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Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

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HKgrandpa
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Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von HKgrandpa » Sa 23. Nov 2024, 19:15

.
IQ-Weltmeister beim Waidwerk. Fangschuss aus 20 m Entfernung, offenbar mit Leuten hinterm Ziel ?
.
Hier zum Nachlesen : https://steiermark.orf.at/stories/3282411/
.
Ich bin zu alt für Faustkämpfe.

RickDangerous
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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von RickDangerous » Sa 23. Nov 2024, 19:39

Leute hinterm Ziel sind in der Treibjagd mit Schrot nicht unbedingt etwas aussergewöhnliches. Aber auf die Entfernung ist das trotzdem nicht unbedingt eine Glanzleistung...

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rhodium
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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von rhodium » Sa 23. Nov 2024, 21:41

Ist ein Fangschuss mit Schrot auf diese Distanz waidgerecht?

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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von HKgrandpa » Sa 23. Nov 2024, 23:45

RickDangerous hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2024, 19:39
Leute hinterm Ziel sind in der Treibjagd mit Schrot nicht unbedingt etwas aussergewöhnliches.
.
Okay, akzeptiert. Irgendwoher müssen ja all die angeschossenen Jäger kommen, die es jedes Jahr gibt.
.
Ich bin zu alt für Faustkämpfe.

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Markus_H
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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von Markus_H » So 24. Nov 2024, 07:32

rhodium hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2024, 21:41
Ist ein Fangschuss mit Schrot auf diese Distanz waidgerecht?
Losgelöst von dem Vorfall, Kugelfang usw:

Wo erlaubt und wer kann wird bis ca 30m mit Schrot weidgerecht Rehwild erlegt. (Schrotstärke, Choke, Distanz muss zur Situation passen)

Zum Erlösen von Tieren kann man sich überlegen, dass jedes Handeln das es einen ermöglicht das Tier schneller von seinem Leiden zu befreien hilfreich ist.

Das Thema ist aber nie einfach, schon gar nicht live im echten Leben vs hinterher vor dem PC....

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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von Grerdinger » So 24. Nov 2024, 08:31

rhodium hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2024, 21:41
Ist ein Fangschuss mit Schrot auf diese Distanz waidgerecht?
Obs im Sinne der Wildbretverwertung die ideale Lösung ist, wage ich zu bezweifeln.
Waidgerecht ist es mit geeignetem Schrot (Größe 5 oder niedriger) definitiv, weil eine mehr als ausreichende Tötungswirkung gegeben ist.

Dass der Schuss in vorliegend Fall unabhängig davon nicht gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt.
LG,


Andi

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hari
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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von hari » So 24. Nov 2024, 17:46

Wenns einen Fangschuss braucht wird der Erleger das Verhalten nicht als normal einstufen koennen. Insofern wird die kundige Person das auch nicht als unbedenklich bekunden. Eine Fleischbeschau ist fuer ein Reh leider nicht wirtschaftlich. So ein Stueck wird also in der TKV oder im Hundenapf landen.

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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von Grerdinger » So 24. Nov 2024, 18:01

Ja, vermutlich.
Jedenfalls "gehört" das Stück dann ganz sicher dem Erleger - ob er will oder nicht.
LG,


Andi

Donau
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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von Donau » So 24. Nov 2024, 20:08

rhodium hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2024, 21:41
Ist ein Fangschuss mit Schrot auf diese Distanz waidgerecht?
Wenn man dem ORF Bericht glauben darf:
"Munitionsteile trafen Bauch und Oberschenkel
Als Jagdkollegen in der Folge durch laute Zurufe auf ein offensichtlich krankes Rehwild aufmerksam machten, beabsichtigte der 69-Jährige das Wild eigenen Angaben zufolge mit einem gezielten Fangschuss aus einer Entfernung von etwa 20 Metern von seinem Leid zu erlösen."

Wenn das Schrotkörner waren, warum schreibt dann der ORF so gespreizt "Munitionsteile" ? :doh:
Der Filzpfopfen etc wird es auf 20 Meter wohl kaum gewesen sein ?

Ein Schrotschuss auf ein Reh ist in Österreich illegal.
Allerdings kann bei einem übergesetzlichen Notstand (angeschweißtes Wild) nachher in einem allfälligen Verfahren (das heißt wenn der Vorfall auffliegt) versucht werden, die Rechtfertigung vorzubringen, dass das Reh schwer verletzt war und stark gelitten hat und eine Büchse oder starke Faustfeuerwaffe nicht vorhanden war, allerdings legt die Behörde hier einen strengen Maßstab an und es ist der Schütze, der die Notwendigkeit des Schrotschusses beweisen muß. Umkehr der Beweislast.
Ich bin tierliebend, aber so weit geht meine Tierliebe nicht, dass ich in der heutigen aggressiven Zeit - um ein angeschossenes Reh zu erlösen - meine Jagdberechtigung und/oder Waffenverbot riskiere.

Die Frage der Waidgerechtigkeit ist etwas anderes. Da gibt es Unterschiede von Land zu Land.

In England, Wales und Schottland gilt der Schuß mit grobkörnigem Schrot ("Buckshot" von engl. buck = Bock, gemeint ist hier der Rehbock) bei kurzen Entfernungen, das heißt wohl im Wald, als "fair", wir würden das deutsche Wort "waidgerecht" verwenden.

Die Jagd auf Gams mit 243 Winchester ist sicher waidgerecht, in Ö auch üblich, in der BRD jedoch illegal.

"short distance" ist halt wieder so ein unbestimmter Begriff. 10 yards (9 Meter)? 15 yaeds (14 Meter)?

Ausserdem stellt sich - zurecht - die Frage, warum auf "etwa 20 Meter" (ORF) auf ein krankes Tier geschossen wurde, und nicht viel näher. Lag es bereits am Boden? Dann wird sich der Jäger die Frage gefallen lassen müssen, warum er nicht näher ging. Oder kam es hoch und wollte flüchten? Dann wäre es in den dichten Wald gelaufen, hätte sich dort versteckt und wäre qualvoll zugrunde gegangen (verludert). War ein Jagdhund für eine allfällige Nachsuche im Dickicht vorhanden?

All diese Fragen wird der Verwaltungsbeamte oder Richter den Zeugen stellen.

A blede Gschicht

Zu erwartende Zusatzfrage aus Tierschutzgründen: Wieviel mm hatte die Schrotkörnung des Fangschusses? 3,25 mm oder 5,1 mm ? Wurde eine Vorlage aus Blei verwendet?
Oder wurde Eisenschrot verwendet? Körnung?
Oder anderes Material? Körnung?

Die ganze Story ist - so wie sie veröffentlicht wurde - sehr merkwürdig. Passt alles hinten und vorne nicht zusammen und der ORF sollte nicht dankbar jede Story aufgreifen und weiterverbreiten.

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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von approach_lowg » So 24. Nov 2024, 20:58

hari hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 17:46
Wenns einen Fangschuss braucht wird der Erleger das Verhalten nicht als normal einstufen koennen. Insofern wird die kundige Person das auch nicht als unbedenklich bekunden. Eine Fleischbeschau ist fuer ein Reh leider nicht wirtschaftlich. So ein Stueck wird also in der TKV oder im Hundenapf landen.
Die Frage ist wirklich, was da alles stimmt von der Journaille....
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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von L0weraustrian » So 24. Nov 2024, 21:54

Donau hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 20:08

Ein Schrotschuss auf ein Reh ist in Österreich illegal.
eindeutig falsch


Steiermärkisches Jagdgesetz
§58 (2) Es ist verboten 2.
mit Schrot, Posten oder gehacktem Blei auf Schalenwild und Murmeltiere zu schießen; der
Fangschuss mit Schrot ist erlaubt

rhodium hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2024, 21:41
Ist ein Fangschuss mit Schrot auf diese Distanz waidgerecht?
In Dänemark wird seit über 25 Jahren auf Rehwild mit Stahlschrot gejagt. Bleifrei ist dort verpflichtend bei Verwendung von Schrot. Max erlaubte Größe 4mm, Distanz bis 20m. Die mittlerweile zahllos gesammelten Erfahrungen sind punkto Waidgerechtigkeit gut.

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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von Donau » So 24. Nov 2024, 22:27

L0weraustrian hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 21:54
Donau hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 20:08

Ein Schrotschuss auf ein Reh ist in Österreich illegal.
eindeutig falsch


Steiermärkisches Jagdgesetz
§58 (2) Es ist verboten 2.
mit Schrot, Posten oder gehacktem Blei auf Schalenwild und Murmeltiere zu schießen; der
Fangschuss mit Schrot ist erlaubt
Nicht richtig zitiert.
§ 58 (2) lautet:
"Es ist verboten:
. . . mit Schrot, Posten oder gehacktem Blei auf Schalenwild oder Murmeltiere zu
schießen; im besiedelten Gebiet ist der Fangschuß mit Schrot erlaubt"

Der Vorfall ereignete sich nicht im besiedelten Gebiet. Überhaupt ein blöder Paragraph. Seit wann muss jemand "im besiedelten Gebiet" einen Fangschuß auf ein Murmeltier abgeben ??
Und dass angeschweißtes Wild durch besiedeltes Gebiet rennt und dort einen Fangschuß braucht, ist ein an den Haaren herbeigezogener extremer Notfall, der vielleicht alle 20 Jahre passiert.

L0weraustrian hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 21:54
rhodium hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2024, 21:41
Ist ein Fangschuss mit Schrot auf diese Distanz waidgerecht?
In Dänemark wird seit über 25 Jahren auf Rehwild mit Stahlschrot gejagt. Bleifrei ist dort verpflichtend bei Verwendung von Schrot. Max erlaubte Größe 4mm, Distanz bis 20m. Die mittlerweile zahllos gesammelten Erfahrungen sind punkto Waidgerechtigkeit gut.
Eisen hat ein viel geringeres spezifisches Gewicht als Blei. ("geringere Dichte")
Wäre schon 4 mm Bleischrot nicht waidmännisch auf Rehe, so ist 4mm Eisenschrot sehr problematisch, große Gefahr der Tierquälerei, auch auf 20 Meter.

4 mm Eisenschrot entspricht nur 3–3,25 mm Bleischrot!

3,25 mm Bleischrot: Damit schossen selbst als es noch erlaubt war (in der Monarchie) die Jäger nicht auf Rehe!

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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von L0weraustrian » So 24. Nov 2024, 23:41

Donau hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 22:27
L0weraustrian hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 21:54
Donau hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 20:08

Ein Schrotschuss auf ein Reh ist in Österreich illegal.
eindeutig falsch


Steiermärkisches Jagdgesetz
§58 (2) Es ist verboten 2.
mit Schrot, Posten oder gehacktem Blei auf Schalenwild und Murmeltiere zu schießen; der
Fangschuss mit Schrot ist erlaubt
Nicht richtig zitiert.
§ 58 (2) lautet:
"Es ist verboten:
. . . mit Schrot, Posten oder gehacktem Blei auf Schalenwild oder Murmeltiere zu
schießen; im besiedelten Gebiet ist der Fangschuß mit Schrot erlaubt"
Ich habe keine Ahnung was du einwirfst
denn du behauptest wiederholt Blödsinn

Außer das Gesetz von Donau :D steht über dem aktuellen Steirischen Jagdgesetz

https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassu ... r=20000850

§ 58
Sachliche Verbote; Wildfolge
(1)Die Verwendung von Abzugeisen, Abtritteisen, nicht selektiven Tötungsfallen, Schlingen, Netzen und tierquälerischen Fangvorrichtungen ist verboten.
(2)Es ist verboten:
1.
bei der Jagdausübung Schusswaffen und Munition zu benützen, die nicht für die Verwendung bei der Jagd auf Wild bestimmt sind und sich nicht in einwandfreiem, dem Zweck entsprechendem -Zustand befinden; Bolzen, Pfeile, Schnellfeuerwaffen, Halbautomaten, deren Magazin mehr als zwei Patronen aufnehmen kann, Luftdruckwaffen, Zimmerstutzen, abschraubbare Stutzen, Faustfeuerwaffen (ausgenommen für den Fangschuss) und Gewehre, deren Aussehen mit der Absicht, sie als Gewehr unkenntlich zu machen, verändert ist, dürfen zur Jagdausübung jedenfalls nicht verwendet werden;
2.
mit Schrot, Posten oder gehacktem Blei auf Schalenwild und Murmeltiere zu schießen; der Fangschuss mit Schrot ist erlaubt;

3.
auf Schalenwild mit Kugelpatronen zu schießen, deren Auftreffenergie auf 100 Meter Entfernung weniger als 2.000 Joule, bei Rehwild weniger als 1.000 Joule beträgt;



Da du schon mit Jagdrecht in Österreich überfordert bist spare ich mir einen weiteren Kommentar zu deinen weiteren Kenntnissen.

Donau
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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von Donau » Mo 25. Nov 2024, 01:07

L0weraustrian hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 23:41
2.
mit Schrot, Posten oder gehacktem Blei auf Schalenwild und Murmeltiere zu schießen; der Fangschuss mit Schrot ist erlaubt;
Ja stimmt, da hätt´ ich doch selber drauf kommen können. :lol:
Ich hatte im RIS nicht genau geschaut und die Fassung vom 05.02.2024 gefunden.
Bis zum 05.02.2024 galt diese seltsame Formulierung!

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Re: Steiermark : Fangschuss trifft Jäger

Beitrag von Donau » Mo 25. Nov 2024, 01:09

Aber das mit dem 4 mm Eisenschrot auf Rehe in Dänemark - sofern das überhaupt so stimmt - wäre halt wirklich arg!
Eisen hat ein viel geringeres spezifisches Gewicht (viel geringere Dichte) als Blei

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