Steelman hat geschrieben: ↑Fr 3. Mai 2019, 20:04
cas81 hat geschrieben: ↑Fr 3. Mai 2019, 19:58
...... Aber lassen wir das, du weißt es sowieso besser.
Nö, wie kommst auf das? *kopfschüttel*
Da ich juristischer Laie bin, kann ich mir nicht vorstellen, das wir auf deinem Gebiet eine Meinungsverschiedenheit haben.
Auf dem Gebiet auf dem ich Fachmann u. du Laie bist kann´s auch nicht sein.
Also komm, spucks aus!
LG Steelman
Auweh... OffTopic, sorry:
Verlässlichkeit im konkreten Fall bedeutet, dass die Pflichten, die mit der Bewilligung erteilt werden, voraussichtlich eingehalten werden. Dafür ist natürlich eine Prognose nötig, liegt ja in der Natur der Sache. Jetzt gibt es ein paar punktuelle Tatbestände, bei deren Verwirklichung die Verlässlichkeit jedenfalls weg ist. Da es aber unzählige Situationen, Handlungen, Umstände gibt, reicht das natürlich weiter als bis zu diesen demonstrativ aufgezählten Tatbeständen.
Sinn und Zweck bspw der Verwahrung ist, dass Missbrauch durch Unbefugte möglichst ausgeschlossen wird und zwar in verhältnismäßigem Rahmen (wie bspw auch bei der gemeinsamen Verwahrung unter Eheleuten und Gleichgestellten -> Aufweichung der generellen Verwahrungsnormen). Das soll deshalb vermieden werden, weil Waffen gefährlich sind und darum nur Leute darauf Zugriff haben sollen, die den Umgang damit beherrschen -> Hausverstand. Der sagt doch nun auch, dass man das Zeug nicht rumkugeln lässt, wenn die Kinder darum herumtanzen. So und jetzt läutet es an der Tür. Dass da jetzt ein Wunderkind vor einem Polizisten steht und der Wundervater trotzdem alles im Griff hat, weiß der Polizist ja nicht. Dazu gesellt sich womöglich die übliche Portion Selbstüberschätzung. Da sagt der Hausverstand laut und deutlich "Nein!". Und weil der Hausverstand sowas sagt, wird das in ein Gesetz gegossen. Sinngemäß.
Beim Transport nicht anders: Führen sollst du nicht und was Führen ist, steht klar im a Gesetz. Wenn man jetzt Handlungen setzt, die sich faktisch schon stark in Richtung Führen bewegen, dann sagt der Hausverstand, dass das nicht ok ist ,wenn ich mit der Waffe in der Messengerbag und der Munition in der Seitentasche in der Innenstadt spazieren gehe und nachher noch ein Picknick veranstalte. Dazu muss man nicht tausend Möglichkeiten durchrechnen. Überschießende Regelungen (es ist ja nur ein Lauf, also ein Stück Metall, warum darf man das nicht führen) sind meist beschissen für uns, aber letztendlich dazu da, möglichst wenig Lücken zu schaffen, damit man eben nicht zigtausend Möglichkeiten extra detailliert und faktisch unübersichtlich in einen Text gießen muss, der schlussendlich dann doch wieder lückenhaft ist, weil niemand an absolut alles denken kann. Gleichzeitig aber wird hier aber auch manchmal sinnvoll reduziert (Eheleute, s. o.).
EDIT: Siehe Bauchtasche -> Sinn und Zweck: schnelle Zugriffs- und Einsatzbereitschaft. Irgendwo muss man halt eine Grenze ziehen und ich finde, das mit der Bauchtasche ist ziemlich offensichtlich, weil es dem Schutzzweck beginnt engegen zu stehen.
Letztendlich lässt sich die Vielzahl an Normen auf so etwas wie "Kinder haben keine Waffen anzugrabschen" zurückführen. Auch die 30er Zone in einer Seitengasse mit parkenden Autos links und rechts. Ebenfalls Vertragshaftung, Notwehr, Anscheinsvollmacht, Anscheinsbeweis, erhöhter Kündigungsschutz für Gewerkschaftsmitglieder, uvm. Deshalb wird auch selten das Recht selbst verdreht, sondern der Sachverhalt. Denn die Rechtsfolge ergibt sich daraus und die ist idR sogar wirklich gerecht. Leider blöd, wenn der Weg dorthin (eben über den Sachverhalt) verschandelt wird und am Ende eine Rechtsfolge eintritt, die gemessen am realen Sachverhalt ungerecht wird.
Es geht also um den Sinn und Zweck hinter einer Norm, bzw einer Gesamtheit am Normen, die sogar vor Gericht laufend zum Tragen kommen. Manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal besser, manchmal schlechter. Nur da brauchts halt mehr, als ein paar Buchstaben aneinanderreihen zu können, sonst könnte ja jedes Volksschulkind Jurist sein. Auch das sagt uns der Hausverstand.
Nur weil irgendwelche Leute punktuell irgend etwas auf blöde Weise regeln, resp Gründe vorschieben um den Fiskus oder/und sich selbst zu nähren, Gesetze und Verordnungen stümperhaft verfassen, lügen bis sich die Balken biegen und das Recht mehr oder minder sogar missbrauchen, vergewaltigen, verstümmeln, heißt das nicht, dass alles Bullshit ist. Im Großen und Ganzen funktioniert das schon ganz gut. Was manche Menschen punktuell daraus machen, ist der traurige Gegenpart. Und jetzt kommst du daher und schiebst so einen oberflächlichen Kommentar, der das Thema nicht weiterbringt und sachlich nicht durchdacht ist. Nicht als Frage, sondern als Feststellung. So komme ich auf das.