Sanity hat geschrieben:Lieber Ben, Du willst wohl gern mehr über mich erfahren![]()
Nun gut:
Ich bin fast 40 (inkl. Familie mit Kind) - und hab doch schon ein bisschen was durch im Leben. - Schreiben tu ich meistens so, wie die Situation es - meiner Meinung nach - erfordert (ich verdien sogar ua. meinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben).
Zu den anderen Dingen, ja, stimmt: Manchmal ist es natürlich nicht einfach, den Idealismus zu behalten.
In der Realität erlebe ich aber sehr oft Sachen, wo ich dann richtig froh darüber bin, ein gewisses Urvertrauen nicht aufgegeben zu haben, und die Realität zeigt mir auch, daß nicht hinter allem eine perfide Absicht oder eine Freimaurerei oder der KGB steckt.
Natürlich, auch ich bin mißtrauisch, aber nicht so schlimm arg, weil ich akzeptiert habe daß es Menschen gibt, die man manchmal eben ein bisschen auch erziehen muß oder zumindest zeigen, wo die persönlichen Grenzen sind, wenn die es vonselber nicht checken. Ich halte Menschen für durchaus fähig, die ihnen angeborene Tendenz, Arschlöcher zu sein, langsam zu verlernen.
Bezügl. meines Statements gegen die Tatktik aggressiv geäußerter Forderungen. Vielleicht habe ich mich schwer verständlich ausgedrückt.
Die Darlegung meiner Ansicht hat nichts mit Trollerei zu tun, sondern ganz einfach damit, daß mehrere Mitarbeiter rund um die Kommission sich darüber beschwert haben, daß Vertreter der Waffenbefürworter sich pressierend verhalten haben (und das steht so sinngemäß in mehreren Zeitungen). Das erzeugt nunmal kein gutes Bild in der Öffentlichkeit. Waffenbesitzer die einen auf Aggro machen, um dadurch eine Entschärfung der Waffengesetze zu erzielen ?![]()
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Es gibt sicher einige hier, die mit PR zu tun haben, oder es schaffen, den Blickwinkel derer einzunehmen, die sich durch Waffen bedroht fühlen. Und da sollte man erkennen können, daß man, grad wenn es um Waffen geht, durch zu aggressives Auftreten einen Imageschaden erleidet. Die Schimpferei über die EU (daß sich die Kommission nicht an ihre eigenen Regeln hält, etc.) find ich in diesem Sinne halt einfach nicht gut überlegt, das hat nicht wirklich Hand und Fuß, und auch die Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.
Auf der anderen Seite könnte diese Schimpferei durchaus als Korruptionsvorwurf gedeutet werden, oder zumindest entsprechend demokratiefeindlich (sofern man diese ernst nimmt, und man will doch ernst genommen werden hier, oder nicht?).
Auch wenns nur ein Image ist und nicht ganz der Wahrheit entspricht: "Demokratiefeindlicher Waffenbefürworter", das ist nunmal kein gutes Image.
Abgesehen davon (zurück zur Funktionsweise der EU): ja es stimmt ! Die Kommission wird nicht gewählt !
Frechheit, oder ?
Aber es kommt noch schlimmer: nicht nur die Kommission wird nicht gewählt, sondern die Exekutive des Staates Österreichs wird auch nicht gewählt ! ! !
Obwohl: ich selber find das nicht schlimm:
Die Exekutive der EU (Kommission) entspricht dem Beamtenapparat unseres Staates. Da hat ja bisher auch noch keiner geschimpft, daß die Beamten nicht direkt vom Volk gewählt werden (meistens wird geschimpft, daß Beamte faul sind, aber das ist wieder etwas anderes).
Die Beamten in Österreich (bitte nicht lachen) werden eingestellt, aufgrund ihrer Qualifikationen. Ganz klassisch, mit Lebenslauf und Bewerbungsgespräch. So funktioniert das. Ich find das nicht schlimm. Der Beamtenapparat (=Exekutive), da gehts um ganz normale Verwaltungsjobs.
So schlecht wie hier teilweise getan wird, ist der Entscheidungsfindungsprozess meiner Meinung nach nicht. Und der Trilog ist dazu da, daß die Kommission dann ein bissl unter die Arme greift, weil die anderen zwei Instanzen die entscheiden müßten (die Volksvertreter) es einfach nicht schaffen, zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen. Ein Trilog findet erst dann statt wenn die schon ewiglang durch diverse Diskussions und Abstimmungsprozesse gegangen sind. Der Trilog ist nicht, so wie gerne behauptet, ein Instrument das verwendet wird, um sich über die eigenen Gesetze hinwegzusetzen. Der Trilog wird eingesetzt weil die nicht weiterkommen mit ihrem Gesetzesbeschluss, und die Kommission unterstützend tätig wird.
Und wenn am Ende ENDLICH eine Entscheidung getroffen wurde, dann find ich es nicht ganz fair, nur weil nicht alles so entschieden wurde, wie man es selber gern gehabt hätte, auf eine "da ging es doch sicher nicht mit rechten Dingen zu" Ebene zu wechseln.
(Das kann ja nicht sein !!! Die haben echt anders entschieden als ich es will ??? Ich, der mächtige Häuptling Sanity ??? Obwohl ich eine Glock hab ??? Na warte, da mach ich doch gleichmal ein bisschen Druck in der EU... )
Vielleicht akzeptiert man einfach mal, daß es anscheinend wirklich Gründe gibt, daß auch ein großer Teil der Bevölkerung nicht will, daß sich Mitglieder der Gesellschaft übermäßig bewaffnen. Ja, es ist wirklich so. Es gibt viele Leute, die mögen keine Waffen, Waffen machen Lärm, durch Waffen sterben Menschen und viele sind sogar der Meinung, man sollte lieber ein Mittel gegen Hungersnöte entwickeln, anstatt das Geld in die Entwicklung von Waffen zu stecken.
(ich weiß wovon ich red, meine Eltern waren Pazifisten)
Wenn man erkannt hat, daß das so ist, dann kann man mal anfangen, Imagearbeit zu leisten, und probieren, einen Weg zu finden, um ein bisschen Akzeptanz für sein Hobby zu bekommen.
(meine Mutter weiß übrigens, daß ich schießen geh.
Und immerhin bin ich mit meinen Alten nach Zeltweg gefahren um gegen Draken zu demonstrieren, da war ich drei.)
Was ich damit sagen will: wenn so ein Vertrauen vorhanden und entsprechend verwurzelt ist, so daß irgendwie klar ist, daß Leute mit ihren Waffen keinen Blödsinn anstellen, dann ist auch die Chance höher, daß entsprechende Gesetze gelockert werden.
Ausserdem: wo Selbstverantwortung vorhanden ist und entsprechend demonstriert und auch von anderen anerkannt wird, braucht man eigentlich keine Gesetze auf anderer Ebene. Wenn etwas nicht damit droht, sich gesellschaftsschädigend bemerkbar zu machen, dann muß es auch nicht gesetzlich reguliert bzw. mit möglichen Sanktionen bedroht werden.
Und bezüglich Öffentlichkeit: Image ist in dem Fall viel.
Wenn ein Image gut ist, dann wird natürlich jede Breivikaktion einem diese Imagearbeit wieder zusammenhauen. Und grad am Beispiel dieses geistig Umnachteten sieht man ja, daß Image und Öffentlichkeitsarbeit wichtiger sind als das meiste andere.
Und das kann kann man sich mit einer einfachen Frage erklären die lautet:
Warum ist das AR15 so ungeliebt daß es verboten werden muß? Ist es denn um soviel gefährlicher, als andere legal erhätlichen Waffen ?
Nein, das ist nicht der Grund.
Der wahre Grund ist: die hat hat einen Imageschaden.
Man sollte sich eher die Frage stellen, was man tun kann, um diesen Imageschaden zu beheben, wenn man weiterhin mit solchen Spielzeugen rummachen will.
You really do like the sound of your own voice, don't you?