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Ar 15 System aus Einzelteilen zusammenbauen?

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Balistix
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Re: Ar 15 System aus Einzelteilen zusammenbauen?

Beitrag von Balistix » Fr 28. Feb 2020, 09:45

yoda hat geschrieben:
Fr 28. Feb 2020, 09:25
Balistix hat geschrieben:
Fr 28. Feb 2020, 08:11
Ich frage aus Interesse:

Hat das einen bestimmten Hintergrund, dass man da bei uns so viel strenger ist, oder ist das nur Selbstzweck? Sonst müsste man doch viel mehr von klemmenden/explodierenden ARs lesen aus den USA, oder nicht?
Es sind einfach zwei unterschiedliche Normen, in den USA sind die von der SAAMI bei uns von der CIP. Man hat schon mehrmals versucht das in Übereinstimmung zu bringen ist aber letztendlich immer gescheitert. D.h. eine Waffe die in den USA perfekt innerhalb der Norm ist, kriegt bei uns keinen Beschuss mehr weil z.B.: der Verschlussabstand zu groß ist oder das Patronenlager zu eng.

Und eine Sache wird in Österreich bei jeder Waffe vor dem Beschuss gemacht - Überprüfen der Patronenlagermaße mit Go und Nogo-Gage. Das wird ausnahmslos bei jedem Beschuss überprüft weil es wichtig ist. Wenn der Verschlussabstand massiv zu groß ist können die Hülsen reissen und das Gas nach hinten austreten.

Sicher sind die US Waffen zum größten Teil schon, aber eine Waffe die in Verkehr gebracht wird MUSS einen Beschuss haben + volle Haftung bei irgendwelchen Unfällen wenn eben kein Beschusszeichen drauf ist.
Danke!

Okay, das heißt dann aber lediglich, dass bei uns selbst zusammengestellte ARs tendenziell exakter gearbeitet bzw ggf vom BüMa überprüft werden sollten, damit sie durch den Beschuss kommen. Es heißt nicht, dass ein AR selbst zu bauen ganz grundsätzlich eine blöde, gefährliche oder unumsetzbare Idee ist.

Dass die Händler gerne hätten, dass Konsumenten Letzteres glauben, liegt auf der Hand - dann machen nämlich Brownells und der BüMa das Geschäft...
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Re: Ar 15 System aus Einzelteilen zusammenbauen?

Beitrag von yoda » Fr 28. Feb 2020, 10:22

Balistix hat geschrieben:
Fr 28. Feb 2020, 09:45
Danke!

Okay, das heißt dann aber lediglich, dass bei uns selbst zusammengestellte ARs tendenziell exakter gearbeitet bzw ggf vom BüMa überprüft werden sollten, damit sie durch den Beschuss kommen. Es heißt nicht, dass ein AR selbst zu bauen ganz grundsätzlich eine blöde, gefährliche oder unumsetzbare Idee ist.

Dass die Händler gerne hätten, dass Konsumenten Letzteres glauben, liegt auf der Hand - dann machen nämlich Brownells und der BüMa das Geschäft...
Wenn du einen kompletten Upper kaufst wird das sehr wahrscheinlich passen weil die US Hersteller auch versuchen den Verschlussabstand gering zu halten, da ist die Chance groß dass das funktioniert, Garantie hast aber keine. Willkürlich einen Lauf mit einem Verschlusskopf zusammenzustoppeln hat ein recht großes Potential dass es schief geht. Dann kannst den Lauf aus der Barrel Nut drehen, nachsetzen und das Lager neu reiben, geht aber nur wenn der Lauf nicht verchromt ist.

Als normaler Mensch ohne das Fachwissen und die Werkzeuge hol ich mir ein DPMS AR-15 vom Gewo und fertig, beim Brownells Österreich sind die Einzelteile so teuer dass man mit den billigsten Teilen auch auf 1.200 kommt, da ist es aber noch nicht zusammengebaut und Beschuss hat man auch keinen (+ das oben beschriebene Risiko hat man auch). Wenn man irgendwelche höherwertigen Teile kauft kommt man gleich mal über 2k, da hol ich mir gleich ein OA-15 Black Label mit Lothar Walther Lauf.

Ich hab mir selber ein neuwertiges OA-15 geholt obwohl ich die Werkzeuge und die Maschinen habe um sowas von 0 weg zu bauen. Beim Brownells kauf ich maximal am Black Friday Tuningteile fürs AR-15, alles andere macht preislich keinen Sinn.

hans123
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Re: Ar 15 System aus Einzelteilen zusammenbauen?

Beitrag von hans123 » Fr 28. Feb 2020, 10:28

Balistix hat geschrieben:
Fr 28. Feb 2020, 09:45
Okay, das heißt dann aber lediglich, dass bei uns selbst zusammengestellte ARs tendenziell exakter gearbeitet bzw ggf vom BüMa überprüft werden sollten, damit sie durch den Beschuss kommen. Es heißt nicht, dass ein AR selbst zu bauen ganz grundsätzlich eine blöde, gefährliche oder unumsetzbare Idee ist.
So hätte ich das auch ausgelegt, glaube habe mich inzwischen aber onehin in die 14.5" Daniel Defense verschaut, waffenrechtsnovelle sei dank.

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Re: Ar 15 System aus Einzelteilen zusammenbauen?

Beitrag von The_Governor » Fr 28. Feb 2020, 10:58

yoda hat geschrieben:
Fr 28. Feb 2020, 09:25
Balistix hat geschrieben:
Fr 28. Feb 2020, 08:11
Ich frage aus Interesse:

Hat das einen bestimmten Hintergrund, dass man da bei uns so viel strenger ist, oder ist das nur Selbstzweck? Sonst müsste man doch viel mehr von klemmenden/explodierenden ARs lesen aus den USA, oder nicht?
Es sind einfach zwei unterschiedliche Normen, in den USA sind die von der SAAMI bei uns von der CIP. Man hat schon mehrmals versucht das in Übereinstimmung zu bringen ist aber letztendlich immer gescheitert. D.h. eine Waffe die in den USA perfekt innerhalb der Norm ist, kriegt bei uns keinen Beschuss mehr weil z.B.: der Verschlussabstand zu groß ist oder das Patronenlager zu eng.

Und eine Sache wird in Österreich bei jeder Waffe vor dem Beschuss gemacht - Überprüfen der Patronenlagermaße mit Go und Nogo-Gage. Das wird ausnahmslos bei jedem Beschuss überprüft weil es wichtig ist. Wenn der Verschlussabstand massiv zu groß ist können die Hülsen reissen und das Gas nach hinten austreten.

Sicher sind die US Waffen zum größten Teil schon, aber eine Waffe die in Verkehr gebracht wird MUSS einen Beschuss haben + volle Haftung bei irgendwelchen Unfällen wenn eben kein Beschusszeichen drauf ist.
Siehe Ruger Precision Rifle in .338. Die mussten ebenfalls nachbearbeitet werden.

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rupi
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Re: Ar 15 System aus Einzelteilen zusammenbauen?

Beitrag von rupi » Fr 28. Feb 2020, 20:24

also ich hab schon ein paar ARs aus komplett zamgewürfelten Teilen zusammengebaut und alle haben einen gültigen Beschussstempel bekommen...


bissl wissen wie schadet aber nicht
member the old PD design ? oh I member

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Re: Ar 15 System aus Einzelteilen zusammenbauen?

Beitrag von burner » Sa 29. Feb 2020, 07:50

Balistix hat geschrieben:
Fr 28. Feb 2020, 09:45
Danke!

Okay, das heißt dann aber lediglich, dass bei uns selbst zusammengestellte ARs tendenziell exakter gearbeitet bzw ggf vom BüMa überprüft werden sollten, damit sie durch den Beschuss kommen. Es heißt nicht, dass ein AR selbst zu bauen ganz grundsätzlich eine blöde, gefährliche oder unumsetzbare Idee ist.

Dass die Händler gerne hätten, dass Konsumenten Letzteres glauben, liegt auf der Hand - dann machen nämlich Brownells und der BüMa das Geschäft...
Es ist sogar richtig einfach. Ich hab weder von Brownells AT noch von meinen BüMas jemals Teile bekommen, wo der Verschlussabstand nicht gepasst hat. Das war auch bei allen Schützenkameraden so. Das liegt einerseits daran, dass ich/wir die druckbelasteten Teile in Sets (= Verschluss(Träger) + Lauf inkl. Barrel nut) und vom gleichen Hersteller kaufen, wo größten Wert auf Qualität(Sicherung) gelegt wird. Damit meine ich also nicht US-Standardware. Für die meisten Amis wäre der USD-Preis wahrscheinlich schon zu teuer.

Zusätzlich prüft mein BüMa und vermutlich auch Brownells AT vorab den Verschlussabstand (max. 1/10mm) bevor ein Set ausgefolgt wird. Ist durchaus Eigeninteresse (Gewährleistung, schlechte Nachrede, etc.). Beschuss war wie oben bereits beschrieben jeweils anstandslos! Kein herumfuddeln an Barrel Extension oder aufreiben des Lagers erforderlich.

Natürlich hat das ganze wie immer seinen Preis!! Dennoch, wenn ich eine Schmeisser hernehme, alles tausche, was mich stört, dann bin ich mit meinem selbst zusammengestellten Gerät billiger oder nur geringfügig teurer. Sonst hab ich halt immer noch nur a Schmeisser... (was aber auch nicht schlecht sein muss!)

Alles andere ist dann nur noch zusammenstecken mit entsprechendem Werkzeug, Know-how und a bisserl Gefühl. Mehr oder weniger wie LEGO. Wenn man keinen Bock drauf hat, macht das gerne auch Brownells oder ein BüMa.

Dein letzter Satz triffts halt ziemlich genau. Technischer wie auch optischer Individualisierung sind keine Grenzen gesetzt. Also warum deutsch-türkische Stangenware beim Händler kaufen?
Will keiner hören: "Is jo eh leer..."
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