Ich krame mal dieses alte Thema wieder hoch um eine Antwort zu geben:
Ich erlag dem Haben-Wollen-Gefühl und habe sie mir gekauft. In 16 Zoll und .223.
Ich hatte vorher eine Diamondback DB15.
Dienstlich bilde ich SIG MCX und jetzt HK 437 aus.
Daher bilde ich mir ein, ein wenig mitreden zu können
Meine DB15 hat mich fast nie im Stich gelassen (es sei denn, ich habe sie länger nicht gereinigt, das mochte sie nicht).
Vom Schussverhalten, Präzision und Rückstoß gefällt sie mir besser als die MCX; deren einziger Vorteil ist der klappbare Schaft; wenn man es denn braucht.
Damit habe ich auch schon alles zur MCX gesagt
Wir haben sie dienstlich eingeführt und schmeißen sie nach nun etwa 5 Jahren wieder raus; und das hat bei meinem Verein schon was zu sagen, wenn die Waffen Jahrzente vor Ablauf der geplanten Laufzeit ersetzt werden.
Die HK? Wäre mein absoluter Favorit, wenn man sie denn kaufen und vor allem sich leisten könnte.
Ist aber nicht ganz vergleichbar mit den zuvor genannten, unsere ist .300 blk.
Komme ich nun zur Tinck:
Die Verarbeitung ist absolut hochwertig; keine scharfen Kanten, keine blöden Ecken, saubere Oberflächen, alles passt, nichts klappert übermäßig.
Der Schaft ist okay, aber leider auch nicht mehr; ja, er ist klappbar, ja, er ist höhen- und längenverstellbar. In der Höhe für mein Empfinden zu wenig, die Länge ist okay. Aber er ist schon ziemlich, nun ja, der HK Schaft wirkt deutlich hochwertiger. Der der Tinck eher wie von einer Softair, er wirkt irgendwie nicht ganz so stabil. Da wird es irgendwann einen neuen geben.
Und dann sind da die Zerlegebolzen; diese sind zwar fest mit der Waffe verbunden, ein Verlieren so nciht möglich. Aber sie schließen komplett bündig mit dem Gehäuse ab; sind mit meinen Wurstfingern schlechter zu bedienen als die der DB der der HK; die ein wenig herausstehen bzw. sich auf der anderen Seite leichter greifen lassen.
Der Rest ist klasse. Der Abzug ist halt ein AR Abzug, den werde ich aber auch nicht verändern. So entspricht er in etwa meinem dienstlichen.
Die gesamte Bedienung setzt einem AR-Nutzer zu keiner Zeit Fragezeichen; alles ist einfach und logisch, sehr ähnlich der AR; aber irgendwie immer einen tincken besser. (Achtung, Wortspiel)
Ich bin von dem seitlichen Ladehebel begeistert; ich arbeite tatsächlich lieber mit Ladehebel als mit Verschlußfang; also zum Beispiel beim Nachladen... Das ist bei der Standard AR mit dem hinten liegenden Ladehebel bzw. Spannschieber deutlich umständlicher als mit dem seitlichen.
Der der HK ist da sogar noch eine Spur besser; da ist er ähnlich dem G3 angeklappt und vor allem sehr robust ausgeführt; der der Tinck wirkt etwas filigran; wird aber sicher auch ordentlich was aushalten... Hoffe ich.
Was ich geändert habe, ich habe die Mündungsbremse gleich gegen einen Mündungsfeuerdämpfer getauscht, damit ich sie sportlich nutzen darf. Das ist auch der Grund, warum ich die 16 Zoll Version genommen habe; Horner hat / hatte auch eine kurze Version sportlich zugelassen. Aber eben unr genau so, wie sie von Horner geliefert wird; inklusive Bremse. Aufgrund der Bremse ist sie beim BDMP in einigen Disziplinen nicht zugelassen, tauscht man nun die Bremse gegen einen MFD ist die sportliche Zulassung hinfort...
Da ich bisher erst so um die 200 Schuss durch habe, kann ich nichts zur Haltbarkeit, Langzeitpräzision, Langzeitzuverlässigkeit oder ähnliches sagen.
Aber: Sie schießt sich nochmal rückstoßärmer als eine AR15 oder die MCX; die Haenel eines Freundes tritt im Vergleich zur TINCK geradezu. Der viel gepriesene Unterschied zwischen dem Hybrid-System der Tinck und dem DI bzw. Short Stroke ist tatsächlich deutlich spürbar. Selbst bei sehr schnellen Schlussfolgen kann man unangespannt im Ziel bleiben ohne einen großen Hochschlag ausgleichen zu müssen.
Und, die Verschmauchung des Schützen und des Verschlusses scheint mit dem Hybrid-System tatsächlich massiv abgenommen zu haben; als Schütze gibt es gar nichts mehr; auch hier ist z.B. die Haenel wesentlich "dreckiger".
Zur Präzision, naja, ich bin noch in der Einschiessphase.
Mit der 4x Optik die ich zuerst drauf hatte (war so eine ganz billige von dem großen Versandhändler mit A) war das Trefferbild schon richtig gut; ich habe aktuell das Falke LE mit 3x Magnifier montiert und angeschossen; das wird wohl meine neue Kombi sein. Heute abend geht es wieder auf den Stand, dann werde ich mal sehen, was ich auf die Zehnerring hinbekomme.
Bisher habe ich das Gefühl, dass sie in der Präzision der DB15 und auch der MCX deutlich überlegen ist. Die Savage eines Freundes darf man nicht zählen; die hält nicht einmal einen Bierdeckel auf 50 Meter.
Ich werde weiter berichten und schließe mit einem ersten Fazit:
Ich bin happy, bereue den Kauf keine Sekunde und bin total begeistert von der Waffe.
Um es mit den Worten von Kalle Grabowski zu sagen: "Ist die geil..."
Aktuell überlege ich, ob ich mir noch die 9mm Version kaufe...