Deliktrelevanzen sind im genannten Sinne wirklich kaum vorhanden, man sollte sich eigentlich an dieser Evaluation orientieren.

Ich hab zu dem Thema viel recherchiert, und bin auf zusätzliche Hintergründe gestoßen, die vielleicht zu einer Erklärung beitragen können:

In der Wahrnehmung der Bevölkerung sind einzelne Taten mit entsprechend (auch medialer) Präsenz und abstoßender Wirkung gewichtiger - so zB. der Amoklauf von Winnenden. Ein einziger Amoklauf mit 16 Toten hinterlässt viel mehr im Bewußtsein der Bevölkerung, als eine unpersönliche statstische Darstellung, die (zu recht) sagt, daß das im Verhältnis zu anderen Vorfällen nicht relevant ist.
Trotzdem ist so ein Vorfall etwas das emotional ganz andere Spuren hinterlässt. Sowas geht rein, und das bleibt dort - selbst wenn die Statistik logisch richtig ist.

Ich vermute, damals, als Lassie gestorben ist, haben viel mehr Leute geweint, als zum Ausbruch des Golfkrieges.

Ich lege den Schluss nahe, daß eine derart manifestierte Angst vor (durch einzelne Ereignisse negativ konnotierte) Schusswaffen nicht logisch funktioniert, bzw. mit Rücksicht auf Statistiken jedenfalls überzogen ist.

Ich lege jedoch auch den Schluss nahe, daß dieser Angst mit logisch nachvollziehbaren Gesetzesbeschlüssen schwer beizukommen ist. Es ist schwierig, einer "hysterischen Masse", etwas logisch zu erklären.

Manchmal, wenn die Großmutter nicht schlafen kann, dann tut man ein Sackl Pfefferminztee anzünden, und damit die Wohnung ausräuchern, und plötzlich kann die Großmutter wieder gut schlafen.

Versteht ihr, was ich damit sagen will ?

Aber nochmal konkret zu Winnenden und der Unlogik:

Dieser Vorfall hatte nichts mit einem zu lockeren Waffengesetz zu tun, sondern damit, daß bereits bestehendes Waffengesetz nicht eingehalten wurde (ein Minderjähriger hatte sich die Legalwaffe des Vaters geschnappt, weil die nicht ordnungsgemäss verwahrt war). Eine Verschärfung des Waffengesetzes selbst hätte also die Tat nicht verhindert. Das trauernde Volk braucht aber Genugtuung, deshalb wird im Sinne des Schreis nach einer Verschärfung des Waffengesetzes ein Teesackerl angezündet.

Was jedoch in diesem Fall präventiv Sinn gemacht hätte, wäre, wenn der Vater sich an die entsprechenden Gun Control Gesetze gehalten hätte, und seine Knarre nicht im Schlafzimmer zugänglich aufbewahrt hätte. Ist für mich übrigens ein Zeichen dafür, daß manche Gun Control Gesetze (zB. bezüglich der Verwahrung) Sinn machen.

Weil es einfach sehr viele dumme Menschen gibt, die Gesetze brauchen, weil sie mögliche Konsequenzen nicht abschätzen können.

Kann sich jemand an den Vorfall erinnern, wo diese Frau mit ihrem Hund (ich glaub der Name des Hundes war "Lassie") im Regen spazieren war, und dann zuhause versucht hat, das Tier im Mikrowellenherd zu trocknen ?

Entsprechende Vorfälle sind zurückgegangen, seit man in die Gebrauchsanleitung reingeschrieben hat, daß das nicht gesund ist, wenn man lebende Tiere in die Mikrowelle hineintut.
Alles wird gut.

Benutzeravatar
cas81
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3670
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 17:44
Wohnort: Wien

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von cas81 » Do 2. Feb 2017, 09:51

Sanity hat geschrieben:Was jedoch in diesem Fall präventiv Sinn gemacht hätte, wäre, wenn der Vater sich an die entsprechenden Gun Control Gesetze gehalten hätte, und seine Knarre nicht im Schlafzimmer zugänglich aufbewahrt hätte. Ist für mich übrigens ein Zeichen dafür, daß manche Gun Control Gesetze (zB. bezüglich der Verwahrung) Sinn machen.

Damit suggerierst du aber, dass die Tat nicht begangen worden wäre, wenn der Vater das Gesetz eingehalten hätte. Die Motivation eine solche Greueltat zu begehen ensteht aber nicht daraus, dass jemand zufällig über eine Schusswaffe stolpert, a la dem Film Blue Steel. Ein einigermassen geistig gesunder Mensch, bzw nicht total verrohtes Subjekt, kann über ein Waffenarsenal mit Vollautomaten und Panzerabwehrrakten stolpern und wird NICHT in böser Absicht etwas damit anrichten. Nicht das Vorhandsein einer Waffe führt zur Tat, sondern die vorangehende Motivation führt überhaupt zur Aufnahme einer Waffe zum Tötungs- oder/und Nötigungszweck. Wenn der Burli Amok laufen will, dann macht er das auch irgendwie. Der Waffenfund an sich kann aber maximal Einfluss auf den Zeitpunkt haben.

Sanity hat geschrieben:Weil es einfach sehr viele dumme Menschen gibt, die Gesetze brauchen, weil sie mögliche Konsequenzen nicht abschätzen können.
...
Entsprechende Vorfälle sind zurückgegangen, seit man in die Gebrauchsanleitung reingeschrieben hat, daß das nicht gesund ist, wenn man lebende Tiere in die Mikrowelle hineintut.

Alternativ wäre es auch möglich, den Leuten das selbstständige Denken nicht in allen alltäglichen Belangen per Gesetz abzunehmen, sondern sie dahingehend zu animieren und motivieren, wieder eigenständige Überlegungen anzustellen. Aber dann würde so manche Korruption und sinnfreie zeit-, mühe und energieverschwendende Tätigkeit nicht mehr dermassen florieren können :whistle:
Aber denkst du wirklich, dass die Aufschrift auf den Kaffebechern to go " Vorsicht, heiss! Verbrühungsgefahr" etwas in Richtung Unfallvermeidung bewirkt? Dass gewisse Grenzen aufgezeigt werden und Gesetze, mit daraus entspringenden weiterführenden Ausformulierungen, somit nicht immer vermeidbar sind, ist wohl jedem klar. Aber man muss auch mal wissen, wann man aufzuhören hat. Die Vorschrift zur Verwahrung hat schon seinen Sinn, da gebe ich dir recht. Vor unberechtigtem Zugriff geschützt, oder am direkt am Mann, alles gut. Aber wenn es mit getrennter Verwahrung usw weitergeht, dann ist das Fass bereits übergelaufen. Dummheit lässt sich nur in ganz seltenen Fällen mit Gesetzen ausgleichen. Sieht man zB auch am Strassenverkehr. Einzelfälle wird es immer geben. Diese vergebens per Gesetz unterbinden zu wollen, indem man die allermeisten Bürger gängelt, kann nicht der richtige Weg sein. Denn für diejenigen, die wirklich brunzdumm sind, oder wahrlich böse Absichten verfolgen, stellt kein Gesetz der Welt eine Schranke dar. Die Bösen richten Böses an, und die Dummen lesen wohl kaum eine Gebrauchsanweisung für die Mikrowelle. Die "bessern" sich bestenfalls deshalb, weils durch die Medien geht.
GTRRU - Gumbear Tactical Rapid Response Unit
Beiträge zu rechtlichen Themen entsprechen meiner persönlichen Einschätzung und sind nicht als Rechtsberatung, verbindlicher Ratschlag, oder sachkundige Auskunft zu betrachten.

Benutzeravatar
hmg382
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1577
Registriert: Di 1. Dez 2015, 08:10
Wohnort: Tirol

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von hmg382 » Do 2. Feb 2017, 10:59

@sanity: Interessanter Standpunkt. Dein Vergleiche mit Oma/Minztee und Lassie/Mikrowelle hinken aber etwas.

Die Amis schreiben das Zeug faktisch nur aus einem einzigen Grund drauf: Haftungsausschluss. Jeder logisch denkende Mensch sollte wissen, dass ein Kaffee, so er denn frisch eingeschenkt wird, heiß sein kann. Jeder hat sich mal die "Fresse verbrannt", weil der Tee/Kaffee zu heiß und man selbst zu gierig war. Das tun die Amis auch weiterhin, nur können Sie McD nicht mehr auf Millionen Schadensersatz verklagen. Detto mit Lassie.

Bei den betreffenden Firmen ist das nicht als Präventionsmaßnahme geschehen, damit das zukünftig nicht mehr passiert, sonder einzig aus der Motivation heraus, dass sie sich in Zukunft schadlos halten.
DVC & #IamTheGunLobby

"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." - Benjamin Franklin

CZ Shadow 2, CZ P-09

Benutzeravatar
Sanity
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 417
Registriert: Mi 23. Nov 2016, 20:19

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von Sanity » Do 2. Feb 2017, 12:36

cas81 hat geschrieben:
Sanity hat geschrieben:Was jedoch in diesem Fall präventiv Sinn gemacht hätte, wäre, wenn der Vater sich an die entsprechenden Gun Control Gesetze gehalten hätte, und seine Knarre nicht im Schlafzimmer zugänglich aufbewahrt hätte. Ist für mich übrigens ein Zeichen dafür, daß manche Gun Control Gesetze (zB. bezüglich der Verwahrung) Sinn machen.

Damit suggerierst du aber, dass die Tat nicht begangen worden wäre, wenn der Vater das Gesetz eingehalten hätte. Die Motivation eine solche Greueltat zu begehen ensteht aber nicht daraus, dass jemand zufällig über eine Schusswaffe stolpert, a la dem Film Blue Steel.


Das ist keine Suggestion, sondern ein Fakt. Wenn die Waffe weggesperrt gewesen wäre, dann hätte der Bub nichts zum Schiessen gehabt, und hätte diese Tat nicht begehen können. Die Waffe wegzusperren, wäre zwar Symptombekämpfung gewesen, und keine Ursachenbekämpfung. Trotzdem hätte das zumindest akut den Amoklauf verhindert.

Was den Rest betrifft, geb ich dir vollkommen recht. Ich denke auch, daß es wichtiger ist, die Ursachen zu beseitigen, und nicht nur die Symptome in den Griff zu kriegen.


Folgende Fakten zu dem Vorfall (passend zum Thema Ursachenbekämpfung):

1. der Bub hatte psychische Probleme (hatte Wochen zuvor einen verzweifelten Brief geschrieben und war auch in entsprechender Behandlung)

Trotzdem kann man nicht feststellen, ob er die Tat an einem anderen Tag begangen hätte, wenn die Waffe weggesperrt gewesen wäre.
Es kann sein, dass er an dem Tag einfach einen psychischen Overkill hatte. Schien in der Schule gemobbt gewesen zu sein, hat sich vorher ein paar Sadomasopornos, wo Frauen gequält wurden reingezogen (und fast alle seiner Amokopfer waren Frauen), und hat leider als Draufgabe auch noch ausgiebig "Far Cry" gezockt, und wenns einem eh schon nicht gut geht in der Birne, sollte man vielleicht lieber spazieren gehen, anstatt sich so Zeug reinzuziehen (Computerspielen find ich ur leiwand. Gibt aber auch leider viele die das unreflektiert betreiben, und es ist manchmal kaum zu glauben, wie enthemmt manche Kids agieren, wenn sie sich im Internet hinter einem Pseudonym verstecken und auf einem unmoderierten Server spielen können. Aber das können wir mal in einem anderen Thread diskutieren)

2. Der Bub wusste, wie man mit einer Waffe umgeht. Er hat die Tat mit einer 9mm Beretta Halbautomatikpistole begangen, und damit 16 Leute getötet, und insgesamt 112 Schuss abgefeuert. Das macht die Antwort auf die Affekthandlungsfrage natürlich auch nicht leichter.
Weiters ist das interessant im Sinne der Diskussion rund um den Magazine Ban.
Der Vorfall würde - nachdem der Täter ja seine Magazine wechselte und auch nachlud - gegen einen Magazine Ban sprechen.
Abgesehen davon sind Amokläufe hier zu selten, und laufen individuell zu verschieden ab, um daraus statistisch sinnvolle Schlüsse, die für einen entsprechenden Mag Ban sprechen, ziehen zu können.
Zumindest gilt das für Europa, weil in den USA schauen die Statistiken ganz anders aus. Dort ist es durchaus üblich - vor allem bei Gang Wars - dass entsprechende Bluttaten mit High Cap Mags begangen werden. Magazine mit geringerer Kapazität richten dort (und das ist statistisch belegbar, ich müsst die Zahlen aber raussuchen, habs irgendwo hier mal eh schon gepostet) - weitaus weniger Schaden an.
Wobei ich wiederum vermute, daß bei Gangschiessereien die verwendeten Instrumente eher nicht legal erworben wurden. Womit sich auch die Frage nach dem Ban wieder relativiert.

Obwohl ich jedoch auch ein Argument gefunden habe, das eindeutig für einen Magazin Ban sprechen würde, aber ich hab heute keine Zeit, den Advokatus Diaboli zu spielen. Falls jemand das Argument hören und ein bisserl fetzen will, gerne nächstes mal, ich muss nur vorher meine Buchhaltung machen, dann hab ich Kopf frei :)

(obwohl ich diese ganze Mag Diskussion sowieso nicht mehr für wirklich sinnvoll halte. Weil erstens kann man sich high cap Mags mit ein bisschen handwerklichem Geschick selber zusammenbiegen, und zweitens: Mag Control Gesetze sind nicht einfach so exekutierbar. Ausser man erwischt jemanden inflagranti. Und das macht aber dann doch wenig Sinn, einen Amokläufer inflagranti beim Benutzen seiner Magazine zu erwischen. Also eigentlich eher irrelevant das ganze. Vielleicht machts noch am ehesten Sinn, wenn die Exekutive etwas ahnt, und dann im Rahmen einer Durchsuchung Magazine findet. Dann hätte man zumindest was konkretes in der Hand und könnte über potentielle Amokläufer ein Waffenverbot verhängen, wodurch ein Amoklauf zwar nicht zu verhindern ist aber zumindest erschwert wird.)
Alles wird gut.

Benutzeravatar
Sanity
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 417
Registriert: Mi 23. Nov 2016, 20:19

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von Sanity » Do 2. Feb 2017, 12:51

hmg382 hat geschrieben:
Bei den betreffenden Firmen ist das nicht als Präventionsmaßnahme geschehen, damit das zukünftig nicht mehr passiert, sonder einzig aus der Motivation heraus, dass sie sich in Zukunft schadlos halten.


Ja, mit dem Mikrowellendings hast Du recht, die wurden verklagt nachdem die Frau den Pudel hineingestopft hat (sofern das Gerücht überhaupt wahr ist).

Ich glaube trotzdem daran, daß es Menschen gibt (auch in der Politik), die Dinge nicht wegen dem Geld tun. Die zB. gute Produkte entwickeln, weil sie eine Leidenschaft für ihr Handwerk haben, oder Ideen umsetzen weil sie denken daß das eine Bereicherung für die Menschheit sein könnte.
Ich glaub immer noch daran, dass man den Sicherungshebel eingebaut hat, um die Waffe sicherer zu machen. Und nicht, um nicht verklagt zu werden.
Wär schlimm und tragisch und traurig wenns nicht manchmal so wär.

Ich weiss dass die Welt viel Oasch ist, und die Menschen oft schlecht, aber ich bleibe trotz tragischem Realismus Optimist :)
Alles wird gut.

Benutzeravatar
Sanity
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 417
Registriert: Mi 23. Nov 2016, 20:19

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von Sanity » Do 2. Feb 2017, 12:52

(jetzt muss ich mich wieder zusammenreissen, sonst krieg ich wieder ärger wegen zuviel Output hier, aber war eh brav die letzten Wochen)
Alles wird gut.

Benutzeravatar
cas81
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 3670
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 17:44
Wohnort: Wien

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von cas81 » Do 2. Feb 2017, 13:31

Sanity hat geschrieben:
cas81 hat geschrieben:
Sanity hat geschrieben:Was jedoch in diesem Fall präventiv Sinn gemacht hätte, wäre, wenn der Vater sich an die entsprechenden Gun Control Gesetze gehalten hätte, und seine Knarre nicht im Schlafzimmer zugänglich aufbewahrt hätte. Ist für mich übrigens ein Zeichen dafür, daß manche Gun Control Gesetze (zB. bezüglich der Verwahrung) Sinn machen.

Damit suggerierst du aber, dass die Tat nicht begangen worden wäre, wenn der Vater das Gesetz eingehalten hätte. Die Motivation eine solche Greueltat zu begehen ensteht aber nicht daraus, dass jemand zufällig über eine Schusswaffe stolpert, a la dem Film Blue Steel.


Das ist keine Suggestion, sondern ein Fakt. Wenn die Waffe weggesperrt gewesen wäre, dann hätte der Bub nichts zum Schiessen gehabt, und hätte diese Tat nicht begehen können. Die Waffe wegzusperren, wäre zwar Symptombekämpfung gewesen, und keine Ursachenbekämpfung. Trotzdem hätte das zumindest akut den Amoklauf verhindert.

Du widersprichst dir selbst. Es ist eben KEIN Fakt, denn die Tat wäre nur AKUT verhindert worden. Aber auch nur dann, wenn er keine Machete mitnimmt, oder gar die Axt neben dem Feuerlöscher, sich nach Internetbauanleitung keinen Sprengsatz bastelt, oder eine Knarre von sonst wo herbekommt.

Sanity hat geschrieben:Trotzdem kann man nicht feststellen, ob er die Tat an einem anderen Tag begangen hätte, wenn die Waffe weggesperrt gewesen wäre.

Der Scheisser hatte schon länger Tötungsfantasien, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat. Natürlich kann man nicht feststellen, was wäre wenn. War aber so. Die Schuld auf die Waffe zu schieben, ist natürlich einfach, aber sehr kurz gedacht.

Sanity hat geschrieben:... weil in den USA schauen die Statistiken ganz anders aus. Dort ist es durchaus üblich - vor allem bei Gang Wars - dass entsprechende Bluttaten mit High Cap Mags begangen werden. Magazine mit geringerer Kapazität richten dort (und das ist statistisch belegbar, ich müsst die Zahlen aber raussuchen, habs irgendwo hier mal eh schon gepostet) - weitaus weniger Schaden an.

Ja warum wohl?! ->
Sanity hat geschrieben:Wobei ich wiederum vermute, daß bei Gangschiessereien die verwendeten Instrumente eher nicht legal erworben wurden.
Das "relativiert" den Nutzen einen Magbans nicht, das ist der Beweis, dass es nichts bringt, denn Verbrecher, welche nicht mal die Grundrechte achten, scheren sich nicht um ein popeliges WaffG. Egal wo auf der Welt. Bitte, wenn du schon so sorgfältig recherchierst, dann deine Meinung hier wiederholt kundtust, warum achtest du dann nicht auf die wirklich ganz wenigen Fragen, die schlussendlich den Sinn und Unsinn aufzeigen -> Legal oder nicht? Liesse sich das durch ein Verbot ändern? Und das kannst du dann auf die meisten Vorschriften ummünzen, siehe Strassenverkehr, den allergrössten Teil aller Gewaltdelikte ohne Schusswaffen, Tierquälerei, Politik, usw. Richtlinien steuern, aber Verbote öffnen Türen für alle, die drauf pfeiffen, während sie Andere nur gängeln. Das Verbot "Du sollst nicht Töten" wird ja in manchen Fällen auch nicht so ernst genommen.

Sanity hat geschrieben:Obwohl ich jedoch auch ein Argument gefunden habe, das eindeutig für einen Magazin Ban sprechen würde, aber ich hab heute keine Zeit, den Advokatus Diaboli zu spielen. Falls jemand das Argument hören und ein bisserl fetzen will, gerne nächstes mal, ich muss nur vorher meine Buchhaltung machen, dann hab ich Kopf frei :)

Dann heb dir das bitte für später auf. Du wärst nämlich der allererste Mensch, der einen PRAXISRELEVANTEN Nutzen daraus ableiten könnte, welcher IM VERHÄLTNIS zur Gängelei stehen würde, die nur der nächste Schritt zur Entwaffnung = Schwächung des ordentlichen Bürgers mit daraus resultierender Stärkung eines jeden Täters, ist.

Sanity hat geschrieben:Vielleicht machts noch am ehesten Sinn, wenn die Exekutive etwas ahnt, und dann im Rahmen einer Durchsuchung Magazine findet. Dann hätte man zumindest was konkretes in der Hand und könnte über potentielle Amokläufer ein Waffenverbot verhängen, wodurch ein Amoklauf zwar nicht zu verhindern ist aber zumindest erschwert wird

Ich fang bald zum Weinen an. Aber nicht, weil du anderer Meinung bist, sondern weil wirklich jedes Argument, welches schon mehrfach hervorgebracht wurde, ja sogar selbst einige Fakten, einfach nicht ankommen und immer derselbe Grundtenor herauskommt: "Ihr LWB müsst in euren Rechten beschränkt werden, weil irgendwo, irgendwer etwas Böses tut". Der Magban und ein Waffenverbot wird nichts verhindern, im allerbesten Fall lediglich aufschieben. Auch nur dann, wenn denn solche Taten abseits sehr vereinzelter Fälle mit legal besessenen Waffen begangen werden würden. Dann nimm doch bitte jedem Hobbyheimwerker seinen Hammer weg, denn es werden mehr Menschen erschlagen als erschossen. Und jedem mal grundsätzlich das Auto, weil irgendwo, irgendwer ohne Führerschein mit einem gestohlenen Fahrzeug Amok fährt. Und der letzte Vergleich (der leider nicht von mir stammt), beschreibt diese ganze Waffendebatte haargenau. Keine andere Logik steckt dahinter. Zusätzlich noch die o.g. Schwächung des Einzelnen GESETZESTREUEN Menschen. Solche Sachen lassen sich abseits rein physiologischer Unstimmigkeiten nur durch das soziale Umfeld beeinflussen. DA muss angesetzt werden. Aber das geht halt nicht so einfach (falls heutzutage überhaupt noch, denn da müsste sich sehr Vieles grundlegend ändern), also erzählt man den Menschen, dass die Waffen schuld sind. Denn dagegen kann man ja etwas tun. Obs was nützt, interessiert gar nicht. Ich sag nur "gib dem Affen Zucker". Woraus ergibt sich dein Sicherheitsgewinn, wenn ich schwächer oder gar nicht bewaffnet bin? Ist das überhaupt nötig? Oder sind andere LWB gefährlicher als ich? Bzw, vor wem hast du denn wirklich die Hosen voll? Ich sag´s dir: Vor denselben Leuten, vor denen auch 99,9% der anderen Menschen die Hosen voll haben. Und wir LWB sind ebenso wie dein grüner Freundeskreis ganz normale Menschen (und damit du´s nicht falsch verstehst, ich selbst hab grün- rote Bekannte, Freunde, Familie und ich bin selbst nicht blau, das Totschlagargument darf somit gar nicht erst aufkommen). Also hör(t) bitte endlich damit auf, eine Lösung für ein Problem finden zu wollen, welches in Wahrheit gar nicht existiert.
GTRRU - Gumbear Tactical Rapid Response Unit
Beiträge zu rechtlichen Themen entsprechen meiner persönlichen Einschätzung und sind nicht als Rechtsberatung, verbindlicher Ratschlag, oder sachkundige Auskunft zu betrachten.

DerDaniel
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4507
Registriert: Mo 12. Dez 2011, 19:09

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von DerDaniel » Do 2. Feb 2017, 16:47

Die Untersuchung zu den HiCap Magd hätte ich gerne. Wäre nett wenn du sie mir per PN schicken könntest.

Und eine Anmerkung als Mod: schreib bitte EINEN Beitrag und nicht X hintereinander.

Benutzeravatar
Sanity
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 417
Registriert: Mi 23. Nov 2016, 20:19

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von Sanity » Do 2. Feb 2017, 20:17

@Daniel, sorry, ja. Ich werd das nächste Mal wieder editen, anstatt 3 Posts in Serie zu schreiben.

Zu den Untersuchungen in den USA,
da hab ich zwei Studien.

von "Mayors Against Illegal Guns":

https://everytownresearch.org/documents ... otings.pdf

und "mother jones" (bitte nicht schrecken, das ist nicht unbedingt die waffenfreundlichste Website)

http://www.motherjones.com/politics/201 ... -feinstein

Ergebnis:

62 untersuchte Amokläufe in einer Zeitspanne von 20 Jahren. Davon 50% mit large Cap Mags durchgeführt. Trefferrate mit entsprechenden Magazinen: um 135% höher, sowie um 57% mehr Tote.

Als weiteres Argument für einen Mag Ban wird oft verwendet, daß während Amokläufen, der Killer während des Magazinwechsels gestoppt werden konnte (muss ich aber jetzt die Quelle wieder raussuchen, zumindest von einem Vorfall während eines Anschlags auf eine US Senatorin weiss ichs).

Das wären quasi die Mag Ban Hauptargumente in den USA.

Und die sind recht fundiert, aber ich hab eingangs einige gute und durchaus legitime und vernünftige Gegenargumente weiter oben geposted. Und wir sind nicht in den USA. (ich hab auch Studien gefunden, die belegen, daß dieselben Gesetze auf verschiedene Staaten/Kulturen angewandt nicht dieselben Ergebnisse bringen).

Und kleine interessante Anekdote am Rande noch:

Der erste Vorschlag eines larg Cap Bans an den US congress kam von William B. Ruger himself. Ganz schön paradox auf den ersten Blick. Aber hatte wohl wirtschaftliche Gründe (vermutlich auch die Konkurrenz zu ua. Glock, welche Waffen und Magazine mit größerer Kapazität auf den Markt brachten).

Hier der Brief, den er an die Kongressabgeordneten verschickte:

"The best way to address the firepower concern is therefore not to try to outlaw or license many millions of older and perfectly legitimate firearms (which would be a licensing effort of staggering proportions) but to prohibit the possession of high capacity magazines. By a simple, complete and unequivocal ban on large capacity magazines, all the difficulty of defining 'assault rifle' and 'semi-automatic rifles' is eliminated. The large capacity magazine itself, separate or attached to the firearm, becomes the prohibited item. A single amendment to Federal firearms laws could effectively implement these objectives."

Spannend, oder ?
Alles wird gut.

Benutzeravatar
Exitus
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 1143
Registriert: Mi 29. Apr 2015, 08:22
Wohnort: St. Veit/Glan

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von Exitus » Do 2. Feb 2017, 22:20

woolf hat geschrieben:
Sanity hat geschrieben:62 untersuchte Amokläufe in einer Zeitspanne von 20 Jahren. Davon 50% mit large Cap Mags durchgeführt. Trefferrate mit entsprechenden Magazinen: um 135% höher, sowie um 57% mehr Tote.

Ich hab zwei Fragen an dich Sanity:

Hast du schon einmal mit einer echten Waffe geschossen?
Wenn ja, sind solche Aussagen für dich kein Grund diese "Studien" und die Sinnhaftigkeit der Ergebnisse einmal kritisch zu hinterfragen?


Also wenn ich ein 42er Magazin an mein AUG anstecke, treffe ich mindestens 200% bessere.
Du nicht woolf?
:roll:

DerDaniel
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 4507
Registriert: Mo 12. Dez 2011, 19:09

Re: Fakten zum Thema Schusswaffen in Deutschland

Beitrag von DerDaniel » Fr 3. Feb 2017, 01:08

Jungs, lest halt erst mal den original Text bevor ihr euch über eine schlechte Übersetzung aufregt.

Zu den Artikeln: Es gab eine um 135% höhere Opferrate. Leider sagt das aber genau garnichts aus, da ersten nur "likely" als wahrscheinlich high-cap-mags genutzt wurden (vom Waffentyp wurde auf verwendete Mags geschlossen), zweitens kann es auch einfach damit zusammen hängen, dass der Täter länger agieren konnte, eine größere Opfergruppe vorgefunden hat, oder sonst was. Da wird Korrelation missbraucht um eine Kausation vorzutäuschen. D.h. Statistiken vollkommen unnütz.
Die Mother Jones Daten sprechen sogar dafür, dass "Assault weapons" besonders selten für Amokläufe verwendet werden, also sollte man die doch eher deregulieren nach deren Logik...

Nachtrag: @Sanity tu dir und uns den gefallen und lern solche Statistiken gescheit zu interpretieren bevor du es im Rahmen von Argumentationen nutzt. Aktuell nähert sich deine Glaubwürdigkeit 0 (unabhängig ob du pro oder contra LWB argumentierst), weil du einfach irgendwelche Sachen nachplapperst ohne wirklich zu verstehen was drin steht.

Antworten