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308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

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nominus
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308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von nominus » So 15. Feb 2015, 21:13

Servus,

Bevor wir anfangen, es geht um jagdliche Anwendung. Präzision ja, aber wirken muss es auch.

Wer kennt das nicht? Das Munitionspackerl mit der Jagdmunition leer, die Faulheit zum Büma zu gehen noch größer -> oder so ähnlich.
Naja bei mir kommt noch dazu das Gewehre umgebaut werden / worden sind.
Also neue Munition braucht der Mann.

Das heißt Gedanken machen was und wie man wo erlegen möchte. In meinem Fall geht es auch dieses Jahr weiter mit dem etwas weiteren Schuss.
Bedeutet 80% Rehwild (50% bis 70m / 50% ab 100m), 18% Schweine (Kurzdistanz max 70m), 1% Rotwild (bis max 200m), 1% Gamswild (zu 100% ab 150m bis 620m).
Der Kenner merkt es handelt sich um mindestens 2 Reviere ;-). Genau genommen sind es 3.
Wenig verwunderlich also das ich mit der 308 eher auf die weiten Distanzen einsetzen werde.
Also hingesetzt und ein wenig Gedanken über die Munition gemacht. Eher weniger wegen dem Geschossaufbau den um das Geschossgewicht.
Grundlegend wird ja empfohlen: "Wenn du weit schießen willst nimm ein leichteres Geschoss".
Dieser Aussage bin ich mal auf den Grund gegangen und hab mir die Sache aus dem Blickwinkel angeschaut.
Weil es wissenschaftlich sein soll, hab ich mich auf die Grundaten von der Hornday Seite (Daten aus einem 24" Messlauf gemessen) verlassen und mit Strelok verarbeitet.
Ich habe das Interlock hergenommen, da hier von Hornady auch Werksangaben für das 180grs. Interlock ausgegeben werden.
Es gibt die Berechnung auch für das SST (welches ich auch wieder einsetzen werde), wir wollen jedoch wissenschaftlich bleiben und uns weniger auf fundierte Schätzung berufen ;-)

Also vergleichen wir mal 150 / 165 / 180grs Interlockgeschosse (Achtung Fabriksmunition von Hornady):

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Was sagen uns die Diagramme?

Geschwindigkeitsverlust:
Es fällt auf das 150grs startet schnell und lässt auf die Distanz gesehen stark nach. Bis sich der Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem 165grs Geschoss zwischen 150 - 200m (es sind unwissenschaftliche ca. 170-180m) egalisiert und dann auch zum ungunsten des 150grs Geschoss entwickelt. Auf 300m kommte schon fast mit der Geschwindigkeit des 180grs. Geschoss an.
Der Geschwindigkeitsverlust ist zwischen 165grs und 180grs Geschoss ähnlich.

Der Energieverlust:
Bemerkenswert der über durchschnittliche Energieverlust des 150grs Geschosses.
Interessant die Verlust bei den 165 und 180grs Geschossen, eine fast idente Linie.

Der Geschossabfall:
Hier sieht man wieder eine idente Linie. Diesmal bei den 150 und 165grs Geschossen.
Interessant der der Geschossabfall beim 180grs Geschoss erst zwischen 200 und 250m zutragen kommt.

Zusammenfassung:
Jetzt ist es doch so, dass sich die Rehe nicht an diese Daten halten und Rechenwerte nicht alles sind.
Was man mitnehmen kann, in der österreichischen Jagdrealität (Schussdistanz 70-120m) ist es völlig egal welches Geschossgewicht man nimmt. Sicherlich leichte Geschosse werden im Wildkörper eher ansprechen und eher Splitter bilden. Das schwere Geschoss wird eher später ansprechen aufgrund der reduzierten Vziel. Letztendlich Geschmacksache.

Mit was kann der Jäger rechnen der abseits der 70m Schussdistanz dahin wandelt. Nunja bis 150m passiert mal nicht viel. Geschossabfall zwischen den drei Geschossgewichten ist gerade mal rechnerisch zu erfassen. Außer das leichten Geschoss Energietechnisch nicht mehr so gut da steht. Praktisch sollte es da noch keine Probleme geben.
Wer weiterraus will sollte auf den Formwert achtgeben, der kommt dann so ab 180m zu tragen.

Persönliches Fazit:
180grs bieten mir beim meinem vorhaben keinen Vorteil. Abgsehen davon, dass sie auf 300m schon mehr fallen wie 165grs Geschosse.
165grs sind schon das Optimum, sollten sich die 150grs als präziser erweisen kommen natürlich die mit. Die Energie auf 300m reicht auf die Gams allemal.
Zukünftig ist es mir egal (bis 150m) was für ein Geschossgewicht da verschossen wird. Hauptsache präzise, günstig uns kein Varmintgeschoss.

Vielleicht kann ja der ein oder andere was mitnehmen von dem Bericht.

lg&wh
nominus
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nominus
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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von nominus » Mo 16. Feb 2015, 19:22

und fertig.
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buckshot

Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von buckshot » Mo 16. Feb 2015, 19:40

dank für deine mühe..... - bestätigt meine (intuitive) wahl - 165gr (bzw. 168 beim tsx...) ;)

wh!

alfacorse
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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von alfacorse » Di 17. Feb 2015, 09:40

Da hat jemand die Ballistik entdeckt.

Der BC des Geschosses ist das wichtigste Element, wenn es weiter raus geht - bei den 165 bzw. 168 ern ist die 7mm-08 der .308 überlegen, obwohl man glauben mag, dass die .308 ganz gut ist.


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MauserM03
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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von MauserM03 » Di 17. Feb 2015, 10:35

Sehr interessant! Vielen Dank für die Mühe das auszuarbeiten.

Interessant wäre ja dann auch, da die LJV dzt ganz massiv auf die Umstellung auf Bleifrei drängen wie dann eine "Bleifrei" Alternative aussehen würde. Da ist ja die Philosophie eine Gewichtsklasse drunter dafür mit mehr Speed...
Werden ja auch beworben mit flacherer Flugbahn....

Könntest Du ein Beispiel dazurechnen?

Annnahme AERO .30 135 grs BC 0,35 V0 900 - 920 m/s (aus .308)

Vielen Dank
& WH
MauserM03

buckshot

Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von buckshot » Di 17. Feb 2015, 10:59

Dass ein 7mm bzw .284 Geschoss gleicher Masse einen besseren bc wie ein .30er hat ist kein Geheimnis, die .308 ist eben weiter verbreitet und entsprechend günstiger...

Das 135gr aero ist ein super Jagdgeschoss bis 150m, auf 200 fällt es aber schon deutlich! Darf ich fragen mit welcher Ladung du diese Geschwindigkeit erreicht hast? Ich hatte mit meiner damaligen Patronen keine 800ms aus der 20" Steyr raus geholt...

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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von MauserM03 » Di 17. Feb 2015, 18:52

Das 135gr aero ist ein super Jagdgeschoss bis 150m, auf 200 fällt es aber schon deutlich! Darf ich fragen mit welcher Ladung du diese Geschwindigkeit erreicht hast? Ich hatte mit meiner damaligen Patronen keine 800ms aus der 20" Steyr raus geholt...



Das 135 grs AERO hab ich in der ,30-06 in -Verwendung...

Die Werte für die ,308 hab ich aus dem originalen Mayerl Fred entnommen:

Das bleifreie AERO erreicht folgende Geschwindigkeiten:

- 308 Win: >=900 m/s
- 3006: ca. 950 m/s
- 300 WSM: >1000 m/s
- 300 WinMag: >1000 m/s

nominus
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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von nominus » Di 17. Feb 2015, 22:16

Servus,

Die ein oder andere böse Zunge behaupte ich beschäftige mich erst seit neuesten damit....
Nunja sagen wir mal so, es war die fehlende Muse zu schreiben.

Ich habe mir in 308Win. das Interbond/SST in 150 und 165grs angeschaut. Dann noch das 130grs und 150grs TTSX. Wissentschaftlich handelt sich um keine Auswertung, eine mehr oder weniger fundierte Schätzung.

Das mit den Bleifrei ist sehr politisch und emotionel belastet, ich äußer mich dazu nur sehr ungern....
Die Aussage vom LJV kenn ich, man braucht eine möglichst simple Message um die ungebildeten Massen zu begeistern.
Ich selbst schieß kein Bleifrei, habe aber unmittelbare Bekannte die das tun.

Problem ist doch:
Im Gegensatz zu billigen Bleigeschossen wirken die ganzen bleifreien Geschosse in der Tendenz zu hart. -> Was gut für die Wildbretentwertung ist. Bedeutet du brauchst Zielwiderstand und Geschwindigkeit um die Dinger zum aufpilzen zu bringen. -> Barnes hat auf deren Seite eine nette Galerie wo du siehst bei welcher Geschwindigkeit die Geschosse wie aufpilzen. Mit einer 308Win. (in 130grs / 150grs) ist zwischen 170 und 200m Schluss mit lustig.

Die 130grs. Geschosse sehe ich als eine Möglichkeit auf schwache Stücke und innerhalb der durschnittlichen österr. Schussdistanz ein mehr an Wirkung zu erzeugen. Fürs Rehjagen sicher eine interessante Überlegung.
Zwischen 130 - 150m beginnt das 150grs. Bleifrei seine Vorteile auszuspielen.
Sprich, wenns fliegt, sollte der durchnittliche Jäger auf die durchschnittliche Entfernung nichts merken.

@MauserM03: Ja ich mach dir die Auswertung. Wird aber erst am Wochenende sein.
In der 30-06 würde ich mal die 165grs bleifrei probieren. Da hast du ja Pulverraum zur Verfügung die der 308Win. fehlt.
Rechtschreibfehler sind Ausdruck künstlerischer Freiheit und geistiges Eigentum des Urhebers.

buckshot

Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von buckshot » Di 17. Feb 2015, 22:45

also meine Erfahrungen mit bleifrei waren bisher durchwegs positiv - man muss halt die tatsächliche TPL auf alle Distanzen praktisch erproben und sich sein urteil bilden...
So viele Stücke wie Ihr schieße ich ja nicht...
die Sache ist halt die, dass die leichte Geschosse innerhalb der "üblichen" Ansitz-Distanzen noch rel. rasant sind - und Solids brauchen Speed um auf zu machen - aber mangels Masse auch rel. schnell Speed verlieren - also für Weitschüsse zB im Gebirge auf Gams u.U. problematisch sein können - man muss sich halt von dem Gedanken "eines für Alles" verabschieden...

der Zelli (PD-User zelle12) hat soviel ich weiß mit der .243 gute Erfahrungen auf Gams auf über 300m (altes KJG)...

meine persönlichen Erfahrungen beschränken sich auf Rehe und Fux auf ca 60-120m (AERO 135gr .308) - und BArnes TSX 168gr auf ca 90m auf Damhirsch.... - lag alles im Feuer, Wildbret bzw. Balgentwertung praktisch null...
eine Erfahrung aus zweiter Hand (ich war dabei...) mit Barnes T-TSX 150gr (.308) auf 3er Hirsch war ok, 120m, Flucht ca 20m - aber die Decke war komplett eingeblutet...

Meine Tests auf die Scheibe waren bzgl. Geschossabfall nicht überzeugend bei den leichten Aeros... - die TSX fliegen eher analog bleihaltiger Geschoße und lassen sich auch so laden...
140gr TSX die ich einem Bekannten geladen hab für seine 7x57 waren von Reh über Sau bis Hirsch sehr zufriedenstellend und auf Distanzen von 50 bis 200m tadellos...

crowcall66
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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von crowcall66 » Mi 18. Feb 2015, 09:53

buckshot hat geschrieben:Das 135gr aero ist ein super Jagdgeschoss bis 150m, auf 200 fällt es aber schon deutlich! Darf ich fragen mit welcher Ladung du diese Geschwindigkeit erreicht hast? Ich hatte mit meiner damaligen Patronen keine 800ms aus der 20" Steyr raus geholt...

...Meine Tests auf die Scheibe waren bzgl. Geschossabfall nicht überzeugend bei den leichten Aeros...


Also 850-870 m/s solltest du schon raushohlen können aus deiner .308 Win. mit dem 135g AERO. Deine 800 m/s sind ziemlich schlapp. Da darf es dann einen auch nicht wundern, wenn der Geschossabfall nicht den Vorstellungen entspricht. Zugehörige Ladeempfehlungen bekommst du auf Anfrage auch persönlich von Mayerl.
Ein Bekannter ladet dieses Geschoss in der 308 und bringt diese V0 mit sehr guter Präzision nachweißlich (mit Chrony gemessen) hin.

Ich persönlich verwende AERO in der 6,5x55 mit 115g auf Rehwild und alles weitere Niederwild.
Bis 200m (weiter hab ich noch nicht geschossen) absolut zufriedenstellende Ergebnisse. Präzision: top, Geschossflugbahn: 200m -> -2cm

Als nächstes Projekt werde ich meine .223 Rem auf AERO 60g umstellen. Hab dazu schon sehr viel Gutes gelesen, bin schon gespannt aufs Ergebnis.

buckshot

Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von buckshot » Mi 18. Feb 2015, 10:01

Klar ist da mehr speed drinnen- das waren die ersten handladungen die ich seinerzeit mit Unterstützung eines erfahrenen wl und n140 probiert habe.
Inzwischen hab ich selbst schon rasantere Ladungen mit rp3 getestet- trotzdem bevorzuge ich schwerere Geschosse...

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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von Incite » Mi 18. Feb 2015, 10:13

bei den schwereren Kupferlingen wird dann aber ein standard Drall nicht mehr passen :(

Ich habe gute Ergebnisse mit den Accubond 165 gr in der 308 - werde aber wenn meine jagdlichen Ladungen aufgebraucht sind eventuell mit den Barnes TTSX den Einstieg wagen. AEROS sind für mich keine Option...

lg
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Beitrag von buckshot » Mi 18. Feb 2015, 10:38

Das wird allgemein so kolportiert- ich kann das aber aus eigener Erfahrung nicht bestätigen - wir schießen auch aus der .338 und der 10,4 aeros auf lange Distanz- die Ladungen entsprechen denen der bleihaltigen match geschosse...
Mit Barnes hab ich aus der .308 ebenfalls Erfahrungen gemacht dass die treffpunktlage fast identisch mit denen bleihaltiger murmeln...
Das muss man einfach probieren

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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von Pfalzhunter » Do 19. Feb 2015, 12:57

Hallo zusammen,
ich möchte meinen Sauer 202 Stutzen Kal .308, Lauflänge 52 cm , mit einem Barnes TTSX 150 Gr. Geschoß führen,
Norma Hülsen stehen zu wiederladen zur Verfügung.
Schussentfernung bis 130 Meter, welches Pulver und wieviel sollte man nehmen ?

WMH

Gerhard

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Re: 308Win Ballistik - 150 vs 165 vs 180grs

Beitrag von buckshot » Do 19. Feb 2015, 13:16

Ich hab sie mit rp2 probiert- ist etwas schneller wie das rp3 und hat aus kurzem Lauf praktisch kein Mündungsfeuer... Menge musst aus Deinem Gewehr selber mit lade Leiter ermitteln

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