Tobisch hat geschrieben:chabich hat geschrieben: Überhaupt hat die Trophäen-motivierte Jagd für mich persönlich keinerlei Bedeutung, wenngleich ich sie toleriere, solange sie auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist.
Zuerst ist der Begriff "Trophäe" zu definieren. Normalerweise versteht man darunter Geschlechtsmerkmale
des männlichen Wildes. Jeder Jäger kann Wild nur nach Vorgaben eines Abschussplanes erlegen, und der sieht vor, dass männliches und weibliches Wild in einem bestimmten Verhältnis erlegt werden muss. Schon wegen der Nachhaltigkeit, Geschlechterverhältnis und so ....
Was jage ich dann, wenn ich es ablehne Trophäenträger zu erlegen: Nur weibliches Wild - ethisch bei den Naturvölkern ein No-Go....
Oder sollte es bedeuten, dass man sich über eine besondere Trophäe nicht freuen darf ? Wenn ich das noch mit dem Begriff Leidenschaft verbinde, fällt mir dazu gar nichts mehr ein .....
Die Jagd als "Der Weg ist das Ziel " zu definieren, aber was soll dann nachhaltig erbeutet werden ?
Vom Gesetzgeber ist ein fester Rahmen vorgegeben, an den sich jeder zu halten hat - wer diesen Rahmen für sich
verkleinern/ einschränken will, soll das tun. Ungut wird es nur, wenn man Ideologien anderen als "alternativlos"
überstülpt .
WTO
Ohne hier eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen zu wollen: Für mich ist ein "Trophäenjäger" jemand, der ausschließlich für die Trophäe selbst jagt und den das Wildbret, oder - wie im Falle eines Nashorns oder Löwens - dessen Nichtverwertbarkeit, nicht interessiert. Solange dieses Streben nach ebendiesen Trophäen nicht den Bestand selbst gefärdet, also nachhaltig ist, habe ich persönlich damit kein großes Problem ... mein's ist es halt nicht unbedingt, deswegen habe ich auch ausdrücklich gesagt "hat für mich persönlich keine Bedeutung."
Problematisch (vor allem für den Ruf der Jagd) wird's halt, wenn dieses Streben nach den Trophäen in Richtung canned hunting abgleitet. Problematisch insoferne, weil in der Diktatur des Pöbels (=Demokatie) eben die Mehrheit über die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Minderheit (=Jäger) entscheidet. Daß es heutzutage nicht unbedingt leicht ist, dieser Mehrheit einen Löwen- oder Nashornabschuß, der ausschließlich zum Zwecke der Aneignung einer außergewöhnlichen Trophäe dient, zu verkaufen, muß ich nicht sonderlich erklären - die Nachrichten der letzten Zeit sprechen für sich. Wer sowas unbedingt braucht, sollte sich möglicherweise besser im Stillen über seine "Beute" freuen, anstatt eine "Aren't-I-the-great-hunter Facebookaktion" zu starten ... auch wenn es 100 mal einwandfrei legal war. Der Shitstorm der letzten Tage spricht diesbezüglich wohl Bände und die militanten Jagdgegner haben einen "field day".
Daß man sich über die Trophäe im Rahmen eines gesetzlich vorgegebenen Abschussplanes freuen darf und soll, steht (für mich) außer Diskussion - das war nicht mein Thema, sondern die Legitimität bzw. Toleranz gegenüber anderen Jagdarten als die mit der Büchse. Sorry für das diesbezügliche Missverständnis.
+chh