Stingray hat geschrieben:Ich habe dann mit einem bekannten Psychologen gesprochen, der mir eröffnet hat, dass die Tests, welche durchgeführt wurden NICHT mehr ZEITGEMÄSS sind und kaum noch Verwendung finden. Hier vor allem ist der Farbentest fragwürdig...
Jedweder bei der Waffenpsychologischen zum Einsatz kommende Test ist völliger Blödsinn. Zumal die Tests mit Waffen nichts zu tun haben. So sucht z. B. der MMPI (der "Kreuzerltest") rein nach Auffälligkeiten vom Durchschnitt der Masse (Homosexualität - WTF hat das mit einer WBK zu tun??). Heißen tut das im Einzelfall rein nix. Der Stress-Fragebogen misst rein, ob man von der Anlage her Stress gut verdaut oder schnell unter Druck kommt. Ob man im Gegenzug Skills erworben hat, mit Stress umzugehen oder ein soziales Umfeld hat, das einem hilft, findet nicht Beachtung. Das ist so, als würde man Schulzeugnisse rein nach einem IQ-Test und nicht nach dem Ergebnis von Schularbeiten ausstellen. Im Zweifelsfall würde ich lieber einem Hendl mit intakter Familie und Freundeskreis als einem veinsamten Wolf mit Nerven wie Drahtseilen eine Waffe in die Hand drücken. Aber er hat ja immer so nett gegrüßt, wenn er zu seinem Bauernhof abgebogen ist ...
Die anderen Tests, Farbkleckse, brauch ich gar nicht erst kommentieren. Diese sind rechtlich nicht gedeckt, da im Erlass bestimmte (schriftliche) Tests vorgeschrieben sind. Andererseits heißt es dort aber auch, der Psychologe wäre in der Wahl seiner Mittel frei. Typischer Gesetzespfusch. Ein Freund von mir hat genau Psychotestdesign studiert und arbeitet jetzt als Testdesigner. Seiner Aussage nach gilt unter Fachleuten gerade der Waffentest als Negativbeispiel verfehlter Testung.
Wie der Verband aktuell schreibt, gibt es keinen Nachweis, dass der Psychotest irgendeine Bluttat verhindert hat. Der Fehler, den ich seit Jahren ankreide, ist dass man nicht schon von Anfang an gegen diesen diskriminierenden Mumpitz Sturm gelaufen ist. Jetzt hat man ihn und er wird anlassbezogen womöglich erweitert. Über laufende teure Test lässt sich der legale Waffebesitz elegant am Verordnungsweg abdrehen. Wer rennt schon alle 5 Jahre zum Vogerldoktor und blättert dort 200 Euro hin?