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Das Ende der freien Griffstücke

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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rider650
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von rider650 » Mi 5. Jun 2024, 10:21

Promo hat geschrieben:
Mo 3. Jun 2024, 14:55
...
Edit, Addendum: mit dem heutigen Stand der Technik ist nunmehr ein Griffstück ein komplizierteres Teil als Lauf und Schlitten. Daher kann ich persönlich nach all den Jahren auch nachvollziehen, wieso man in den USA den gegenteiligen Weg geht, und den "Receiver" respektive "Frame" als den waffenrechtlich relevanten Teil einstuft.
...
Ich glaube es ist ein Fehler, anzunehmen, dem US Waffenrecht würden irgendwelche Logik oder technische Fakten zugrunde liegen.

Jeder glaubt allgemein, 'short barreled rifles' wären in den US reguliert, weil sie besonders gefährlich weil leicht zu verstecken wären. Dabei ist der eigentliche Grund, dass damals in den 1930ern, als die entsprechende Gesetzgebung entstanden ist, auch eine Regulierung von Kurzwaffen angedacht war (die ja noch viel leichter zu verstecken sind, weil noch viel kleiner). Um die Grenze zwischen Kurz- und Langwaffen zu ziehen, wurde dann die Laufmindestlänge ins Gesetz übernommen. Danach wurde aber das Kurzwaffenverbot durch Lobbyarbeit wieder gekippt, der SBR-Paragraf aber nicht gestrichen - warum auch immer, vielleicht reine Unachtsamkeit. Das SBR-Verbot existiert also nicht aufgrund von Fakten und Logik, sondern wegen den verschlungenen Wegen von Gesetzgebung und Lobbyarbeit - ähnlich warum bei uns die B-Waffen im-und exportmäßig Kriegsmaterial sind, im Inland aber nicht. Das hat auch nichts mit Logik zu tun.

Dass die Amis die Griffstücke mit Seriennummern versehen hat höchstwahrscheinlich genau so willkürliche Gründe.

yoda
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von yoda » Do 6. Jun 2024, 19:33

Promo hat geschrieben:
Di 4. Jun 2024, 10:55
Sehe ich nicht ganz so. Grundsätzlich machen die heutigen Technologien jedwede Produktion einfacher, aber viel Spaß dabei daheim einen tiefgezogenen Receiver zu produzieren. Da ist der passende Verschluss und den Lauf (weil Laufrohling ist ja ohnehin frei) abdrehen viel einfacher.
Was soll ein tiefgezogener Receiver sein ? STG44 ? In dem Thread gehts um Glock Griffstücke und die kann man sehr einfach ausdrucken wenn man will.

Die guten Drucker sind mittlerweile so genau dass die Teile quasi dropin aus der Maschine kommen https://youtu.be/XZ0v5yzVI08?si=Wy_GczsenBhbE1Ck&t=33

Selbst AR15 Lower lassen sich mit ein paar konstruktiven Änderungen gut ausdrucken, AKM sind auch druckbar wenn man die Wandstärke nach außen hin massiv vergrößert, die Amis machen das seit Jahren.

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Promo
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von Promo » Fr 7. Jun 2024, 11:04

yoda hat geschrieben:
Do 6. Jun 2024, 19:33
Was soll ein tiefgezogener Receiver sein ? STG44 ? In dem Thread gehts um Glock Griffstücke und die kann man sehr einfach ausdrucken wenn man will.
"Gehäuse" iSd WaffG sind mehr als nur Glock Griffstücke ...
A fact is information minus emotion. An opinion is information plus experience. Ignorance is an opinion lacking information. And, stupidity is an opinion that ignores a fact.

yoda
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von yoda » Fr 7. Jun 2024, 11:14

Promo hat geschrieben:
Fr 7. Jun 2024, 11:04
yoda hat geschrieben:
Do 6. Jun 2024, 19:33
Was soll ein tiefgezogener Receiver sein ? STG44 ? In dem Thread gehts um Glock Griffstücke und die kann man sehr einfach ausdrucken wenn man will.
"Gehäuse" iSd WaffG sind mehr als nur Glock Griffstücke ...
Hat halt mit der ganzen Diskussion nichts zu tun, selbst mit deinem eigenen Beitrag, auf den ich Bezug genommen habe, hat es überhaupt nichts zu tun. Es ging immer nur im Griffstücke, insbesondere Glock Griffstücke, auf einmal soll es um tiefgezogene Receiver/Gehäuse gehen weil man Griffstücke anscheinend doch kinderleicht ausdrucken kann....

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rider650
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von rider650 » Fr 7. Jun 2024, 13:57

yoda hat geschrieben:
Fr 7. Jun 2024, 11:14
Hat halt mit der ganzen Diskussion nichts zu tun, selbst mit deinem eigenen Beitrag, auf den ich Bezug genommen habe, hat es überhaupt nichts zu tun. Es ging immer nur im Griffstücke, insbesondere Glock Griffstücke, auf einmal soll es um tiefgezogene Receiver/Gehäuse gehen weil man Griffstücke anscheinend doch kinderleicht ausdrucken kann....
Die werden wohl kaum ein Gesetz nur für Pistolengriffstücke machen.

Incite
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von Incite » Fr 7. Jun 2024, 15:46

yoda hat geschrieben:
Fr 7. Jun 2024, 11:14
Promo hat geschrieben:
Fr 7. Jun 2024, 11:04
yoda hat geschrieben:
Do 6. Jun 2024, 19:33
Was soll ein tiefgezogener Receiver sein ? STG44 ? In dem Thread gehts um Glock Griffstücke und die kann man sehr einfach ausdrucken wenn man will.
"Gehäuse" iSd WaffG sind mehr als nur Glock Griffstücke ...
Hat halt mit der ganzen Diskussion nichts zu tun, selbst mit deinem eigenen Beitrag, auf den ich Bezug genommen habe, hat es überhaupt nichts zu tun. Es ging immer nur im Griffstücke, insbesondere Glock Griffstücke, auf einmal soll es um tiefgezogene Receiver/Gehäuse gehen weil man Griffstücke anscheinend doch kinderleicht ausdrucken kann....
Aus dem ersten Post
sämtliche wesentliche Bestandteile von Schußwaffen, irrelevant ob sie bei der Schußabgabe gasdruckbelastet sind oder nicht, gelten
Die nehmen da wohl alles dann rein mMn
Alkohol, der Beginn und die Lösung aller Probleme! (Homer S.)

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tiberius
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von tiberius » Di 11. Jun 2024, 15:24

Hi,

es ist so, dass bei Polizeibehörden im In- und v.a. Ausland oft Griffstücke, Lower etc. aus Österreich auftauchen,
die dort a) genehmigungspflichtig wären oder b) gleich beim illegalen Waffenbau im Kriminalbereich Verwendung finden.
Man möchte diesen Teilenachschub abdrehen.
Dass der sich gesetzeskonform verhaltende Einheimische da nichts gewinnt steht leider auf einem andren Blatt.

mfg tiberius

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rider650
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von rider650 » Di 11. Jun 2024, 16:24

tiberius hat geschrieben:
Di 11. Jun 2024, 15:24
...
es ist so, dass bei Polizeibehörden im In- und v.a. Ausland oft Griffstücke, Lower etc. aus Österreich auftauchen,
die dort a) genehmigungspflichtig wären oder b) gleich beim illegalen Waffenbau im Kriminalbereich Verwendung finden.
Man möchte diesen Teilenachschub abdrehen.
Dass der sich gesetzeskonform verhaltende Einheimische da nichts gewinnt steht leider auf einem andren Blatt.
...
Man könnte sich auch über die Absatzzahlen daheim freuen. Der Ami fängt ja auch nicht an, seine Läufe zu reglementieren, nur weil die bei uns reglementiert sind. Aber ich kann mir gut vorstellen, das unseren Politikern die Meinung der ausländischen Politikerkollegen wesentlich wichtiger ist als die der eigenen Wähler, und sie deswegen versuchen, es denen recht zu machen.

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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von tiberius » Di 11. Jun 2024, 17:10

Hi,

jo eh. Is leider so.

Was mich aber viel mehr interessiert ist, wie die Behörden reagieren wenn die diversen Griffstücke und Lower registriert werden (ich nehme an eine Nachregistrierpflicht wird kommen), die nummerngleich zum Wechselsystem sind, also rechtlich als WS aufgetrennte "ganze" Waffe gekauft.
Oder wird das nicht mehr als Problem angesehen? Da gabs hier im Forum zuhauf Diskussionen, hab das nicht mehr so im Detail verfolgt.

mfg tiberius

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combatmiles
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von combatmiles » Di 11. Jun 2024, 17:21

zum Zeitpunkt des Erwerbes (und bis Dato) ist das legal..
suche günstige KK .22lr Repetierer... Westösterreich (SBG, angrenzendes OÖ und Tirol)

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-wolf-
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von -wolf- » Di 11. Jun 2024, 17:39

Ein Griffstück hat in Österreich noch nie eine Nummer gebraucht. Dass Hersteller diese trotzdem nummerieren ist dem internationalen Markt geschuldet (oder unternehmensinterner Nachverfolgbarkeit). Ergo können gleiche Nummern nicht relevant sein, da du auf ein Griffstück schreiben/stempeln/lasern kannst, was du willst. Wenn's dich stört, dann ergänze die Nummer am Griffstück halt durch ein Suffix, z.B. "G" wie bei den einzelnen Glock Griffstücken. Es geht ja nur darum, dass das Teil irgendwie von anderen zu unterscheiden ist. Gibt ja auch Waffen verschiedener Hersteller, die die gleichen Nummern haben.
"Wir kommen vom Himmel und bringen die Hölle... Glück Ab!"

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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von Joewood » Mi 12. Jun 2024, 07:40

Im Grunde spricht ja auch nichts dagegen, die Nummer rauszufräsen.

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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von Promo » Mi 12. Jun 2024, 09:15

-wolf- hat geschrieben:
Di 11. Jun 2024, 17:39
Ein Griffstück hat in Österreich noch nie eine Nummer gebraucht. Dass Hersteller diese trotzdem nummerieren ist dem internationalen Markt geschuldet (oder unternehmensinterner Nachverfolgbarkeit). Ergo können gleiche Nummern nicht relevant sein, da du auf ein Griffstück schreiben/stempeln/lasern kannst, was du willst. Wenn's dich stört, dann ergänze die Nummer am Griffstück halt durch ein Suffix, z.B. "G" wie bei den einzelnen Glock Griffstücken. Es geht ja nur darum, dass das Teil irgendwie von anderen zu unterscheiden ist. Gibt ja auch Waffen verschiedener Hersteller, die die gleichen Nummern haben.
Hast wohl noch nie was vom Schusswaffenkennzeichnungsgesetz gehört?
Wesentliche Bestandteile von Schusswaffen im Sinne dieses Bundesgesetzes sind Lauf, Trommel, Verschluss, Rahmen, Gehäuse oder andere diesen entsprechende wesentliche Bestandteile von Schusswaffen, soweit es sich um Einzelteile handelt. Wird ein wesentlicher Bestandteil von einer Schusswaffe getrennt, ist dieser vor einer allfälligen Weitergabe zu kennzeichnen.
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von titan » Mi 12. Jun 2024, 09:26

Es geht um - derzeit - nichtwesentliche Bestandteile von Waffen. Steht ja sogar im Gesetz.

Daher gilt:
Verschlusskopf, Rahmen, Lauf, Schlitten etc. nummerieren erforderlich -> ja
Schaft, Griffstück, Lower, Upper (leer), Abzugsgruppe etc. nummerieren erforderlich -> nein

Emil
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Re: Das Ende der freien Griffstücke

Beitrag von Emil » Mi 12. Jun 2024, 16:07

tiberius hat geschrieben:
Di 11. Jun 2024, 15:24
Hi,

es ist so, dass bei Polizeibehörden im In- und v.a. Ausland oft Griffstücke, Lower etc. aus Österreich auftauchen,
die dort a) genehmigungspflichtig wären oder b) gleich beim illegalen Waffenbau im Kriminalbereich Verwendung finden.
Man möchte diesen Teilenachschub abdrehen.
Dass der sich gesetzeskonform verhaltende Einheimische da nichts gewinnt steht leider auf einem andren Blatt.

mfg tiberius
Der sich gesetzeskonform verhaltende Einheimische wird mit dem "Verlust" der meldefreien Griffstücke vermutlich noch leben können, wenn der Gesetzgeber sie ihm nicht völlig unnötigerweise zusätzlich zum Melden auch noch in die doppelte Stückzahl des (freien) Zubehörs hineinrechnet.
Will man tatsächlich nur verhindern, dass die Griffstücke angeblich irgendwo auftauchen wo sie nicht auftauchen sollen, so reicht es völlig, sie zukünftig WBK und meldepflichtig (im ZWR registriert) zu machen, eine darüber hinausgehende zusätzliche Einrechnung in die Stückzahl des erlaubten Zubehörs bringt dann aber ganz offensichtlich keinen zusätzlichen Sicherheitsgewinn mehr und da darf man sich von Seiten der Politik dann mMn nicht wundern, wenn die Legalwaffenbesitzer dies als unnötige Gängelei gegen sich auffassen.

Deshalb mMn:
§ 23 Abs 3 Neu (Vorschlag):
Zusätzlich zu der in Abs. 1 festgesetzten Anzahl von Schusswaffen ist der Erwerb und Besitz der doppelten Anzahl an wesentlichen Bestandteilen von Schusswaffen der Kategorie B erlaubt, sofern es sich um wesentliche Teile handelt, die bei der Schussabgabe nicht gasdruckbelastet sind, so sind sie in die von der Behörde festgelegte Anzahl nicht einzurechnen.

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