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Jagdprüfung im Selbststudium?!

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Neotik
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Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von Neotik » Fr 1. Aug 2014, 14:04

Servus alle miteinander! =)

Meine Frage an euch:

Ich habe mich nun über die Jagdprüfung in Graz informiert und möchte nun am besten im Selbstudium mich für die nächste Prüfung vorbereiten.
Grundsätzlich würde ich ja gern einen Kurs besuchen, was mir aber aus beruflich und zeitlichen Gründen im Moment nicht möglich ist.

Ich habe mir nun den Jagdprüfungsbehelf zugelegt und Unterlagen rund um das steirische Jagdgesetzt und wollte euch nun fragen ob ihr meint, dass man die Prüfung auch ohne Kurs schaffen kann?
(Eine gute Vorbereitung ist natürlich vorrausgesetzt)

Ich habe gehört, dass es Teile bei der Theorieprüfung gibt, bei der man z.B. Ansprechen, Trophäen bestimmen muss etc.. das ist halt mit Wissen aus einem Buch schwierig, ohne das mal in echt gesehen bzw. bestimmt zu haben, stimmt das?

Also Jagdprüfung ohne Kurs und "echte" Erfahrung im Wald etc. überhaupt schaffbar?

Danke und lg Andreas!

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blackcarp
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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von blackcarp » Fr 1. Aug 2014, 14:20

Grias di..... Also ein schwieriges vorhaben. Wenn du einen erfahrenen Jäger kennst und regelmäßig mit auf die pirsch kannst... Bzw.ab und zu mal den kurs besuchst kann sein....aber meiner meinung nach nicht. Anders rum wenn du schon keine zeit hast für einen kurs zwecks Arbeit. Wo ist dann die Zeit für die Jagd.
Wh.
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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von crowcall66 » Fr 1. Aug 2014, 15:09

Servus Andreas!

Ich habe zwar meine Jungjägerprüfung nicht in der Stmk. gemacht, aber die gesetzlich geforderten Prüfungsinhalte sind in allen 9 Bundesländern sehr ähnlich. Nachfolgend daher meine Einschätzung:

Zu einer Jüngjägerprüfung ohne vorher besuchten Vorbereitungskurs anzutreten, erscheint mir als sehr ungünstig.
Eine Jungjägerprüfung macht man nicht im Vorbeigehen im Schnellstudium - zwischen Zähneputzen und Schlafengehen.
Jagdprüfungsbehelf schön und gut aber im Vorbereitungskurs wirst du, neben der Unterrichtung der allgemeinen Theorie welche du dir im Jagdprüfungsbehelf anlesen kannst, u.A. gezielt auf die Prüfung selbst vorbereitet und da spielen die Vorlieben der einzelnen Prüfungskommissäre keine unwesentliche Rolle.
Die erfahrenen Kursleiter/Vortragenden kennen diese meist aus vorherigen Prüfungen. Das hilft einem, angesichts des sehr umfangreichen Prüfungsstoffes, ungemein bei der Prüfungsvorbereitung. Und genau diese Vorbereitung (Lernerei) nimmt, vorausgesetzt man sieht den Kurs als umfassende Ausbildung für ein Handwerk an und will die Prüfung nicht nur mit Ach und Weh bestehen, ungemein viel Zeit in Anspruch.

Nicht zu unterschätzen sind die praktisch-/theoretischen Teile der Prüfung: Tophäenkunde, Altersschätzung und Zuordnung anhand der Kiefer, Anwendung der Abschussrichtlinien, usw.... Das muss man von einem Praktiker mal erklärt bekommen haben. Aus einem Buch kann man sich das mit Null-Ahnung nicht anlesen.
Weiterer Schwerpunkt: praktische Waffenhandhabung mit den aufliegenden Prüfungswaffen; absolutes K.O.-Kriterium. Ein kleiner Fehler und man ist weg. Bei uns wurde auch die Handhabung von Faustfeuerwaffen gefragt.
Jagdrecht, ebenfalls K.O.

Mein Rat: Nimm dir die Zeit, besuche einen Kurs, bereite dich gut vor und bestehe anschließend die Prüfung.
Nebenbei lernt man im Kurs sehr viele neue Leute kennen welche alle das gemeinsame jagdliche Interesse verbindet.

Aber: probieren geht über studieren! Versuchen kann man's ja mal ;-)

mfG
Zuletzt geändert von crowcall66 am Fr 1. Aug 2014, 16:12, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von Styrax » Fr 1. Aug 2014, 15:16

Was kostet so eine Jagtausbildung mit allem drum und dran. Und wieviel Zeit nimmt die in Anspruch?
"Damit das Böse Erfolg hat, braucht es nur eine handvoll guter Menschen. Denn die schaffen mit lauter guten Absichten eine furchtbare Katastrophe."

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von chris34G4 » Fr 1. Aug 2014, 15:41

1000-1200 ca.
.

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von crowcall66 » Fr 1. Aug 2014, 15:45

Styrax hat geschrieben:Was kostet so eine Jagtausbildung mit allem drum und dran. Und wieviel Zeit nimmt die in Anspruch?


Bei mir wars wie folgt:

reiner Zeitaufwand für Vorbereitungskurs:
* Vorbereitungskurs bis zur Prüfung: 5,5 Monate (ca. 24 Wochen)
* pro Woche: 2 x Kursabend zu je 2,5 h Unterrichtszeit
* 4-5 x Samstagkurs (jeweils ~2h): praktische Vorbereitung auf die Schießprüfung mit Büchser und Flinte, Waffenhandhabung, Trophäenkunde
* 1 x Besuch einer Hegeschau
* 1 x 8h Erste-Hilfe Kurs an einem Samstag

Hinzu kommt dann noch der Zeitaufwand für das Selbststudium zu Hause der, wenn man es gewissenhaft betreibt, ein beträchtliches Ausmaß annimmt. Würde meinen Aufwand auf ca. 100 h grob einschätzen.

Die Kosten sind meinen Beobachtungen nach von Kurs zu Kurs sehr unterschiedlich: grob jedoch mind. € 800 exkl. Treibstoffkosten
Zuletzt geändert von crowcall66 am Fr 1. Aug 2014, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von kuni » Fr 1. Aug 2014, 15:46

chris34G4 hat geschrieben:1000-1200 ca.


Das sind die reinen Kosten für den Kurs, Unterlagen, Patronen für das Übungsschießen usw.

Dazu kommen noch die Fahrtkosten zu den Kurstagen, die Verpflegung vor Ort usw.

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von Styrax » Fr 1. Aug 2014, 15:53

Oha. Nicht ohne. Danke für die ausführlichen Informationen!

Phuu, da ich derzeit für die Amateurfunkprüfung lerne fällt das wohl noch flach.
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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von kuni » Fr 1. Aug 2014, 15:59

Bezüglich Prüfung ohne Kurs:

Ich würde sagen "zum Scheitern verurteilt".

Bei uns (Bezirk Weiz) ist z.b. ein Praxisbegleiter vorausgesetzt (gesetzlich nicht gefordert, theoretisch würde es auch ohne gehen), mit diesem wird gemeinsam ein mehrseitiger Bogen ausgefüllt was man alles gemacht hat (gemeinsamer Ansitz mit Ansprechübungen, Äsungs- Deckungsverbesserung, Hochsitzbau usw). Dieser wird bei der Prüfung vom BJM (Bezirksjägermeister) auch durchgeschaut und daraus auch Fragen gestellt. Weiters sind wir aus dem Kurs heraus gemeinsam mehrmals schießen gegangen (Kugel und Schrot), wahren bei Hundevorführungen, Trophäenschauen, usw. Bei "Spaziergängen" im Wald haben wir uns den Aufbau verschiedener Wälder (verschiedene Höhenlagen von 350m bis 1800m Seehöhe), Waldgemeinschaften, Wildschäden usw. angeschaut.

Das fehlt beim Selbststudium vollständig.

Theoretisch würde es man mit dem reinen Studium des Jagdprüfungsbehelfs schaffen, praktisch sehe ich aber nur sehr geringe Chancen. Am ehesten noch, wenn man aus einer "Jägerfamilie" stammt und vieles einfach sowieso kennt - dann sollte es kein Problem sein. Wenn man dann das Jagdgesetzt sehr gut kennt, beim Schießen keine Sicherheitsfehler macht (und zumindest halbwegs trifft) sollt müsste schaffbar sein.

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von chris34G4 » Fr 1. Aug 2014, 16:51

kuni hat geschrieben:
chris34G4 hat geschrieben:1000-1200 ca.


Das sind die reinen Kosten für den Kurs, Unterlagen, Patronen für das Übungsschießen usw.

Dazu kommen noch die Fahrtkosten zu den Kurstagen, die Verpflegung vor Ort usw.



Fahrkosten sind eh klar und auch ned bei jedem gleich! ich hatte 5 km zum kurs, ander 50.....

Prüfung und erste Karte sind da auch schon dabei.

wie viel dort einer sauft kann man pauschal auch nicht sagen :mrgreen:
.

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von BigBen » Fr 1. Aug 2014, 17:09

Was auch immer ein Thema ist: manche Jagdverbände bzw. Prüfer sind keine Freunde des Selbststudiums...d.h. wenn die Wind davon kriegen dass du keinen Kurs besucht hast, kannst davon ausgehen dass sie dich wesentlich intensiver durch die Mangel nehmen!
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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von kuni » Fr 1. Aug 2014, 17:44

BigBen hat geschrieben:Was auch immer ein Thema ist: manche Jagdverbände bzw. Prüfer sind keine Freunde des Selbststudiums...d.h. wenn die Wind davon kriegen dass du keinen Kurs besucht hast, kannst davon ausgehen dass sie dich wesentlich intensiver durch die Mangel nehmen!


Da Prüfer teilweise auch Vortragende sind, Mitgeschrieben wird wer wann den Kurs besucht, brauchen die keinen Wind davon bekommen - die wissen es sowieso :mrgreen:

Ich weiß auch nicht wie man zu den Terminen z.b. vom Prüfungsschießen kommt....

Die Prüfung wird vom Jagdschutzverein organisiert (oder eben von z.b. Weidwerk mit Zukunft) und bei der Anmeldung zum Kurs meldet man sich auch gleich zur Prüfung an. Ob man da so als externer einfach "reinschneien" kann ist mir nicht klar

also Worte von meinem 1. Posting: "zum scheitern verurteil"

@Styrax: mach mal die Amateurfunkprüfung - diese ist auch nicht ohne UND du kannst deine 2 Hobbys (zumindest in der Steiermark) nicht kombinieren (sachliches Verbot)

@chris34G4: das Wort "saufen" und Jagd passen nicht (mehr) zueinander - dieses Zeiten sind (Gott sei Dank) vorbei

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von BigBen » Fr 1. Aug 2014, 17:47

kuni hat geschrieben:
@chris34G4: das Wort "saufen" und Jagd passen nicht (mehr) zueinander - dieses Zeiten sind (Gott sei Dank) vorbei


Schön wärs und so sollte es sein...aber die Realität sieht ja doch leider immer wieder anders aus (nicht beim Kurs sondern in der Praxis...auf Treibjagden etc.)
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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von Felsschorre » Fr 1. Aug 2014, 18:24

BigBen hat geschrieben:Was auch immer ein Thema ist: manche Jagdverbände bzw. Prüfer sind keine Freunde des Selbststudiums...d.h. wenn die Wind davon kriegen dass du keinen Kurs besucht hast, kannst davon ausgehen dass sie dich wesentlich intensiver durch die Mangel nehmen!



Das ist ganz sicher einer der wesentlichen Punkte.

Und:
Wurde schon am Rande erwähnt. Die Prüfungskommission ist über Jahre hinweg die selbe bzw. legt den Prüfungsschwerpunkt ähnlich. Das Wissen die Kursleiter und bereiten die Jungjäger gezielt darauf vor. Die meisten Kurse die ich kenne haben eigenes Material zu Ökologie und Forstwirtschaft, da das eines der zentralen Jagdthemen mittlerweile ist.

Alleine diese Prüfung zu packen halte ich für ganz ganz schwer. Vor allem wenn auch kein wirklich fermer Jäger da ist, der einen begleitet und lehrt.

Es gibt auch 'Schnellsieder Kurse', dauer etwa 14 Tage. Sind zwar nicht optimal und haben hohe Durchfallquoten (oft um die 50%) und sind teuer. Habe einen solchen allerdings einmal teilweise miterlebt, die die Prüfung dann schaffen sind schon ganz gut drauf. Wäre evt. eine Überlegung wert in deinem Fall.

Alles Gute trotzdem und Waidmannsheil!

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Re: Jagdprüfung im Selbststudium?!

Beitrag von chris34G4 » Fr 1. Aug 2014, 18:49

BigBen hat geschrieben:
kuni hat geschrieben:
@chris34G4: das Wort "saufen" und Jagd passen nicht (mehr) zueinander - dieses Zeiten sind (Gott sei Dank) vorbei


Schön wärs und so sollte es sein...aber die Realität sieht ja doch leider immer wieder anders aus (nicht beim Kurs sondern in der Praxis...auf Treibjagden etc.)


vor oder während der jagd gibts eh keinen alk!! um das gehts auch nicht. nach dem kurs wars halt öfter gemütlich sich bei an saft zu unterhalten.
.

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