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Mit Pfeil und Bogen auf Nashorn

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chabich
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Re: Mit Pfeil und Bogen auf Nashorn

Beitrag von chabich » So 2. Aug 2015, 19:37

Tobisch hat geschrieben:
chabich hat geschrieben: Überhaupt hat die Trophäen-motivierte Jagd für mich persönlich keinerlei Bedeutung, wenngleich ich sie toleriere, solange sie auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist.

Zuerst ist der Begriff "Trophäe" zu definieren. Normalerweise versteht man darunter Geschlechtsmerkmale
des männlichen Wildes. Jeder Jäger kann Wild nur nach Vorgaben eines Abschussplanes erlegen, und der sieht vor, dass männliches und weibliches Wild in einem bestimmten Verhältnis erlegt werden muss. Schon wegen der Nachhaltigkeit, Geschlechterverhältnis und so ....
Was jage ich dann, wenn ich es ablehne Trophäenträger zu erlegen: Nur weibliches Wild - ethisch bei den Naturvölkern ein No-Go....
Oder sollte es bedeuten, dass man sich über eine besondere Trophäe nicht freuen darf ? Wenn ich das noch mit dem Begriff Leidenschaft verbinde, fällt mir dazu gar nichts mehr ein .....
Die Jagd als "Der Weg ist das Ziel " zu definieren, aber was soll dann nachhaltig erbeutet werden ?
Vom Gesetzgeber ist ein fester Rahmen vorgegeben, an den sich jeder zu halten hat - wer diesen Rahmen für sich
verkleinern/ einschränken will, soll das tun. Ungut wird es nur, wenn man Ideologien anderen als "alternativlos"
überstülpt .

WTO



Ohne hier eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen zu wollen: Für mich ist ein "Trophäenjäger" jemand, der ausschließlich für die Trophäe selbst jagt und den das Wildbret, oder - wie im Falle eines Nashorns oder Löwens - dessen Nichtverwertbarkeit, nicht interessiert. Solange dieses Streben nach ebendiesen Trophäen nicht den Bestand selbst gefärdet, also nachhaltig ist, habe ich persönlich damit kein großes Problem ... mein's ist es halt nicht unbedingt, deswegen habe ich auch ausdrücklich gesagt "hat für mich persönlich keine Bedeutung."

Problematisch (vor allem für den Ruf der Jagd) wird's halt, wenn dieses Streben nach den Trophäen in Richtung canned hunting abgleitet. Problematisch insoferne, weil in der Diktatur des Pöbels (=Demokatie) eben die Mehrheit über die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Minderheit (=Jäger) entscheidet. Daß es heutzutage nicht unbedingt leicht ist, dieser Mehrheit einen Löwen- oder Nashornabschuß, der ausschließlich zum Zwecke der Aneignung einer außergewöhnlichen Trophäe dient, zu verkaufen, muß ich nicht sonderlich erklären - die Nachrichten der letzten Zeit sprechen für sich. Wer sowas unbedingt braucht, sollte sich möglicherweise besser im Stillen über seine "Beute" freuen, anstatt eine "Aren't-I-the-great-hunter Facebookaktion" zu starten ... auch wenn es 100 mal einwandfrei legal war. Der Shitstorm der letzten Tage spricht diesbezüglich wohl Bände und die militanten Jagdgegner haben einen "field day".

Daß man sich über die Trophäe im Rahmen eines gesetzlich vorgegebenen Abschussplanes freuen darf und soll, steht (für mich) außer Diskussion - das war nicht mein Thema, sondern die Legitimität bzw. Toleranz gegenüber anderen Jagdarten als die mit der Büchse. Sorry für das diesbezügliche Missverständnis.

+chh

Tobisch
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Re: Mit Pfeil und Bogen auf Nashorn

Beitrag von Tobisch » So 2. Aug 2015, 20:14

Bezüglich des gemeuchelten Löwen gehen wir d' accord. Ich kenne die "Szene" in Südafrika etwas.
Die Bedingungen unter denen dort handaufgezogene Löwen in kleinen Schussgattern abgeknallt werden,
hat mit Jagd nichts zu tun. Allerdings bereiten die Amis eine Einfuhrsperre für derartige Trophäen
vor, womit sich das Problem von selbst löst. Denn die Masse der "Großwildjäger" sind reiche Amis,
die ihre Beute daheim im Zimmer als Präparat haben wollen. Wenn das nicht mehr geht, bricht der
Markt zusammen. In Simbabwe ist das alles ein wenig anders : Einer der korruptesten Staaten des
schwarzen Kontinents. Die Jagdcamps befinden sich großteils außerhalb der Nationalparks, gibt aber
wie in Südafrika auch private Jagdfarmen, wo gegen Geld alles erlegt/ abgeknallt werden kann. Die
ganze Wahrheit über "Cecil" wird man wohl nie erfahren, denn der dortige Machthaber gibt nur die
Informationen weiter, die sein System nicht in Frage stellen.

WTO

archer
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Re: Mit Pfeil und Bogen auf Nashorn

Beitrag von archer » Di 4. Aug 2015, 19:27

arnstein hat geschrieben:
Räuber Hotzenplotz hat geschrieben:Ach ja, was ich noch vergessen habe, auf den Videos sieht man es meistens nicht, aber gerade bei der Bogenjagd auf gefährliches Wild ist meistens noch einer mit einer Feuerwaffe dabei, denn wenn der Bär ein wenig sauer ist, kanns sein daß du zu einem zweiten Schuß nimmer kommst....
Bei der Büffeljagd (mit dem Gewehr) ist der Pirschführer auch immer bewaffnet, üblicherweise mit etwas Großkalibrigen, denn ein angeschossener Büffel ist eine mehr als unangenehme Angelegenheit wenn er 30-40m vor dir steht...
In Europa wurde füher auch die Saufeder (im eigentlichen Sinn nix anderes als ein Speer) für die SW Jagd eingesetzt, manche verwenden eine noch zum abfangen.
Das ist allerdings eine Methode die wirklich geübt werden sollte denn oftmals hat man keine zweite Chance mehr.....


Hallo,
nach 44Jahren Jagt ist mir bis jetzt noch keiner untergekommen der das macht.
Interessant ist wie Leute über die Bogenjagd diskutieren und keine Ahnung davon haben.


Das seh ich auch so!

Ich selbst bin unter anderem auch Bogenjäger.
Langbogen 55# und recurve mit 60#

Ich bin der Meinung (aus eigener Erfahrung den Österreichischen JAgdschein besitze ich übrigens auch), dass die Bogenjagd sehr wohl Waidgerecht ist.
Zum einen ist es etwas völlig anderes sich an ein Tier auf 15 -20 Meter maximal anzupirschen oder auch anzusitzen als "einfach" aus 100 meter draufzuschießen.
Das Empfinden ist um einiges realer, es ist deutlich schwieriger und man muss sich mehr Mühe geben.
Und ein gut plazierter Pfeil mit einem guten Broadhead wirkt teilweise besser als so manches Geschoss. Das kann ich auch aus eigener Erfahrung behaupten.

Natürlich leugne ich nicht, dass es auch schwarze Schafe gibt die ohne demenstprechendes Können und Equipment mit dem Bogen jagen gehen und dann Tiere verletzen. Aber sind wir uns Ehrlich die gibt es überall. Wieviel "Jäger" kenne ich nach der Winterpause gleich auf den Maibock gehen ohne das Gewher einzuschießen/ den treffersitz Überprüfen und dan das Tier nur verwunden.


Ebenfalss heilt ein sauberer Schnitt durch einen scharfen sauberen Broadhead besser als eine Schusswunde.



Ich kenne auch persönlich Jemanden, der mit dem Recurve Bogen (95#) Elefant Büffel und Löwen erfolgreich gejagd hat.
Von dem Halte ich persönlich zwar nicht viel und würde es nicht machen aber es ist dennoch möglich (wenn auch irre Gefährlich)


Grüße

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