Danke für den ausführlichen Beitrag.
Eines gleich vorweg, ich bin absolut kein Gegner der Jagd. Ich habe
keine moralischen oder prinzipiellen Bedenken gegen die Jagd. Von daher sind die "pöööse" und "Bambi" Ausdrücke vollkommen unangebracht. Deine Ausführungen über Veganer/Nicht-Veganer sein, sind wohl richtig, haben aber absolut nichts mit der Jagd auf gefährdete Großkatzen in Afrika zu tun.
Leider ist es nur schwer möglich z.b. bestimmte Jäger oder bestimmte Arten und Praktiken der Jagd zu hinterfragen oder zu kritisieren, ohne gleich pauschal als Jagdgegner o.ä. bezeichnet zu werden. Als erstes (Schein-)Argument kommt dann meistens "Du bist kein Jäger, damit hast Du automatisch keine Ahnung oder kein Wissen zu dem Thema." Das ist erstens extrem schlechte Gesprächskultur und zweitens potentiell falsch.
Weiters muss man sich natürlich fragen: Wenn Nicht-Jäger keine Ahnung von der komplexen Natur haben, woher nehmen dann Jäger ihr scheinbar deutlich überlegenes Wissen über Synökologie und Biozönologie? Aus dem Jagdkurs? Wie viele themenbezogene Stunden sind das?
Anekdotisches Wissen und Wissen vom Hören-Sagen sind in meinen Augen jedenfalls absolut unzureichend um hier fachliche Autorität bezüglich Ökologie zu beanspruchen.
Im konkreten Fall diskutieren wir über ein Ökosystem auf einem anderen Kontinent:
Da wird dann gleich einmal postuliert, dass ein "paar Trophäenabschüsse" keine Gefährdung darstellen; die klaren Aussagen einer wissenschaftlichen Publikation, dass dem nicht so ist und dass deswegen diese Abschüsse massiv gesenkt und hinsichtlich Auswahl eingeschränkt werden sollten, werden schlichtweg ignoriert oder fehl-gedeutet.
Abgesehen davon, fehlt mir der Glaube, dass Jagdtouristen durchs Hegen und Pflegen motiviert sind.
Wieso traut sich hier niemand einzugestehen, dass (in diesen Fällen) die Befriedigung des Jagdtriebs und das Erleben von spannenden Jagden der bei Weitem überwiegende Faktor sind?
Wenn die Bewirtschaftung eingestellt wird, verschwindet die Wildart meist sehr rasch.
Gibt's dazu eine logische Deduktion oder gar eine seriöse Quelle?
Abschließend noch ein Bitte:
Bitte etwas vorsichtiger sein, wenn man jemanden anderen Unwissenheit oder "keine Ahnung" unterstellt - insbesondere dann, wenn die eigenen Argumente und Qualifikationen nicht vollkommen wasserdicht sind. Sonst läuft man nämlich das Risiko, dass man gelegentlich selbst die "starken Kommentare" bringt, ohne einen Funken echtes Wissen zum Thema zu haben. Da hilft dann auch die Zustimmung der ähnlich bewanderten Kollegen absolut nichts.