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Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

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Stefan
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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Stefan » Fr 9. Mär 2012, 13:39

@KGR

die steyr ist 0815 in österreich. davon kannst ausgehen ;-)

@savage

dann haben wir hier unterschiedliche ansichten. wenn meine jagdart ausschließlich 40m kirrungssau wäre, würde ich mich sogar mit einem gewehr, dass auf 100m nur 10cm bringt, wohl fühlen. mir wird dadurch keine sau auf 40m distanz verloren gehen.
möchte ich hingegen eine gams auf 250m schießen, brauche ich ein gewehr, dass weitaus besser schießt. da wären 3cm, also in etwa moa, auf 100m gerade gut genug. sind ja schon unter standbedingungen 7,5cm auf diese distanz. unter realen bedingungen (meiner auffassung rechne ich mit einer verdoppelung des streukreises unter realen jagdbedingungen, siehe mein erstes posting) sind das eh schon 15cm und somit gerade noch minute of gams ;-)

an eine universalbüchse, wie sie heute die meisten jäger führen, stelle ich höchste ansprüche. sie muss alles und das auch noch perfekt können. also den weiten fuchs genauso, wie das nahe reh, usw. je nachdem, wie weit ich allerdings schießen möchte, kann ich im punkto präzision z.b. wiederum abstriche machen. ist meine absolute maximale schussdistanz jagdlich z.b. 100m (ich kenne solche jäger) und meine kleinste wildart fuchs, dann brauche ich ein jagdgewehr, dass auf 100m "nur" 4cm streukreis leistet nicht gegen eines austauschen, welches 3cm hält. ist meine jagdliche weitschussgrenze z.b. bei 200m, wären mir 4cm streukreis auf 100m zu groß und ich würde mir besseres suchen.

mfg stefan

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Ing. Michael Mayerl
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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Ing. Michael Mayerl » Fr 9. Mär 2012, 16:12

Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Es muss die Präzision bringen um das Wild auf die gewünschte Distanz sicher im lethalen Bereich zu treffen und da die Schussdistanzen sehr unterschiedlich sind, kann man deine Frage leider nicht allgemein gültig beantworten.

Bei Rehwild / Rotwild / Schwarzwild sollte man sicher und wiederholbar immer einen Kreis mit Durchmesser 10cm treffen können.

Eine durschnittliche Repetierbüchse schießt mit mittelmäßiger Munition immer Streukreise von 3-4cm / 100m. Erfüllt damit die Anforderungen bis ca. 250 - 300 Meter.
Die meisten Fehler kommen mit dem Auge mal Pi drüberhalten dazu deshalb ist eine Optik mit ASV oder ballistischen Absehen oft sinnvoller als an anderen Ecken zu optimieren.
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Varminter

Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Varminter » Fr 9. Mär 2012, 17:31

KGR84 hat geschrieben:Eben, ich habe ja auch keine 0815 Jagdwaffe, sondern ne Setyr :dance:



Setyr - Bixn für Satyre ! ;)

http://horhe5.deviantart.com/art/Satyre-songs-59824292

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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Tobisch » Fr 9. Mär 2012, 17:49

Na, für Masochisten ..... :!:

WTO

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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Barry08 » So 11. Mär 2012, 11:49

Genau genommen sollte eine Jagdwaffe präziser schiessen als eine Wettkampfwaffe, weil die Scheibe kein Problem hat, wenn die 10 nicht getroffen wird, Wild aber bei schlechten Treffern unnötig leidet.
Dass es im wirklichen Leben anders ist, ist mir bekannt.

Alles unter 30mm bei 5 Schuss auf 100 m finde ich schlicht besch..en.

(Die einzige meiner Waffen, die das mit bester Optik und verschiedensten getesteten Munitionsarten nicht schaffte, war eine neue Steyr Classik Semiweight in 243win vor zwei Jahren... Ich habe sie beim Büma mit Wertverlust entsorgt, nun ärgert sich wahrscheinlich ein anderer Jäger mit der Plempe)

Ich erlege Wild regelmäßig auf Distanzen jenseits der 200m. Auch Kleinwild wie Krähen. Dazu will man bessere Sterukreise als 30mm haben. Mit einer passablen Waffe, einem versierten Widerlader und guter Optik bekommt man das üblicherweise hin.

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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von BigBen » So 11. Mär 2012, 12:04

Barry08 hat geschrieben:Genau genommen sollte eine Jagdwaffe präziser schiessen als eine Wettkampfwaffe, weil die Scheibe kein Problem hat, wenn die 10 nicht getroffen wird, Wild aber bei schlechten Treffern unnötig leidet.
Dass es im wirklichen Leben anders ist, ist mir bekannt.

Alles unter 30mm bei 5 Schuss auf 100 m finde ich schlicht besch..en.

(Die einzige meiner Waffen, die das mit bester Optik und verschiedensten getesteten Munitionsarten nicht schaffte, war eine neue Steyr Classik Semiweight in 243win vor zwei Jahren... Ich habe sie beim Büma mit Wertverlust entsorgt, nun ärgert sich wahrscheinlich ein anderer Jäger mit der Plempe)

Ich erlege Wild regelmäßig auf Distanzen jenseits der 200m. Auch Kleinwild wie Krähen. Dazu will man bessere Sterukreise als 30mm haben. Mit einer passablen Waffe, einem versierten Widerlader und guter Optik bekommt man das üblicherweise hin.

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Bin da ganz bei dir, wobei ich aber zufrieden bin wenn 3 Schuss eng zusammen liegen - wo brauch ich jagdlich wirklich 5 Schuss in schneller Folge? Bei einer dezidierten Drückjagdbüchse schaut das ein wenig anders aus, aber da sind die Anforderungen ja generel ein wenig anders.
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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Savage » So 11. Mär 2012, 15:38

Zunächst mal Danke an die bisherigen Poster,

zusammenfassend läßt sich also sagen, dass eine durchschnittliche Jagdwaffe für universellen Einsatz unter 1 MOA = 30mm/100m bringen soll, wenn die jagdliche Situation nicht besonders ist (regelmäßig kurzer Kirrungsschuß oder regelmäßig weiter Schuß).

Das bringt mich jetzt zuerst auf den Schießstand und dann an den Wiederladetisch...

WMH

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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Barry08 » So 11. Mär 2012, 15:44

@BigBen

Niemand braucht jagdlich 5 Schuss in schneller Serie auf Minimalabweichung - auch nicht bei Drückjagden.

ABER: wer 5 Schuss auf 100 m auf ein Schusspflaster setzen kann, kann erstens schießen, hat zweitens auch das richtige Werkzeug und wird damit hoffentlich drittens selten Fehlschüsse auf Wild verursachen.
:dance:

Weniger Vertrauen habe ich bei Schützen, die auf 100m die ganze Scheibe brauchen, dass sie mit Jagdfieber bei Schüssen auf 50m auf einen kapitalen Keiler bessere Ergebnisse erzielen würden.
:twisted:
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Gumbar
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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Gumbar » So 11. Mär 2012, 16:00

Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Es muss die Präzision bringen um das Wild auf die gewünschte Distanz sicher im lethalen Bereich zu treffen und da die Schussdistanzen sehr unterschiedlich sind, kann man deine Frage leider nicht allgemein gültig beantworten.

Bei Rehwild / Rotwild / Schwarzwild sollte man sicher und wiederholbar immer einen Kreis mit Durchmesser 10cm treffen können.

Eine durschnittliche Repetierbüchse schießt mit mittelmäßiger Munition immer Streukreise von 3-4cm / 100m. Erfüllt damit die Anforderungen bis ca. 250 - 300 Meter.
Die meisten Fehler kommen mit dem Auge mal Pi drüberhalten dazu deshalb ist eine Optik mit ASV oder ballistischen Absehen oft sinnvoller als an anderen Ecken zu optimieren.


+1 !!!

alfacorse
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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von alfacorse » Mo 12. Mär 2012, 15:53

...was unter 30mm sicher hält, kommt mit ins Revier! Ich muss gestehen, dass ich noch nie von RWS-Muni oder Hornady enttäuscht wurde - bei anderen Herstellern hatte ich je nach Sorte schonmal "Abweichungen"! RWS ist nach meiner Erfahrung auch bei sehr verschmutzten Läufen noch verzeiend!

Gumbar
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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Gumbar » Mo 12. Mär 2012, 16:36

alfacorse hat geschrieben: RWS ist nach meiner Erfahrung auch bei sehr verschmutzten Läufen noch verzeiend!


Meinst Du damit Dreck und Schmauch oder Ablagerungen ?
Könnte das eine gewisse Unterkalibrierung bei RWS sein ??

Ich komm nicht ganz klar mit Deiner Aussage da ich noch nie bewusst auf Reaktionen verschiedener Fabrikate auf Verschmutzung geachtet habe.

Coolhand
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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Coolhand » Di 13. Mär 2012, 12:19

Das Problem ist eigentlich nicht so sehr, was das Gewehr kann, sondern viel mehr, dass die meisten Jäger (meiner Erfahrung nach) sich am Liebsten für eine Muni Sorte entscheiden würden, und dann erst fürs Gewehr. (und am Schluß fürs Üben!)
Fakt ist aber, dass man für jede Waffe eine präzise Patrone finden muss, unabhängig davon, ob andere darüber sagen, dass dieses Geschoss ganze Hirsche zerfetzt oder das Wild schon bei Anblick von alleine umfällt.
Für die meisten gängigen Gewehre wirst aber in einem Forum wie hier gängige Empfehlungen bekommen, was es denn am Besten verdaut.
Wichtig ist auch, dass die Lauflänge zum Kaliber passt, damit da keine unnötige Energieverschwendung entsteht.
Es gibt für jede Jagdart perfekte geeignete Geräte. Jedoch muss man, wenn man sich nicht 5 davon zulegen will, bei einer Universalbüchse Abstriche machen. Dünne Läufe sind netter zum Rumtragen, neigen aber natürlich mehr dazu, bei mehreren Schüssen die Präzi zu verlieren, weil sie schneller heiß werden. Es gibt keinen Vorteil ohne Nachteil.
Normalerweise sollten aber 3cm auf 100m drinnen sein, wobei ich hier auf 3 Schuss Serien setzen würde, weil das auch dünnere Läufe noch hinbekommen sollten, und mehr als 3 Schuss in kurzer Zeit wird man, realistisch betrachtet, jagdlich auch nicht brauchen.

DVC+WH
Coolhand

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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Tobisch » Di 13. Mär 2012, 13:03

Coolhand hat geschrieben:Normalerweise sollten aber 3cm auf 100m drinnen sein, wobei ich hier auf 3 Schuss Serien setzen würde, weil das auch dünnere Läufe noch hinbekommen sollten, und mehr als 3 Schuss in kurzer Zeit wird man, realistisch betrachtet, jagdlich auch nicht brauchen.


Das entspricht der Ansicht von Steyr, 3 Schuss um die 40mm. Wenn ich aber angepasste Munition mit Match - Geschoßen verwende, dann sollte die Knarre damit schießen. Wenn es damit nicht mit dem Streukreis klappt, würde ich weitere Versuche einstellen. Entscheidend ist aber das Zusammenspiel von Glas, Montage und Waffe. Dabei den Verursacher von mangelhafter Schussleistung herauszufiltern kann eine sehr langwierige Angelegenheit sein und überfordert manchen "Büchsenmacher" ....

WTO

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Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Savage » Di 13. Mär 2012, 13:35

Tobisch hat geschrieben:Das entspricht der Ansicht von Steyr, 3 Schuss um die 40mm.


Entscheidend ist aber das Zusammenspiel von Glas, Montage und Waffe. Dabei den Verursacher von mangelhafter Schussleistung herauszufiltern kann eine sehr langwierige Angelegenheit sein und überfordert manchen "Büchsenmacher" ....

WTO


Ist es eigentlich zulässig bzw eine halbwegs brauchbare Rechnung, wenn ich von doppelte Distanz = doppelter Streukreis ausgehe? 8 Zentimeter auf 200 Meter wären ja schon recht viel...

So eine langwierige Angelegenheit habe ich im Schrank stehen...

WMH

Varminter

Re: Was muß ein Jagdgewehr an Präzision bringen?

Beitrag von Varminter » Di 13. Mär 2012, 16:11

Savage hat geschrieben:
Tobisch hat geschrieben:Das entspricht der Ansicht von Steyr, 3 Schuss um die 40mm.


Entscheidend ist aber das Zusammenspiel von Glas, Montage und Waffe. Dabei den Verursacher von mangelhafter Schussleistung herauszufiltern kann eine sehr langwierige Angelegenheit sein und überfordert manchen "Büchsenmacher" ....

WTO


Ist es eigentlich zulässig bzw eine halbwegs brauchbare Rechnung, wenn ich von doppelte Distanz = doppelter Streukreis ausgehe? 8 Zentimeter auf 200 Meter wären ja schon recht viel...

So eine langwierige Angelegenheit habe ich im Schrank stehen...

WMH



Eher 40 mm x 3 oder schlimmer noch 3,5... :roll:

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