Overbore hat geschrieben:@ALL
längerer Text
Nimm das bitte nicht persönlich, zu Deinem Text kamen in mir aber wieder Gedanken hoch, die ich schon länger mit mir herum trage.
Dein Post steht für mich exemplarisch für die Bestätigung aller Bedenken jener, die Feuerwaffen in Privatbesitz kritisch gegenüber stehen. Ich kann das diesen Personen nicht verdenken. Zahlreiche Waffenbesitzer haben eine regelrechte Paranoia entwickelt, irgendwer könnte auch nur darüber nachdenken, den Zugang zu Waffen reglementieren, geben sich nach außen hin so, dass man sie eigentlich nur als schrullig, seltsam, irgendwie anders wahrnehmen kann.
Ich lese in Waffenforen immer wieder Einträge, in denen man zwischen den Zeilen lesen kann, dass für die Autoren außer ihren Waffen sonst nicht viel im Leben wichtig zu sein scheint. Bei manchen würde ich mir wünschen, sie würden so liebevoll von ihrer Frau oder den Kindern sprechen. Hallo, wir sprechen hier von Metall (und Plastik). Gar nicht so wenigen scheint ihre Feuerwaffe ein Ersatz für etwas zu sein, was sonst im Leben fehlt.
Mediale Veröffentlichungen, die manchmal sogar objektiv sind, werden manchmal schon zwanghaft so gelesen, als ob sie einen verfolgen würden. Es wird die Nadel im Heuhaufen, das Haar in der Suppe regelrecht gesucht. Man sieht sich immer also Opfer der bösen Welt da draußen, die offenbar nichts anderes zu tun hat, als Waffen in Privatbesitz zu verbieten. Als ob das das einzig Wichtige wäre.
Ja, selbst eine Glock 19 ist ein mächtiges Instrument, das ein Gefühl von Macht verleiht, von Kontrolle. Ich sag es salopp: Auch meine Pistolen machen auf mich diesen Eindruck. Das Gefühl der Sicherheit, das sie mir geben, genieße ich. Außer hier, wo ich annährend anonym bleiben kann, rede ich nicht darüber. Das ist Privatsache, wie zum Beispiel die Sexualität.
Wir Waffenbesitzer sollten uns aber schon auch selbst dazu zwingen, die Sache ein wenig nüchterner zu sehen. Nur weil es Menschen gibt, die Waffen nicht mögen, sind diese nicht automatisch dumm oder weniger wert. Diese Meinungen sind genauso zu respektieren. Sind sie manchmal auch unbegründet, kann man sie ja ignorieren. Auch Kritiker dürfen ihre Meinungen äußern. Aber allein schon die Praxis jemandem eine Krankheit zu diagnostizieren (Hoplophobie), die es gar nicht gibt, ist jenseitig. Das geschieht in vielen Postings hier, insbesondere aber im Forum einer gewissen sogenannten Interessensvertretung.
Ich persönlich hielte es für klüger, leiser zu treten. Es sind stehts Ideologien der Extreme, sich sich dadurch definieren, sich selbst stets in der Opferrolle zu sehen. Wir Waffenbesitzer haben das nicht nötig. Viele von uns stehen in der Mitte der Gesellschaft, tragen die Waffe im Aktenkoffer oder haben diese im Nachtkästchen zur Sicherheit geladen liegen. Nur weil das andere nicht gut finden, muss man nicht immer gleich ein Faß aufmachen.
GlG, TF