Re: Unterlagen für Aufsichtsjägerprüfung Steiermark
Verfasst: Di 12. Mär 2019, 09:11
Hallo,
kurz meine Erfahrungen in Graz
Wir waren in unserem Bezirk 8 Kandidaten und davon sind 7 durchgekommen. Vorbereitung war
1) Besuch des JJ Kurs in Weiz (nicht jede Veranstaltung - aber die meisten)
2) einige Nachmittage mit unserem Bezirksförster, einige Nachmittage mit dem Bezirksförster vom Nachbar Bezirk
3) der Vortragende für Gehölzkunde hat mit uns auch 2 Nachmittage gemacht
4) Gesetz haben wir mit einem Mitarbeiter der BH einige male durchgemacht
5) Lehrbuch hatten wir den "normalen" Lehrprinz und das Gesetzbuch von Frau Sagris
6) gelernt haben wir immer in der Gruppe
Zu den Prüfungsfächern
also auswendig stimmt überhaupt nicht. Prüfung war bei Frau Sagris persönlich. Jagdgesetz musst du auf die Frage hin sofort einmal korrekt beantworten und dann aber durch eine Erklärung zeigen, dass du es verstanden hast. Da kommt dann bei z.b. behördlich angeordneter Wildstandsreduktion die Frage "ist das sinnvoll"? Sollte man halt erklären können, dass dann eh schon vieles verbockt wurde und es schon Gründe dafür gibt. Dazu noch ein paar Standardfragen über Reviergrößen, Grenzen, Vergabe, Abschusserfüllung. Wildschaden Regulierung. Dauerte knapp 15 Minuten.
Bei den Baumarten kamen nur heimische frische Hölzer. Einzig für Verbiss und Schälschäden waren alte Muster da. Wichtig waren hier auch die Zusammenwirkungen der einzelnen Hölzer, Partnerschaften und Auswirkungen auf das Wild. Schäldschaden Pferd und Rotwild sollte man halt auseinanderhalten können . Dann noch viele Fragen zum Thema heimischer Wald, Verjüngung, Einflüsse auf das Wild und umgekehrt etc. Also nix auswendig lernen - aber man sollte die Topographie seines Bezirks kennen und die einzelnen Hauptbaumarten (unser Bezirk beginnt im Süden im Flachland bei 300m Seehöhe und geht im Norden knapp auf 2000m - wir haben also fast alles)
Der Aufsichtsjäger wollte einiges über das Wild in deinem Revier wissen. Ebenso welche Hunde bei dir geführt werden, welche Ausbildung etc. 2 Hunde musste ich noch an einem Bild erkennen und erklären. Waffen war ebenso die Frage welche du führst, einige Fragen zum Waffengesetz, sichere Handhabung, wie verhalte ich mich bei Gesellschaftsjagden etc. Ich musste dann einen 98erklären - wurde nach einer Minute abgebrochen. Er fragte ob ich mit dieser Waffe zur Jagd gehen würde. Sicherheit überprüft und erklärt, prinzipiell ja - aber ich würde andere Patronen nehmen (I bzw. IS). Den Abschussplan (1/3 Parität) konnte man mit den vorhandenen Zahlen sehr einfach berechnen - aber man musste ihn halt erklären. Woher kommen z.b. die Zahlen für die Zuwachsrate, wie hoch sind die in deinem Revier etc. Bei den Greifvögeln war ich etwas schwach auf der Brust - habs ihm aber erklärt, dass diese bei uns als Prädatoren gelten und bei den meisten älteren Jägern eher nicht so beliebt sind. Da kam dann ein interessantes Gespräch zustande und auch dieses Thema war gegessen. Man sollte halt z.b. in einem Niederwildrevier alle Raufußhühner aufzählen können. Auch hier waren dann noch einige gesetzliche Fragen zum Thema Jagdbetrieb (Fallen, Jagdarten, Abschussplan). Eigentlich das umfangreichste Fach.
Beim Wildbiologen hatten wir eigentlich nur ein sehr langes und interessantes Gespräch über Verbesserungsmaßnahme für Niederwild im Revier, ob Fütterungen sinnvoll sind etc. Das war echt ein eher angenehmes Gespräch auf Augenhöhe als eine Prüfung. Man sollte hier halt nicht erklären, dass man sowieso nur mit "Trophy" füttert um die besten Böcke zu haben.
Durch den großen Mix an Vortragenden lernt man die unterschiedlichen Fragestellungen kennen. Ein Teil unserer Vortragenden prüft auch in Graz (nicht uns - das wurde immer ausgeschlossen). Aber es kennen sich alle Prüfer untereinander. Unser Kandidat der durchgefallen ist war eigentlich schon in der Vorbereitung durchgefallen. Nie da, und wenn ja - immer zu spät (auch bei der Prüfung).
kurz meine Erfahrungen in Graz
Wir waren in unserem Bezirk 8 Kandidaten und davon sind 7 durchgekommen. Vorbereitung war
1) Besuch des JJ Kurs in Weiz (nicht jede Veranstaltung - aber die meisten)
2) einige Nachmittage mit unserem Bezirksförster, einige Nachmittage mit dem Bezirksförster vom Nachbar Bezirk
3) der Vortragende für Gehölzkunde hat mit uns auch 2 Nachmittage gemacht
4) Gesetz haben wir mit einem Mitarbeiter der BH einige male durchgemacht
5) Lehrbuch hatten wir den "normalen" Lehrprinz und das Gesetzbuch von Frau Sagris
6) gelernt haben wir immer in der Gruppe
Zu den Prüfungsfächern
also auswendig stimmt überhaupt nicht. Prüfung war bei Frau Sagris persönlich. Jagdgesetz musst du auf die Frage hin sofort einmal korrekt beantworten und dann aber durch eine Erklärung zeigen, dass du es verstanden hast. Da kommt dann bei z.b. behördlich angeordneter Wildstandsreduktion die Frage "ist das sinnvoll"? Sollte man halt erklären können, dass dann eh schon vieles verbockt wurde und es schon Gründe dafür gibt. Dazu noch ein paar Standardfragen über Reviergrößen, Grenzen, Vergabe, Abschusserfüllung. Wildschaden Regulierung. Dauerte knapp 15 Minuten.
Bei den Baumarten kamen nur heimische frische Hölzer. Einzig für Verbiss und Schälschäden waren alte Muster da. Wichtig waren hier auch die Zusammenwirkungen der einzelnen Hölzer, Partnerschaften und Auswirkungen auf das Wild. Schäldschaden Pferd und Rotwild sollte man halt auseinanderhalten können . Dann noch viele Fragen zum Thema heimischer Wald, Verjüngung, Einflüsse auf das Wild und umgekehrt etc. Also nix auswendig lernen - aber man sollte die Topographie seines Bezirks kennen und die einzelnen Hauptbaumarten (unser Bezirk beginnt im Süden im Flachland bei 300m Seehöhe und geht im Norden knapp auf 2000m - wir haben also fast alles)
Der Aufsichtsjäger wollte einiges über das Wild in deinem Revier wissen. Ebenso welche Hunde bei dir geführt werden, welche Ausbildung etc. 2 Hunde musste ich noch an einem Bild erkennen und erklären. Waffen war ebenso die Frage welche du führst, einige Fragen zum Waffengesetz, sichere Handhabung, wie verhalte ich mich bei Gesellschaftsjagden etc. Ich musste dann einen 98erklären - wurde nach einer Minute abgebrochen. Er fragte ob ich mit dieser Waffe zur Jagd gehen würde. Sicherheit überprüft und erklärt, prinzipiell ja - aber ich würde andere Patronen nehmen (I bzw. IS). Den Abschussplan (1/3 Parität) konnte man mit den vorhandenen Zahlen sehr einfach berechnen - aber man musste ihn halt erklären. Woher kommen z.b. die Zahlen für die Zuwachsrate, wie hoch sind die in deinem Revier etc. Bei den Greifvögeln war ich etwas schwach auf der Brust - habs ihm aber erklärt, dass diese bei uns als Prädatoren gelten und bei den meisten älteren Jägern eher nicht so beliebt sind. Da kam dann ein interessantes Gespräch zustande und auch dieses Thema war gegessen. Man sollte halt z.b. in einem Niederwildrevier alle Raufußhühner aufzählen können. Auch hier waren dann noch einige gesetzliche Fragen zum Thema Jagdbetrieb (Fallen, Jagdarten, Abschussplan). Eigentlich das umfangreichste Fach.
Beim Wildbiologen hatten wir eigentlich nur ein sehr langes und interessantes Gespräch über Verbesserungsmaßnahme für Niederwild im Revier, ob Fütterungen sinnvoll sind etc. Das war echt ein eher angenehmes Gespräch auf Augenhöhe als eine Prüfung. Man sollte hier halt nicht erklären, dass man sowieso nur mit "Trophy" füttert um die besten Böcke zu haben.
Durch den großen Mix an Vortragenden lernt man die unterschiedlichen Fragestellungen kennen. Ein Teil unserer Vortragenden prüft auch in Graz (nicht uns - das wurde immer ausgeschlossen). Aber es kennen sich alle Prüfer untereinander. Unser Kandidat der durchgefallen ist war eigentlich schon in der Vorbereitung durchgefallen. Nie da, und wenn ja - immer zu spät (auch bei der Prüfung).