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Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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rhodium
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Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von rhodium » Sa 14. Jan 2023, 19:17

Aus dem "ohne Diskussionen-Thread" gezogen

https://kurier.at/politik/inland/waffen ... /402290813

Gegenargumente fallen mir da keine ein und ich bin wirklich pro Waffenbesitz ... wir geht's euch? Übersehe ich was?

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doc steel
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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von doc steel » Sa 14. Jan 2023, 19:55

Ohne den Zeitungstitel gelesen zu haben...
Wenn jemand nachgewiesener Maßen an einer psychischen Erkrankung leidet, die seine Verlässlichkeit in Frage stellt, fände ich es bedenklich wenn man hier nicht tätig werden würde.

Natürlich ist das ein Thema das jede Menge an Polemik bietet und möglich macht.
Gleichzeitig ist der Titel natürlich in hohem Maße populistisch verfasst.
Allein "psychisch kranke Frühpensionisten" is ja schon a Ansage für sich allein wo ma sich am Kopf greift.

Das nächste was mir dabei die Haare zu Berge stehen lässt:
Wieviel psychisch erkrankte, die deswegen in Frühpension sind und gleichzeitig im Besitz einer WBK sind gibts denn in Ö sowohl aktuell als auch in der Vergangenheit???
Das sollte erst einmal festgestellt werden.
Wahrscheinlich würde man dann ein Gesetz für unter 1% der WBK-Inhaber machen.
Weiters bräuchte es einen Maßnahmenkatalog in dem auch die ausschlaggebenden Art(en) der Erkrankung definiert sind.
Das redet sich alles sehr leicht, so lange man nicht die Aufgabe bekommen hat das Ganze zu Ende zu denken.
Und mitn zu Ende denken tu ma uns in der gegenwärtigen Bundesregierung a bissi schwer.
Da gibts etliche die viel mehr Fünfer als Einser und eine Betragensnote und a ausgschriebenes Mitteilungsheft ham!!!
Wenn ich diesen Personen Recht gäbe, hätt ma beide Unrecht. Und wer will des scho...

Das Thema auf einen dekomprimierten und somit emotionsarmen Level gebracht würde ich sagen:
Wenns einen psychisch erwischt hat, so dass die Möglichkeit einer Fermdgefährdung zumindest latent ist, friert man ihm die WBK samt Waffen ein und wenn er wieder nachweislich gsund is gibts alles retour.
So weit so gut nur stellt sich dann die Frage: Wer kontrolliert die Kontrollore?
Zuletzt geändert von doc steel am Sa 14. Jan 2023, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Ares
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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von Ares » Sa 14. Jan 2023, 20:02

rhodium hat geschrieben:
Sa 14. Jan 2023, 19:17
Aus dem "ohne Diskussionen-Thread" gezogen

https://kurier.at/politik/inland/waffen ... /402290813

Gegenargumente fallen mir da keine ein und ich bin wirklich pro Waffenbesitz ... wir geht's euch? Übersehe ich was?
Habe nur Neos gelesen, bevor die Bezahlschranke, oder stimme allen "Giernasen zu" hochgefahren ist.
Überspitzt formuliert
Die Neos wollen auch dass Lehrerinnen ihre Schwangerschaft abtreiben oder verhindern, damit Sie ganze Lehrverpflichtungen annehmen müssen.
Hart formuliert, aber darauf wird es hinauslaufen.
Zuletzt geändert von Ares am So 15. Jan 2023, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von Waldkatzi » Sa 14. Jan 2023, 20:06

rhodium hat geschrieben:
Sa 14. Jan 2023, 19:17
Gegenargumente fallen mir da keine ein
Mir fallen ad hoc zwei ein:

1.) Warum sollen psychische Erkrankungen von Senioren gemeldet werden, von anderen Menschen hingegen nicht? Das wäre diskriminierend und von der Statistik her wohl auch kaum gerechtfertigt.

2.) Nicht jede "Lett'n" muß die waffenrechtliche Zuverlässigkeit beeinträchtigen, etwa ein Waschzwang.

Im Gegenteil wären Regelungen wünschenswert, die den Untergang von Familienbesitz verhindern, etwa - wie schon angedeutet - so eine Art Einfrieren.

caroli
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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von caroli » Sa 14. Jan 2023, 20:13

Ich denke mal auch wenn ein psychisch kranker,egal ob Frühpensionist oder nicht,wird ein Waffenverbot auch nichts bringen. Der was eine Schusswaffe will wird auch eine haben,mit oder ohne Waffenverbot.

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von caroli » Sa 14. Jan 2023, 20:17

Psychisch kranke Eingeborene haben siicher noch nicht so viele über den Jordan gebracht alls so manche andere psychisch kranke. Damit meine ich die Österreicher der Zukunft.Will zwar keiner hören ist aber meine Meinung.

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von Camare » Sa 14. Jan 2023, 20:25

Neos und Grüne - was braucht man mehr !

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von maggus » Sa 14. Jan 2023, 20:27

auf gut Deutsch...
hast du Burnout, bist deine Waffen los... anscheinend bist in der heutigen Zeit scho Psychisch Krank wenn dich dein Job fertig macht...
9x19 | 357 Mag. | 44 Mag. | 223 Rem. | 308 Win. | 7,62x54R | 8x57JS | 338 Lapua Magnum | 45-70 Govt. | Kal. 12

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von glockfun » Sa 14. Jan 2023, 22:05

...
Bsp aus der Praxis

Frühpension im öffentlichen (waffentragenden) Dienst ... Belastung und Suizidgedanken.

Pension geklappt. WP WBK ist dann natürlich nich mehr. Dafür bist vorm 50ziger schon längst in Pension. Erleichterter Nebenerwerb.

So ergibt sich die Kombi Psy.Erkrankung/Senioren
Weil nur eins von beiden wäre es praktisch gesprochen nur ein erkrankter/leidender MA oder ein zu behandelnder Arbeitsloser

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von KarawankenHippie » Sa 14. Jan 2023, 22:26

Ehrlich gesagt glaube ich dass niemand gänzlich ausschließen kann, dass er einmal in eine psychische Erkrankung wie etwa eine Depression hineinrutscht.
Eine Depotlösung, bei welcher der Betroffene nach einem gewissen Beobachtungszeitraum seine Waffen wiedererlangen kann wäre natürlich die fairste und bürgerfreundlichste Lösung. Kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen dass so etwas in der Praxis umgesetzt wird.

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von KarawankenHippie » Sa 14. Jan 2023, 22:33

PS: Natürlich sollten bei solchen Angelegenheiten die Umstände des Einzelfalls berücksichtigt werden und nicht ein Pauschalurteil über eine große Personengruppe getroffen werden.

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von glockfun » Sa 14. Jan 2023, 22:41

Es geht ja nicht um psychische Erkrankungsfälle sondern so ernsthafte/dauerhafte Beeinträchtigungen, sodass eine gänzliche Berufsunfähigkeit besteht - daher auch Frühpension.

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von Bell » Sa 14. Jan 2023, 22:47

Nach mehrjährigem Krankenstand wegen schwerer, psychischer Krankheit darf man bei der PV um Frühpension ansuchen, was dann standardmässig abgelehnt und zum Bezug von Rehabilitationsgeld umgewandelt wird. Stellt sich nach zumindest zwei weiteren Jahren unter ständiger ärztlicher Betreuung und regelmässigen Kontrollen durch die PV keine Besserung ein wird man in Berufsunfähigkeitspension geschickt mit der Option eines Wiedereinstiegs in die Berufswelt bei etwaiger zukünftiger Genesung.

Sollte diese schwere, psychische Krankheit also einen WBK-Besitzer erwischen, haben wir nach ein paar Jahren den "psychisch kranken Frühpensionisten". Und leider ist von sowas genauso niemand gefeit wie vor Bandscheibenvorfall, Herzinfarkt, Schlaganfall oder was auch immer für Komplikationen.

Und nein, es hat zum Glück nicht mich erwischt, weil ich seit geraumer Zeit hier nicht mehr aktiv bin!! Bin weiterhin im Besitz meiner Sportgeräte, übe den Sport nur aus diversen Gründen derzeit nicht aktiv aus. Aber ich kenne genau so einen Fall (jedoch ohne WBK!) aus meinem engen Bekanntenkreis und nicht nur vom Hören-Sagen.

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von glockfun » So 15. Jan 2023, 08:41

Wir können Waffenverbote gerne immer in Frage stellen. Insbesondere bei Automatismus.

Zumal Krankheitabild, Ausprägung, Beeinträchtigungen etc sich unterschiedlichst zeigen. Da wird es genug geben die problemlos 365 Tage im Jahr eine geladene Waffe im Haus haben können und es wird 0 Gefahr mehr darstellen als bei anderen. Und ein paar Fälle wo es nicht so aussieht.

Warum im Umkehrschluss eine berufstätige und nicht behördlich strafauffällig gewordene Person, dann allgemein ein waffenpsychologisches Gutachten für die WBK machen muss ist ebenso fragwürdig und grenzt an Diskriminierung.

Warum ein junger Syrer (oä) im Asylverfahren von der Integration in Österreich ausgeschlossen wird, da durch Waffenverbot kein Jagdkurs/Jagdausübung und somit Teilnahme an markanten Elementen heimischer Kultur möglich ist ebenso.

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Re: Waffenverbot für psychisch kranke Frühpensionisten

Beitrag von gunlove » So 15. Jan 2023, 10:49

Heute die Waffenbesitzkarte und morgen der Führerschein und übermorgen dann die totale Entmündigung?

Die Idee aus dem verlinkten Kurierartikel stammt vom Neos Sozialsprecher(!). Wenn es nach ihm geht, dann "sollen die Pensionsversicherungsanstalten die Daten von psychisch erkrankten Frühpensionisten an jene Behörden übermitteln, die Führerscheine, Jagdscheine oder Waffenbesitzkarten ausstellen. Die Behörden sollen dann tätig werden und überprüfen, ob sie beispielsweise das Tragen einer Schußwaffe weiter verantworten können."

In der Praxis würde das dann bedeuten, dass über kurz oder lang alle Daten weitergegeben würden und in weiterer Folge der Sachbearbeiter, um ganz sicher zu gehen dass ja nix passieren kann, die WBK bzw. den WP sofort einzieht. Das würde in erster Linie Dienstwaffenträger in Frühpension betreffen. Also Personen die teilweise ohnehin jahrzehntelang buchstäblich ihre Knochen hingehalten haben und bei denen es eigentlich für jeden nachvollziehbar sein müsste, dass die mit 60+ sich lieber in die Frühpension retten als mit einem 20jährigen, unsere Kultur bereichernden Mitmenschen zu raufen, um es einmal sehr neutral und höflich zu formulieren.

Nach 30 Dienstjahren (meistens sind es deutlich mehr) ist es heute nicht mehr so einfach wie früher in den wohlbverdienten Ruhestand überzutreten. Fast immer bleibt nur die "psychische" Schiene. Und auch da sollte jedem klar sein, dass es nach mehreren Jahrzehnten in diesem Beruf irgendwann genug ist.

Was mir persönlich aber auffällt ist, dass diese sogenannte liberale Partei mMn. mit Liberalismus absolut nichts zu tun hat, sondern mich eher an Totalitarismus wie unter Stalin oder in der DDR erinnert. Außerdem ist die Forderung den Frühpensionisten die waffenrechtlichen Dokumente und eventuell auch gleich die Führerscheine wegzunehmen mMn. überhaupt nicht sozial, auch nicht wenn sie vom Sozialsprecher dieser Partei kommt.
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)

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