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Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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NilaT
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Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von NilaT » Mo 25. Mai 2020, 23:40

Hi und sorry falls die Frage schonmal gestellt wurde, hab die Suche bemüht und auch gegooglt aber keine wirklich treffende Antwort gefunden.
Hab nur was für Deutschland gefunden und selbst dort war man sich uneins: https://forum.waffen-online.de/topic/10 ... s-profile/

Mich würd interessieren, ob das Beschussamt die Hülsen oder Projektile bei Neuwaffen sichert, um bei eventuellen Straftaten die Projektile/Hülsen abgleichen zu können um dann mittels der Seriennummer und dem ZWR schnell den Täter zu haben, oder ist das nicht möglich/erlaubt.

Bitte kein Halbwissen und mit etwas Erklärung zur Lage.

Danke ;)
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Zitat gunlove: Nur weil einem die Antwort nicht passt, ist sie noch lange nicht falsch.

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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Steelman » Di 26. Mai 2020, 00:28

NilaT hat geschrieben:
Mo 25. Mai 2020, 23:40
Hi und sorry falls die Frage schonmal gestellt wurde, hab die Suche bemüht und auch gegooglt aber keine wirklich treffende Antwort gefunden.
Hab nur was für Deutschland gefunden und selbst dort war man sich uneins: https://forum.waffen-online.de/topic/10 ... s-profile/

Mich würd interessieren, ob das Beschussamt die Hülsen oder Projektile bei Neuwaffen sichert, um bei eventuellen Straftaten die Projektile/Hülsen abgleichen zu können um dann mittels der Seriennummer und dem ZWR schnell den Täter zu haben, oder ist das nicht möglich/erlaubt.

Bitte kein Halbwissen und mit etwas Erklärung zur Lage.

Danke ;)

Steht alles im Beschussgesetz. Selber googln macht klug.
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Nordi » Di 26. Mai 2020, 08:18

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das man ein Geschoss einem Lauf zuordnen kann wenn der Lauf schon seit einigen Jahren regelmäßig benutzt wurde. Da wird doch der "Fingerabdruck" des Laufes ( mir fällt keine bessere Beschreibung ein ) doch schon völlig anders sein.

Die Waffe ist beim Beschuss im Jahr....2010....und dann schießt man 10 Jahre regelmäßig mit dem Teil...hämmer 6000-7000 Schuss durch und wenn man dann erneut einen Beschuss macht sind do sicher die Spuren vom Lauf auf dem Geschoss völlig anders, oder?

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Teal'c
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Teal'c » Di 26. Mai 2020, 09:09

interessante Frage. Bei Navy CIS, CSI und wie die ganzen Serien Experten heißen, lässt sich ja sehr leicht ein Geschoss zu einer Waffe zuordnen.

In Realität wird das vielleicht anders aussehen? Ich mein,angenomen es wurden 100.000 Stück von Waffe X aus derselben Fabrik gebaut. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass da jedes Laufprofil anders aussieht und man da tatsächlich zu jedem einzelnen Lauf zuordnen kann? :think:

dazu noch wie von Nordi schon erwähnt, die Erosion vom Lauf nach x-tausend Schuss tut sein Übriges...
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Dobi
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Dobi » Di 26. Mai 2020, 10:03

Teal'c hat geschrieben:
Di 26. Mai 2020, 09:09
interessante Frage. Bei Navy CIS, CSI und wie die ganzen Serien Experten heißen, lässt sich ja sehr leicht ein Geschoss zu einer Waffe zuordnen.

In Realität wird das vielleicht anders aussehen? Ich mein,angenomen es wurden 100.000 Stück von Waffe X aus derselben Fabrik gebaut. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass da jedes Laufprofil anders aussieht und man da tatsächlich zu jedem einzelnen Lauf zuordnen kann? :think:

dazu noch wie von Nordi schon erwähnt, die Erosion vom Lauf nach x-tausend Schuss tut sein Übriges...
In den von dir genannten Serien erfolgt aber die Zuordnung des Geschosses zu einer Waffe durch einen aktuellen Vergleich mit einem zweiten Geschoss aus der gleichen Waffe. Und nicht durch ein 10 Jahre altes Geschoss aus der Waffe, als sie noch nagelneu war …
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eriochromcyanin
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von eriochromcyanin » Di 26. Mai 2020, 10:23

The Austrian government eventually required the 3D in the oval, which replaced the pentagon symbols. NIST (National Institute of Standards and Technology) created a 3D ballistics database for research to positively identify bullets fired from specific barrels. The 3D database will help draw positive matches between a fired bullet and the barrel it was fired from. Barrels marked with a 3D are in the database. Ballistic experts can strategically identify the correct source, but it’s not 100% accurate.
Quelle: https://glockcollector.info/2017/08/26/ ... or-frames/

Sieht dann z.B. so aus:
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Nuss_95
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Nuss_95 » Di 26. Mai 2020, 10:30

Diese Software nutzt z.B. das BKA in Deutschland: http://evofinder.com/

Laut eigenen Aussagen konnte das Programm in Tests Hülsen einer Waffen zuordnen selbst nachdem mehr als 3000 Schuss zwischen den Hülsen abgefeuert wurden.

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Nuss_95
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Nuss_95 » Di 26. Mai 2020, 10:38

eriochromcyanin hat geschrieben:
Di 26. Mai 2020, 10:23
The Austrian government eventually required the 3D in the oval, which replaced the pentagon symbols. NIST (National Institute of Standards and Technology) created a 3D ballistics database for research to positively identify bullets fired from specific barrels. The 3D database will help draw positive matches between a fired bullet and the barrel it was fired from. Barrels marked with a 3D are in the database. Ballistic experts can strategically identify the correct source, but it’s not 100% accurate.
Quelle: https://glockcollector.info/2017/08/26/ ... or-frames/

Sieht dann z.B. so aus:
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Wenn das gesetzlich in Österreich so vorgeschrieben wäre, wärs doch sicher leicht zu finden oder nicht?

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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von HS911 » Di 26. Mai 2020, 11:49

Meiner Einschätzung nach sind derartige Abgleiche nicht einmal halb so aussagekräftig, wie gemeinhin behauptet bzw. angenommen wird.
Vielleicht ein guter Hinweis für Ermittlungen oder dergleichen, aber wäre ich ein Richter und ein solches Gutachten wäre der einzige Beweis, dann würd ich wohl "im Zweifel für den Angeklagten" annehmen.
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Jiggler » Di 26. Mai 2020, 12:20

Hier ein kurzes Video, wo nur die Hülsen durch moderne 3D Technik analysiert werden und anhand des Abdrucks des Schlagbolzen, eine Zuordnung getroffen werden kann.

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eriochromcyanin
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von eriochromcyanin » Di 26. Mai 2020, 12:36

Gibt auch Patente eines österreichischen Herstellers, um Läufe extra für forensische Zwecke zu markieren:

Elektrode: VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINER LAUFMARKIERUNG, AT402702B
Fingerartiges Werkzeug: Verfahren zur Herstellung einer Laufmarkierung, EP1327849A1
Nut im Dorn: Markierung des Laufes einer Feuerwaffe, DE102012017637A1
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Alaskan454
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Alaskan454 » Di 26. Mai 2020, 13:04

NilaT hat geschrieben:
Mo 25. Mai 2020, 23:40

Bitte kein Halbwissen und mit etwas Erklärung zur Lage.

Danke ;)
Selbst wenn sie es machen,was bringt es?
Beim Revolver zb werden am Tatort keine Hülsen überbleiben da fällt der Abdruck vom Schlagbolzen schon Mal flach.

Das sich nicht jedes Geschoss in jedem Zielmedium und mit jedem Auftreffwinkel ident verhält macht es auch nicht leichter ein deformiertes Geschoss zum zuordnen.

In der "Szene" wurde eh ohnehin genug experimentiert mit Geschosskonstruktionen und anderen Materialien die sich alle nicht wie FMJ verhalten.

Wenn zb dein Schwager mit einer 500S&W erschossen wird,dann wird man mit deiner Waffe wahrscheinlich Vergleichtests durchführen aber nicht vom Projektil darauf schließen das dies die Waffe vom Herrn xy ist sonst gäbe es so gut wie keine ungeklärten Verbrechen. ;)

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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Fivegunner » Di 26. Mai 2020, 14:31

Im Jahr 1978 geschah in der Schweiz ein bis heute unaufgeklärter Fünffachmord. In einem Ferienhäuschen erschoss der Taäter seine Opfer mit einer Uberti Replica der Winchester 1866 im Kaliber .38 Special. Auch ich besass eine derartige Waffe. Am auf den Tattag folgenden Samstag hatte ich mich mit ein paar Motorradkumpeln zu einer Vierpässetour verabredet. Ungefähr um 7:30 klingelete es an meiner Tür, ich dachte einer der Kumpels hat noch Lust auf einen Kaffee und öffnete. Vor der Vür standen zwei uniformierte Polizisten die Einlass begehrten um einige Fragen zu stellen. Nach einer kurzen Gewissenserforschung liess ich die zwei Herren eintreten. Die erste Frage richtet sich direkt an das Vorhandensein fraglicher Uberti. Ich bestätigte, dass ich diese Im Haus habe und die Beamten fragten, ob ich sie ihnen einfach so für die Untersuchung im Kriminallabor überlasse oder ob sie einen Beschlagnahmebeschluss vorlegen müssten. Da im Bezug auf dieses Gewehr mein Gewissen mehr als rein wa,r überliess ich die Waffe den beiden Beamten gegen Quittung. Ungefähr 14 Tage später erhielt ich den Bescheid, ich könne sie auf dem hiesigen Posten abholen. Ich kriegte das Ding gereinigt zurück, als ich sie den beiden Beamten überliess war sie ungereinigt. Meines Wissens wurden über tausend Gewehre dieses Typs ubnd Kalibers in der CH überprüft - ohne Ergebis!
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Dobi
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Dobi » Di 26. Mai 2020, 15:55

eriochromcyanin hat geschrieben:
Di 26. Mai 2020, 10:23
The Austrian government eventually required the 3D in the oval, which replaced the pentagon symbols. NIST (National Institute of Standards and Technology) created a 3D ballistics database for research to positively identify bullets fired from specific barrels. The 3D database will help draw positive matches between a fired bullet and the barrel it was fired from. Barrels marked with a 3D are in the database. Ballistic experts can strategically identify the correct source, but it’s not 100% accurate.
Quelle: https://glockcollector.info/2017/08/26/ ... or-frames/

Sieht dann z.B. so aus:
Bild
Also hier auf der Ministeriums-Website -> https://www.bmdw.gv.at/Themen/Technik-u ... affen.html kann man weiter unten das PDF mit den offiziellen Beschusszeichen Österreichs downloaden.

Da taucht diese "3D" Kennzeichnung nirgends auf. Ich tippe daher mal stark darauf, dass es sich dabei nicht um eine Kennzeichnung des Beschussamtes, sondern um irgendeine eigene Kennzeichnung seitens Glock handel!
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Re: Speichert Beschussamt die Projektile/Hülsen?

Beitrag von Nuss_95 » Di 26. Mai 2020, 15:59

Dobi hat geschrieben:
Di 26. Mai 2020, 15:55
Da taucht diese "3D" Kennzeichnung nirgends auf. Ich tippe daher mal stark darauf, dass es sich dabei nicht um eine Kennzeichnung des Beschussamtes, sondern um irgendeine eigene Kennzeichnung seitens Glock handel!
Genau. Das Pentagon Zeichen stand ja angeblich für Polygonlauf und das Pentagon mit Punkt für Polygonlauf mit geänderten Materialwerten. Das Pentagon Zeichen wurde durch das 3D ersetzt und hat wahrscheinlich auch wieder eine Bedeutung bzgl. Materialkennwerten.

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