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von cas81 » Mi 18. Okt 2017, 17:25
Also weil der Hund möglicherweise einen zu dem Zeitpunkt fraglichen Schaden anrichten könnte muss er prophylaktisch getötet werden. Das so etwas einem nicht ganz herzlosen Menschen in einem gewissen Maß zuwiderläuft, ist hoffentlich nachvollziehbar. Auch wenn auf der anderen Seite in manchen Fällen Notwendigkeit besteht, ist klar.
Schlussendlich mischt sich der Mensch in etwas ein, dass er selbst chronisch zerstört und ausbeutet und versucht dies per Gesetz durch weitere Zerstörung wieder gut zu machen. In der Hoffnung diesmal zumindest per "Zufallstreffer" Leid für andere Lebewesen abwenden zu können. Und das dient dann obendrein bei manchen Jägern als Vorwand um auf etwas Lebendiges schiessen zu können, aka Umweltschutz. Auch wenn's tatsächlich manchmal nötig ist. So viel zur Ethik. Und da geht's bisher nur um die "normale, einfache" Jagd. Ist amS eine Zwickmühle für Jäger, Tierschützer, Tierfreunde und Moralapostel. Wenn der Bekannte des TO den Hund, der dabei ist die Hühner zu reissen, töten würde, dann wäre das ethisch legitim. Rechtlich aber nicht. Was mich zu dem Schluss führt, dass das Rechtsempfinden eines objektiv denkenden Menschen auch bei diesem Thema nichts mit der Rechtsordnung zu tun hat und auch die Tötungserlaubnis, bzw sogar Verpflichtung hierzu der Jäger die ganze Sache gewissermassen ad absurdum führt und genau diese Jäger ggf in eine innere Bedrängnis führt, sodass am Ende eigentlich niemand, dem ein Gewissen innewohnt, mit der Situation zufrieden sein kann. Ausser vielleicht das Reh, dass sich aber seiner Rettung nicht mal bewusst ist.
Warum ich mich so dran aufhänge ist einfach erklärt: Die zu beurteilenden Voraussetzungen (Herrchen eh in der Nähe) sind extrem schwammig, denn der hörgeschädigte Jäger kann sich im Dickicht des Waldes sehr schnell irren und Waldi ist umsonst getötet worden. Kommt ja schliesslich auch so vor.
Als Gesetzgeber würd ich da depressiv werden. Als Jäger auch. Als Unbeteiligter stellts mir die Haare bei solchen Normen auf. Und dem Waldi oder der Mieze zerfetzts das Herz. Das einzig Hilfreiche wäre, dass die Leute ihre "der will nur spielen"- Hunde entsprechend ausführen, was zunehmend schwieriger wird, weil die Stimme des Intellekts zunehmend verstummt. Da werd ich jetzt depressiv. Eine bescheidene Norm mMn und der Bekannte des TO darf seine Hühner opfern.
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