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Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag o.O

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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Laokoon
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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Laokoon » Fr 24. Jun 2011, 23:30

Um... Kirche im Dorf lassen? In Neuseeland zum Beispiel ist es auch selbstverständlich, dass die Polizei sich auch bei den Nachbarn umhört, wenn sie sich die geplante Verwahrung anschauen kommt. Zusätzlich dazu, dass du schriftliche Erklärungen von (je nach Kategorie) 2 bis 4 Bürgen brauchst, um als waffenrechtlich unbedenklich zu gelten. Hatten wir schon mal in einem anderen Thread.


Aha, na wenn es in einem anderen Land Praxis ist, dann ist es natürlich keinesfalls kritikwürdig oder wie? :think:

Ist natürlich völliger Schwachsinn die Nachbarn über die Zuverlässigkeit eines Waffenbesitzers auszufragen.

In Deutschland liegt jeder zweite mit seinen Nachbarn im Clinch.

Dementsprechend hat natürlich auch die Meinung meines Nachbarn über mich keine Relevanz was meine WBK-Tauglichkeit angeht.

Wo kommen wir denn da hin.
Manche meinen, sie seien liberal geworden, nur weil sie die Richtung ihrer Intoleranz geändert haben.
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Teal'c
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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Teal'c » Sa 25. Jun 2011, 00:35

Laokoon hat geschrieben:
Aha, na wenn es in einem anderen Land Praxis ist, dann ist es natürlich keinesfalls kritikwürdig oder wie? :think:

Ist natürlich völliger Schwachsinn die Nachbarn über die Zuverlässigkeit eines Waffenbesitzers auszufragen.

In Deutschland liegt jeder zweite mit seinen Nachbarn im Clinch.

Dementsprechend hat natürlich auch die Meinung meines Nachbarn über mich keine Relevanz was meine WBK-Tauglichkeit angeht.

Wo kommen wir denn da hin.

das denk ich mir auch. Falls man echt mal mit nem Nachbarn Zwist hat (warum auch immer...) könnte er einem bei sowas ziemlich reinlassen.

Mir wärs sowieso lieber, die Nachbarn wissen erst gar nicht, dass ich Waffen zu Hause habe. Wer weiss ob da nicht sonst ein Über-Nervöser gleich überreagiert und die Dorf-Inquisition auf mich hetzt... :roll: :lol:
Magnum mag man eben! :violence-sniperprone:

Failboy
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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Failboy » Sa 25. Jun 2011, 00:36

Laokoon hat geschrieben:Aha, na wenn es in einem anderen Land Praxis ist, dann ist es natürlich keinesfalls kritikwürdig oder wie? :think:

Diese ständige künstliche Empörung hier ist sooo langweilig. :roll:

Niemand hat gesagt, dass die Praxis nicht kritisiert werden darf. Es geht darum, dass Neuseeland hier in diesem Forum immer als Paradies des liberalen laissez faire dargestellt wird. Wenn jetzt schon Neuseeland wie die Stasi ist, was ist dann eigentlich nicht wie die Stasi? Somalia?

Ist natürlich völliger Schwachsinn die Nachbarn über die Zuverlässigkeit eines Waffenbesitzers auszufragen.

Die neuseeländische Praxis beruht auf der Überlegung, dass der beste Prädiktor für Probleme in der Zukunft für Probleme in der Vergangenheit sind. Wer im Vollrausch sein Auto um die Pappel wickelt (ca. 100 von jährlich 300 Verkehrstoten) war meistens schon früher einmal alkoholisiert unterwegs. Wer im Tobsuchtsanfall seine Ex über den Haufen schießt (über 40 von jährlich 80 Schusswaffentoten) hat meistens schon früher zu Jähzorn und Beziehungsgewalt geneigt.

Neuseeländer sind im Vergleich zu Europäern eher bodenständig und finden Nachbarn deshalb vertrauenswürdiger als Psychotests.

In Deutschland liegt jeder zweite mit seinen Nachbarn im Clinch.

Dumm für Deutschland. Scheint in Neuseeland nicht so ein Problem zu sein, sonst wären dort nicht so ungefähr zwei von drei Haushalten bewaffnet.

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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von gewo » Sa 25. Jun 2011, 00:41

Failboy hat geschrieben:... Wer im Tobsuchtsanfall seine Ex über den Haufen schießt (über 40 von jährlich 80 Schusswaffentoten) ...



hi

wo sind die zahlen her?
neuseeland?
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Laokoon
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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Laokoon » Sa 25. Jun 2011, 05:08

Diese ständige künstliche Empörung hier ist sooo langweilig.


Ich habe mich über gar nichts empört.
Nur ist der Hinweis über die Zustände in anderen Länder eben kein Argument dafür wie gerechtfertigt oder sinnvoll eine bestimmte Praxis z.B. ist.

Es geht darum, dass Neuseeland hier in diesem Forum immer als Paradies des liberalen laissez faire dargestellt wird.


Immer?
Ich hab ja hier schon viel gelesen diesbezüglich über die USA, die Schweiz oder Tschechien, aber Neuseeland ist mir dabei noch nicht untergekommen.

Die neuseeländische Praxis beruht auf der Überlegung, dass der beste Prädiktor für Probleme in der Zukunft für Probleme in der Vergangenheit sind. Wer im Vollrausch sein Auto um die Pappel wickelt (ca. 100 von jährlich 300 Verkehrstoten) war meistens schon früher einmal alkoholisiert unterwegs. Wer im Tobsuchtsanfall seine Ex über den Haufen schießt (über 40 von jährlich 80 Schusswaffentoten) hat meistens schon früher zu Jähzorn und Beziehungsgewalt geneigt.
Neuseeländer sind im Vergleich zu Europäern eher bodenständig und finden Nachbarn deshalb vertrauenswürdiger als Psychotests.


Was für ein Nonsens.
Dass sich die Vergangenheit von Waffenbesitzern angeschaut wird ist ja nun wirklich überall Usus, auch in der Schweiz oder den USA.
Das hat auch Niemand in Frage gestellt.
Nur sind, was die waffenrechtlich relevante Vergangenheit (Vorstrafen, Kontakt mit dem Gesetz) angeht, ja wohl die Behörden selbst die besten Auskunftgeber.
Sie verfügen über die entsprechenden Strafregister und Führungszeugnisse.

Ich kann nach außenhin ein perfekter Biedermann sein und jeden freundlich Grüßen und trotzdem wissen meine Nachbarn nichts von meiner Vorstrafe wegen Totschlag im Suff.

Andersherum kann jeder meiner Nachbarn mich hassen, weil ich unhöflich und arrogant bin. Meine waffenrechtliche Zuverlässigkeit tangiert das Nicht im Geringsten. Das ist schließlich nicht strafbar.

Eine Befragung der Nachbarn, was der Herr XY denn so für ein Mensch ist, bleibt also Schnüffelei.
Und natürlich hat Teal'c Recht. Wen ich über meinen Waffenbesitz informiere ist immernoch meine Sache.
Stichwort Datenschutz.
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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Failboy » Sa 25. Jun 2011, 11:05

gewo hat geschrieben:wo sind die zahlen her?
neuseeland?

Neuseeland. In Österreich werden ja gar keine 80 Menschen im Jahr erschossen. :shock:

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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Failboy » Sa 25. Jun 2011, 11:30

Laokoon hat geschrieben:Ich hab ja hier schon viel gelesen diesbezüglich über die USA, die Schweiz oder Tschechien, aber Neuseeland ist mir dabei noch nicht untergekommen.

Wird noch. Auf den Armin ist Verlass.

Nur sind, was die waffenrechtlich relevante Vergangenheit (Vorstrafen, Kontakt mit dem Gesetz) angeht, ja wohl die Behörden selbst die besten Auskunftgeber.
Sie verfügen über die entsprechenden Strafregister und Führungszeugnisse.

Ich kann nach außenhin ein perfekter Biedermann sein und jeden freundlich Grüßen und trotzdem wissen meine Nachbarn nichts von meiner Vorstrafe wegen Totschlag im Suff.

In Neuseeland sind halt nicht nur Vorstrafen waffenrechtlich relevant, und das ist sicher auch sinnvoll. Einerseits muss ein Mensch nicht unbedingt unberechenbar und gewalttätig sein, nur weil er mal in die Ladenkasse gegriffen, die Versicherung beschissen oder einen Konkurs verschleppt hat. Oder sich am Wochenende gelegentlich einraucht.

Andererseits führen gerade die Dinge, die eindeutige Alarmsignale sind, nur selten zu Vorstrafen: Vergewaltigungen und häusliche Gewalt werden nur in den wenigsten Fällen überhaupt angezeigt, und wenn sie angezeigt werden, steht's im Allgemeinen Aussage gegen Aussage. Aggressives Verhalten im Straßenverkehr führt allerhöchstens zu Verwaltungsstrafen. Alkoholismus, Paranoia und Schizophrenie sind schlicht und einfach nicht verboten.

Andersherum kann jeder meiner Nachbarn mich hassen, weil ich unhöflich und arrogant bin.

Der erfahrene alte Polizist, den sie dir schicken, wird sich schon das richtige Bild machen. Es ist nicht seine erste Begegnung mit Missgunst unter Nachbarn.

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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von gertbley » Sa 25. Jun 2011, 11:59

Der erfahrene alte Polizist, den sie dir schicken, wird sich schon das richtige Bild machen. Es ist nicht seine erste Begegnung mit Missgunst unter Nachbarn.


Ist das jetzt Spaß oder Ernst? :think:
Gruß
gertbley

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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Failboy » Sa 25. Jun 2011, 12:28

gertbley hat geschrieben:Ist das jetzt Spaß oder Ernst? :think:

Grundgütiger. Wenn deine Gemeinde derart voller Hass und Niedertracht ist, dass sich sogar die Polizei an der allgemeinen Verschwörung gegen dich beteiligt, musst du halt in die zweite Instanz.

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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von gertbley » Sa 25. Jun 2011, 13:07

Ich sage nicht, dass sich die Polizei an einer Verschwörung beteiligt, aber ich weiß wie viele Fälle vor dem Richter enden, weil einfach irgendwer irgendwen wegen irgendwas verleumdet hat. Für die Polizei ist es - entgegen deiner Meinung - oft schwer, da die Wahrheit herauszufiltern, das obliegt dann erst dem Gericht.
Gruß
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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Steirer » Sa 25. Jun 2011, 13:46

Failboy hat geschrieben:
gewo hat geschrieben:wo sind die zahlen her?
neuseeland?

Neuseeland. In Österreich werden ja gar keine 80 Menschen im Jahr erschossen. :shock:

Gib´ einfach deine Quellen an, denn in der folgenden Jahresstatistik werden für Österreich 25 und für Neuseeland 10 Mörder angeführt.
http://translate.google.at/translate?hl=de&langpair=en|de&u=http://www.nationmaster.com/graph/cri_mur_wit_fir-crime-murders-with-firearms
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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Failboy » Sa 25. Jun 2011, 14:51

Steirer hat geschrieben:Gib´ einfach deine Quellen an,

Zum Beispiel: http://www.pha.org.nz/policies/phapolicyguncontrol.pdf

"There are, on average, 80 deaths and 65 hospital admissions each year as a result of intentional and unintentional use of firearms in New Zealand;"

Ist bei mir der 3. Hit, wenn du einfach nach gun deaths new zealand googelst. Deckt sich außerdem mit dem, was mir damals bei meiner eigenen Überprüfung anno 2009 die Polizei erzählt hat. Die Zahlen sind übrigens seit Jahren im Sinken; Аnfang der Neunziger waren es noch über 100 Tote.

denn in der folgenden Jahresstatistik werden für Österreich 25 und für Neuseeland 10 Mörder angeführt.

Ich habe nicht von Morden geschrieben, sondern von Toten. Das umfasst zum Beispiel auch fahrlässige Tötungen, Selbsttötungen und schlichte Unfälle. Neuseeland hat viele Selbsttötungen mit Schusswaffen.

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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Laokoon » Sa 25. Jun 2011, 14:53

Andererseits führen gerade die Dinge, die eindeutige Alarmsignale sind, nur selten zu Vorstrafen: Vergewaltigungen und häusliche Gewalt werden nur in den wenigsten Fällen überhaupt angezeigt, und wenn sie angezeigt werden, steht's im Allgemeinen Aussage gegen Aussage. Aggressives Verhalten im Straßenverkehr führt allerhöchstens zu Verwaltungsstrafen. Alkoholismus, Paranoia und Schizophrenie sind schlicht und einfach nicht verboten.

Der erfahrene alte Polizist, den sie dir schicken, wird sich schon das richtige Bild machen. Es ist nicht seine erste Begegnung mit Missgunst unter Nachbarn.


Ganz ehrlich, das Widerspricht völlig meinem Verständnis von einem Rechtsstaat.

In einem Rechtsstaat gibt es Gesetze.
D.h. da sind ganz konkrete Hürden forumliert, wann jemand nicht zuverlässig genug für eine Schusswaffe ist.
Aber dies muss dann eben auch bewiesen sein: durch Gerichtsurteile nach rechtsstaatlichen Standarts, durch nachgewiesenes Fehlverhalten (Blitzer/Fahrverbote).

Alles andere geht einfach nicht in einem Rechtsstaat.

Wenn Person A gegenüber einem Polizisten behauptet sein Nachbar B würde seine Frau misshandeln (sogar für den Fall, dass es stimmen sollte), ist das, solange kein unabhängiges Gericht dies bestätigt hat, Verleumdung.

Dann müsstest du z.B. Anfangen einen Rahmen zu finden ab wann Paranoia beginnt.
Ist Jemand der alle Fenster vergittert, ständig die Vorhänge zu hat und Niemanden auf der Straße grüßt und sofort zu Hause verschwindet ein Paranoiker und darf deshalb keine Waffen haben?
Oder legt er vielleicht einfach keinen Wert auf Kontakt mit Nachbarn und Mitmenschen?

Ab wieviel Gläsern Wein pro Woche beginnt Alkoholismus und bis wohin ist man halt ein Weinkenner?

Man müsste also damit anfangen Normen für gesellschaftliche Verhaltensmuster zu entwickeln, die noch Waffenbesitz zulassen und ab wann nicht mehr.
Und das ganze dann auch noch basierend auf Hörensagen und den Behauptungen eines Dritten nicht-unmittelbar-Involvierten.

Das ist für mich nicht machbar (ich kanns mir zumindest nicht vorstellen ohne da den Boden der Rechtsstatlichkeit zu verlassen) und auch nicht erstrebenswert.

In einem Rechtsstaat muss man sich nunmal damit abfinden, dass auch ein paar "Verrückte" ohne Vorstrafen an Waffen kommen oder dass ein Mörder mal auf freien Fuß kommt (jetzt als Extremfall), weil ihm der Mord nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte.

Das ist halt der Preis den die Gesellschaft für Freiheit zahlen muss (wenn sie die Freiheit will).

Außerdem: Das Ganze in einer kleinen, ländlichen Gemeinde, wo die Menschen sich kennen, lässt sich wenigstens noch vorstellen (obwohl auch da: Klatsch&Tratsch oder Wahrheit?) aber wie soll das in einen modernen Großstadt gehen?
Ich wohne in einem Mietshaus mit dutzenden Mietern und nehme von denen nur gelegentlich Notiz wenn ich ihnen im Fahrstuhl oder im Treppenhaus kurz über den Weg laufe.
Zuletzt geändert von Laokoon am Sa 25. Jun 2011, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Failboy » Sa 25. Jun 2011, 14:55

gertbley hat geschrieben:ich weiß wie viele Fälle vor dem Richter enden, weil einfach irgendwer irgendwen wegen irgendwas verleumdet hat. Für die Polizei ist es - entgegen deiner Meinung - oft schwer, da die Wahrheit herauszufiltern, das obliegt dann erst dem Gericht.

Ach komm. Wenn du davon ausgehst, dass der normale Österreicher 10 Nachbarn hat, und das ist sicher konservativ, dann sind das bei 8 Millionen Menschen 40 Millionen nachbarschaftliche Beziehungen im Land. Wieviele dutzend Millionen davon landen jedes Jahr vor Gericht? Wieviele Millionen davon sind nicht rein zivilrechtlich? In wievielen Millionen Fällen ist die Polizei fundamental daneben gelegen? In wievielen Millionen Fällen wissen wir definitiv, dass das Gericht weniger daneben liegt?

Du willst aus einer verschwindend geringen Minderheit von hochgradig ungewöhnlichen Spezialfällen auf die breite Allgemeinheit schließen.

Ich habe auch Nachbarn, die mich nicht mögen, und Exfreundinnen, die mich hassen. Die Zahl derjenigen darunter, die mich der Polizei gegenüber böswillig verleumden würden, ist exakt null. Das liegt nicht daran, dass ich ausschließlich heiligenmäßig ehrliche Nachbarn und engelhaft gutmütige Exfreundinnen habe. Es liegt daran, dass der Durchschnittsmensch nicht so ohne Weiteres böswillig verleumdet.

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Re: Polizei kommt morgen zu mir nach Hause, wegen WBK Antrag

Beitrag von Laokoon » Sa 25. Jun 2011, 15:01

Die Zahl derjenigen darunter, die mich der Polizei gegenüber böswillig verleumden würden, ist exakt null. Das liegt nicht daran, dass ich ausschließlich heiligenmäßig ehrliche Nachbarn und engelhaft gutmütige Exfreundinnen habe. Es liegt daran, dass der Durchschnittsmensch nicht so ohne Weiteres böswillig verleumdet.


Das ist aber, mit Verlaub, eine reine Hypothese deinerseits.

Ich würde das ganze genau andersherum einschätzen.

Da wird in einem erzkonservativen Dorf in Bayern ein SPD-Mitglied schnell zum "Bolschewisten/Kommunisten", eine Teenagerin im Gothic-Look zur "Satanistin/Prostituierten" oder ein Homosexueller zum "Perversen/Kinderschänder".

Und dann soll der hiesige Dorfpolizist da selbst noch darüber entscheiden dürfen, wer eine WBK bekommt und wer nicht.

Nein....also da lob ich mir nun wirklich auch die (wenn auch manchmal absurden / unlogischen aber wenigstens universell festgelegten) Waffengesetze, wo allgemeine und klare Linien und Grenzen nach Faktenlage abgeglichen werden.
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